January 10, 2017 | Author: Hella Siegel | Category: N/A
1 Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinden Moyland u. Louisendorf Brückenschlag Dezember 2014, Januar u. Februar 2015...
Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinden Moyland u. Louisendorf Dezember 2014, Januar u. Februar 2015
Brückenschlag
Flucht Auf der Flucht Unterwegs…
Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen. Matthäus 25, 35
Gemeindebrief 151_3902
Gedanken und Fakten zum Thema Flucht (ab S. 6) Weihnachtliches (S. 1; S. 4 u.5; S. 12) Infos aus den Gemeinden (ab S. 16) Termine (ab S. 28)
Annunciation Melozzo da Forli Pantheon Wikipedia. Verkündigung
„Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln
und wird blühen wie die Lilien.“ (Jes. 35,1) Monatsspruch Dezember 2014
Ein Monatsspruch, der zunächst so gar nichts mit Weihnachten zu tun hat, so wirken die Worte des Propheten Jesaja auf mich: die Lilienblüte gehört in den Hochsommer – bei uns ist der Winter nur durch das Blühen weniger Pflanzen und Sträucher gekennzeichnet.
Wenn ich den Zusammenhang betrachte, aus dem der Bibelvers stammt, dann geht es um die „Heimkehr des erlösten Volkes“, wie es in einer Überschrift heißt. Jesaja sagt dem Volk, das an den Wasserflüssen Babylons über die verlorene Heimat weint, die Rückkehr und den Wiederaufbau Jerusalems an. Der Prophet benutzt starke Bilder, um die Umkehrung aller Werte und Verhältnisse deutlich zu machen: eine blühende Wüste, eine jubelnde Steppe. Dass in diesem Zusammenhang die Lilie
erwähnt wird, mag zunächst ganz zufällig erscheinen. Sehe ich mir aber die Bilder an, auf denen der Engel Maria erscheint, um die Geburt des Kindes anzukündigen, dann finde ich immer wieder die Lilie, die später dann zum Symbol für die Reinheit wird. Auch in der Bergpredigt wird die Lilie auf dem Feld als Hinweis auf Gottes Herrlichkeit herangezogen.
Der Jubel und die Freude gehören
zum Weihnachtsfest – und das Licht, das alles Dunkel hell machen will, scheint in die menschliche Finsternis. So greifen die Verfasser des Neuen Testaments immer wieder auf die prophetischen Worte zurück, um den Menschen deutlich zu machen, welche Veränderung mit der Geburt Jesu einsetzt.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen in diesem Sinne ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Eine besinnliche Adventszeit, gesegnete Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr wünschen die Presbyterien der ev. Kirchengemeinden Louisendorf und Moyland Brückenschlag 2014/2015,1
3
Inhalt
Flucht – Auf der Flucht – Unterwegs Keine Themen zum Wegschauen und Weghören. Auch zur Weihnachtszeit nicht, folgt doch relativ schnell auf die Geburt Jesu die Flucht nach Ägypten…..S. 6
Neues um Jahreswechsel Endlich Neujahr ausschlafen können! Dann zum Neujahrsgottesdienst um 15.00 Uhr, anschließend Empfang in der Schlosskirche. …………………………….S. 29
Weihnachten Einiges zum Nachdenken sowie Besinnliches. Die Weihnachtssammlung, Hilfe für Flüchtlinge, eine Nachkriegsweihnacht und ein Gedicht. Trotzdem Weihnachten feiern………………………..S. 12
„Brückenschlag“ jetzt auch online unter: schlosskirche-moyland.de
Flucht
Kirche und Leben
Forum
Die Weihnachtsgeschichte hat ihre Fortsetzung in einer Flucht……………………………..
Termine ……………………..
28
5
Hilfe für Flüchtlinge in BedburgHau.……………………………..
12
Die Flucht nach Ägypten……….
6
Weihnachtsammlung………….
12
29
8
Nachdenkenswertes zum Fest
Neujahrsempfang in der Schlosskirche………………..
Weihnachten………………….
13
Geburtstage und Chronik………………….
30
Weihnachten nach dem 2. Weltkrieg………………………..
14
Diakonie……….....................
32
Tiere der Bibel: der Esel……..
15
Zukunft selbst gestalten………
16
Rückblicke (Kirmes, OFK, Erntedank)……………………...
Kontakte, Hilfe,
18
Beratung
Konfirmanden und Katechumenen nehmen aktiv am Gemeindeleben teil ………
22
Rückblicke Louisendorf………
24
Heiliger Johannes der Täufer Zwei katholische Gemeinden fusionieren……………………...
27
Flucht vor 70 Jahren…………… Flucht heute…………………….
10 Asylbewerber……………………. 11
Auf den Umschlagseiten:
Unsere Kirchengemeinden
Impressum
Der „Brückenschlag“ ist der Gemeindebrief der pfarramtlich miteinander verbundenen evangelischen Kirchengemeinden Moyland und Louisendorf. Er erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos verteilt. Abgabetermin für Berichte: 07.01.2015 am besten per E-Mail:
[email protected]
Herausgeber: Die Presbyterien der Ev. Kirchengemeinden Louisendorf und Moyland. Redaktion:Martina Friedeck, Irmgard Heselhaus, Alfred Kügler, Andrea Lauff, Waltraud van de Loo, Inge Polman, Barbara Purschke-Heinz (verantwortlich) und Helmut Thomas. Druck: Reintjes Printmedien GmbH, Kleve. Fotos: wenn im Text nicht anders bezeichnet: „privat“.
Editorial
3
«Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft!» Psalm 121
Flucht - unser Thema zu Weihnachten und zum Jahreswechsel Was gibt es noch in dieser Liebe Leserin, lieber Leser, Flucht - Auf der Flucht - Unterwegs… Wir lesen Brückenschlagausgabe? und hören täglich von Menschen, die ihre Heimat Natürlich Besinnliches zum Fest. Die Rubrik verlassen haben, und wir lesen und hören von „Kirche und Leben“ ist prall gefüllt: Es war einiges den Schwierigkeiten, sie zu betreuen und ihnen los in Moyland und Louisendorf. zu helfen. Diese Themen sind nicht neu, sie In Moyland fand die Veranstaltung „Zukunft selbst ziehen sich durch die Geschichte der Menschheit. gestalten“ statt. Es gingen von ihr wichtige In der Bibel lesen wir von der Flucht aus Ägyptern Impusle aus, die in den nächsten Monaten sortiert und der Flucht nach Ägypten. Wir wissen, dass und zu weiteren Veranstaltungen führen werden. die ersten Christen im Römischen Reich verfolgt Die Diskussion um die zukünftige Form des wurden. Dies war auch das Schicksal der „Brückenschlages“ wurde in den Hugenotten, die im 18. Jh. nach Presbyterien fortgesetzt. Moyland hat Preußen kamen. Und waren nicht sich für die Dauer eines Jahres für die «Nehmt auch unsere Pfälzer Vorfahren auf Beibehaltung der DIN A 4-Form der Flucht, als sie aus einander an, entschieden. Es wird mit Louisendorf Glaubensgründen ihre Heimat ein Modus ausgehandelt werden, so wie Christus verließen, um nach Amerika dass die neue Ausgabe bezahlbar auszuwandern? euch bleibt. Weitere Sparmöglichkeiten sind Alle Menschen, die ihre Heimat in der Diskussion. Eine Rückmeldung angenommen verließen, hatten triftige Gründe und von Profi-Seite lautet übrigens, dass mussten viel zurücklassen. Sie hat zu Gottes unser „Brückenschlag“ den heutigen gingen in eine ungewisse Zukunft. Lesegewohnheiten entspreche. Man Lob» Als Nachkriegskind bin ich die ersten habe heute nicht viel Zeit, 5 Lebensjahre mit Flüchtlingen aus Römer 15,7 Eindrucksvolle Bilder serien schneller Ostpreußen aufgewachsen. Sie zu erfassen als längere Texte, Jahreslosung 2015 lebten im Obergeschoss meines bebilderte und gegliederte Seiten Elternhauses mit teilweise 4 bis 6 ansprechender als seitenlange Texte. Erwachsenen und 2 bis 3 Kindern Es geht darum, aufmerksam zu machen, ein auf ca. 70 m“ mit Plumsklo im Garten und ohne Blickfang zu sein oder zu werden. Lassen Sie uns fließendes Wasser. Erst später als Erwachsene miteinander in der Diskussion bleiben. habe ich das mit einem Flüchtlingsschicksal So wünsche ich uns allen auch weiterhin eine verbundene Elend nachemfpinden können. Dann gute Wirkung und eine gute Zusammenarbeit ist es gar nicht weihnachtlich warm. sowie eine gesegnete Zeit und alles Gute. Ehrlich: Wir sind heute in der glücklichen Lage, Flüchtlingen helfen zu können, ohne dass wir uns Barbara Purschke-Heinz so massiv einschränken müssen, wie es meine Presbyterin, Redaktion Brückenschlag Eltern und Großeltern tun mussten. Brückenschlag 2014, 2015, 1
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn, Aber als Knecht Ruprecht schon Kommt der Winter hergeschritten, Und alsbald aus Schnees Mitten Klingt des Schlittenglöckleins Ton. Und was jüngst noch, fern und nah, Bunt auf uns herniedersah, Weiß sind Türme, Dächer, Zweige, Und das Jahr geht auf die Neige, Und das schönste Fest ist da.
Tag der Geburt des Herrn, Heute bist du uns noch fern, Aber Tannen, Engel, Fahnen Lassen uns den Tag schon ahnen, Und wir sehen schon den Stern. Theodor Fontane (1819-1898)
Die Weihnachtsgeschichte Es begab sich aber … … zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlecht Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Evangelium nach Lukas, Kapitel 2, Verse 1–20
6
Flucht
Flucht, auf der Flucht… … vor 2000 Jahren Wie es nach Jesu Geburt weiter ging, ist im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums1 nachzulesen:
nen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.
Jesus
Nachdem
wurde in Bethlehem geboren, einer
kleinen Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Einige Sterndeuter2 kamen aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierher gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.“3
Herodes
die
Sterndeuter
fortgezogen
waren, erschien ein Engel Gottes Josef im Traum und befahl ihm: „Steh schnell auf, und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich euch zurückrufe, denn Herodes sucht das Kind und will es umbringen.“ Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf. Dort blieben sie bis zum Tod von Herodes. …
Flucht nach Ägypten
erschrak, denn er fühlte seinen Stand bedroht. Er rief alle Pries-ter und alle Schriftgelehrten zusammen und erfuhr von ihnen, dass der neue König, der Christus oder Retter, in Bethlehem im Land Judäa geboren werden sollte. Er rief sodann die Sterndeuter zu sich
und bat sie: „Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen.“
Die Sterndeuter fanden das Kind und … knieten vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Traum befahl ih1
Die Geschichte von der Flucht nach Ägypten findet sich übrigens nur im Matthäus-Evangelium. 2
In der Luther-Übersetzung heißt es: „… da kamen Weise aus dem Morgenland…“
Herodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, dass ihn die Sterndeuter hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung umbringen. Denn nach den Angaben der Sterndeuter musste das Kind in diesem Alter sein. …
Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel Gottes im Traum und sagte zu ihm: „Steh auf und kehre mit dem Kind und seiner Mutter heim ins Land Israel! Die Leute, die das Kind töten wollten, sind gestorben.“ Da ging Josef mit Maria und dem Kind nach Israel zurück. … Gott gab ihm im Traum die Anweisung, in die Provinz Galiläa zu ziehen. So kamen sie in die Stadt Nazareth und ließen sich dort nieder. Alles hatte sich erfüllt, wie die Propheten es vorhergesagt hatten.
3
Kursiv gedruckte Textstellen sind der Bibel „Hoffnung für alle“ aus dem Brunnen Verlag entnommen.
Irmgard Heselhaus
Brückenschlag 2014, 2015,1
Flucht
1944: Flucht aus dem zerstörten Kleve nach BedburgHau in die Heilund Pflegeanstalt
… vor 70 Jahren Nachdem
im vorletzten Kriegsjahr die Stadt
Kleve in nur 25 Minuten in Schutt und Asche gelegt worden war und tagelang eine schwarze Wolke über der Stadt hing, wurden acht Tage später alle Grenzorte evakuiert. In diesem Jahr jährte sich zum 70. Mal „der letzte Termin für die Zivilbevölkerung in den frontnahen Ortschaften, ihr Dorf zu räumen, weil es zum Kampfgebiet gehöre. Ausgehängte Bekanntmachungen verwiesen auf den Ernst. Wer danach ohne spezielle Erlaubnis dort noch angetroffen werde, müsse damit rechnen, als Plünderer oder Spion ‚standrechtlich behandelt‘ zu werden.“¹
Die Bewohner von Hau durften noch bleiben. Sie blieben auch noch bis zu einem tagelangen Bombardement am 5.Februar 1945. Von der Familie Hövelmann ist bekannt, dass sie sich anschließend zusammen mit weiteren Verwandten nur noch in ihrem Kartoffelkeller aufhielt. Und dann kamen die Engländer. Sie schossen mit schwerer Artillerie.
Nach drei Tagen kamen sie in den Keller der Familie: „Sie schauten sich um und befahlen, den Keller in einer Stunde zu verlassen. Frau Hövel
mann wies die größeren Kinder an, mehrere Kleidungsstücke übereinanderzuziehen. Für die kleineren sorgten Tante Paula, die Schwester von Frau Hövelmann und ich. Dazu kam noch etwas Handgepäck und eine Kanne Milch für das Baby Pauli. Auf dem Hof tummelten sich hunderte von Soldaten, die alles zerschlugen und zertrümmerten. Für uns war dort kein Platz mehr. Durch hohen Schlamm und Morast, vorbei an einer unendlichen Schlange von Panzern, Fahrzeugen und Soldaten, ging es in Richtung Materborn…“
Von dort wurden sie über mehrere Stationen bis in die Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau verbracht. Nach einer Odyssee, die mehrere Monate dauerte, konnten sie wieder zurück auf ihren Hof. Dies ist nur eins von unendlich vielen Schicksalen und jedes ist natürlich anders und doch ähnlich.
Die Heimat ganz aufgeben zu müssen, war das Schicksal vieler Deutscher aus den ehemaligen Ostprovinzen. Bis zum Sommer 1944 fanden hier kaum Kriegshandlungen statt und sie schienen die sichersten Gebiete des Reiches zu sein¹. Die große Entfernung zur Front wiegte die Bewohner in Sicherheit, obwohl die Deutschen zurück-
¹ Rühl, Hans. Rheinischen Post, 15. 10. 2014 ² Gipmann, Klara (bearb. von Werner Pallaschke): Bei Familie Hövelmann auf Hof Villemont. Erinnerungen an die Kriegszeit 1944/45. In: Geschichtsbrief Bedburg-Hau 2011, 6, S.7ff, Hrsg: Geschichtsverein Bedburg-Hau e.V. ³ Fotos: Gerd Rübo: Die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau 1945. Bedburg-Hau 2008, S.29. Geschichtsbrief Bedburg-Hau 2011, 6, S.13 Brückenschlag 2014, 2015,1
Flucht
1944/1945 Flucht im kalten Winter über Oder und Neiße
wichen. Dieses Bewusstsein änderte sich mit einer Großoffensive der Russen, die den Flüchtlingsstrom in Gang setzte.
So
berichtet Hans Rünger aus Bärfelde in
Brandenburg vom Januar 1945: „Unaufhörlich zogen die Flüchtlingstrecks nach Westen. Sie kamen nur langsam vorwärts, da die Straßen vom Schnee verweht waren.“² Deutsches Militär wurde in Bärfelde vergeblich erwartet. Stattdessen strömten am 31.Januar 1945 „sehr betrunkene“ Russen ein. „Innerhalb von einer halben Stunde wimmelte es im Dorf nur so.“² Später gab es eine wilde Schießerei. „Etliche flüchteten ins Feld. Doch wurden in dieser Nacht acht Personen erschossen. Dies waren zwei Soldaten, die im Urlaub waren, eine Frau, ein Kind und vier Männer, hiervon waren drei unbekannte Flüchtlinge. In derselben Nacht brannten noch verschiedene Gebäude ab.“²
Die
„
gewaltigen Flüchtlingsströme verlaufen
quer durch das zerstörte Deutschland und treffen auf Menschen, die durch Bombenangriffe und Kriegshandlungen selbst kaum über das Nötigste zum Leben verfügen. Vielerorts werden die Neuankömmlinge daher misstrauisch beäugt und nicht selten feindselig behandelt. Es ist das Deutschland der "Stunde Null", und in den kriegszerstörten Ruinenlandschaften mangelt es an Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Wohnraum, Kleidung, Heizmaterial und Arbeit. Viele Heimatvertriebene müssen jahrelang in Auffanglagern oder Baracken leben, Wohn- und Lebensraum muss erst neu geschaffen werden. Die Vertriebenen trifft neben den Strapazen der Flucht und dem Verlust der Heimat das Los des sozialen Abstiegs. Sie müssen mit leeren Händen den Neuanfang versuchen. Haus, Hof, Hab und Gut haben sie zurücklassen müssen. Mitgenommene Wertgegenstände sind meist von den Besatzern konfisziert worden, Entschädigungen gibt es nicht.“ ³ Irmgard Heselhaus Andrea Lauff R Brückenschlag
¹ Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, Hrsg.: Ehem. Bundesministerium für Vertriebene …Bd.1, S. 9E ff. ² Hans Rünger, Nr. 103 in siehe ¹) ³ Gregor Delvaux de Fenffe, Stand vom 28.12.2010 Sendung: Ostpreußen - Spurensuche in einem Land der Widersprüche, 28.12.2010 Fotos: Peter Engel, Einbandgestaltung siehe ¹) Brückenschlag 2014, 2015,1
10
Flucht
Flucht, auf der Flucht… …heute wenn man sich in die Situation der Flüchtlinge hineinversetzt.
Damit
der IS (Islamischer Staat), der die Minderheiten verfolgt, später nicht mehr gegen deren vielen jungen Männer kämpfen muss, erschießen ihre Leute sie einfach auf offener Straße. Deswegen trauen sich die jungen Männer kaum noch aus dem Haus. Die jungen Frauen werden oftmals von den IS-Leuten vergewaltigt. Dazu kommt die materielle Not. Es fehlt an allem. Und wenn der IS eine Stadt erobert hat, tötet er ohne Auswahl, wie es aus den Nachrichten bekannt wurde. Es gab nicht nur ein Opfer, was vor laufender Kamera geköpft wurde. Die inzwischen dem Terror Entflohenen haben oft tagelang keinen Kontakt zu ihren in der Heimat lebenden Angehörigen und wissen nicht, ob sie noch leben.
A
„
lles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ (Matth. 7,12 / Lutherbibel)
Sicher
hat keiner der Flüchtlinge seine Heimat aus freien Stücken verlassen. Und der Wunsch bleibt, wieder ohne Angst zurückkehren zu können.
So wie Maria und Josef nach Nazareth zurückkehren konnten, werden vielleicht auch die Flüchtlinge heute irgendwann wieder zurück in ihre Heimat gehen können.
A
uch dies erzählt die Bibel, z.B. in Jeremia 31,10 – 11 (Hoffnung für alle): „…»Der Herr hat die Israeliten in alle Winde zerstreut, aber nun sammelt er sie wieder und schützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.« Ja, ich, der Herr, habe die Nachkommen Jakobs erlöst, ich habe sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit. …“
Die provokante Frage lautet: Was geht uns das an? Die Heilige Schrift gibt Antworten. Sie gibt uns die Richtung an: „Ich bin ein Fremdling gewesen und ihr habt mich beherbergt.“ (Matth.25,35 / Lutherbibel) Und auch diese Anweisung ist eindeutig:
Aber
Wenn
„
ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. …,denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.“ (3. Buch Mose 19,33 – 34) Auf der Flucht zu sein kann jeden treffen, auch die, die heute in einem freien Land leben. Helfen kann man am besten,
Flüchtlinge in einem Warteraum in einer zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes Berlin für Asylbewerber. Gemeindebrief aktuell vom 29.09.2014. Copyrighthinweis: ChristianDitsch.de/Christian Ditsch (Nutzung für Abonnenten des "Gemeindebrief Magazin für Öffentlichkeitsarbeit" in nichtkommerziellen Publikationen und auf der Homepage der Kirchengemeinde.)
solange die Flüchtlinge bei uns leben, sollten wir sie mit Respekt und Verständnis behandeln. Es sind Menschen, die Schlimmes durchgemacht haben. In ihrer Heimat waren sie oft angesehene Leute. Und nun besitzen sie nichts mehr und sind auf uns angewiesen. Wollen wir ihnen wünschen, dass sie irgendwann wieder nach Hause gehen können. Irmgard Heselhaus Andrea Lauff
Brückenschlag 2014, 2015,1
Flucht
11
Flucht, auf der Flucht, unterwegs…
Asylsuchende in Deutschland
Der Bundesrat hat mit großer Mehrheit für ein beschleunigtes Verfahren beim Bau von Flüchtlingsunterkünften gestimmt. Damit soll Asylbewerbern schneller Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Die Vorschrift soll sicherstellen, dass den Belangen von Flüchtlingen bei der Bauplanung Rechnung getragen wird. So sollen etwa Verfahren dann vereinfacht werden, wenn ein Gebäude für Flüchtlinge bestimmt ist. Hamburg hatte den Antrag eingebracht. Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erklärte, das Gesetz könne helfen, angemessene Bedingungen zu schaffen. "Niemand möchte auf Zelte zurückgreifen", sagte Scholz. Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßte die Entscheidung. "Menschenwürdige Aufnahmebedingungen für Menschen, die in Deutschland einen Asylantrag stellen, müssen dringend ausgebaut werden", sagte Menschenrechtsexpertin Petra FollmarOtto. Die Berichte über katastrophale Zustände in vielen deutschen Flüchtlingsunterkünften mehrten Brückenschlag 2014, 2015,1
sich. Die Gründe für diese Zustände seien struktureller Natur. So mangele es bisher an Konzepten und vorausschauender Planung. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge werden dieses Jahr wahrscheinlich mindestens 200.000 Flüchtlinge in die Bundesrepublik kommen. Für die Unterbringung von neuen Flüchtlingen wird in Hamburg jetzt auch das Polizeirecht angewendet. Das ist nach Angaben der Sozialbehörde notwendig, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Denn somit können die Unterkünfte mit den erforderlichen Bau- und Umbaumaßnahmen ohne Baugenehmigungsverfahren oder Anhörungsverfahren in Betrieb genommen werden. Die meisten Flüchtlinge sollen in der Hansestadt in Containern untergebracht werden, die meist auf freien Parkplatzflächen aufgestellt werden. Geplant ist aber auch die Unterbringung in einer ehemaligen Förderschule, einem alten Industrielager und in zwei ehemaligen Kasernen. epd/GB, Gemeindebrief 2015, 2
12
Kirche und Leben
Flucht, auf der Flucht, unterwegs…
Wo gibt es in Bedburg-Hau Hilfe? Josef erfuhr im Traum, dass er fliehen sollte und er erfuhr später auch im Traum, dass die Gefahr vorbei war. Er konnte schließlich mit seiner Familie zurück nach Nazareth ziehen. Die Flüchtlinge meiner Kindheit zogen nicht wieder zurück in ihre Heimat und ich vermute, dass die meisten unserer heutigen Flüchtlinge auch nicht zurückgehen können werden.
Auch
in Bedburg-Hau sind einige Flüchtlinge aus Syrien und aus dem Irak eingetroffen. Sie besitzen nur das, was sie tragen könnten. Somit brauchen sie Bettwäsche, Handtücher, Decken, Geschirr, Töpfe Möbel usw.
Der AIK – der Ausländer Initiativ Kreis unterstützt die Menschen mit Sachspenden. Jede und Jeder, der möchte, kann helfen. Momentan werden besonders Babywäsche, Kinderwagen und Spielsachen benötigt. Die Flüchtlinge sind dankbar für jede Unterstützung.
Falls
Sie etwas abzugeben haben oder an der Arbeit des Ausländer Initiativ Kreis (AIK) interessiert sind. Sie sind herzlich eingeladen, sich mit den Mitarbeitenden in Verbindung zu setzen. Barbara Purschke-Heinz
A u s l ä n d e r - I n i t i a t i v - K r e i s (A I K ) Wenn auch Sie Asylsuchenden und Flüchtlingen helfen wollen: Kontakt: Annegret Ries über Pfarrbüro St. Antonius Tel. 02821/6304 oder Helga Rogosch, Tel. 02821/40196 Bankverbindung: Katholische Kirchengemeinde St. Antonius, Kontonr.: 5047196; BLZ: 32450000
Die
Weihnachtssammlung 2014 der ev. Kirchengemeinde Moyland ist dem Erhalt der Ev. Schlosskirche gewidmet. Wenn Sie lieber für einen anderen Zweck spenden möchten, z.B. für den FAIR-Teiler oder für den Ausländer-Initiativ-Kreis, dann tragen Sie es bitte bei „Verwendungszweck“ ein.
Brückenschlag 2014, 2015,1
Kirche und Leben
13
Gesegnetes Fest Weihnachten,
so wie wir es feiern, ist erst in der bürgerlichen
Gesellschaft zum christlichen Hauptfest geworden, dessen Symbole, Gedanken und Geschichten weit über das Jahr ausstrahlen. Weihnachtsbaum, Adventskalender, Adventskranz, Geschenke, Familienfeiern sowie die Krippe im eigenen Zuhause hatten zwar Vorläufer, haben sich aber erst im 19. Jahrhundert durchgesetzt.
Wir sollten ernst nehmen, so das Plädoyer des Hörfunkjournaliste n M. Morgenroth, dass für das heutige Christsein eben nicht das Kreuz und das „für-uns-Gestorben-sein“ im Mittelpunkt stehen, sondern Weihnachten, die Geburt, das Leben. Wir sehnen uns nach dieser Zeit, in der wir innehalten, entspannen und uns besinnen können. Und die gesamte Gesellschaft nimmt sich diese Auszeit, die zwölf Tage zwischen Heiligabend und Dreikönigstag werden nicht von ungefähr die „Zeit zwischen den Jahren“ genannt.
Weihnachten
mit Kindern zu feiern, ist das Schönste! Schon die Adventszeit mit jedem neuen Tag ein Türchen öffnen, eine Leckerei, ein Bildchen, eine neue Geschichte… Sie strahlen, sie haben ein eigenartiges Leuchten in ihren Augen. Wenn wir Großen uns davon anstecken lassen, so wird Weihnachten auch für uns eine Zeit, in der wir dazu stehen dürfen, dass wir nicht
alles können, dass es über uns noch etwas Größeres gibt. Es ist die Fähigkeit, das Leben als sinnvoll und voller Wunder zu erleben, die Sonnenuntergänge als romantisch zu be, trachten, auch wenn man weiß, dass nur die Erde sich weiterdreht. Es ist eine symbolische Brille, die wir immer wieder aufsetzen sollten in unserer technisierten Welt.
So
ist es möglich, auch die Weihnachtsgeschichte in ihrem Symbolgehalt zu verstehen: Gott kommt zur Welt! Nehmen wir Weihnachten zum Anlass, uns auf das Wesentliche zu besinnen: auf Freundschaft, Familie, Frieden… Es gibt in dieser Zeit genug Anlässe, um über das Leben selbst nachzudenken. Und die Krippe ist ein wunderbarer Ort, um das Leben zu feiern. Und es ist christlich zu glauben: es gibt ein Leben vor dem Tod! 1
Zusammenfassung eines Artikels von Morgenroth, Matthias: Die Krippe ist ein wunderbarer Ort. Eintreten in eine zeitlose Welt. Publik-Forum Extra: Weihnachten. 2009. 3 – 5.
Weihnachten Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten. Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder, ist Weihnachten. Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten. Denn es ist geboren die Liebe. Denn es ist geboren der Friede. Denn es ist geboren die Gerechtigkeit.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Denn es ist geboren die Hoffnung.
Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten.
Denn es ist geboren die Freude.
Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen Sinn zu geben, ist Weihnachten..
Denn es ist geboren Christus der Herr. Unbekannter Verfasser
14
Kirche und Leben
Ein Geschenk für Opa Es ist schon eine Zeit lang her. Es war im Jahre
Meine Mutter machte mir eine Vorlage und ich
1945. Der 2. Weltkrieg war zu Ende. Es ging auf Weihnachten zu. Lebensmittel waren knapp. Es gab alles nur auf Marken. Textilien waren überhupt nicht zu bekommen. Damals hieß es: „aus Alt mach Neu“. Wir überlegten uns, wie wir kleine Geschenke für Weihnachten herstellen konnten. Ich war damals 13 Jahre alt. Ich konnte sehr gut stricken. Aus Wollresten und ausgezogenem Garn, das auf Brettchen gewickelt war und nass gemacht wurde, um es zu glätten, suchte ich mit Material zusammen. So saßen wir nachmittags nahe am Herd und strickten. Mutter strickte für Vater ein Paar Socken, ich für meine Schwester ein Paar Handschuhe.
strickte aus bunten Resten ein Beffchen. Dann hinterfütterte sie es. Es sah recht gut aus. Damals gab es kein Geschenkpapier und auch kein Geschenkband. Aus zusammengeklebten Lebensmitteltüten bastelte ich einen Bogen. Ich packte das Beffchen darin ein, aus Lametta noch ein Schleifchen darauf und mit Buntstift schrieb ich „Für Opa“.
Meine Mutter seufzte: „Wenn ich nur wüsste,
woher ich für Opa ein Beffchen herbekomme!“ Ich meinte, man könnte doch eins stricken. „Nun“, sagte sie, „ein gestricktes hat es noch nie gegeben. Dann strick du mal das Beffchen!“
Am
Weihnachtsabend sangen wir Lieder zur Weihnacht. Halbe Kerzen vom vorigen Jahr brannten am Baum. Nun gab es Bescherung. Opa bekam sein Geschenk. Er war etwas verwundert, denn sein Geschenk war das einzige, das verpackt war. „Nun bin ich mal gespannt, was drin ist“, sagte er. Er packte aus und fand das beffchen. Er war sehr erfreut. „Endlich wieder ein Beffchen!“ An diesem Weihnachtsabend war er ein sehr glücklicher Opa. Inge Polman
Gott hat uns alle geschaffen Eine
Grundschullehrerin fragt ihre Klasse im Religionsunterricht: "Wer von euch möchte später einmal in den Himmel kommen?“ Alle Kinder melden sich. Nur Jonas nicht. Da wendet sich die Lehrerin erstaunt an ihn und fragt: "Was ist los, Jonas, möchtest du nicht?“ Der Junge antwortet: "Natürlich will ich in den Himmel kommen – aber doch nicht mit den Typen da!“
Was der Witz auf flapsige Weise ausdrückt, ist im Grunde ein ernstes Problem. Die Lehrerin, jedenfalls wenn sie eine gute Lehrerin ist, wird über die Aussage von Jonas erschrocken sein. Denn die Lehrerin ist doch für alle Kinder ihrer Klasse da. Wenn schon eine gute Lehrerin über solch einen Jonas erschrocken ist, wie sehr wird dann erst Eltern das Herz bluten, wenn eines ihrer Kinder – nennen wir es wieder Jonas – erklärt: "Ralf darf nicht mehr zu unserer Familie gehören. Denn Ralf hat was Schlimmes ausgefressen.
Er soll nicht mehr zu uns kommen!“
Leider mag es hin und wieder einen Lehrer geben, der es fertigbringt, einzelne Schüler auszugrenzen und fertigzumachen. Und es kommt leider auch immer wieder vor, dass sogar Eltern mit ihren Kindern brechen, dass sie den Ralf aus ihrem Leben verbannen wollen, weil er nicht so fühlt, denkt oder handelt, wie sie es von ihm erwarten.
Aber es gibt einen, der kann das nicht. Das ist Gott. Gott hat uns alle geschaffen, den Jonas und den Ralf. Beide sollen zu seiner Familie hier auf der Erde gehören. Und beide sollen in den Himmel kommen. Woher nehmen wir dann das Recht, andere auszugrenzen? Reinhard Ellsel. Gemeindebrief 2015,1
Kirche und Leben
15
TIERE IN DER BIBEL
Der Esel
Tiere in der Bibel: Der Esel „Du dummer Esel“: Das hätte gerade noch gefehlt, dass der Seher Bileam seine Eselin so beschimpft. Doch dazu ist es nun doch nicht gekommen in der biblischen Geschichte (4. Mose 22,21−35), die das Verhältnis zwischen Esel und Mensch am deutlichsten zeigt.
Christus im Niltal zum Haustier domestiziert wurde, sind klar erkannt. Er ist vorsichtig, zuverlässig und belastbar. Er wird sogar den Menschen als Vorbild vor Augen gestellt. In Jesaja 1,3 klagt Gott: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe sei-nes Herrn; aber Israel kenntʼs nicht, und mein Volk verstehtʼs Was ist geschehen? Bileam wird von Balak, dem nicht.“ Über diese Bibelstelle ist der Esel neben König der Moabiter, ausersehen, das Volk der dem Ochsen in den Stall von Bethlehem Israeliten zu verfluchen. Dies ist gekommen. Zwar berichtet die allerdings gegen den Willen Bibel nicht ausdrücklich von Gottes. Trotzdem reitet Bileam einem Esel im Zusammenhang An meinen Esel auf seiner Eselin los, um den mit der Geburt von Jesus. Auftrag Balaks zu erfüllen. Da Trotzdem liegt es nahe, dass stellt sich ihm der Engel Gottes mit ein Esel die hochschwangere Ich wünsche mir, einem Schwert bewaffnet in den Maria von Nazareth nach dass du mit Geduld Weg. Die Eselin sieht die Gefahr Bethlehem getragen hat die Lasten trägst, und weicht ihm aus. Bileam aber (Lukas 2,1−7). Und dass Josef die mir aufgetragen sind. sieht den Engel nicht, sondern und Maria mit ihm auf einem Möge dir die Erde, denkt, seine Eselin wäre störrisch, Esel vor den Soldaten des über die du gehst, und schlägt auf sie ein. Da verleiht Herodes nach Ägypten Gelassenheit verleihen. Gott der Eselin Sprache und sie geflohen sind (Matthäus Denn auch du bist getragen sagt: „Was hab ich dir getan, dass 2,13−15). Tatsächlich war der mit deinen langen Ohren, du mich nun dreimal geschlagen Esel das Reit- und Lasttier der hast? Bin ich nicht deine Eselin, den schönen Augen gehobenen Mittelschicht – zu auf der du geritten bist von jeher der Josef als Zimmermann und dem neugierigen Maul. bis auf diesen Tag? War es je durchaus zu zählen war. Doch sollen mir Lasten meine Art, es so mit dir zu aufgebürdet werden, treiben?“ Da muss Bileam zuSchließlich reitet der die andere nicht tragen wollen, geben: „Nein.“ Erst da sieht auch erwachsene Jesus auf einem dann sei stur! Bileam den Engel Gottes. Der Esel in Jerusalem ein spricht zu ihm: „Dein Weg ist (Matthäus 21,1−11) – und Reinhard Ellsel verkehrt in meinen Augen. Die nicht auf einem Pferd. Dadurch Eselin hat mich erkennen ihn die jubelnden gesehen und ist mir dreimal Menschen als den Friedensausgewichen. Sonst hätte ich dich könig, der schon durch den jetzt getötet, aber die Eselin am Leben gelassen.“ Propheten Sacharja verheißen wurde (Sacharja 9,9.10). In der Bibel wird der Esel 127 Mal erwähnt. Die Vorzüge des Esels, der bereits im vierten Reinhard Ellsel Jahrtausend vor
Grafik: Maren Amini
Brückenschlag 2014, 2015,1
16
Kirche und Leben
Zukunft selbst gestalten Eine Veranstaltung mit Gedanken- und Planspielen Wir Ehrenamtliche des Moyländer Presbyteriums hatten am 23. September zu Gedanken- und Planspielen eingeladen, und zwar alle, unabhängig von ihrer Konfession, die Interesse an der Thematik hatten. Und sie waren gekommen oder hatten wegen anderer Verpflichtungen absagen müssen, aber per E-Mail ihr Interesse bekundet. Schon recht früh möchten wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie es im Sommer 2016 weitergehen wird, wenn Pfarrer Bender in den Ruhestand gehen wird. Die Hauptsorgen, vorgetragen von Ingrid van de Loo, Andrea Lauff, Irmgard Heselhaus, und Barbara Purschke-Heinz (im Bild links), lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Wird es 2016 noch möglich sein, den Ist-Zustand, eine 75%-Pfarrstelle in Moyland und Louisendorf zu finanzieren? Wird es überhaupt eine Pfarrerin/einen Pfarrer geben, die/der sich für diese Stelle interessiert? Sollten wir uns nicht auch mit der Möglichkeit befassen, dass nur noch maximal 50 % für beide Gemeinden, warum auch immer, möglich sein werden? 2. Die Kirche der Zukunft ist mehr denn je vom ehrenamtlichen Engagement getragen. Was ist, wenn die derzeit tätigen Ehrenamtlichen nicht mehr wollen oder können? Wie können weitere Ehrenamtliche gewonnen werden? 3. Die Gottesdienstbesucher werden weniger. Ist es ein Trend, dem man sich schicksalsergeben ausgeliefert fühlen muss? Was muss in Moyland angeboten werden, um wieder mehr Menschen anzusprechen? 4. Der Förderverein Schlosskirche könnte seine Aktivitäten einstellen. Was könnte/müsste er weiterhin tun, um die Moyländer Kirche im Blickpunkt der Öffentlichkeit zu halten? Im Anschluss an diese Sorgendarstellung stellte Bür-
germeister Driessen (links unten) seine Gedankenspiele vor. Er betonte, dass er es wichtig fände, dass die Aktivitäten der Kirchengemeinden fortgeführt werden würden und dass er sich wegen der vielfältigen Aufgaben in Moyland und Louisendorf eine ganze Pfarrstelle wünschen würde. Besonders schön wäre es, wenn eine junge Pfarrfamilie käme. Er sagte u.a. Unterstützung bei ihrer Ansiedlung (Grundstücksuche, Kindergartenplatz etc.) zu.
Um die Gedankenspiele Aller ging es dann im nächsten Teil der Veranstaltung. Es wurden zu den genannten vier Hauptsorgen der Ehrenamtlichen Kleingruppen gebildet, in denen sehr lebhaft diskutiert wurde und die sich später im Brückenschlag 2014, 2015, 1
Kirche und Leben
Plenum mit einer Vielzahl von kreativen Ideen und Vorschlägen präsentierten, letztlich alles mit dem Ziel, die Kirche als Ort zu erhalten, in dem Gottesdienste gefeiert und das Wort Gottes verkündet werden können, und dafür zu sorgen, dass Menschen kommen, die es hören wollen. Nun haben wir Ehrenamtlichen einiges zu tun. Wir müssen jetzt die vielen Ideen weiter diskutieren, sortieren und – ganz wichtig – umsetzen. So besteht eine Chance, dass die Lebendigkeit der Veranstaltung sich auch auf Andere in der Gemeinde, zum Beispiel auch auf Sie, liebe Leserin, lieber Leser, überträgt. Man darf gespannt sein! Wir werden darüber berichten bzw. auch Sie zu weiteren Veranstaltungen einladen. Dass sich viele Anregungen ergeben haben, ist ein schönes Ergebnis. Genauso wichtig ist, dass unsere Hauptsorge, Moyland müsste „zumachen“, sowohl von anwesenden Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes als auch in einer schriftlichen Stellungnahme vom Superintendenten Wefers zerstreut werden konnte. Wir Ehrenamtlichen können uns, durch den Zuspruch gestärkt, wieder an unsere Arbeit begeben. Eine aktive Gemeinde mit interessanten Angeboten wird auch für eine/n potentiellen neue/n Pfarrer/in attraktiv sein! B P -H P
Fotos: H v d L
Brückenschlag 2014, 2015, 1
18
Kirche und Leben
Impressionen Moyländer Kirmes 2014 Festgehalten von Hans van de Loo
Kirche und Leben
25 Jahre OFK Der offene Frauenkreis feierte am 21.09.2014 in der Moyländer Schlosskirche Der Gottesdienst wurde von Ofk-Frauen unter der Leitung von Pfr. Gabriele Schwärzl vorbereitet und durchgeführt. Die musikalische Gestaltung übernahm Lizzy’Cocktail. Im Anschluss wurden die Gäste zu einem Empfang in der Kirche eingeladen. Fotos: Hans van de Loo
19
22
Kirche und Leben
5. Oktober 2014
Erntedank in Moyland und Louisendorf Ein Rückblick
Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst Fotos: Martin Plessow
Brückenschlag 2014,2015, 1
21
Samenkörner sind ein Wunder.
Erntedank-Dekorationen in Louisendorf Fotos: Marlies Thomas
Brückenschlag 2014, 2015, 1
22
Kirche und Leben
Konfirmanden helfen bei der Erntedankgottesdienst-Vorbereitung und Gemüse wie Äpfel, Birnen, Mais und Kürbisse gesammelt und so hergerichtet, dass es als Dekoration für die Kirche in Louisendorf benutzt werden kann. Dabei hat uns unser Freund xxxxxx tatkräftig unterstützt. Als kleinen Snack für Zwischendurch haben Marlies und Helmut uns ein Eis spendiert.
Louisendorf. Dienstag. Anlässlich des Erntedankfestes haben wir xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx– uns gemeinsam Zuhause bei Helmut, Marlies und Marion Thomas getroffen, um Vorbereitungen für den Gottesdienst zu treffen. Bevor wir kamen, hatten Helmut, Marlies und Marion schon einige Vorarbeit geleistet. So hatten sie einen Stuhl mit Moos verkleidet und ein Schwein aus Moos gemacht. Als wir dann kamen, haben wir Obst
Donnerstag. Wir xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx sind mit den vorbereiteten Dingen zur Kirche gegangen und haben diese geschmückt. Als erstes wurde mit Marlies und Helmut der Altar mit Kerzen geschmückt, zusätzlich verschönerten wir die Treppe vor dem Altar mit einem von Moos bedeckten Stuhl, mit einem Schwein aus Moos, mit einem Strohballen und mehreren Früchten verschönert. Dabei haben uns unsere Freund aus Kalkar unterstützt. Nun ist die Kirche für den Erntedankgottesdienst vorbereitet. xxxxxxxxxxxxxxxxxx
In Moyland bauten xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxgemeinsam mit Waltraud van de Loo und Alfred Kügler die Erntedank –Dekoration auf.
Fotos: Marlies Thomas, Louisendorf Andrea Lauff, Moyland
Brückenschlag 2014,2015, 1
24
Kirche und Leben
Louisendorf: 3. Altenstubenausflug am 9. Oktober 2013 zur Dorfkirche Repelen im Altkreis Moers mit Geschichte und der Felkeverein, benannt nach dem Pfarrer Felke, der 1894 als Pfarrer in Repelen seinen Pfarrdienst begann. Unsere Fahrt begann wie immer aus dem Unterdorf beginnend und Abfahrt ab dem alten Schulhof. Wenn der Bus seine Fahrt beginnt, warten wir mit Spannung auf die Bekanntgabe durch Herrn Bender, wohin uns die Fahrt hinführt. Viele Fahrten haben wir schon mit Herrn Bender erleben dürfen. Es ist immer verwunderlich, das keine Fahrt eine verdeckte Wiederholung ist. In Labbeck haben wir mit einem guten Kaffee und leckerem Kuchen die Fahrt begonnen. Das Kaffee mit dem Namen am „ am Hochwald“ ist seit einigen Jahren dort ansässig. Einige unserer Mitfahrer sind schon mal dagewesen. Labbeck gehörte bis vor etlichen Jahren noch zum Kreis Moers. Heute ist die Zugehörigkeit zum Kreis Wesel. Unsere Weiterfahrt nach Repelen gilt genauso, Altkreis Moers und jetzt Kreis Wesel. Die Moerser waren nicht zufrieden mit dem Autokennzeichen „WES“ für den Kreis Wesel Reklame zu fahren. Seit einiger Zeit kann man wieder dem Autokennzeichen „MO“ begegnen. Es sind Ausnahmeregelungen vereinbart worden. Nun unser Beginn mit der Fahrt nach Repelen. Auf der B 57 fahrend sind wir in Rheinkamp nach rechts abgebogen. Der Weg führte dann nach einigen Ampeln in das Zentrum von Repelen. Die Kirche haben wir links vorbeifahrend passiert. Nach einer kurzen Strecke erreichten wir auf der linken Seite den Jungbornpark, gegründet vom Pfarrer Felke. Im Jahr1894 kam Pfarrer Felke aus Sobernheim im Hunsrück nach Repelen. Pfälzer in Pfalzdorf und in Louisendorf, haben Verwandte in Sobernheim. 1896 hat Pfarrer Felke neben seinem Kirchendienst einen homöopatischen Verein gegründet. Hunderte kranke Menschen wollten von Pfarrer Felke mit Naturheilmitteln geheilt werden. Der Jungbornpark wurde immer weiter berühmt. Frische Luft und Heilerde in Form von Lehm und Massage in freier Umgebung machte es erforderlich, das man im Park Sichtwände für die Trennung Männer und Frauen bauen mußte. Es sollte von draußen keiner Einblick haben. Die Felke-Kur wurde in kurzer Zeit weltbekannt. Es kamen Kurgäste aus Amerika, Holland, Belgien, Russland, Italien unsw. Pfarrer Felke hat den Namen „Lehmpastor“ bekommen. 1912 hat Pastor Felke sein Amt als Pastor niedergelegt, mit Verzicht auf Pensionsansprüche. Er wollte sich ausschließlich nur noch den Kranken widmen. 1914 wurde. das Hotel Jungborn in Betrieb genommen. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam
der Kurbetrieb zum Erliegen. Die Kurgäste sind abgereist. Das Hotel wurde Lazarett. Ein Militärarzt hat zurückgebliebene Kranke weiter versorgt. Ein Nachfolger für Pastor Felke war der Pastor Sohnius. Pastor Felke ist nach Sobernheim zurück gegangen. In Abständen von 14 Tagen besuchte Pastor Felke seine Patienten in Repelen. Bis zu seinem Tode 1926 behielt Repelen zu seinem Namen noch den Zusatz als Kurort. Wir haben nicht gewußt, daß Repelen so eine alte Berühmtheit „Kurort“ besessen hat. Im Jungbornpark ist ein kleines Felkemuseum erstellt worden. Es lohnt sich einen Sonntagsausflug privat nach Repelen zu starten. Man sollte diesen Ausflug an einem warmen Tag starten, dann kann man mit nackten Füßen ein Lehmbad genießen. Vom Felke Museum sind wir zur Dorfkirche von Repelen zurück gefahren. Auch diese Kirche hat eine lange alte Geschichte. Im Jahr ca. 1160 entstand eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Im Jahr 1450 erhielt die Kirche einen Anbau der einen schönen Chorraum in der heutigen Form noch darstellt. 1560 bekannte sich die damalige Gemeinde unter dem Priester A.Steurs öffentlich zur Reformation, und die Kirche war von da an sofort „evangelisch“. 1586 brachen die Spanier hier am Niederrhein ein und vernichteten alle Kirchenunterlagen. Die Glocken wurden geraubt, der Pfarrer wurde vertrieben. 1636 hatten die wieder vorhanden Glocken einen schlechten Klang. Man beauftragte in Rheinberg einen Glockengießer diese Glocken einzuschmelzen und daraus neue Glocken zu gießen. Es wurde vereinbart, nur die Glocken zu bezahlen, wenn die Arbeit zur Zufriedenheit ausfiel. Von 1700 bis 1915 wurde viel an der Kirche verbessert und gearbeitet. 1915 bekam die Kirche elektrischen Strom. Es gab Licht, die Orgel bekam einen Motor, der Blasebalg und die Glocken erhielten auch Motoren zum Antrieb. Die langen Seile zum Läuten waren hinfällig. 1942 wurde die große Glocke aus dem Jahr 1638 auf allerhöchstem Befehl demontiert. Man wollte diese einschmelzen. Der Krieg war bedürftig. Bei Kriegsende wurde die Glocke in Thüringen wieder
Brückenschlag 2014, 2015, 1
Kirche und Leben
25
gefunden. Erst 1950 hat man es geschafft, die Glocke aus der Zone heraus zu bekommen.
Die Führung die wir in der Repelener Kirche erlebt haben, war sehr interessant und hervorragend.
1972 bekam die Kirche Fußbodenheizung. 1976 wurden Glasfenster eingebaut. Eine Künstlerin mit dem Namen Gisela Dreher, hat mit einem Rosenbild das Sinnbild für Jesus Christus dargestellt.
Unser Speiselokal war die Gaststätte Bucksteeg in Schneppenbaum.
1995 Dachstuhlsanierung bis zur Turmspitze mit neuem Wetterhahn. Der Alte Wetterhahn empfängt die Kirchgänger im Eingang. 2001 Innensanierung mit computergesteuerter Beleuchtungsanlage und Sprechanlage. 2010 konnte im Turm der Kirche ein Museum Platz finden und wird liebevoll als Turmmuseum gepflegt. Das war ein interessanter Lebenslauf einer Kirche von 1160 – 2010. Wir haben eine Kirche in Louisendorf die viel jünger ist. Was tun wir für unsere Kirche, damit ein langes Leben ermöglicht wird?
Revelen. Ansichten
Brückenschlag 2014, 2015, 1
Wir waren wie immer gut zufrieden. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxx mitgefahren sind 58 Personen Organisator Pfr. Bender Manfred an Haack Presbyter i.R
Foto Privat
26
Kirche und Leben
Neuer Eingangsbereich
Fotos: Marlies Thomas
Oben rechts und links: Reparatur der Stufen und Pflasterung vor der Elisabethkirche
Mitte und unten: Neue Rahmen für Teppiche im Eingangsbereich
rückenschlag 2014, 2015, 1
Kirche und Leben
„Heiliger Johannes der Täufer“ die neue katholische Pfarrei in Bedburg-Hau Die beiden Pfarrgemeinden in Bedburg-Hau, St. Antonius und St. Peter, fusionierten. Dies wurde am Sonntag, 2. November, ab 9.30 Uhr, mit einem Festgottesdienst in der St. Markus Kirche am Klosterplatz, der neuen Pfarrkirche, gefeiert. Als offizielle Vertreterin der ev. Kirchengemeinde Moyland durfte ich teilnehmen. Ich bin mit gemischten Gefühlen hingegangen und war schließlich angenehm überrascht. In einem eindrucksvollen, lebendigen Festgottesdienst unter Leitung des Xantener Regionalbischofs Wilfried Theising brachten sich u.a. die ehemals früheren selbständigen Gemeinden St. Antonius Hau, St. Markus Bedburg, St. Martinus Qualburg, St. Peter Huisberden, St. Stephanus Hasselt und St. Vincentius Till mit ihren Wünschen und Erwartungen ein. Musikalisch wurde die Messe vom Halleluja-Chor und den Chören St. Antonius, St. Stephanus und St. Vincentius gestaltet. Die Fusion war gut vorbereitet, ein Fusionsausschuss sowie die einzelnen Gemeindegruppen hatten an der Gestaltung der Großgemeinde mitgewirkt, so dass die Gemeindeglieder davon ausgehen, dass das, was jetzt besteht, bestehen bleibt. Beide Gemeinden hatten schon seit mehr als drei Jahren vieles gemeinsam, so zum Beispiel das Seelsorgeteam (Leitung Dechant Jürgen Lürwer, Pfarrer Theo Kröll und den Pastoralreferenten Brigitte Peerenboom, Andrea Scheerer und Walter Blenker - letztere für den Bereich der Rheinischen Kliniken), Gremientreffen und abgestimmte Gottesdienstzeiten. 8 500 Katholiken zählt die neue Gemeinde. Im Anschluss an den Festgottesdienst (nach ca. 1 ¾ sehr kurzweiligen Stunden!!!) waren alle Pfarrangehörigen zum Empfang und zum Imbiss in den Ratssaal der Gemeinde Bedburg-Hau, Rathausplatz 1, eingeladen. Dort konnte ich die Segenswünsche unserer Kirchengemeinde übermitteln und mit dem Einen oder der Anderen über Gott und die Welt plaudern. Auch hier war die Stimmung optimistisch. Unser Segenswunsch, aus dem Psalm 121, an die Gemeinde Hl. Johannes der Täufer: „Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft!“ B. Purschke-Heinz Presbyterin
Brückenschlag 2014, 2015, 1
Frauenfrühstück Louisendorf
T E R M I N E
Gottesdienste Elisabethkirche
Immer mittwochs 9.00 Uhr
So 9.30 Uhr
03.12.14
Außer am letzten So des Monats.
07.01.15
Stattdessen Abendgottesdienst
04.02.15
Sa 18.30 Uhr Am Sa, 27.12.14 Gottesdienst mit Abendmahl
Altenstube Louisendorf
Besondere Gottesdienste
Immer mittwochs 14.30 Uhr
30.11.14, 9.30 Uhr Familiengottesdienst zum 1. Advent 24.12.14, 18.00 Uhr Kinderweihnachtsfeier
17.12.14 21.01.15
25.12.14, 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
18.02.15
26.12.14 kein Gottesdienst 31.12.14, 18.30 Uhr Abendgottesdienst zum Jahresausklang
Kanzeltausch Louisendorf/ Moyland 28. 12.14 Kanzeltausch mit Pfr. Hagen
Frauennachmittag Moyland Immer montags 15.00 Uhr 08.12.14
Gottesdienste Schlosskirche
12.01.15
So 10.30 Uhr
09.02.15
Besondere Gottesdienste 30.11.14 Familiengottesdienst zum 1. Advent
OFK Moyland Meistens donnerstags einmal im Monat
24.12.14, 16.30 Uhr Kinderweihnachtsfeier 22.00 Uhr Christmette 25.12.14, 10.20 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl mit Gemeinschaftskelch
Termine für 2015 standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest
26.12.14 Kein Gottesdienst 1.1.15, 15.00 Uhr Neujahrsgottesdienst mit anschließendem Empfang in der Schlosskirche
Kirchenkaffee jeden letzten Sonntag im Monat in der Schlosskirche
Altenweihnachtsfeier 7.12.14, 15.00 Uhr
Offene Weihnachtsmarktkirche Von Mi, 10.12. bis So 14.12.2014
Forum
29
Neujahrsempfang in der Moyländer Schlosskirche Silvester mit Familie und Freunden feiern, eine gute Tradition. Bis in den nächsten Morgen hinein zusammen sitzen, die Stimmung ist gut, man hat sich länger nicht gesehen und hat sich viel zu erzählen. Noch einen Kaffee trinken, dazu gibt es selbst gebackene Krapfen … es ist einfach nur schön! Dann irgendwann schleicht sich die Müdigkeit an. Ein Blick auf die Uhr: „Oh, 3 Uhr schon!“ Nun wird es aber Zeit, ich muss nach Hause, ich habe morgen um 10.30 Uhr Dienst in der Kirche. Unverständnis bei den anderen… „du und deine Kirche!“ Das soll jetzt anders werden. Nicht nur Prebyterinnen haben Schwierigkeiten, am Neujahrmorgen „so früh“ aufzustehen, denn der 10.30 Uhr- Gottesdienst ist nicht gerade gut besucht. So hat das Moyländer Presbyterium beschlossen, den Neujahrsgottesdienst auf 15 Uhr am Nachmittag zu verlegen und anschließend zum Empfang in der Schlosskirche einzuladen. Also, liebe Leserinnen und Leser, kommen Sie in die Schlosskirche. Begrüßen Sie mit uns das neue Jahr, zuerst im Gottesdienst, anschießend im informellen Austausch. Wir freuen uns auf viele Besucher.
Gut gerutscht? Ich wünsche einen „ Guten Rutsch“ sagt man zum Silvestertag. Aber was bedeutet es eigentlich? Irgendein guter Wunsch scheint es ja zu sein. Aber wa-rum soll man ausrutschen? Mit rutschen hat dieser Spruch aber eigentlich überhaupt nichts zu tun! In Wahrheit geht der „ gute Rutsch“ nämlich auf den hebräischen Satz „ Rosch ha schana“ , den Kopf des Jahres, also das Neujahr zurück. Durch herumziehende Gaukler und Reisende wurde dieser Satz in die deutsche Sprache eingebracht. Wahrscheinlich hatte irgendwann jemand ein Wort nicht ganz verstanden – so ähnlich wie bei der „ Stillen Post“ und über Jahrhunderte wurde dann aus „ Rosch“ eben „ Rutsch. Man wünscht also einfach auf Hebräisch einen Neuen Kopf“ oder ein „ Neues Jahr - “ hoffentlich auch ein gutes. Christian Badel Gemeindebrief, 2009, 01
Neujahrsgottesdienst 1. Januar 2015 15.00 Uhr
Zum Neuen Jahr Ein neues Jahr, noch fast leer der Kalender. So viele Chancen. So viele Unwägbarkeiten. Du, Gott, hältst jeden Tag in der Hand.
anschließend
Du gehst mit mir durch die Zeit.
Neujahrsempfang in der Schlosskirche
Segne mich und lass mich zum Segen werden. Tina Wilms, Gemeindebrief 2011, 1
32 Kontakt, Hilfe, Beratung
Diakonie im Ev. Kirchenkreis Kleve engagiert sich in vielen sozialen Bereichen. Ansprechpartner in unserer Nähe sehen Sie auf der Seite gegenüber. Ihr Sitz ist im Haus der Diakonie in Goch. Sie ist in folgende Fachbereiche gegliedert: 1: Pflege (Sozialstation, Tagespflege, Seniorenwohnungen, Seniorenzentrum) 2: Betreutes Wohnen (Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung, psychischen oder Suchtproblemen (BeWo)
Wer oder was ist die Diakonie? „Diakonie“ ist griechisch und bedeutet dienen und deuten. Innere Mission. Auftrag von Jesus. Kirche für andere. Organisation von Hilfe. Nächstenliebe in Aktion. Ich und Du. Erleben Gottes Barmherzigkeit. (nach Reinhard Ellsel zum Monatsspruch Mai 2013: Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! Sprüche 31,8)
Als Vater der Diakonie als Organisation gilt der Hamburger Pastor Johann Hinrich Wichern (1803 – 1881), der selbst aus armen Verhältnissen kommend, sich im „Rauhen Haus“, einem alten Bauernhaus, der Jugendlichen annahm, die durch alle gesellschaftlichen Raster gefallen waren. Ehe man mit diesen Menschen, so Wicherns Grundsatz, über Moral und Religion reden könne, müsse man sich als Christ um die Befriedigung ihrer elementaren Bedürfnisse kümmern. Wichern gab den Gestrandeten eine neue Chance und diese ergriffen diese Chance. Sie begannen Werkstätten und Gemeinschaftshäuser zu bauen, Handwerker und Lehrer stießen zu der kleinen Truppe. Die Ausbildung hier im „Rauhen Haus“ genoss bald einen so guten Ruf, dass die jungen Leute von Hamburger Betrieben gern übernommen und Wicherns Brüder“ vielerorts als Erzieher, Heimleiter, Volksmissionare angefordert wurden. Mit gutem Beispiel vorangehend machte Wichern den Gemeinden ihre soziale Verpflichtung bewusst. (Christian Feldmann, Gemeindebrief, 063_3903)
3: Soziale Dienste (Suchtberatung/Suchtvorbeugung, Sozialberatung, Wohnungslosenberatung, Pädagogigogische Übermittagbetreuung, Flüchtlingsberatung 4.: Betreuungsverein der Diakonie (Begleitung ehrenamtlicher Betreuer/-innen) Über die Finanzierung der Diakonie werden wir im nächsten „Brückenschlag“ genauer berichten. Hier nur so viel: Da nur ein Teil der aufgeführten Dienste sich refinanziert, z.B. über Pflegesätze, zahlen die Gemeinden des Kreises jedes Jahr eine Diakonieumlage. Diakonie in Bedburg-Hau? Wie man aus der Auflistung ersehen kann, sind die Dienste nur an bestimmten Orten, z.B. Goch oder Kleve angesiedelt. Wir sammeln aber fast jeden Sonntag im Gottesdienst für die Diakonie in unserer Gemeinde. Wir können natürlich nicht einmal einen einzigen dieser Dienste vorhalten. So hat das Presbyterium Moyland beschlossen, sich diakonisch (= dienend und helfend) dort zu betätigen, wo bereits in Bedburg-Hau Bedürftigen geholfen wird. Das sind
der FAIR-teiler und der Ausländer-Initiativ-Kreis.
Weiter helfen wir bei Bedarf Notleidenen z.B. Grundschulkindern, dass sie eine warme Malzeit bekommen. Jeder Notleidende kann sich also auch direkt an unsere Kirchengemeinde wenden. Barbara Purschke-Heinz, Presbyterin
Kontakt, Hilfe, Beratung TelefonSeelsorge Rund um die Uhr erreichbar! Tel. 0800 111 0 111 oder - 111 0 222 Auch im Internet als Mail oder Chat, unter: www.seelsorge-niederrhein.de
Hafen der Hoffnung e.V. Geschäftsstelle Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. Haus der Diakonie Brückenstraße 4, 47574 Goch Tel. 02823 / 93 02-0
[email protected]; www.diakonie-kkkleve.de Geschäftsführung Pfarrer Joachim Wolff Tel. 02823 / 93 02-0;
[email protected]
Verein zur Förderung der Aussiedler im Kreis Kleve Tel. 02821/ 582002
Ev. Beratungsstelle für Familien-, Lebensfragen
Ehe-,
Partnerschafts-
und
Schwangerschaftskonfliktberatung Tel. 02841/9 98 26 00
Fachbereich 1: Pflege Diakonie-Sozialstation und Hausbetreuungsservice Haus der Diakonie, Brückenstraße 4, 47574 Goch Ltg: Malcolm Lichtenberger, Tel.: 02823 / 93 02-0 Tagespflege Haus der Diakonie, Brückenstraße 4, 47574 Goch Ltg: Angelika Jacobs, Tel.: 02823 / 93 02-28 Seniorenwohnungen Ev. Seniorenzentrum, Parkstraße 8, 47574 Goch Seniorengerechte Wohnungen, Brückenstraße 4, 47574 Goch Jörg Schlonsok, 02823 / 93 02-16 Sozialberatung Kleve Feldmannstege 1, 47533 Kleve (bis voraussichtlich Ende November, dann Stechbahn 33), di+fr 9:00-12:30 Uhr Monika Köster, Tel. 02821 / 24 492
Ansprechpartner für homosexuelle Menschen und ihre Angehörigen Dieter Schütte Tel. 0281/156 – 41 oder – 43
Betreuungsverein Koordination: Albert Büsen
[email protected] Telefon: 02823 / 93 02-0
Begleitung Ehrenamtlicher Helma Bertgen, Theo Peters, Christof Sieben
[email protected] Telefon: 02823 / 93 02-0
Evangelische Stiftung Kleve Alten- und Pflegeheim Evangelische Stiftung Kleve gegründet 1853 Kolpingstraße 12 (Navi-Eingabe) Hagsche Straße 83/85, 47533 Kleve Tel. 02821 8966-0;
[email protected]; www.ev-stiftung.de
FAIR-teiler Basisberatung und Lebensmittelverteilung für Menschen in Schwierigkeiten Pfarrheim St. Markus, Klosterplatz 7, Bedburg-Hau-Schneppenbaum Öffnungszeiten: Di 10 bis 12 Uhr und DO 17 bis 19 Uhr Info: Brigitte Perenboom 02821/977872; Norbert Gerding, 02821/720916; Barbara Purschke-Heinz, 02821/60764 Bankverbindung: IBAN DE88 3246 0422 0203 3780 17, BIC GENODED1KLL
Unsere Kirchengemeinden Evangelische Kirchengemeinde Moyländer Allee 8, 47551 Bedburg-Hau, Tel. 02824/2221 Fax: (02824-999831) * E-Mail:
[email protected] E-Mail/Gemeindebrief:
[email protected] Pfarrer
Klaus Bender Mühlenstraße 6, 47551 Bedburg-Hau
02824/2221 02821/60270
Gemeindebüro
Brigitte Kruse (Mo 13:30h - 17:30h.
02824/2221
Organist
Günter Minor
02824/3014
Evangelisches Gemeindehaus Moyland
Louisendorf
Elisabethkirche Louisendorf
Der Küsterdienst
wird ehrenamtlich vom Ehepaar Marlies und Helmut Thomas ausgeübt. 02824/3462
Kirchmeister
Helmut Thomas, Imigstraße 58
02824/3462
Presbyterinnen/ Presbyter
Inge Frericks…………………………… Eveline Hans…………………………… Rainer Schiemann..…………………… Roland Unkrig………………………….. Hans Westerhoff…………..………….. Karin Wilhelm ………………………….
02824/962270 02824/5474 02824/8498 02824/4981 02824/4475 02821/6308
Förderverein Elisabethkirche
1. Vors.: Pfr. Klaus Bender Ziel: Spenden einnehmen für den Erhalt der Elisabethkirche
02824/2221 02821/60270
Moyland Der Küsterdienst
wird von ehrenamtlichen Helfer/innen ausgeübt. Auskunft erteilen: Pfr. Bender, der Kirchmeister oder die PresbyterInnen.
Kirchmeister
Hans van de Loo
Presbyterinnen/ Presbyter
Heinz-Werner Eberhard......................... 02821/69624 Dagmar Eller……………………………. 01724947204 Andrea Lauff...…………………………. 02821/60989 Martin Plessow …………………...…… 0172 2534 681 Barbara Purschke-Heinz …………….. 02821/60764
Förderverein Schlosskirche
1. Vors.: Barbara Purschke-Heinz Ziel: Spenden einnehmen für den Erhalt der Schlosskirche
Evangelische Schlosskirche zu Moyland
Angebote:
Konfirmandenarbeit inkl. Elternarbeit, Aktivitäten für Kinder, Männer und Frauen sowie für Senioren
Projekte:
Öffentlichkeitsarbeit, Besinnungsgarten
Mitwirkung/Unterstützung:
0160 02821/69624
02821/60764
FAIR-teiler, Ausländerinitiativkreis, Fachausschuss „Psychiatrie“
Bankverbindungen: Ev. Kirchengemeinde Moyland und Ev. Kirchengemeinde Louisendorf IBAN: DE49 3206 1384 0002 2330 10 * Förderverein Schlosskirche IBAN DE07 3206 1384 0001 9090 10* Förderverein Elisabethkirche, Kto Nr. 230 433 1014 Alle Konten sind bei der Volksbank an der Niers (BLZ 320 613 84). Damit Ihre Spende die richtige Verwendung erfährt, bitte immer den Verwendungszweck angeben! Danke.