-Flagge. Frohe Weihnachten und alles Gute für 2013! 39. Jahrgang - Nr

January 1, 2017 | Author: Ilse Kruse | Category: N/A
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-Flagge MAGAZIN FÜR DEN FERNMELDERING e.V.

Frohe Weihnachten und alles Gute für 2013 !

Fernmeldering ab sofort mit > 1000 Mitgliedern!!!

39. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Führungsunterstützung Informationstechnik Führungsdienste Fernmeldetruppe Elektronische Kampfführung Jahrestreffen 2013 vom 26. bis 28. April 2013 in Storkow Programm und Anmeldeformular in diesem Heft

Impressum Herausgeber Fernmeldering e.V. Geschäftsführer Oberst a.D. Klemens Bröker Jahnstraße 15, 48282 Emsdetten

Geschäftsführender Redakteur Oberst i.G. Manfred Kutz

Redaktion & Layout Hella Schoepe-Praun

Freie Redaktionsmitarbeiter Oberst a.D. Rudolf Grabau Oberleutnant Sven Koch Fregattenkapitän Ingo Neuwirth Hauptmann Marc Tachlinski

Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe siehe Beiträge / Autorenzeilen

Druck Druckerei Fuck Koblenz www.f-druck.de

Erreichbarkeit Redaktion siehe Fernmeldering intern

Nächste F-Flagge Redaktionsschluss: 31. Januar 2013 Geplantes Erscheinungsdatum: 10. März 2013

Bankverbindung Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel e.G. BLZ: 370 696 27 KtoNr: 281 280 10 IBAN: DE87 3706 9627 0028 1280 10 BIC: GENO DED 1RBC

ISSN 1614-1334 Der Fernmeldering im Netz www.fernmeldering.de webmaster: Oberstleutnant Joachim Blum [email protected]

Bezug der F-Flagge Einzelbestellungen der F-Flagge über das Redaktionsbüro. Für Mitglieder des Fernmeldering ist der Preis für die F-Flagge (4 Exemplare pro Jahr einschließlich Beilagen) im Mitgliedbeitrag enthalten.Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis im Jahresabonnement (4 Ausgaben) 20,- €. Mitgliederlisten sowie Stellenbesetzungslisten gehen nur an Mitglieder..

Beiträge Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Übersandte Beiträge werden vorbehaltlich einer redaktionellen Bearbeitung veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis Zu Beginn Der Geschäftsführer berichtet Der Kassenwart informiert

2 4 5

Ankündigung / Programm Jahrestreffen 2013 in Storkow

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Neue Satzung

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Zwischenruf

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Tradition und Zukunft = Fernmeldetruppe und Führungsunterstützung Versuch einer Identitätsstiftung

12

Zeitgeschehen Geburtsstunde des Führungskommandos der Streitkräftebasis Combined Endeavor 2012 10. PzDiv als Leitdivision – Gedanken zur FüUstg in der Einsatzausbildung Goldener Schild 2012

Die F-Flagge 4 - 2012

25

28

Ausland

31

Als Journalist in Afghanistan

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Aus den Regionen

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40 Jahre Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik 70. Geburtstag der französischen Fernmeldetruppe Vor 40 Jahren: Die Sportwelt zu Gast im CISM-Dorf in Feldafing

34 35 37

Briefe an die Redaktion

39

Gedicht(liches) von Oberst a.D. Hans Apelt

40

In Memoriam

41

Historische Themen

42

Das System EloKa Heer: Konzept. Überlegungen und Gesamtstruktur Vor 200 Jahren: Napoleon und das Desaster von 1812

42 51

Aus den Traditionsverbänden

55

Veranstaltungshinweise

58

Fachpresse

60

Aktuelles Stichwort

61

Fernmeldering intern

62

Vorstand und feste Mitarbeiter Personalia Geburtstage

62 63 64

Zu bester Letzt

67

Formular "Anmeldung Jahrestreffen/Mitlgiederversammlung 2013" Formular "Fernmeldering-Beitrittserklärung" Formular "Änderungs-Mitteilung"

69 71 72

Anzeigen in der F-Flagge In der F-Flagge können Werbung veröffentlicht/Anzeigen geschaltet werden. Bedingungen und Preise sind der aktuellen Anzeigenpreisliste (Ausgabe 2012) zu entnehmen, die über die Redaktion bezogen oder auf www.fernmeldering.de abgerufen werden kann.

14 14 16

Vorstand und Redaktion wünschen allen Mitgliedern und allen Lesern fröhliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch in ein erfolgreiche 2013 1

Zu Beginn Meine sehr verehrten Damen und Herren, geschätzte Kameradinnen und Kameraden, liebe Mitglieder des Fernmelderings! 1. Inzwischen sind seit der Gründung der Bundeswehr viele Fernhat inzwischen Fahrt aufgenommen. meldeverbände aufgelöst worden. Das Ministerium befindet sich dem Deren Truppenfahnen verdienen eiGrunde nach bereits in seiner zukünfnen entsprechenden repräsentativen tigen Gliederung. Das Kommando Platz an der Alma Mater unserer SKB wurde am Freitag, den 28. SepTruppengattung. Diese Truppenfahtember in Bonn aufgestellt (siehe Benen gilt es ausfindig zu machen und richt auf Seite 14). Am 29. Januar des eine würdige Form der Präsentation nächsten Jahres, also in gerade mal am Mutterhaus aller Fernmelder einzwei Monaten, wird ebenfalls in Bonn zurichten. Dies ist im Rahmen der das FüUstgKdoBw aufgestellt und Neubaumaßnahmen in Pöcking zu unsere Schule wird ebenso wie die realisieren. FüUstgVbd'e drei Tage später, am 1. 2. Auch die Fernmeldetruppe beFebruar 2013 diesem FüUstgKdo unklagt inzwischen Gefallene in den terstellt. Damit sind bereits nach kürBrigadegeneral Helmut Schoepe Auslandseinsätzen, denen wir ein zester Zeit die organisatorischen WeiVorsitzender Fernmeldering e.V. ehrendes Gedenken schuldig sind. chen für die FüUstg d.Z. gestellt. DaHier gilt es zu definieren, wie dies erfolgen kann mit werden die seit mindestens sechs oder sieben (z.B. in einem Ehrenhain?!) und auch diese Idee Jahren gehegten Vorstellungen, unseres Führungsim Rahmen der Neubaumaßnahmen in Pöcking zu personals durch das Zusammenführen der truppenrealisieren. dienstlichen und der fachlichen Verantwortung, unter 3. Und last but not least brauchen wir eine MögEinbeziehung der Ausbildungseinrichtung, unter eilichkeit, die Tradition der Fernmelder auch für nem 2-Sterne Kommando realisiert. Und das ist gut junge Unteroffiziere und Offiziere im Rahmen eiso. Damit sind wir Führungsunterstützer für die Zunes solchen Tages greifbar und erlebbar zu makunft bestens aufgestellt. chen. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch auf Hierzu werde ich im nächsten Jahr Ideen und den Artikel von Herrn Oberstleutnant d.R. Heinz Konzepte durch den Offizierlehrgang Teil 3 erarGlump auf Seite 16 dieser Ausgabe zum diesjähribeiten lassen. Zukünftig muss der Gabrielstag ein gen "Combined Endeavour" hinweisen. Dieser Artiganz besonderer Tag für alle Fernmelder und Fühkel zeigt, wie sich die FüUstg multinational weiter rungsunterstützer hier an der Schule werden. Hierentwickelt bzw. zumindest technisch immer mehr zu habe ich allerdings auch zwei Bitten an Sie, zusammen wächst. verehrte Leser: - sollten Sie Kenntnis davon haben, wo sich die Im Zuge unserer diesjährigen Feier an der Truppenfahne eines aufgelösten Verbandes der FüUstgSBw zum Gabrielstag habe ich einen Blick in Fernmeldetruppe des Heeres bzw. eines entspredie Zukunft des Gabrielstags gewagt und ausgeführt, chenden Lw-Verbandes befindet, dann lassen Sie dass ich für die mich dies bitte wissen, nächsten Jahre bedamit wir von hieraus absichtige in Verdie Zusammenführung bindung mit dem dieser Truppenfahnen inGabrielstag einen itiieren können. "Tag der Fernmel- bringen Sie sich bitte der und Führungs- OTL a.D. in die Erarbeitung der unterstützer" einzu- Glump (m.) Ideen und Konzepte ein richten. Dazu sind während der und lassen Sie mich Ihre drei Maßnahmen er- Combined Ideen und Vorschläge Endeavor 2012 forderlich: wissen.

Die Neuausrichtung der Bundeswehr

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Die F-Flagge 4 - 2012

Zu Beginn

Noch

ein Wort zu unserer Alma Mater: hier in Feldafing verkleinert sich aktuell das Areal, welches der FüUstgSBw zur Verfügung steht. Auf dem nördlichsten Abschnitt unseres Geländes, insgesamt etwa fünf Hektar, dort wo derzeit noch die Kfz-Hallen stehen, soll nun der Neubau des Benedictus Krankenhauses Feldafing realisiert werden. Dies wurde im Lauf des letzten Jahres zwischen Gemeinde Feldafing, der FüUstgSBw und dem entsprechenden Investor vereinbart und inzwischen auch in Verbindung mit dem BwDLZ Fürstenfeldbruck, der WBV Süd, dem BMVg und der BImA umgesetzt. Die Verträge sind unterschrieben und noch dieses Jahr beginnend soll ein neuer Zaun zur Abgrenzung zwischen Kaserne und Krankenhaus gebaut werden. Das zukünftige Areal der Benedictus Klinik wird auch den Bereich des Villinos umfassen und in einen Thomas-Mann-Park umgewandelt werden. Mit dieser ersten Geländeveräußerung beginnt jetzt ganz allmählich die Aufgabe der hiesigen Kaserne. 2017 wollen wir die Zielstationierung in Pöcking vollzogen haben. Doch bis dahin muss sich in Pöcking noch einiges tun. Das Lehrsaalgebäude, zwei weitere Unterkunftsgebäude und eine weitere Sporthalle sind noch zu errichten. Die Pläne sind auf dem Weg und wir erwarten für 2013 den Beginn der Bauarbeiten.

Über

Last-but-not-least:

Ab Seite 8 werden Ihnen durch unseren Geschäftsführer die ersten Details zu unserem Jahrestreffen 2013 vorgestellt. Lesen Sie hierzu bitte auch meinen Artikel auf Seite 9 "Lean Management auch im Vorstand des Fernmelderinges". Da bei diesem Jahrestreffen neben einer Satzungsänderung auch der neue Vorstand zu wählen ist, bitte ich Sie bereits heute, sich den Termin entsprechend vorzumerken, Ihre Anwesenheit einzuplanen und sich entsprechend mit ein zu bringen. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, Sie alle im April 2013 in Storkow zu sehen.

Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen für eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2013 Ihr

Der Fernmeldering begrüßt ...

ein halbes Jahrhundert hat es gedauert, ehe der Fernmeldering die Marke von 1000 Mitgliedern überschreiten konnte. Fast auf den Tag genau 51 Jahre nach seiner Gründung am 14. September 1961 war es Anfang Oktober 2012 soweit: Mit Fahnenjunker Lucas Trilken, Student an der Helmut SchmidtUniversität in Hamburg, konnte der FmRVorstand sein 1000. Mitglied willkommen heißen. Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Zeitgleich mit Lucas Trilken erklärten gleich 17 weitere junge Aktive ihren Beitritt zum Fernmeldering, weitere folgten nur wenige Tage später. Die Wahl auf Lucas Trilken als 1000. Mitglied konnte daher erst unter Berücksichtigung der alphabetischen Reihenfolge der erstgenannten 17 Neu-Mitglieder fallen.

Ein

großer Dank gebührt in diesem Zusammenhang Herrn Leutnant Duncan Seitz, der die FmR-Repräsentanz an der Uni BW in Hamburg übernommen hat - und nahezu alle Angehörigen der Fernmeldetruppe des neuen Studienjahrgangs für den Fernmeldering gewinnen konnte. Herzlichen Dank für dieses Engagement! Gleichzeitig bedankt sich der Vorstand auch bei Major Andreas Hadersdorfer, Hauptmann d.R. Uwe Lünsmann, Hauptmann Moritz Joppien und Oberstleutnant Jens Weber, die ebenso bereit waren, FmR-Repräsentanzen zu übernehmen (Seite 62). Der Fernmeldering heißt all seine neuen Mitglieder (Seite 64) ganz herzlich willkommen und wünscht Ihnen interessante Stunden und Erlebnisse in und mit unserer Gemeinschaft!

... Mitglied Nr. 1000 !!!

Die F-Flagge 4 - 2012

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Der Geschäftsführer berichtet

Weiterhin wäre ich für dem Jahrestreffen eine unkomplizierte Rückist vor dem Jahrestreffen. meldung an mich, via EZusammen mit unserem mail, Telefon, Brief oder Schatzmeister, Herrn Postkarte sehr dankbar, denn auch diese Schatz, habe ich am 24. September eine Veranstaltung kostet Kraft, Zeit und Geld. Erkundung in Storkow und beim FüUstgRgt 38 und FüUstgBtl 381 durchgeWir haben die magische Grenze von führt. Wir wurden wärmstens von Herrn 1000 Mitgliedern in diesem Jahr überOTL Schiller, stvKdr FüUstgRgt 38, und schritten. Besonders hervorzuheben ist dem Kdr FüUstgBtl 381, Herrn OTL Klimdabei die aktive Rolle von Herrn Leutmek, empfangen. Nach Absprache der Unnant Duncan Seitz an der BwUniversität terstützungsleistungen "durch die Truppe" Hamburg. In dieser F-Flagge finden Sie konnten wir mit Ratschlägen und Informahierzu weitere Informationen. tionen ausgestattet unsere Reise mit AbOberst a.D. Klemens Bröker sprachen in Tourismusbüros, Hotels und Geschäftsführer Fernmeldering e.V. Am 1. November fand die zweite Vorstandssitzung diesen Jahres in Pömöglichen Besichtigungsobjekten abschließen. Die Ergebnisse sehen Sie in den Informationen cking statt. Eine umfangreiche Tagesordnung sorgte für und im Programm des Jahrestreffens 2013 auf den nächs- eine ca. 7-stündige Sitzung, die sich im Wesentlichen mit ten Seiten. Wir hoffen, es ist für jeden etwas dabei. An die- der Nachbereitung des diesjährigen Jahrestreffens, der ser Stelle möchte ich erneut betonen, dass das Jahrestreffen Planung in Storkow (mit Schwerpunkt Mitgliederverdes Fernmelderings e.V. vom 26.04. - 28.04.2013 in Stor- sammlung), den Treffen Junger Mitglieder und Nutzung kow eine besondere Bedeutung hat, da gleichzeitig die des Netzwerks XING befasste. U.a. ergab sich, dass wir Mitgliederversammlung stattfindet, das wichtigste Organ den Pauschalbetrag für das nächste Jahrestreffen moderat unserer Vereinigung. Daher möchte ich Sie noch einmal erhöhen mussten. auffordern, durch eine hohe Beteiligung diesem Entschei- Mit Freude stelle ich fest, dass sich immer mehr Mitgliedungsgremium eine starke Stimme zu geben. Es gilt ab- der für eine Mitarbeit zur Verfügung stellen. Insbesondezustimmen über wesentliche Satzungsänderungen und die re, da auch wir noch nicht den Stein des Weisen gefunden Zusammensetzung eines neuen Vorstandes. haben, wie auf die neue Strukturierung der FernmeldeIch hoffe dann auch gerade aus dem Kreise der jungen und Führungsunterstützung zu reagieren ist, brauchen wir Mitglieder mehr Teilnehmer begrüßen zu können. (In Ein- Ansprechpartner an allen nur möglichen Standorten und zelfällen kann in Storkow auch Truppenunterkunft zur Ver- Dienststellen. Möglicherweise finden sich auch noch Mitfügung gestellt werden.) Trauen Sie sich, meine Damen arbeiter für das Projekt Tradition und Geschichte, das die und Herren!!!! neuesten Entwicklungen im Bereich der FernmeldertrupAnmeldeschluß ist der 24. März 2013 pe und Führungsunterstützung fortschreiben soll. Gerade Storkow mit seinen Seen ist eine Reise wert! in Zeiten der Neuorganisation gehen Dinge, die der VerAuf Grund unzureichender Anmeldezahlen für das Treffen gangenheit angehören, für die Zukunft verloren. Junger Mitglieder vom 14. - 16. September in Hamburg Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien zum Ausklang des musste diese Veranstaltung leider abgesagt werden. Ein Jahres ruhige, besinnliche Weihnachtstage und einen erklares Bild über die grundsätzliche Zurückhaltung dieses folgreichen Start ins Neue Jahr 2013. Personenkreises ist bei mir noch nicht vorhanden, da auch Ihr die Resonanz auf meine Fragen sich in Grenzen hielt. Lie- Geschäftsführer gen die Gründe im dienstlichen Bereich? Liegen wir mit Klemens Bröker unseren Terminierungen falsch? Sind die Belastungen durch Einsatz und Übungen und den übrigen dienstlichen Anforderungen so hoch, dass das Interesse an weiteren "halb-dienstlichen" Angeboten sich in Grenzen hält? Nach

Vorstandssitzung am 1. November in Pöcking: (v.l.) H a.D. Peter Schatz, OTL a.D. Wolfgang Goetze, O a.D. Wolfgang Paulowicz, BG Helmut Schoepe, O a.D. Klemens Bröker, O Manfred Kutz und O a.D. Stephan Will

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Die F-Flagge 4 - 2012

Der Kassenwart informiert Sehr geehrte Mitglieder des Fernmelderings, in dieser Ausgabe der F-Flagge möchte ich mich als Ihr Kassenwart in einer wichtigen Angelegenheit an alle Mitglieder wenden, die dem Fernmeldering e. V. eine Einzugsermächtigung für den Beitragseinzug erteilt haben. IBAN und BIC. Beide sind auf Ihrer BankCard und dort meistens auf der Rückseite vermerkt.

Wie Sie sicherlich den Medien entnommen haben, wird der deutsche Zahlungsverkehr mittelfristig auf den europäischen Standard SEPA umgestellt. SEPA bedeutet Singel Euro Payments Area und steht für „Einheitlicher Euro Zahlungsverkehr“. Somit verschmelzen inlandsund grenzüberschreitender Euro-Zahlungsverkehr im SEPA Raum.

Wir

ziehen die Mitgliedsbeiträge, in der von Ihnen in der Beitrittserklärung vorgegebenen Höhe bzw. von der Mitgliederversammlung eventuell neu festgesetzten Höhe, jährlich zum 1. Montag im Februar ein. Fällt dieser nicht auf einen Bankarbeitstag, erfolgt der Einzug am unmittelbar darauf folgenden Bankarbeitstag.

Die EU – Kommission hat das Ende der jeweils nationalen Zahlungsverfahren (Überweisungen und Lastschriften) zum 01.04.2014 verkündet. Die Anwendung SEPA findet ihre Umsetzung auch im § 675 BGB. Die Umstellung auf SEPA hat gravierende Auswirkungen, insbesondere auf den Lastschrifteinzug. Es gilt dann eine einheitliche Erstattungsfrist von acht Wochen – ohne Angabe eines Grundes.

Noch

ein Hinweis in Eigener Sache: Zur Erleichterung des Einzugsverfahrens, bitte ich Sie, Ihre Bankverbindung auf ihre Aktualität hin zu überprüfen. Hauptmann a.D. Peter Schatz Teilen Sie uns dann auch die eventuell Kassenwart Fernmeldering e.V. eingetretenen Änderungen mit. - In den letzten Jahren hat sich vor allem bei Fusionen von Banken die Bankleitzahl, aber nicht die Kontonummer Wir verwenden Ihre uns vorliegende Einzugsermächtigeändert, so dass Sie diese Änderung eigentlich nicht gung ab 01.01.2013 als SEPA Mandat. Unsere Gläubiger direkt bemerken. Auswirkungen hat es aber beim ID lautet DE88ZZZ00000080641. Als Mandatsreferenz nächsten oder übernächsten Beitragseinzug per Lastverwenden wir dann Ihre persönliche Mitgliedsnummer. schriftverfahren. Diese Mitgliedsnummer wurde bereits in den letzten JahGerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfüren immer bei Eintritt in den Fernmeldering vergeben. gung. Sie wird Ihnen mit Versand der Mitgliederverzeichnisse 2013 offiziell bekannt gegeben. Für das neue LastschriftMit freundlichen Grüßen verfahren wird dann ab 2013 anstelle der Kontonummer Ihr die IBAN und BIC verwendet. Beginnt die IBAN mit DE Kassenwart kann die Angabe BIC im Zahlungsverkehr entfallen. Woher bekommen Sie nun die Informationen über Ihren

Geschenktipp für Weihnachten Bücher von unserem Mitglied Oberst a.D. Hans-Peter Grünebach

„Sir Archibalds Seelenreise“ Roman AAVAA-Verlag, Berlin ISBN 978-3-8459-0514-3

„Malt mir den Himmel bunt Durch die Jahrezeiten" Lyrik Engelsdorfer Verlag, Leipzig ISBN 978-3-95488-065-2

Die F-Flagge 4 - 2012

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Jahrestreffen 2013 des Fernmeldering e.V. vom 26. bis 28. April 2013 beim Führungsunterstützungsregiment 38 in Storkow Burg Storkow

Zu unserem Jahrestreffen 2013 werden wir zu Gast beim Führungsunterstützungsregiment 38 in Storkow sein. Das Programm (Änderungen vorbehalten) finden Sie auf den folgenden Seiten. Als Unterkünfte haben wir in folgenden Hotels Zimmerkontigente gesichert: Die Hotels verfügen im Haus über ansprechende Gastronomie-Angebote - gute Voraussetzungen also zu Gesprächen und zur Kontaktpflege auch außerhalb unseres Tagungsprogramms.

Ambientehotel Scharmützelsee

Haus am See

Storchenklause

www.seehotel-am-suedhorn.de

www.hausamsee.eu

www.storchenklause.de

Einzelzimmer 57,00 bis € 67,00 / Nacht Doppelzimmer 43,00 bis 53,00 € / Nacht / Pers.

Einzelzimmer 36,00 € / Nacht Doppelzimmer 49,00 € / Nacht

einschließlich Frühstücksbuffet

einschließlich Frühstücksbuffet

W-LAN Zugang Benützung des Wellnessbereichs Parkplatz am Haus (kostenfrei)

W-LAN Zugang auf Wunsch

Doppelzimmer 54,00 € / Nacht / Person plus Kurtaxe einschließlich Frühstücksbuffet

Parkplatz am Haus (kostenfrei)

Parkplatz am Haus (kostenfrei)

Ihre (Hotel-)Wünsche werden wir im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigen. Tipp - Nutzen Sie die günstigen Preise für zwei oder mehr Übernachtungen, um bereits am Freitag das Kameradschaftstreffen ohne „Druck“ und Alkoholvorbehalt genießen können. Die Tagungskosten werden € 58,00 p.P. betragen. 6

Die F-Flagge 4 - 2012

Jahrestreffen 2013 vom 26. bis 28. April in Storkow In der Tagungpauschale enthalten sind: Verwaltungskosten, Bustransfer, Besichtigungen, Kaffeepause, Mittagessen und Abendessen am Samstag sowie Imbiss am Sonntag. Getränke und sonstiger Verzehr sind individuell zu bezahlen.

Denken Sie bitte rechtzeitig an den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung für den Fall der Verhinderung aus dienstlichen oder persönlichen Gründen. Termine: 24.03.2013 - Meldeschluss für eine verbindliche Anmeldung 02.04.2013 - Versand der Informationsschreiben mit Überweisungsträgern an die Teilnehmer 14.04.2013 - Zahlungsfrist für die Überweisung der Teilnahmegebühren Bitte beachten Sie: Aufgrund eingegangener vertraglicher Verpflichtungen ist eine kostenfreie Rückerstattung bereits gezahlter Teilnahmekosten nach dem 14. April 2013 nicht mehr möglich.

Das Anmeldeformular finden Sie am Ende dieser F-Flagge zum Heraustrennen. Programm und Anmeldeformular finden Sie auch auf unserer Website: www.fernmeldering.de Bei zusätzlichem Informationsbedarf wenden Sie sich bitte telefonisch, brieflich oder elektronisch an unseren Geschäftsführer, Oberst a.D. Klemens Bröker, oder unseren Kassenwart, Hauptmann a.D. Peter Schatz Wir hoffen - und freuen uns - auf zahlreiche Anmeldungen!

Fernmeldering-Jahrestreffen 2013

Rahmen-Programmpunkte Freitag ab 20 Uhr Kameradschaftsabend in den Hotels / ELOKA-Treffen

Samstag von 9.3o bis 12 Uhr - Damenprogramm Besichtigung Storkow und Burg Storkow mit dem "Alten Fritz"

Samstag von 14 bis 17 Uhr Alternativ: o Bootsfahrt auf dem Scharmützelsee mit Kaffee und Kuchen o Stadtführung Fürstenwalde mit Orgelkonzert im Dom, Kaffee und Kuchen o Stützpunkt Tarnen und Täuschen o Amateurfunkstelle

Samstag ab 19.15 Uhr Festliches Abendessen in der Burg Storkow

Sonntag ab 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung in der Kaserne Storkow Danach: Frühschoppen und Verabschiedung

Die F-Flagge 4 - 2012

Scharmützelsee

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Programm für das Jahrestreffen 2013 des Fernmeldering e.V. beim Führungsunterstützungsregiment 38 in Storkow vom 26. bis 28. April 2013 Projektoffizier FüUstgRgt 38: OLt Krauskopf, Tel.: 033678 / 66 - 1960, Email: [email protected] Meldekopf: folgt Zeit Freitag, 26. April 2013

Programm Anreise

Ort

Hinweise

Storkow

individuell

in den Hotels

individuell

Gemeinsames Programm Frühstück

Samstag, 27. April 2013 ab 8.30 Uhr

Transfer von den Hotels zur Kurmarkkaserne

Bus

lt. Fahrplan FüUstgRgt 38

9.00 Uhr

Begrüßung

Kinosaal Kurmarkkaserne

Vorsitzender FmR Kdr FüUstgRgt 38

Bus

FüUstgRgt 38

Kinosaal Kurmarkkaserne

Kdr FüUstgRgt 38

Damenprogramm 9.3o - 12.00 Uhr

Besichtigung Burg Storkow und Altstadt Herrenprogramm

9.15 - 09.30 Uhr

Vorstellung FüUstgRgt 38

9.30 - 10.00 Uhr 10.00 - 12.3o Uhr

Kaffeepause Vorsitzender FmR, GeschFhr, Kassenwart, Kassenprüfer

Mitgliederversammlung des Fernmeldering e.V. mit Rechenschaftsberichten und Neuwahlen des Vorstandes angefragte Vorträge Gemeinsames Programm Mittagessen

ca. 12.30 - 13.30 Uhr

Casino Kurmarkkaserne

FüUstgRgt 38

anschließend bis 17.00 Uhr

Nachmittagsprogramm o Schifffahrt auf dem Scharmützelsee inkl. Kaffee und Kuchen o Stadtrundgang Fürstenwalde inkl. Orgelkonzert sowie Kaffee und Kuchen o Besichtigung Stützpunkt "Tarnen & Täuschen" o Besichtigung Museum Amateurfunk

Bus

lt. Fahrplan FüUstgRgt 38 / gem. individueller Anmeldung (siehe Anmeldeformular)

ab 17.00 Uhr

Rückfahrt zu den Hotels

Bus

ab 18.45 Uhr

Transfer von den Hotels zur Burg

Bus

lt. Fahrplan FüUstgRgt 38

Festliches Abendessen mit Damen dabei Verabschiedung ausscheidender Vorstandsmitglieder

19.15 - ca. 23.00 Uhr

anschließend

Transfer zu den Hotels

Burg Storkow

Bus

Gemeinsames Programm Sonntag, 28. April 2013

Frühstück

in den Hotels

ab 09.30 Uhr

Fahrt zur Kurmark-Kaserne

individuell

10.00 - 10.45 Uhr

Ökumenischer Gottesdienst anschließend Kranzniederlegung

Kurmark-Kaserne

StO-Pfarrer Vorsitzender FmR

10.45 - 12.30 Uhr

Frühschoppen und Verabschiedung

Kurmark-Kaserne

ProjOffz / Vorsitzender FmR

Änderungen vorbehalten !

Stand: 5. November 2012

Fernmeldering e.V.

Lean Management auch im Vorstand des Fernmelderings Brigadegeneral Helmut Schoepe, Vorsitzender des Fernmeldering e.V.

Als

Wie

Sie sicherlich alle wissen zeigt die untere Graphik die derzeitige Zusammensetzung unseres Vorstandes. Somit umfasst unser Vorstand insgesamt zwölf Mitglieder und ist damit fast doppelt so groß, wie der Vorstand der Deutschen Bank (sieben Mitglieder). Ein Vorstand dieser Größe, vor allem wenn er über die ganze Bundesrepublik verstreut ist, ist kaum koordinierbar. Allein das Festlegen eines Termins für eine Vorstandssitzung ist eine fast unendliche Geschichte. Die aktiven Soldaten im Vorstand sind durch dienstliche Termine sehr eingeengt und die ehemaligen Soldaten haben ebenso berechtigte individuelle Interessen. Selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, es kommen eben nur die Vorstandsmitglieder zu einer Vorstandssitzung, die an einem durch den Vorsitzenden oder den Geschäftsführer vorgegebenen Termin verfügbar sind, führt dies bei einem zahlenmäßig so umfangreichen Vorstand ganz schnell in die Falle der Nicht-Beschlussfähigkeit. Darüber hinaus wird es zunehmend immer schwerer Mitglieder gerade auch für Führungspositionen zu gewinnen. Ein zweiter Aspekt ist, dass im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr Hierarchieebenen entsprechend herausgebrochen wurden, um so die Truppe unmittelbarer führbar zu machen. So befindet sich z.B. in der SKB zwischen den FüUstgVbd'en

Die F-Flagge 4 - 2012

und dem Inspekteur der SKB nur noch das FüUstgKdo als eine Zwischenebene. Bisher waren es die Regimentsebene, die Ebene der WBK's und das SKUKdo – also drei Führungsebenen. Eine solche Verschlankung, die sicherlich für die Streitkräfte gut ist, muss ja für den Fm-Ring nicht schlecht sein. Dritter Aspekt: Von der FmRGründung (1961) bis 2001 bestand der Vorstand des Fernmelderings stets nur aus sechs Mitgliedern.

Vorsitzender des Fernmelderinges bin ich fest davon überzeugt, dass ein deutlich verschlankter Vorstand unserer Gemeinschaft gut zu Gesicht stünde. Der Vorstand hat sich daher auf meinen Vorschlag hin entschlossen, der Mitgliederversammlung im April 2013 eine Verkleinerung des Vorstandes vorzuschlagen. Nach unserer Vorstellung sollte sich der künftige Vorstand zukünftig wie folgt zusammensetzen (siehe Graphik oben). Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Ltd. Redakteur, die Regionalbeauftragten und der Beauftragte für Reservisten ganz wegfallen. Diese Funktionen werden vielmehr künftig durch Freie Mitarbeiter wahrgenommen, die durch den Vorstand berufen und einem Vorstandsmitglied zugeordnet werden. Gleichzeitig sind sie aber selber kein Mitglied im Vorstand mehr.

Was

Die

Die geplante neue Zusammensetzung des FmR-Vorstandes

spricht unter vorgenannten Aspekten dagegen, es mit Jean-Jacques Rousseau's Zitat: "Retour à la nature!“, bzw. mit dem Ausspruch "Back to the roots" zu halten.

Die derzeit noch gültige Zusammensetzung des FmR-Vorstandes

Realisierung dieser Vorschläge setzt natürlich eine Satzungsänderung voraus, die wir bei unserer Mitgliederversammlung zur Abstimmung bringen wollen. Um Ihnen, liebe Mitglieder, die Vorbereitung auf diese Abstimmung zu erleichtern, drucken wir hier in der Ausgabe 4 / 2012 den modifizierten Text der Satzung ab. In der Ausgabe 1 / 2013 werden wir Ihnen dann die Mitglieder vorstellen, die bereit sind, die oa. Posten gemäß der Abbildung oben auszufüllen.

Auf

den beiden folgenden Seiten nun der mögliche Text einer neuen Satzung:

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Fernmeldering e.V.

Die neue Satzung Präambel Der Fernmeldering versteht sich als geistige Heimat für alle aktiven und ehemaligen Angehörigen des Führungsdienstes und damit der Führungsunterstützung, der Fernmeldetruppe, der Informationstechnik, der Elektronischen Kampfführung, der Operativen Information, des Radarführungsdienstes und der Stabsunterstützung, dabei aller Dienstgrade und deren Angehörigen. Der Fernmeldering gibt sich aus diesem Verständnis heraus nachfolgende Satzung: § 1 - Name und Sitz Der sich die nachfolgende Satzung gebende Verein heißt Fernmeldering e.V. Der Sitz des Fernmelderinges e.V. ist Bonn. § 2 - Zweck und Aufgaben Der Fernmeldering ist an keine politische Partei gebunden. Er bekennt sich zu der im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankerten Staatsauffassung und zu den Symbolen dieses Staates. Der Fernmeldering orientiert sich bei der Traditionspflege und der Durchführung seiner Aufgaben an den entsprechenden Erlassen des Bundesministers der Verteidigung sowie den zuständigen Ministerien der Länder und arbeitet mit den Verantwortlichen

der Führungsunterstützung - wo immer möglich - zusammen. Der Fernmeldering verfolgt keine auf Gewinn gerichteten Ziele. Seine Aufgaben sind: a) Pflege der Kameradschaft und einer lebendigen Tradition, b) Pflege lebendiger Beziehungen zu aktiven Fernmelde-/Führungsunterstützungstruppenteilen und Führungsdiensten der Bundeswehr, deren versorgungsberechtigten Angehörigen sowie allen, die sich der Führungsunterstützung verbunden fühlen, c) Herstellen und Halten freundschaftlicher Beziehungen zu vergleichbaren Vereinigungen des Auslandes, soweit diese die Zielsetzung des Fernmelderinges bejahen und zu einer kameradschaftlichen Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit bereit sind, d) Mitwirken bei der truppengattungsgeschichtlichen Forschung, e) Weitergabe von Wissen und Erfahrungen auf dem Gebiete der Führungsunterstützung. § 3 - Mitgliedschaft, Beiträge Die Mitgliedschaft steht allen ehemaligen Angehörigen der Telegraphen- und Nachrichtentruppe, den aktiven und ehemaligen Angehörigen der Fernmeldetruppen und der Führungsdienste der Bundeswehr,

Dokumentation Der Fernmeldering hat sich am 14. September 1961 seine erste Satzung gegeben. Mit der Eintragung beim Amtsgericht Bonn am 03. November 1961 war formell die Gründung abgeschlossen. Am 18. November 1983 wurde eine neugefasste Satzung unter Registernummer VR 2697 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragen. Eine am 22. April 1995 in Feldafing beschlossene Änderung wurde in diese Satzung eingearbeitet, dem Amtsgericht Bonn zur Eintragung vorgelegt. Die geänderte Satzung wurde am 08. August 1995 unter der Registriernummer 20 VR 2697 eingetragen. Die Mitgliederversammlung hat am 19.05.2001 in Leipzig eine Satzungsänderung beschlossen, die beim Amtsgericht Bonn am 15.08.2001 unter der Registriernummer 20 VR 2697 hinterlegt wurde. Die Mitgliederversammlung hat am 21.04.2007 in Düsseldorf die Satzungsänderung zu § 5 (Vorstand) Satz 3 und 5 beschlossen, die beim Amtsgericht Bonn am 12.06.2007 auf dem Registerblatt VR 2697 eingetragen wurde. Die Mitgliederversammlung hat am 27.04.2013 in Storkow eine Satzungsänderung beschlossen, die beim Amtsgericht Bonn am XX.XX.2013 auf dem Registerblatt VR 2697 eingetragen wurde.

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deren versorgungsberechtigten Angehörigen sowie allen, die sich den Führungsdiensten und der Führungsunterstützung verbunden fühlen, offen. Einschlägige Einrichtungen zur Traditionspflege und Traditionsvereine sowie Verbände ehemaliger oder aufgelöster Truppenteile und Dienststellen der Telegrafen-, Nachrichten- und Fernmeldetruppen können als juristische Person Mitglied des Fernmelderinges werden. Die Mitgliedschaft steht nach den gleichen Vorgaben auch Personen und Institutionen offen, die die Ziele des Fernmelderinges fördern wollen. Der Eintritt in den Fernmeldering erfolgt durch schriftliche Beitrittserklärung und wird durch den Vorstand schriftlich bestätigt. Die Mitgliedschaft endet a) durch Tod; b) durch Austritt zum Ende eines Kalenderjahres mit Einhalten einer dreimonatigen Kündigungsfrist. Rückständige Beiträge sind zu diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Mitgliedschaft zu überweisen; c) durch Ausschluss. Mitglieder, die der Satzung zuwiderhandeln oder in anderer Weise die Interessen des Fernmeldringes gefährden, können von der weiteren Mitgliedschaft durch Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen werden. Über einen Einspruch entscheidet die Mitgliederversammlung. Bis zu dieser Entscheidung ruht die Mitgliedschaft. Der von jedem Mitglied zu leistende Beitrag wird durch die Mitgliederversammlung festgelegt. Er ist jährlich im Voraus zu entrichten. Der Vorstand kann Persönlichkeiten und Mitglieder, die sich um den Fernmeldering besonders verdient gemacht haben, zum „Ehrenmitglied“ ernennen. In besonderen Fällen kann der Titel „Ehrenvorsitzender“ vom Vorstand verliehen werden. Mit der Ernennung zum Ehrenmitglied/Ehrenvorsitzenden ist automatisch die lebenslange Beitragsfreiheit für die Mitgliedschaft im Fm-Ring verbunden.

Die F-Flagge 4 - 2012

Fernmeldering e.V.

Die neue Satzung Witwen verstorbener Mitglieder können auf eigenen Wunsch die Mitgliedschaft ihres verstorbenen Ehegatten übernehmen. § 4 - Organe Organe des Fernmelderinges sind: a) der Vorstand, b) die Mitgliederversammlung. Der Vorstand besteht aus: a) dem Vorsitzenden, b) dem 1. stellvertretenden Vorsitzenden, c) dem 2. stellvertretenden Vorsitzenden, d) dem Geschäftsführer, e) dem Kassenwart, f) dem Schriftführer, Er ist auch Vorstand im Sinne des § 26 BGB. Der Vorstand kann weitere Funktionsträger berufen, die ihn als Freie Mitarbeiter unterstützen, selbst aber kein Mitglied des Vorstandes sind. Es sind dies: - vier Regionalbeauftragte - der Beauftragte für Reservisten - der Mitgliederwart - der Leitende Redakteur der "FFlagge" - der Webmaster - ggf. weitere Funktionsträger gemäß Vorstandsbeschluss Dabei sind die Regionalbeauftragten, der Beauftragte für Reservisten und der Mitgliederwart dem Geschäftsführer zugeordnet und der Leitende Redakteur und der Web-master sind dem Schriftführer in seiner Funktion als Verantwortlicher für die Pressearbeit zugeordnet. § 5 - Vorstand Der Verein wird gerichtlich und außergerichtlich durch den Vorsitzenden oder den stellvertretenden Vorsitzenden und ein weiteres Mitglied des Vorstandes vertreten. Die Leitung des Fernmelderinges liegt in den Händen des Vorstandes, der nach Bedarf zu Sitzungen zusammentritt. Er wird durch den Vorsitzenden, bei dessen Verhinderung durch den stellvertretenden Vorsitzenden einberufen. Über seine Arbeit berichtet der

Die F-Flagge 4 - 2012

Vorstand der Mitgliederversammlung, bzw. im Rahmen des Jahrestreffens des Fm-Ringes. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Mitglieder, darunter der Vorsitzende oder einer der stellvertretenden Vorsitzenden anwesend sind. Die Mitglieder des Vorstandes werden für die Dauer von drei Jahren durch die Mitgliederversammlung gewählt. Eine Wiederwahl ist zulässig. Der Vorstand bleibt bis zur Neuwahl im Amt. Scheidet ein Vorstandsmitglied vorzeitig aus, beruft der Vorstand für die restliche Amtszeit einen Nachfolger. Die Freien Mitarbeiter werden ebenfalls durch den Vorstand berufen. Der Vorstand gibt sich eine Geschäftsordnung. § 6 - Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung besteht aus dem Vorstand und den Mitgliedern des Fernmelderinges. Die Mitgliederversammlung findet alle drei Jahre statt. Die Mitgliederversammlung bestimmt die im Vorstand zu verfolgenden Aufgaben, beschließt Satzungsänderungen, setzt den Mitgliedsbeitrag fest und wählt den Vorstand und zwei nicht zum Vorstand gehörende Kassenprüfer. Die Kassenprüfer prüfen jährlich die Kassenführung und berichten der Mitgliederversammlung bzw. im Rahmen des Jahrestreffens des Fm-Ringes. Zur Mitgliederversammlung wird mindestens drei Wochen vorher schriftlich eingeladen. Die Einladung kann auch zeitgerecht in der entsprechenden Ausgabe der F-Flagge erfolgen. Die Mitgliederversammlung muss einberufen werden, wenn dies mindestens ein Drittel der Mitglieder verlangt. Die Beschlussfassung erfolgt mit einfacher Mehrheit der Anwesen-

den. Bei Satzungsänderungen sind Dreiviertel der Stimmen der anwesenden Mitglieder erforderlich. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Stimmübertragung ist nicht möglich. Über jede Mitgliederversammlung ist ein Ergebnisprotokoll zu erstellen. Es ist vom Vorsitzenden und vom Schriftführer zu unterzeichnen. § 7 - Vereinsjahr Das Vereinsjahr entspricht dem Kalenderjahr. § 8 - Ehrenamtliche Tätigkeit Die Tätigkeit im und für den Fernmeldering ist ehrenamtlich. Notwendige Auslagen werden grundsätzlich erstattet. § 9 - Mitteilungsblatt Der Fernmeldering gibt für seine Mitglieder unentgeltlich ein Mitteilungsblatt (F-Flagge) heraus, das in der Regel vierteljährlich erscheint. Es dient dem Zusammenhalt der Mitglieder, soll den Erfahrungs- und Gedankenaustausch fördern und über die Führungsunterstützung informieren. Verantwortlich für die Gestaltung und die Herausgabe im Auftrag des Vorstandes ist der Leitende Redakteur. § 10 - Auflösung des Fernmelderinges Die Auflösung des Fernmelderinges erfolgt durch Beschluss in der Mitgliederversammlung mit Dreiviertel der Stimmen der anwesenden Mitglieder. Eine Mitgliederversammlung mit dem einzigen Tagesordnungspunkt der beabsichtigten Auflösung ist nach § 6 einzuberufen. Die Mitgliederversammlung hat bei dem Auflösungsbeschluss auch über das Vermögen des Fernmelderinges zu entscheiden. Es muss nach Abwicklung aller Verbindlichkeiten einem wohltätigen Zweck zur Verfügung gestellt werden. § 11 - Bestimmungen des BGB Außer der Satzung gelten die Bestimmungen der §§ 21 bis 79 BGB. § 12 - Gerichtsstand Gerichtsstand ist Bonn.

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Z w i s c h e n r u f Tradition und Zukunft = Fernmeldetruppe und Führungsunterstützung Versuch einer Identitätsstiftung Oberst a.D. Klemens Bröker

Mit Blick auf die heuti-

Keine Angst! Ich werde hier keine Ausführungen oder Begriffsbestimmungen von Tradition oder Traditionsverständnis liefern. Darüber ist von kompetenterer Seite schon viel geschrieben worden, das ich hier nur wiederholen könnte. Für mich entscheidend sind zwei Aussagen aus dem Traditionserlass von 1982: "Tradition ist eine persönliche Entscheidung" und "Traditionsbewusstsein kann nicht verordnet werden."

ge Situation in den Streitkräften und einem besonderen Fokus auf die Kräfte, die sich mit den Aufgaben der Führungsunterstützung befassen, stelle ich nach den letzten beiden Strukturänderungen fest, dass es die Fernmeldetruppe, wie ich sie einmal erlebt und gekannt habe, eigentlich nicht mehr gibt.

Oder doch?

Dennoch möchte ich durch einen "Streifzug" durch unsere jüngere Geschichte versuchen, den Weg zu öffnen zu einer m.E. notwendigen Identitätsstiftung. Meinen Spaziergang durch die Phasen der Geschichte möchte ich beginnen in den 70iger Jahren. Diese wird allgemein als die Hoch-Zeit des Kalten Krieges bezeichnet. Schlagworte wie NATO-Doppelbeschluß und GDP (General-Defence-Plan) prägten Denken und Handeln. Die Landesverteidigung wurde perfektioniert. Während die Kampftruppen schon fast dazu übergingen, die GDPStellungen mit dem Zollstock zu vermessen, hatte die Fernmeldetruppe die raum-abdeckenden Fernmeldenetze bis in jeden Winkel der Bundesrepublik vorangetrieben. Die gesamte stolze Fernmeldetruppe umfasste 36 Fernmeldebataillone mit den entsprechenden höheren Stäben und was sonst noch so dazu gehört. Der Fernmeldeführer war auf allen Führungsebenen der Berater des Truppenkommandeurs.

Man könnte fast sagen, von nun an ging's bergab. Beschreiben möchte ich die kommenden Phasen nur mit Schlagworten: Ausgliederung der Fernmeldenachschubund Instandsetzungstruppe, Einführung des G6/S6-Dienstes (mit dem viele Fernmeldeführer ihre Probleme hatten und haderten, anstatt konstruktiv mitzugestalten), Einzug der IT in die Streitkräfte. Gerade die letztgenannte Entwicklung wurde verschlafen oder besser gesagt, zu spät als Schlüsseltechnologie und Kernaufgabe der Zukunft erkannt; denn es folgten die Phasen der Digitalisierung bis hin zum heutigen Postulum der vernetzten Operationsführung (NetOpFü). Zwischenzeitlich verlor die Fernmeldetruppe das bisherige "zweite Bein", die ELOKA. Auf die kurzen Phasen, in denen eine Truppe OpInfo, Feldjäger, Heeresflieger die Zahlenstatistik erhöhen konnten, möchte ich nicht im Detail eingehen. Durch die folgerichtige Einbeziehung des Stabsdienstes (Entwick-

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lung der IT) hatte man sich de facto nur den Bereich GWS (Gas, Wasser, Sch.....) eingehandelt, obwohl man den Stabsbereich haben wollte. (Der ist immer noch bei den Feldjägern.)

Selbst wenn sich das eben Beschriebene wie eine Generalabrechnung mit der Vergangenheit anhört (hinterher ist man sowieso immer schlauer), weiss ich doch, dass die jeweiligen Verantwortungträger immer nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle der Truppengattung gehandelt haben. Vokabeln wie Besitzstandswahrung, Beharrungsvermögen, Obergrenzen oder fiskalische Zwänge bildeten oft die Grundlage von Entscheidungen. Neben anderen Sachzwängen der damaligen Zeit begründen sich einige Dinge auf damals wie leider auch heute noch gültigen Prinzipien für organisatorische Planungsarbeit. Solange die Dotierung eines Dienstpostens sich im Wesentlichen über Zahlen/Stärken definiert, wird jeder, der über neue Strukturen nachdenkt, weniger die Aufgabe oder Zielsetzung im Auge haben, sondern unterschwellig dem ständigen Zwang unterlegen sein, durch Querschieben, Nachbessern o.ä. das Zahlenwerk wieder so zu präsentieren, dass auch ein oder zwei Sterne dabei herauskommen. Wo stehen wir heute?

Es gibt sie noch, die Fernmeldetruppe des Heeres, doch struktur-relevant beginnt sie erst auf der Kompanieebene. Da das Heer bei der Aufstellung der SKB zu "kurz gesprungen" ist, erfolgte zwangsläufig mit der jetzigen Strukturänderung ein schmerzliches Erwachen. Dass im Rahmen der geplanten Auflösung des (wie wir alle wissen) so wichtigen Truppenfernmeldverbindungsdienstes diese jetzt alle "gelb" werden, verschönert wieder einmal nur das Zahlenwerk. Die Luftwaffe hat nach wie vor ihren Führungsdienst, zusammengefasst in den IT-Sektoren. Beide Teilstreitkräfte haben jedoch ihre Substanz abgegeben an die Führungsunterstützung der SKB.

Dennoch ...! Bei Heer und Luftwaffe liegen die Wurzeln der Führungsunterstützung der SKB und daraus ableitbar übernimmt diese damit auch die Tradition der Fernmeldetruppe des Heeres und des Führungsdienstes der Luftwaffe. Denn.... Man darf eines nicht vergessen, es ist immer noch dasselbe Personal, das dieser Truppe Herz und Verstand gibt.

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Z w i s c h e n r u f Die Führungsunterstützung der Bundeswehr ist das Ergebnis einer konsequenten Organisationsstrukturierung durch Zusammenfassung von querschnittlichen Aufgaben. Triebfedern waren zusätzlich die erforderliche Anpassung von Strukturen an system-technische Entwicklungen, notwendige Standardisierung von Plattformen und sinnvolle Verwendung von Reccourcen.

sich jetzt nur in den Stäben. (... damit die Zahlenwerke wieder stimmig sind.)

Gibt es die Fernmelder und die Fernmeldetruppe noch?

nun Außenstehender kann ich mir dennoch einige kritische Bemerkungen nicht verkneifen. Für meinen Geschmack bestehen noch Dissonanzen im Verhältnis StabLinie. Die Stäbe sind dick und überplant, während die Truppe mit einem "Lean-Management" versehen wurde. Ich befürchte, dass sich aus diesen Stäben umfangreiche, brilliant formulierte und nach allen Seiten abgestimmte Papiere über die Truppe ergießen, die der Truppe sicherlich auch noch die Detailplanung abnehmen. Werden sich Begriffe wie klare Befehlsgebung und Auftragtaktik in den Bereich von Winterarbeiten oder ähnlichen Foren verabschieden? Hoffentlich nicht!!!

Ich sage ja, die heißen heute nur anders: Führungsunterstützer und Führungsunterstützungstruppe der Bundeswehr. Der Name ergibt sich aus der Aufgabe, klingt aber etwas hölzern. Bei den Briten wird auch Führungsunterstützung betrieben, sie heißen aber nach wie vor "Signals". (Zum Nachdenken!) Im Zusammenwirken von Führungsunterstützung der Bundeswehr, der Fernmeldetruppe des Heeres, der Luftwaffe und Marine wird die Führungsfähigkeit der Streitkräfte sichergestellt. Endlich hat die Führungsunterstützung auch eine wirkliche Führung, das Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr. Es hat gerade erst seine Arbeit aufgenommen mit einer neuen zukunftsorientierten Idee und Struktur. Die Zukunft wird der Maßstab sein für den Erfolg, aber auch notwendige Änderungen und Anpassungen diktieren.

Ein

Wir, ich wünsche dazu viel Soldatenglück, aber ....

Als

weiteres ist bemerkenswert: Die vormaligen Führungsebenen von Regiment und Brigade, die noch echte Führungsaufgaben in und als Teil der Truppe wahrnehmen konnten, sind ja nicht verschwunden. Sie befinden

Vergesst Eure Wurzeln nicht!!!

Z ei t g e s c h e h e n Auftakt zur Straßen-Sammlung 2012 zugunsten der Kriegsgräberfürsorge im Landkreis Starnberg

Wie anlässlich der Scheckübergabe der Sammlung 2011 (Erlös: 12.742,36 Euro) verabredet, eröffneten Landrat Karl Roth (Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge) und Brigadegeneral Helmut Schoepe (Kommandeur der FüUstgSBw und zugleich Standortälteste Starnberg) die diesjährige Haus- und Straßensammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Landkreis Starnberg. Unterstützt wurden sie dabei von Jörg Raab, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Oberbayern des Volksbundes, und dem Feldwebel für Standortangelegenheiten, Oberstabsfeldwebel Jürgen Metz.

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Z ei t g e s c h e h e n Geburtsstunde des Führungskommandos der Streitkrätebasis www.bmvg.de Am Horizont wartet eine Streitkräftebasis, ausgerichtet an der Maxime „Vom Einsatz her denken!“ – kompakt, mit klaren Verantwortlichkeiten und auf ihre Fähigkeiten konzentriert!... Das schreibt Vizeadmiral Manfred Nielson für die kommenden Monate in das Lastenheft seines neuen Kommandos und der Streitkräftebasis insgesamt. Der Inspekteur der Streitkräftebasis übernahm die Dienststelle, die durch den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, mit einem feierlichen Appell in Bonn in Dienst gestellt wurde. Die neu geschaffenen Ansatz „vom FähigkeitskommanEinsatz her“ zu dendos werden mit Beken, lässt sich an den ginn des kommenden Strukturen der künftiJahres in Dienst gegen Streitkräftebasis stellt. Aus Bonn wird festmachen. Dem Inder Kurs für die spekteur unterstehen Streitkräftebasis bedirekt die neuen Fästimmt. Das Komhigkeitskommandos. mando stellt zentraliDiesen folgen in der siert deren EinsatzbeHierarchie unmittelreitschaft und Aufbar die Verbände. Datragserfüllung insgerüber hinaus führt das samt sicher. Unter der neue Kommando Führung des Inspekauch Dienststellen teurs der Streitkräftewie zum Beispiel das basis werden im Übergabe der neue WissenschaftsKommando rund 650 Truppenfahne zentrum für Militärmilitärische und geschichte und Soziknapp 100 zivile Mitalwissenschaften oder die Zukunft. Nielson: „Flache Hierarbeiter dienen. Insgesamt werden in die Führungsakademie der Bundesarchien und klare Verantwortlichder Zielstruktur der Streitkräftebasis wehr. „Aufbauend auf unserem keiten werden das unverwechselbazirka 48.000 Menschen für die EinSelbstverständnis und konsequent re Markenzeichen der neuen Streitsatzbereitschaft aller Organisationsbeausgerichtet an unserem Kernauftrag, kräftebasis sein!“ reiche der Bundeswehr arbeiten. Heer, haben wir die alte Luftwaffe, Marine Streitkräftebasis auf und Sanitätsdienst den Prüfstand gestellt können sich auf ihre und die Sinnhaftigkeit Kernkompetenzen der Aufgabenwahrkonzentrieren. Doch nehmung in den bisheißt dies auch weiherigen Strukturen terhin, dass „wir hinterfragt“, erläuterte meist die ersten im Vizeadmiral Nielson Einsatz sind und die in seiner Ansprache letzten, die das Einauf der Bonner Hardtsatzgebiet wieder verhöhe. Stärker als bislassen“, so Nielson. her steht die LeisDer Vizeadmiral warb tungserbringung der für die Übernahme Streitkräftebasis im von Verantwortung in Vordergrund. So geseinem Kommando hen die operativen und der StreitkräfteElemente, Regimenbasis, die nach den ter, Bataillone und Worten des GeneralZentren gestärkt in Eingegliedert: Die Truppenfahne des neuen Komandos

Der

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Z e i t g e s c h e h e n keitskommandos. „Ich kann auch inspekteurs der Bundeswehr – Ge- Vizeadmiral nicht versprechen, dass wir schon neral Volker Wieker – das Funda- Manfred Nielson bald in ruhigere Bahnen kommen ment bildet, auf das alle bauen. werden.“ Denn bis zum Herbst Dabei bleiben Wirtschaftliches 2013 wird die organisatorische Handeln, Wertschöpfung und ConNeuausrichtung komplett abgetrolling der Markenkern der Streitschlossen. Die rasche Einnahme kräftebasis; sie sind bewährte der neuen Organisation diene auch Konstanten, verspricht Vizeadmidazu, die militärischen und zivilen ral Nielson. „Als FührungskomMitarbeiter mit ihren Familien mando werden wir Umbau, Abbau nicht zu überfordern. und Aufbau ausbalancieren und Daher setzte Nielson bereits vor die Streitkräftebasis in die neue einigen Wochen ein deutliches Struktur führen. Zeitgleich müssen Signal an die Truppe. Schnell und unwir uns den täglichen Herausfordebürokratisch wurden nach der Verabrungen einer Bundeswehr im Einsatz schiedung des Personalstärstellen und diese mit unsekegesetzes Soldaten weiter ren Fähigkeiten unterstütverpflichtet. Kein anderes zen“ sagt er. Eine der „Unternehmen“ in DeutschHauptaufgaben, die bereits land bietet seinen Mitarbeiauf der Agenda stehen, ist tern sichere Perspektiven die Rückführung des Matevon bis zu 20 Jahren und rials aus dem Afghanistanlänger. Als Beispiel nannte Einsatz. der Inspekteur die QualifiMit der Aufstellung des zierungsmöglichkeiten und Kommandos Streitkräftebabetonte, auch im Personalsis greift die Neuausrichtung wesen neue Wege beschreider Bundeswehr weiter ten zu wollen. Sichtbares Raum. Das ambitionierte Zeichen dafür nach außen Tempo, welches dabei vorund innen ist die Imagekamgelegt wird, diktiert die Gepagne der Streitkräftebasis, gebenheiten. In alte StruktuVerantwortung zeigt Gesicht: Imagekampagne startet die er im Zusammenhang ren zu investieren, macht mit der Indienststellung des Kommankeinen Sinn. Denn bereits heute ist dos Streitkräftebasis vorstellte. Diese beinahe die Truppenstärke der Bunsteht ganz im deswehr von Zeichen der er185.000 Soldabrachten Leistinnen und Soltungen und der daten erreicht, damit verbundedie sich aber dernen Verantworzeit noch in der tung: „Sie könDislozierung und nen zurecht stolz den Strukturen auf das sein, was für 250.000 SolSie für die Bundaten befinden. deswehr und die „Ich weiß sehr Streitkräfte als wohl, was ich IhGanzes leisten.“ nen in den letzDie Streitkräfteten sechs Monabasis ist das ten abverlangt Rückgrat der habe“, wandte Streitkräfte. sich Vizeadmiral Ohne sie könnten Nielson an die andere ihre Leisangetretenen AbSoldaten aus der Streitkräfte- tung nicht erbrinordnungen der basis stellten die Abordnungen gen. künftigen Fähig-

Die F-Flagge 2 - 2012

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Z e i t g e s c h e h e n Combined Endeavor 2012 39 Nationen üben ohne Gefechtslärm in Deutschland Oberstleutnant a.D. Heinz Glump

Im September 2012 fand auf dem Truppenübungsplatz GRAFENWÖHR die seit 1995 jährlich durchgeführte Übung COMBINED ENDEAVOR statt. Unter der Leitung des Oberkommandos der Streitkräfte der USA in Europa (USEUCOM) haben 39 Nationen ihre Fähigkeit zu internationalen, vernetzten, militärischen Operationen getestet und ausgebaut. COMBINED ENDEAVOR hat sich zur größten Command, Control, Communications and Computer (C4) Interoperabilitätsübung der Welt entwickelt.

An

erster Stelle stand die Überprüfung und Vorbereitung der Kommunikationsverbindungen im Hinblick auf weltweite Einsätze, insbesondere dem Einsatz in Afghanistan. Weiterhin sollte die im Rahmen von „Parntership for Peace“ bereits erfolgreich etablierte, vertrauensvolle Zusammenarbeit über politische Grenzen hinweg verstärkt werden, sowie neu hinzugewonnene Länder integriert werden. Die hohe Anzahl der teilnehmenden Länder zeugte von der Bereitschaft zur Kooperation und dem Willen, das zwischenmenschliche Verständnis von Soldaten unterschiedlicher Herkunft voranzubringen, als Voraussetzung für eine immer weitergehende technische Vernetzung.

Geschichte Im Jahr 1995 wurde COMBINED ENDEAVOR unter Federführung des Oberkommandos der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika in

Europa (USEUCOM) ins Leben gerufen. Damals legten zehn Staaten Bulgarien, Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und die USA den Grundstein. Die Übungsziele waren damals auf das vereinfachte Testen von einzelnen Kommunikationsverbindungen, insbesondere im Bereich Funk, gerichtet. Seit 1999 wurde die Übung stets auf dem Truppenübungsplatz BAUMHOLDER im Lager Aulenbach durchgeführt. Die Rolle der Bundeswehr als Host Nation mit den daraus resultierenden Aufgaben wurde stets mit Bravour und Herz wahrgenommen. Da die Vereinigten Staaten auf dem Truppenübungsplatz GRAFENWÖHR noch mehr Möglichkeiten für eine erfolgreiche Übungsdurchführung sahen, fand COMBINED ENDEAVOR 2010 dort zum ersten Mal statt. Die Anzahl der teilnehmenden

Nationen ist stetig gewachsen und erreichte im vergangenen Jahr mit 40 Ländern einen neuen Höhepunkt. Aufgrund der guten Infrastruktur in GRAFENWÖHR und haushaltsbedingt fehlenden Alternativen in anderen Nationen wird sich auch 2013 die Örtlichkeit voraussichtlich nicht ändern.

Truppenübungsplatz Grafenwöhr Der Übungsplatz liegt in der Nähe der Stadt Grafenwöhr in Bayern und hat eine Fläche von 226 km². Auf dem Areal, einem der größten Truppenübungsplätze Europas, wird mit scharfer Munition aller Kalibergrößen geschossen. Der Truppenübungsplatz nennt sich seit 2006 Joint Multinational Command Training Center (JMCTC). Die Entscheidung, hier die vor jedem Einsatz stattfindende, Nationen übergreifende Abschlussausbildung durchzuführen, hat den Übungsraum GRA-

Die deutsche Delegation

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Z e i t g e s c h e h e n FENWÖHR zu einem Drehund Angelpunkt der internationalen Einsatzvorbereitung wachsen lassen. Auf dem Kasernengelände und in verschiedenen Camps steht eine Vielzahl von Unterkünften, fertig vernetzter Arbeitsräume und vorbereiteten Führungseinrichtungen zur Verfügung und bietet somit die ideale Infrastruktur für einsatznahe Ausbildungs- und Übungsvorhaben. Die Lage des Schießgeländes im Zentrum des Truppenübungsplatzes garantiert kurze Wege. Daher ist neben den Einheiten der United States Army Europe (USAREUR) und der United States Airforce Europe (USAFE) die Bundeswehr mit Heeres- und SKB-Anteilen der Hauptnutzer. Viele andere NATO-Streitkräfte sind ebenfalls regelmäßig vertreten.

Übungsteilnehmer 2012 An der diesjährigen C4-Übung (Command, Control, Communications and Computer) nehmen neben 39 Nationen auch das Multi-National Corps North/EAST (MNC N/E) und die NATO als internationale Organisationen teil. Zusätzlich sind als Beobachter Angehörige der Streitkräfte aus Island und Großbritannien vertreten.

Deutschland war in diesem Jahr als zweitstärkste Nation mit 130 Soldatinnen/Soldaten und zivilen Mitarbeitern der Bundeswehr an der Übung COMBINED ENDEAVOR unter der Führung des IT-Amtes Bw A1 vertreten. Der Großteil der Einheiten kamen vom deutschen Heer und der Streitkräftebasis. Dabei stellte das Heer mit Kräften der 1. PzDiv und der DSO das FüInfoSys H sowie weitere Funksysteme bereit, während die SKB erstmalig ihr MobKommSysBw als Kernnetz einer multinationalen Missiongroup (siehe Konzeption und Ablauf der Übung) eingerichtet hatte. Mit dem Betreiben und Einrichten der SKB-Systeme war das FüUstgRgt 29 beauftragt. Traditionsgemäß beteiligte Eröffnungs-Zeremonie Alle Bilder: Dana Kazda und Heinz Glump

sich die Luftwaffe mit Personal und Fernmeldegerät an einem multinationalen HF-Verbund mit europaweit eingebundenen Funkstellen. Die Marine war unter Federführung des Marineamtes mit einem IP-fähigen UHFFunksystem vor Ort. Studierende Offiziere und Offizieranwärter der Universität der Bundeswehr München unterstützen den Testbetrieb. Eingebunden in das Joint Interoperability Test Command (JITC) überprüften die Nachwuchskräfte die Systeme der vertretenen Nationen. Ziel der UniBw-Beteiligung ist die studienbegleitende Erfahrungsgewinnung bezüglich technischer Systeme und der Ausbau von interkulturelleren Kompetenzen. Durch die Unterstützung der Übung in den Vorjahren verfügten viele Offiziere im Studium über weitreichende Kenntnisse und übernahmen Leitungsfunktionen in der Testorganisation. Die neuen Teilnehmer zeigten sich von den aufgebauten Systemen und der multinationalen Zusammenarbeit tief beeindruckt; eine weitere Beteiligung der UniBw im nächsten Jahr wird von den Teilnehmern angestrebt. Gerade die Beteiligung zahlreicher Wehrübender Uffz m. P. und Offz/ StOffz stellte eine große Bereicherung für das Team dar. Die wissenschaftliche Begleitung wurde durch das Fraunhofer Institut FKIE aus Wachtberg gestellt. Geführt wurde die deutsche Delegation von OTL Michael Mecke aus dem IT-AmtBw A1. Im Kontext von COMBINED ENDEAVOR und zeitlich parallel fanden die Übungen PHOENIX ENDEAVOR und CYBER ENDEAVOR ebenfalls in GRAFENWÖHR statt.

Vorbereitung Die jährliche Vorbereitung der Übung besteht aus vier nationalen Konferenzen/Workshops und drei internationalen Konferenzen. Auf den internationalen Konferenzen finden sich nach nationalen Vorgaben die Techniker und Spezialisten der teilnehmenden

Die F-Flagge 4 - 2012

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Z e i t g e s c h e h e n

Konzeption der Übung

Ausgangslage in Ostafrika (Äthiopien)

Länder zusammen und planen die Übung technisch aus. Dazu fand im Januar 2012 die INITIAL PLANNING CONFERENCE (IPC) in BRATISLAVA, Slovakei statt. In Albanien war dann im April die MID PLANNING CONFERENCE (MPC), während die beteiligten Nationen im Juni mit ihren Experten nach BUDVA in Montenegro reisten, um mit der FINAL PLANNING CONFERENCE (FPC) die Vorbereitungen für die Übung abzuschließen. Mit Beendigung der Konferenz waren die zu testenden Systeme der teilnehmenden Länder festgelegt, mit den Testpartnern besprochen und wurden in das COMBINED ENDEAVOR Planning, Testing und Reporting Tool (CEPTR) zur Testplanung übertragen.

Gliederung der MN CJTF Division

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Konzeption und Ablauf der Übung Nach der Einschleusung der Übungsteilnehmer, dem Aufbau der Systeme und einem feierlichen Antreten der 1500 Soldaten fand die erste Testphase statt. Nach operationellen Gesichtspunkten, z.B. zukünftige Einsätze bei ISAF oder EUBG, wurden die Nationen zu fünf einzelnen Netzwerken, sogenannten Missiongroups, zusammengeschlossen, die sehr intensiv kooperiert und untereinander verstärkt Tests an den eingebundenen Systemen durchführt haben. Darüber hinaus wurden die Missiongroups an ein Übungsgesamtnetz angeschlossen und Netzwerktests durchgeführt. Im Sinne einer operationalen Perspektive bildeten die Missiongroups eine CJTF mit vier Brigaden in einer taktischen Lage ab.

Die beiden Bilder unten zeigen die Gliederung der Division und beispielhaft die Einbindung der DEU Delegation. In der Phase 3, d. h. in der dritten Woche der Übung, wurde eine Lageeskalation von der zunächst friedlichen Ausgangslage zu verschiedenen, realistischen Einsatzszenarien in taktischen Operationen dargestellt. Nun zeigte sich, ob die Netzwerke und das Equipment der einzelnen Koalitionstruppen so konfiguriert waren, dass jede Nation mit jeder anderen beliebigen Nation im Rahmen der taktischen Lage kommunizieren konnte. Am Ende der Übung fand dann die sogenannte Closing Ceremony, ein Antreten aller teilnehmenden Nationen mit ihren Truppenfahnen unter Leitung des Exercise Director LTC Brian J. Heberlie, statt. Gliederung der Mission 4 Network

Die F-Flagge 4 - 2012

Z e i t g e s c h e h e n Besucher und Distinguished Visitor Day In diesem Jahr waren auf Einladung des IT-AmtBw nicht nur Truppenteile und Kommandeure bei Vorführungen anwesend, sondern auch die KdoEbene mit dem AL SKUKdo G6, Brigadegeneral Heinricht Steiner, sowie dem Kommandeur der FüUstgSBw Herrn Brigadegeneral Helmut Schoepe repräsentativ vertreten. Das Verteidigungsministerium aus dem Bereich BMVg FüSK III und interessierte Firmen aus dem Rüstungsbereich waren ebenfalls den Einladungen gefolgt, so dass die deutsche Delegation ca. 200 nationale und über 150 internationale Besucher in der Zeit der Übung betreut hat. Dazu wurde eine Zelle Presse/Besucher mit OTL Heinz Glump und den Oberleutnanten Philipp Sandner und Christian Brockmann eingerichtet. Der zu diesem Zeitpunkt zuständige Befehlshaber Heeresführungskommando Generalleutnant Reinhard Kammerer besuchte die deutschen Truppenteile und ließ sich besonders intensiv in das neue MobKommSys Bw einweisen. Er ließ es sich aber auch nicht nehmen, dass in Grafenwöhr übende AufklLBtl 3 aus Lüneburg beim Gefechtsschießen zu besuchen.

Absicht Kommando Heer Aus dem Gesamtauftrag der Übung COMBINED ENDEAVOR abgeleitet, verfolgte Kommando Heer folgende Absicht: • Erkenntnisse über Sachstand und Möglichkeiten zur Verbesserung der

Der Delegationsleiter OTL Michael Mecke

teroperabilität FüInfoSys H im Allgemeinen zu gewinnen, • Personal in der Nutzung FüInfoSys H im multinationalen Szenario, der Administration und in der Nutzung der Interoperabilitätsschnittstellen zu schulen, • den Bedarfsdecker IT-AmtBw bei der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der MIP Schnittstelle zu unterstützen, • Erkenntnisse zur multinationalen Zusammenarbeit von HF/VHFTrupps und zur operationellen Nutzbarkeit des im Heer verfügbaren Materials zu gewinnen, • PHOENIX ENDEAVOR und CYBER ENDEAVOR zur Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal im multinationalen Frequenzmanagement und im Bereich Cyberwarfare zu nutzen und alle Teilnehmenden im multinationalen Umfeld zu schulen. Darüber wirkte das Heer durch die Beteiligung von OTL Hellwig aus der G3 Abteilung der 1. PzDiv als „Scenario Planner“ an entscheidender Stelle in der Übungsvorbereitung und –durchführung mit, um den Aspekt

der operationellen Relevanz der Interoperabilitätsübung COMBINED ENDEAVOR voranzutreiben. Nur wenn die Operateure (G3/S3/Kommandeure und Befehlshaber) als eigentlicher Nutzer des FüInfoSys H den Mehrwert einer IT-Unterstützung erkennen und ihn für ihre Aufgaben als hilfreich erleben, wird ein System anerkannt und akzeptiert. Die Beteiligung der G3/S3 Abt von Großverbänden, aber auch von Btl sind ein Gewinn für die Übung und steigert insgesamt die Qualität. Im Bereich Funk konnten die Erkenntnisse der vergangenen Durchgänge CE in den Rüstungsprozess einfließen und umgesetzt werden. Im Zusammenwirken mit dem Bereich IT-AmtBw C1 konnte die Industrie beauftragt werden, bei CE 12 eine prototypische Lösung eines Interoperabilitätsproblems zu erarbeiten und im multinationalen Umfeld erfolgreich zu testen. Nach Implementierung der Lösung wird es möglich sein, auch im STANAG 4538 Betrieb mit multinationalen Partnern ein HF Netzwerk aufzubauen und Informationen auszutauschen. Durch den Einsatz FüInfoSys H auf Brigade- und Bataillonsebene gelang es den Erkenntnisgewinn des ITAmtBw zu maximieren. Hier kommt es nun aus Sicht des Heeres darauf an, die multinationale Einsatzfähigkeit des deutschen Systems für die Nutzung im ISAF Einsatz schnellstmöglich herzustellen. Diese Übung in Grafenwöhr konnte seinen Beitrag dazu leisten.

Besuch bei der deutschen Delegation

GenLt Reinhard Kammerer im Gespräch

In-

Die F-Flagge 4 - 2012

GenLt Kammerer, BG Nowak, BG Steiner

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Z e i t g e s c h e h e n Absicht Streitkräftebasis

Absicht Marinekommando

Streitkräftegemeinsamer Schwerpunkt war das Testen aller im Zusammenhang mit der DEU Teilhabe an zukünftigen Mission Networks (MN) stehenden Aktivitäten. Hierbei flossen die Erfahrungen aus dem aktuellen ISAF Einsatz im Hinblick auf Afghan Mission Network (AMN) mit in die Planung und Durchführung der Übung ein. Die Führungsunterstützungskräfte der Streitkräftebasis richteten ein Network Operation Center (NOC) ein. Dieses stellte als Kernauftrag während der Übung die Netzüberwachung der deutschen und internationalen Systeme sicher. Das NOC bildete die zentrale Anlaufstelle und war auskunftsfähig innerhalb des „Mission Network“, aber auch für die Testorganisation (OSC – Operation Systems Control) und für die übergeordnete Führung der Combined Joint Task Force (CJTF). Das NOC war, wie konzeptionell vorgegeben, an die NOC Basis Inland, die im Betriebszentrum des Streitkräfteunterstützungskommando beheimatet ist, angebunden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem erstmaligen Einsatz von MobKommSysBw im multinationalen Umfeld. Das System wurde als Backbone Network für das unter DEU Führung stehende Mission Network erfolgreich eingesetzt. Unter Einbindung des Systems in das Testszenario wurden multinationale und nationale Zugangsnetze (z.B. VANBw) angebunden. Desweiteren beteiligte sich die SKB mit SatKomBw und HF Systemen an der Übung.

Die Marine beteiligte sich in diesem Jahr erstmalig mit einem IP-fähigen V/UHF-System an COMBINED ENDEAVOR, um einerseits Interoperabilitätstests mit Finnland durchzuführen und das neue System „Subnet Relay“ auch den anderen Teilstreitkräften vorzustellen. Desweiteren stellte die Marine mit einem Demonstrator die neue Fähigkeit vor, über Kurzwelle weltweit alle Einheiten der Marine über „Digital Radio Mondiale“ (DRM) zu erreichen. DRM ist ein System, das dazu dient, Audiodaten in digitaler Qualität über Kurzwelle zu übertragen. Zudem ist es möglich, Daten mit einer Bandbreite von ca. 20 KBit/s zu übertragen. In der Marine wird dieses System genutzt, um die Betreuung an Bord der seegehenden Einheiten zu verbessern. Es werden aktuelle Nachrichten und zum Beispiel Sendungen wie „Meet and Greet“ von Radio Andernach ausgestrahlt und an Bord empfangen. Nach Ansicht von KptLt Marc Holthoff könnte diese Fähigkeit ebenfalls für die Betreuung von Soldaten im Einsatz, z.B. Afghanistan, genutzt werden.

Network Operation Center (NOC) Das eingerichtete NOC bildete die FüUstg-Lage stets aktuell ab. Detaillierte Informationen über den Status einzelner Netze lieferte das jeweilige Netzabbild. Dieses musste von den beteiligten Systemen (z.B. MobKommSysBw, VANBw, SatComBw BSkM) bzw. Nationen dem NOC bereitgestellt werden. Als großer Erfolg und im Hinblick auf die Vervollstän-

digung des technischen Lagebilds wertvoll ist zu werten, dass das österreichische Bundesheer, einer der Partnerstaaten in der „Mission Group 4“, das NOC als Chance gesehen hat und von sich aus die Daten seines „Network Monitor Tool“ in Echtzeit übermittelt hat. Die Struktur des NOC ist, angelehnt an ITIL V3 (IT Infrastructure Library), prozessorientiert und gliedert sich in die Bereiche „Transition“ und „Operations“. Auftrags- und lageangepasst werden die einzelnen Funktionen besetzt beziehungsweise weitere hinzugenommen. Im NOC wurden die Arbeitsplätze des Incident Manager, User Helpdesk und des Watchkeeper eingerichtet. Der Incident Manager koordiniert und überwacht die Beseitigung auftretender Störungen. Der User Helpdesk erfasst auftretende Probleme – diese wurden bei COMBINED ENDEAVOR 2012 über ein Troubleticket-System in Koordination mit den amerikanischen Administratoren abgewickelt. Die permanente Statusüberwachung und das Zusammenfügen der Informationen aus Netzabbildern und Meldungen zu einer Gesamtlage ist der Auftrag des Watchkeepers. Die schnelle Lösung auftretender Störungen wurde unter anderem durch die Eingliederung von Experten der angeschlossenen Systeme im NOC gewährleistet, die darüber hinaus als Watchkeeper für ihr Netz fungierten. Zusätzlich wurde der Bereich IT-Sicherheit abgebildet, indem ein Schleusen-PC eingerichtet wurde, der das Einbringen von Schadsoftware über USB-Sticks verhinderte..

Bild links: Network Operation Center (NOC) Bild rechts: FüInfoSys Brig/Btl und MobKommSys Bw

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Z e i t g e s c h e h e n Das Team, welches den Überblick nie verloren hat, setzte sich aus Soldaten zusammen, die aus den Führungsunterstützungsbataillonen 291 (Sigmaringen), 292 (Dillingen a.d. Donau) und 293 (Murnau) kamen, unter Führung von Hptm Weinhold (KpChef 2./292). Ziele während COMBINED ENDEAVOR 2012 waren, das NOC im multinationalen Umfeld zu integrieren und Akzeptanz zu schaffen, sowie Erfahrungen im Zusammenspiel der Systeme und Nationen zu sammeln. Diese gelten als Grundlage, um dann z.B. bei COMBINED ENDEAVOR 2013 Abläufe zu vereinfachen und Meldewege zu verkürzen. COMBINED ENDEAVOR 2012 hat gezeigt, dass gerade zwei Vorteile für eine nationale und internationale Akzeptanz gesorgt haben und eine Weiterentwicklung im kommenden Jahr erstrebenswert machen. Einerseits wurde der Ansatz des Single Point of Contact, der bei Störungen die entsprechenden Experten einschaltet und die Problemlösung überwacht, als Arbeitserleichterung gerne angenommen. Andererseits hat die zentrale Bereitstellung von Informationen, z.B. für einen Bataillonskommandeur, eine schnelle und vollständige Netzüberwachung und somit eine Abschätzung der operationellen Möglichkeiten gewährleistet.

MobKommSys Bw Zum ersten Mal auf der COMBINED ENDEAVOR wurde dieses Jahr das Mobile Kommunikationssystem der Bundeswehr (MobKommSys BW) als Kernnetz der „Mission Group 4“ eingesetzt. MobKommSys ist der Service Provider im Einsatz mit einem modernen MPLS-Backbone. Die MPLSTechnologie ermöglicht es einzelnen

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Systemen ein Virtual Private Network (VPN) zuzuteilen. Alle Teilnehmer innerhalb eines VPNs können miteinander kommunizieren und sind vernetzt über den vollständig gerouteten Backbone von MobKommSys. Der wesentliche Vorteil ist, dass dadurch Ressourcen gebündelt und Last verteilt werden kann. Gleichzeitig wird durch die hohe Redundanz eine große Ausfallsicherheit erreicht. An allen Standorten in einem Einsatzgebiet, an denen Teilnehmernetze/ -systeme angeschlossen werden sollen, muss ein Systemtrupp vorhanden sein. Somit kann der Trupp mit einem Liegenschaftszugangsknoten (LZK) der BWI verglichen werden. Alle Trupps werden miteinander verbunden und spannen somit das Wide Area Network (WAN) auf. Als Übertragungsmittel können SATCOM, Richtfunk, Kommerzielle Netze, LWL, FFKb, oder einfache Kupferkabel eingesetzt werden. Im nächsten Schritt werden die Teilnehmernetze/-systeme direkt angeschlossen und die Verbindung zur Basis Inland hergestellt. Der Management-Trupp ist die Intelligenz im Netzwerk. Von hier aus wird das gesamte Kernnetz bis zum Anschaltpunktpunkt der Teilnehmer überwacht. Die Statusinformationen können ebenfalls an das NOC im Einsatzland und in der Basis Inland in Rheinbach übertragen werden. Desweiteren findet auf dem Trupp die

VoIP-Vermittlung zwischen den Teilnehmernetzen/systemen statt. Da auch Systeme in unterschiedlichen VPNs gegebenenfalls miteinander bestimmte Informationen/Dienste austauschen müssen, kann hier über eine Firewall die Kommunikation genau geregelt werden. Der Management Trupp ist immer zweimal in einem Einsatzland vorhanden, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Zur Vorbereitung auf die Übung wurde Ende Mai 2012 der nationale Anteil COMBINED ENDEAVOR (FüInfoSys H, MobKommSysBW, TACOMS, VANBw,) in einer zweiwöchigen Anschaltübung getestet. Dabei wurden alle Systeme erfolgreich miteinander verbunden. Das Netzdesign wurde zuvor vom Betriebszentrum und Hptm Winneg von der FüUstgSBw geplant. Da MobKommSys eines der komplexesten Systeme in der Bundeswehr ist, wurden die Trupps vor der Übung an der FüUstgSBw von den Soldaten des FüUstgRgt 29 vorkonfiguriert (nationaler Anteil). Dabei wurden sie fachlich unterstützt von den Truppenfachlehrern Hptm Brückner und Hptm Winneg, die auch auf der Übung selbst mit Rat und Tat beiseite standen. Der Anschluss der multinationalen Teilnehmer erfolgte in zwei Phasen. Zuerst wurden alle Systeme direkt an TACOMS angeschlossen. Die Aufgabe von MobKommSys in dieser Phase war, die nationalen Anbindungen und den Übergang zur nationalen Serverfarm mit der Firewall zu überwachen. In der zweiten Phase war das Ziel die multinationalen Anbindungen von TACOMS auf MobKommSys umzuschwenken. Dies wurde nacheinander mit allen Nationen durchgeführt.

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Z e i t g e s c h e h e n Bild links: HF Marcus Loitsch am SkyX Bild rechts: OF Dennis Lütgenhaus beim "Patchen"

VAN Bw Während der Interoperabilitätsübung COMBINED ENDEAVOR 2012 stellte die 2. Kompanie des Führungsunterstützungsbataillon 292 aus Dillingen a.d. Donau ein verlegefähiges Access Netzwerk in der Ausbaustufe Mittel als Kabinenlösung. Das VANBw besteht aus dem Netzwerkkernmodul (NKM), Teilnehmerschaltmodulen (TSM) und Teilnehmeranschaltmodulen (TAM). Jedes TSM und TAM ermöglicht die Anschaltung von Netzwerkendgeräten. Eine Teilnehmerschnittstelle besteht aus der Anschlussmöglichkeit für ein Voice over IP (VoIP)-Telefon und einen Arbeitsplatz-PC. Innerhalb der Bundeswehr gibt es drei verschiedene Größenvarianten. Das Netz „klein“ kann bis zu 216, das mittlere bis zu 408 und die große Variante kann bis zu 600 Teilnehmer anschalten. Die in VANBw vorhandenen Server sind für die Netzwerküberwachung und die Bereitstellung der VoIP-Telefonie zuständig. Zum ersten Mal in diesem Jahr, stellte das VANBw die Verbindung zum CE12-Netz über MobKommSys her. Da die Administratoren mit ihrem System zum dritten Mal an der Übung teilgenommen haben, konnten sie ihre Erfahrungen gerade bei der Konfiguration gewinnbringend einsetzen. Desweiteren übernahm das Team VANBw auch S6-Tätigkeiten, die nicht zum Standartumfang gehörten, wie die Bereitstellung und Administration von bis zu 50 Nutzerendgeräten. Zusätzlich stellte VANBw einen

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Microsoft Exchange Server mit einem Administrator zur Verfügung, um auf multinationaler Ebene den Service EMail einbinden zu können. Einer der Schwerpunkte in diesem Jahr stellte die VoIP-Anbindung an alle teilnehmenden Nationen dar. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Aufbau und der Ausstattung des erstmalig ausgestatteten NOC (Network Operation Center).

TACOMS Auch dieses Jahr nahm die Forschungsgruppe »Robuste Heterogene Netze« des Fraunhofer FKIE mit zwei Mitarbeitern und einem Prototypen des TACOMS Phase 1 IOP an der Übung COMBINED ENDEAVOR 2012 teil. TACOMS (Tactical Communication Standards for Joint Operations) ist ein multinationales Projekt, an dem sowohl NATO- als auch NichtNATO-Nationen beteiligt sind. Beauftragt durch das IT-AmtBw wurden die Arbeiten vor dem Hintergrund aufgenommen, dass zukünftige Einsätze verstärkt in Koalitionsumgebungen durchgeführt werden. Es galt die Anforderung zu erfüllen, dass die Kommunikation zwischen den beteiligten Nationen schnell, zu-

verlässig und anhaltend stabil realisierbar sein muss. Ebenfalls bestand der Wunsch der Partner, dass eine Beteiligung mit den jeweils national eingeführten und ausgebildeten Systemen und Diensten möglich sein muss. Basierend auf der technischen Entwicklung wurde eine Gruppe von Dokumenten erarbeitet, mit denen die kabelgebundene Sprach- und Datenkommunikation in einem föderierten Umfeld definiert wird. Durch die Festlegung der verwendeten Komponenten und Kommunikationsprotokolle für die Signalisierung und den Transport von Sprache und Daten soll der notwendige Aufwand für Planungen im Vorfeld eines multinationalen Einsatzes minimiert werden. Die verwendeten Komponenten und Protokolle entsprechen Industrie-Standards, so dass eine Implementierung herstellerunabhängig und durch alle beteiligten Nationen möglich ist. Technisch werden die Schichten 14 des ISO/OSI-Models beschrieben, indem verbindliche Vorgaben von Ka-

Martin Lies und David Dahlberg bei der CE 12

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Z e i t g e s c h e h e n bel, Stecker, über IP-Adressierung, Routing bis zum DNS (Domain Name Service) erstellt wurden. Soweit möglich wurde auf bereits existierende STANAGs Bezug genommen, wie etwa im Bereich des Rufnummerschemas auf die STANAG 4705. Die nationalen Voice-over-IP-Systeme werden mittels H.323 verbunden. Alle weiteren Dienste, wie etwa MIP, E-Mail, Video oder sonstige Web-Services werden transparent über TACOMS transportiert ohne dass eine Anpassung der Dienste erforderlich ist. Erst nachdem die technische Realisierbarkeit nachgewiesen wurde, wurde das komplette System dokumentiert. Die derart erarbeiteten Standards sind seit 2010 als NATO-STANAGs 4637 bis 4637 ratifiziert und definieren den kurz als IOP bezeichneten »Interoperability Point« zwischen zwei Nationen. Zusätzlich werden Übergänge zu Daten- bzw. Telefonnetzen von Nicht-TACOMS-Nationen, sogenannte »External Network Access Points (ENAPs)«, definiert. Hierbei werden sowohl zivile wie auch militärische Standards berücksichtigt. Erstmalig in diesem Jahr wurde der vom Fraunhofer FKIE entwickelte Demonstrator des TACOMS-IOP im Zusammenspiel mit MobKommSys Bw eingesetzt. So wurde die im Szenario als Batallion agierende Finnische TACOMS-Einheit über einen IOP an MobKommSys Bw angebunden. Die Nicht-TACOMS-Nationen des Missions Netzwerk 4 wurden für

einen schnellen Aufbau zunächst über ENAPs über den TACOMS-Anteil an das deutsche Kernnetz angebunden. Im Laufe der Übung wurden einzelne Nationen, die TACOMS nicht implementieren, auf eine »native« MobKommSys Bw-Datenanbindung umgestellt, um Erfahrungen mit diesem System in einem multinationalen Umfeld zu gewinnen und die Herausforderungen für künftige Missionen besser einschätzen zu lernen.

FüInfoSys H Während COMBINED ENDEAVOR 2012 wurde auch das deutsche Führungsinformationssystem Heer (FüInfoSys H) mit einer neuen Softwareversion getestet. Das FüInfoSys H wurde bereits auf mehreren internationalen Übungen eingesetzt. Dazu gehören zum Beispiel: die EUROPEAN ENDEAVOR, COMMON EFFORT, CWID/CWIX, sowie die COMBINED ENDEAVOR. Diesen Übungen ist gemeinsam, dass es um die Gewinnung von Informationen über die Interoperabilität zwischen den Führungsinformationssystemen der einzelnen Nationen geht. Aus Sicht der deutschen Delegation lag der Schwerpunkt besonders auf dem Testen mit Nationen, mit denen Deutschland zur Zeit oder in naher Zukunft in multinationalen Einsätzen aktiv zusammenarbeitet, wie zum Beispiel, bei ISAF, der EU-BattleGroup, oder NRF. Um die Teilnahme der deutschen Delegation im Hinblick auf FüInfoSys H mit zwei GefStd zu gewährleisten, wurde das Personal und das Material für den BrigGefStd aus dem DivStab der 1. PzDiv und dem zugehörigen FmRgt 1 gestellt. Das Personal und das Material für den BtlGefStd Im FüInfoSys H der 1. PzDiv

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wurden von der Division Spezielle Operationen und der FmStff der LLBrig 26 bereitgestellt. Hinsichtlich der Teilnahme an der COMBINED ENDEAVOR 2013 und den bei CE 12 gewonnen Erfahrungen wird der Auftrag für den Einsatz des FüInfoSys H nach bisherigen Kenntnissen bei der 1. PzDiv verbleiben. CE12 gliederte sich in diesem Jahr in drei Phasen, wobei die erste Phase zum Herstellen der Verbindungen innerhalb der Missionsnetzwerke diente und die zweite Phase dem Nachweis funktionaler Fähigkeiten zum Datenaustausch. In der abschließenden Phase sollten die Systeme auch auf der operationellen Ebene getestet werden, sodass im Verlauf des Szenarios ein einheitliches Lagebild von den Bataillonen innerhalb der „Mission Group 4“ bis zur übergeordneten Führung, dem CJTF (Combined Joint Task Force) entstehen konnte. Um einen Datenaustausch zwischen dem FüInfoSys H und den Führungsinformationssystemen anderer Nationen betreiben zu können, bedarf es Schnittstellen, die dieses ermöglichen. Bereits bei CE 11 wurden die MIP (Multilateral Interoperability Programme)-Schnittstelle und die NFFI (Nato Friendly Force Information)-Schnittstelle erfolgreich getestet. In diesem Jahr trat FüInfoSys H mit einer neuen Softwareversion bei CE an, so dass Erkenntnisse über den Sachstand und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Interoperabilität des FüInfoSys H im Allgemeinen gewonnen werden sollten. Über die MIP-Schnittstelle mit ihren festgelegten Standards war es möglich die relevanten, statischen Lageinformationen, wie z.B. GefStd, Grenzen und Räume Führungssystemübergreifend auszutauschen. Zur Darstellung dynamischer Lageinformationen (sog. Blue-Force-Tracking Daten), wie z.B. Fahrzeugbewegungen, wurde die NFFI-Schnittstelle verwendet. Jetzt war es möglich, Inhalte der eigenen Lagekarte mit verschiedenen Mitteln an die verbündeten Streitkräf-

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Z e i t g e s c h e h e n te zu senden und auch zu empfangen, um so eine gemeinsame Übersicht (Lagebild) der Ereignisse zu erhalten. NFFI wird bereits erfolgreich im ISAF-Einsatz eingesetzt und trägt damit zur Verdichtung des Lagebildes bei. MIP sollte 2012 im Einsatz implementiert werden, doch auf Grund vorliegender Testergebnisse vom Mai 2012 und der CIWIX 2012 wird sich diese Implementierung zunächst bis auf Weiteres verzögern. Damit dient CE 12 der weiteren Evaluierung der MIP-Schnittstelle im Zusammenhang mit der neu eingeführten FüInfoSys H-Software. Großes Interesse zeigten die internationalen, teils hochrangigen Besucher, am Gefechtstand-Trp Typ 5. Er beinhaltet neben 12 PC-Arbeitsplätzen eine Menge an technischen Highlights, die für Begeisterung sorgten. Vor allem jedoch bietet er entsprechenden Platz im Inneren, um frei arbeiten zu können. Auf Grund der entgegengebrachten positiven Reaktionen und dem großen Interesse an FüInfoSys H, sollte eine entsprechende Teilnahme im nächsten Jahr wieder sichergestellt werden. Im Hinblick auf zukünftige Teilnahmen an CE wird empfohlen, in das operationelle Szenario Echt(zeit)daten, z.B. aus dem Blue-Force-Tracking oder anderen Life-Feeds einfließen zu lassen, um zum einen Erkenntnisse zur operationellen Verwendbarkeit der eingesetzten Schnittstellen für zukünftige Einsätzen ableiten zu können und zum anderen Informationsmanagement-Prozesse analysieren und ggf. zu definieren zu können.

PHOENIX ENDEAVOR PHOENIX ENDEAVOR ist ein Frequenzmanager-Workshop. Hierbei wurden den 26 Teilnehmern aus 18 Nationen, einheitliche Grundlagen und Verfahrensweisen vermittelt, die in der täglichen Arbeit hilfreich und in aktuellen Missionen Verwendung finden. Wie in jedem Jahr, seit 2004, wurden allgemeine Grundlagen von Spectrum XXI (US) und ARCADE (NATO) vermittelt, um dann als Höhepunkt Koordinierungen einer TFMC (Theater Frequency Management Cell) durchzuführen. Um das Programm abzurunden, wurden Firmen und Organisationen wie z.B. HARRIS, TELEFUNKEN RACOMS und der Bundesnetzagentur die Möglichkeit gegeben, sich zu präsentieren.

CYBER ENDEAVOR Die digitale Welt, die schon seit Langem nicht mehr nur aus Servern und Computern im eigentlichen Sinne besteht, wächst weiterhin kontinuierlich an und verknüpft Informationen und Geräte in einem Ausmaß, dass vor wenigen Jahren noch als ferne Zukunftsmusik abgetan wurde. Auch wenn oftmals behauptet wird, dass die Bundeswehr noch lange nicht im ITZeitalter 2012 angekommen sei, so bieten unsere Systeme dennoch eine Fülle an Schnittstellen mit anderen Systemen (u.a. auch anderer Nationen). Auf der anderen Seite jedoch bringt dieses Sammeln von Informationen und die immer globaler werdende Vernetzung auch ihre Schattenseiten mit sich:

So wird in den Medien nahezu wöchentlich über Attacken durch Gruppierungen wie Anonymous oder LulzSec berichtet und auch der unbedachte User kann ein Netzwerk innerhalb kürzester Zeit zu Fall bringen ... und das nur, weil seine Neugierde über den Verstand siegt und er unbedingt sehen möchte, welche Daten sich auf dem USB-Stick befinden, den er auf dem Parkplatz gefunden hat. Diesen Themen widmete sich die seit 2010 jährlich in Grafenwöhr (D) stattfindende Übung mit dem Namen CYBER ENDEAVOR, die 2012 parallel in drei Themenschwerpunkten durchgeführt wurde: 1. Themenschwerpunkt Management: - Contingency Planning - Incident Handling - Cyber-Threats - Security Awareness 2. Themenschwerpunkt Technik: - Vulnerability Management - Auditing - IT-Analysis 3. Themenschwerpunkt IT-Forensik: - System- and File-Analysis - Carving Neben Vorträgen namhafter ziviler Unternehmen und militärischen Institutionen hatten die 87 Teilnehmer aus insgesamt 17 Nationen jede Menge Gelegenheit, das vermittelte Wissen in kleinen Arbeitsgruppen in die Tat umzusetzen. Trotz kleiner technischer Probleme wurde die Übung als sehr positiv empfunden, so dass nächstes Jahr wieder mit vielen Teilnehmern der vergangenen Jahre zu rechnen sein wird.

Im nächsten Jahr wird die Übung voraussichtlich zum 4. Mal in Grafenwöhr stattfinden. Die Vorplanungen dazu haben bereits begonnen. Die SKB wird dann 2013 für die deutschen Anteile die Führung übernehmen. Heer, Luftwaffe und Marine werden wieder einen wesentlichen Beitrag leisten. Der erstmalige Einsatz von ASCA (Artillery Systems Cooperation Activities) vom ArtBtl 295 und der ArtS z. Zt. noch in Idar-Oberstein war ein Erfolg. 2013 ist es durchaus möglich, dass im Rahmen der Übung COMBINED ENDEAVOR ein Life Firing mit deutschen, französischen und amerikanischen Geschützen stattfindet. Die ArtS ist bestrebt dieses auch operationell umzusetzen. Dazu wird auch Unterstützung von ministerieller Seite erwartet. So wird die operationelle Integration weiter verstärkt und die Qualität der Übung erhöht.

Ausblick

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Oberstleutnant a.D. Heinz Glump ist Presseoffizier der Combined Endeavor 2012. Der Autor dankt ganz herzlich den Co-Autoren Christoph Brockmann, Jochen Brückner, Jörg Gehm, Stefan Holland, Martin Lies, Markus Loitsch, Andreas Rieb, Martin Wagner, Marc Holthoff und Peter Wendling.

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Z e i t g e s c h e h e n 10. Panzerdivision als Leitdivision – Gedanken zur Führungsunterstützung in der Einsatzausbildung Oberst i.G. Peter Paluch und Hauptmann Christoph Guthörl Vorbemerkung – Einsatz und Aufgabe als Leitdivision 10. Panzerdivision ist seit 1. Oktober 2012, der Einsatzsystematik im Heer folgend, als Leitdivision für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Einsatzes 2013/2014 verantwortlich. Damit ist die Division Truppensteller für Auslandseinsätze und einsatzgleiche Verpflichtungen der Bundeswehr im beschriebenen Zeitraum. Wesentliche Leistung der 10. Panzerdivision ist es, durch Führung, Erziehung und Ausbildung die Befähigung der Verbände und Einheiten zum Einsatz im gesamten Intensitäts- und Aufgabenspektrum der Landstreitkräfte herzustellen und zu erhalten. Die Komplexität und Dynamik des Einsatzumfeldes stellen dabei die größte Herausforderung dar. Jede Truppe kann in Gefechtssituationen kommen, die es verlangen, sich durch Kampf zu verteidigen, Personen/Objekte zu schützen oder den Auftrag durchzusetzen. Die Einsatzbefähigung der Truppengattungen/Truppenteile ist der Maßstab und mündet in der Befähigung zum Kampf als das bestimmende gemeinsame Element. Diese Befähigung ist im Zyklus „Ausbildung – Übung – Einsatz“ herzustellen und beginnt mit der Vermittlung allgemeiner militärischer Grundkenntnisse und schließt mit der Befähigung zum Zusammenwirken mit anderen Truppengattungen und Teilstreitkräften (OpVbuKr) ab.

Lage – Bedeutung der Führungsunterstützung!? Die Bedeutung der Führungsunterstützung im Einsatz unserer Leserschaft zu erläutern würde die berühmten Eulen nach Athen tragen. Die Frage ist vielmehr, ob Aspekte der Führungsunterstützung gleiche Relevanz

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wie andere Ausbildungsanteile als Kriterium für Einsatzbefähigung haben. Oder reduziert sich die Wahrnehmung der Führungsunterstützung auf Extremsituationen, in denen die Betroffenheit durch Formulierung vielfältiger Defizite (Ausstattung, Einsatzplanung, Ausbildung) Ausdruck findet? Abbildung 1 zeigt, wie sich die Wahrnehmung der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Führungsmittel in Extremsituationen darstellt. An dieser Stelle das Streitgespräch über Ursachen und Wahrnehmungen zu führen, verbietet sich angesichts der Dramatik und Tragik des geschilderten Beispiels. Für die eigene Auswertung müssen jedoch bestimmte Grundsätze vorangestellt werden. Physikalische, geografische und klimatische Unveränderbarkeiten bedingen oft die Nutzung oder Nichtnutzung von Geräten. Sind die Gründe der Nichtverfügbarkeit von Verbindungen unbekannt oder unerklärlich, wird das System abgelehnt, obgleich eine Veränderung der Handhabung und des Einsatzes eine Verbesserung herbeiführen könnte. Zudem sind fehlende Kenntnisse der Bedienung der vorhandenen Systeme eine weitere Ursache. Fundierte Grundlagenkenntnisse sind daher Vorrausetzung, um Führungsmittel

Abbildung 1: Sachverhaltsfeststellung nach Gefechtshandlungen am 2. April 2010 1./InfKp ISA KEHL und SchutzKp PHQ

zweckmäßig und zeitgerecht einzusetzen sowie auch für Bedienung und Nutzung. Das beste Gerät – sei es Waffe oder Funkgerät - funktioniert nur so gut, wie der Bediener dieses unter Einsatzbedingungen zu handhaben vermag. Wie ist nun aber konkret die Lage – die Situation im Einsatz, vornehmlich in Afghanistan, und welche Vorgaben für die Ausbildung mit dem Ziel der Einsatzbefähigung lassen sich ableiten. In der Wahrnehmung der Division und in aller Kürze – eher als Splitter – gelten folgende Aspekte: - Die taktische Ebene ist bestimmt durch ein Führungsmittelmix. Einmal genutzte und bewährte Führungsmittel etablieren sich bis auf weiteres, unabhängig vom ursprünglichen Einsatzzweck. Diese Führungsmittel stehen allerdings zur Ausbildung im Heimatland nur sehr begrenzt oder gar nicht zur Verfügung. - Die hohe Einsatzdynamik lässt es ganz offensichtlich nicht zu, Anhalte, Leitlinien oder gar Einsatzgrundsätze der Führungsunterstützung für takti-

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Z e i t g e s c h e h e n sche Einsatzszenare vorzugeben. Die Einweisung durch Vorgänger und die individuelle Befähigung des Führungsunterstützers in seinem Verantwortungsbereich (z.B. des S 6StOffz/ Offz in einem Ausbildungs- und Schutzbataillon) sind deshalb von besonderer Bedeutung – und oft auch maßgeblich für den Erfolg. - Führungsunterstützung fordert jeden – in unterschiedlicher Intensität und in unterschiedlichem Umfang. Im Gegensatz zur Logistik sind Anteile der Fachaufgabe Führungsunterstützung quasi durch alle Soldaten – den Nutzer! - wahrzunehmen. - Auf höheren Führungsebenen, z.B. RC North, IJC, HQ ISAF, nimmt das Fachpersonal der Führungsunterstützung (vornehmlich aus der SKB, z.B. Administrator) ähnliche Aufgaben wie im Heimatland, jedoch in deutlich höherer Intensität wahr. Der Nutzer jedoch findet sich an einem Arbeitsplatz wieder, den er hinsichtlich der Dienste und Anwendungen nicht kennt. Zugespitzt ausgedrückt verlangt dies von Fachpersonal und Nutzer, die Befähigung zu erlangen, die im Friedensdienst nicht üblichen Systeme und Anwendungen im Einsatz zu beherrschen. Dem gilt es nun in der Einsatzvorbereitung zu begegnen – zum Erreichen der Einsatzbefähigung und aus Fürsorge!

Auftrag – Führungsunterstützung geht jeden an! Mit der Vorgabe, alle Soldaten auf ihrem jeweiligen Dienstposten solide sowie verhaltenssicher auszubilden, hält die Führungsunterstützung unweigerlich Einzug in die Einsatzausbildung. Deshalb hat sich die 10. PzDiv den Auftrag in das Lastenheft geschrieben: 10. Panzerdivision führt durch Einsatzausbildung FüUstg (EinsAusb FüUstg) für Fachpersonal und Nutzer - an den Füm Einsatz, insbesondere taktische Ebene (hier SP), - individuell abgestimmt auf Basis der DPL, - schulmäßig und integriert an den zentr AusbEinrichtungen und in der Truppe Der ein oder andere geneigte Leser mag an gute, alte Zeiten mit der Fernmeldeausbildung a. Tr. denken. In der Tat – neu ist obige Erkenntnis und Auftragslage in keiner Weise - die regelmäßige Formulierung dieser Notwendigkeit und „die Missionierung“ hin zur Umsetzung so mühevoll wie eh und je. Umso mehr gilt, alle Nutzer eines Einsatzkontingentes an den für sie vorgesehenen und im Einsatz befind-

lichen Führungsmitteln auszubilden, diese Ausbildung vorausschauend zu planen und wann immer möglich in die einzelnen Ausbildungsabschnitte zu integrieren, um die Handlungssicherheit gerade in Stresssituationen zu erhöhen. Entscheidend ist jedoch, die Anforderungen in der Führungsunterstützung weder auf das Fachpersonal und zentrale Ausbildungsstätten (z.B. FüUstgSBw, NCISS) zu reduzieren noch im Gießkannenprinzip „Irgendwen Irgendwo an Irgendwas“ auszubilden um einen „Haken“ in einer Ausbildungspassdatenbank machen zu können, sondern tatsächlich den Einzelnen bestmöglich auf die Anforderungen im Einsatz vorzubereiten. Die Vorgaben für die Ausbildung in der FüUstg hebeln dabei die Verantwortung und auch die Schwerpunktsetzung für die Vorbereitung der Truppe durch den Truppenführer und den Bataillonskommandeur in keinem Fall aus sondern haben das Ziel, für diese Aspekte zu sensibilisieren. Gleichwohl ist die Division in der übergeordneten Funktion als Truppensteller, in der Koordination der Ressourcen und auch in unmittelbarer Unterstützung der Truppenteile gefordert.

Durchführung – Raum für Führungsunterstützung? Um dem individuellen Bedarf Rechnung zu tragen, um erforderliche Ressourcen (Ausbildungskapazität, Führungsmittel) zu koordinieren und um zeitlich abgestimmt und aufbauend zu planen hat 10. PzDiv für die FüUstg in der Einsatzausbildung die Ausbildungsmatrix in Abbildung 2 entwickelt. Diese Matrix soll in generischer Art durch Bezeichnung von Funktionen und Systemen Fähigkeiten aufzeigen, differenziert nach Führungsebenen (vertikal)

Abbildung 2: Ausbildungsmatrix FüUstg

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Z e i t g e s c h e h e n und nach der Intensität im Umgang mit Anwendungen und Mitteln (horizontal). Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, individuell den Ausbildungsbedarf unter Berücksichtigung des zu besetzenden Dienstpostens zu ermitteln und in der Einsatzausbildung zu planen. Das Spektrum der Ausbildung reicht vom Lehrgang für den Administrator an der FüUstgSBw über die Ausbildung des Infanteristen in der Truppe als Funkgerätebediener PRC, über den Informationsmanager im RC NORTH bis hin zum Stabsarbeiter in einem HQ mit für ihn neuen Anwendungen. Jeder Soldat, der in der Einsatz geht, kann in einem dieser Felder verortet werden und so kann der Bedarf an Ausbildung FüUstg abgeleitet und hinsichtlich der Relevanz bewertet werden. Trotz angestrengten Nachdenkens ist uns in der Tat kein Soldat eingefallen, der in dieser Matrix keinen Platz finden würde. Die Schwerpunktsetzung ist durch die Division eindeutig auf die taktische Ebene gelegt und sieht damit den Führungsunterstützer und Nutzer im Mittelpunkt, der nicht, z.B. in einem HQ, durch ein ihn umgebendes Umfeld getragen wird. Die Truppenteile der Division können so – eigenverantwortlich – die Individualausbildung und die zentralen Ausbildungsveranstaltungen (z.B. Ausbildung im Gefechtsübungszentrum) hinsichtlich Integration von Anteilen der Führungsunterstützung planen und den Ressourcenbedarf ableiten. Der Divisionsstab selber sieht sich in der Pflicht, Ausbildung/Einweisungen in Mangelressourcen des Heeres (z.B. PRC 117, TETRAPOL) sowie in unbekannten Anwendungen (AMNAnwendungen, SHAREPOINT, IGeoSit, u.a.) anzubieten und somit die Truppenteile zu unterstützen. Die Integration der Führungsunterstützung in die Einsatzausbildung, die Pflicht zur individuellen Prüfung des Ausbildungsbedarfs und die Möglichkeit zur Nutzung zentraler Ausbildungen/Einweisungen in der Division ist im Kommandobereich seit Frühjahr 2012 befohlen.

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Fazit – Wieder in der Realität angekommen! Mit der formellen Übernahme der Funktion als Leitdivision durch die 10. Panzerdivision zum 01. Oktober 2012 hat auch die Planungsphase in der Division quasi ihren Abschluss gefunden. Die Kontingente zur Verlegung im 1. Halbjahr 2013 sind mitten in der Einsatzausbildung, die Ausbildungen für das 2.Halbjahr 2013 und bis in 2014 sind geplant. Somit sind auch die Anteile der Führungsunterstützung ausgeplant und erkennbar. Als Zuständiger für die Führungsunterstützung (G 6) sei nun der interessierte Blick auf das vergangene dreiviertel Jahr und die Zuständigen für die Ausbildung (Führer, G 3/S 3) gestattet. Festgestellt werden kann – das Ergebnis ist realistisch, eigentlich wie zu erwarten. Führungsunterstützung ist nicht zum „shooting-star“ der Ausbildung geworden - und darf es auch nicht werden. Die Ausbildungsmatrix, als Planungshilfe, hat vielerorts Aspekte in das Bewusstsein gerückt, die möglicherweise kaum berücksichtigt worden wären. Die Ausbildungsmöglichkeiten für Fachpersonal sind ausreichend und entsprechen den aktuellen Erfordernissen. Ausbildungsmöglichkeiten für den Nutzer existieren faktisch nicht. Schafft man diese, mit Truppenmitteln, muss man sie auch „zum Nutzer bringen“, sprich, in höherwertige Ausbil-dungen integrieren. Dann erfährt man regelmäßig positive Resonanz und das erkennbar gute Gefühl, „etwas“ nicht erst im Einsatz lernen zu müssen und schafft erstes Vertrauen in die vorhande-nen Führungsmittel. Zeit für zusätzliche, separate Ausbildungsmodule der Führungsunterstützung ist kaum gegeben. Der Ausdruck „Einsatz vor dem Einsatz“ kommt nicht von ungefähr. Die Ausbildungskalender bieten keinen Raum mehr! Dies sollte auch bei etwaigen Überlegungen für die Einrichtung eines „Übungszentrums Fü-Ustg/IT“ bedacht werden, z.B. Integration in/

Kombination mit anderen zentralen Ausbildungsstätten so, dass der Nutzer „automatisch“ durchläuft und der Führungsunterstützer „unter Last“ üben kann. Die verfügbaren Ressourcen, insbesondere die Führungsmittel im Einsatz, erlauben nicht, die taktische Ebene aus dem Einsatz in der Ausbildung hinreichend abzubilden – vom „train as you fight“ sind wir hier noch deutlich entfernt. Besonderes Augenmerk muss in Zukunft auf die Aufgaben im Informationsmanagement und Contentmanagement gelegt werden. Die Vielzahl der Informationsquellen im Einsatz, die unterschiedlichen zu bedienenden nationalen und internationalen Systeme und nicht zuletzt die Organisation und Strukturierung der Prozesse eines Stabes um IT-Systeme gewinnbringend zu nutzen verlangen dies. In der Systemkonfiguration und in der Ausbildung – leider auch im Friedensstabsdienst insgesamt – ist die nötige Relevanz noch nicht erkennbar. Insgesamt bleibt natürlich auch selbstkritisch zu hinterfragen, ob die eine oder andere Zielsetzung zu ambitioniert war. Abstriche zu machen entmutigt jedoch nicht, wenn die Wahrnehmung besteht, dass viele Ansätze verfolgt wurden, Führungsunterstützung im Bewusstsein der Einsatzausbildung angekommen ist und das über die Ebene des schlechten Gewissens hinaus. In Extremsituationen zu bestehen erfordert weit mehr als nur funktionierende Fernmeldeverbindungen. Vielleicht tragen die Anteile der Führungsunterstützung in der Einsatzausbildung der 10. Panzerdivision jedoch ein wenig dazu bei, dass dieser Aspekt gewährleistet ist.

Oberst i.G. Dipl.-Ing. (univ) Peter Paluch ist Abteilungsleiter G6 der 10. Panzerdivison. Hauptmann Christoph Guthörl ist Dezernatsleiter Informationsversorgung in der Abteilung G6 und Projektbeauftragter für die Ausbildung "Führungsmittel Einsatz" im Kommandobereich.

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Z e i t g e s c h e h e n Goldener Schild 2012 Oberst i.G. Peter Paluch und Major i.G. Karsten Koellner Baustein der einsatzvorbereitenden Ausbildung Die 10. Panzerdivision steht in der Verantwortung als Leitdivision für das Einsatzjahr 2013/14. Die vom 21. bis 26. Oktober 2012 durchgeführte Führungsübung Goldener Schild 2012 am Gefechtssimulationszentrum des Heeres in Wildflecken hatte zum Ziel, dem Führungs- bzw. Schlüsselpersonal des HQ Regional Command North, den Mentoren Teams der Ebene Korps und Brigade (sog. PATG / PATF), den PRTs, den selbständigen Einheiten und weiteren relevanten Akteuren eine Plattform für die erste tiefergehende inhaltliche Beschäftigung mit der aktuellen Lage im Einsatz bei ISAF zu bieten. Dadurch sollte ein gemeinsames Verständnis für aktuelle operative und taktische Einsatzherausforderungen geschaffen werden. Dabei kam es besonders darauf an, keine Duplizierung zu bereits laufenden oder geplanten Ausbildungsabschnitten an nationalen oder internationalen Ausbildungseinrichtungen wie z.B. das Joint Force Training Center im polnischen Bydgoszcz zu schaffen. Die Führungsübung Goldener Schild 2012 wurde dadurch ein integraler Bestandteil der Einsatzausbildung der 10. Panzerdivision und fügte sich nahtlos in die Gesamtkonzeption aller vorgesehenen Ausbildungsabschnitte ein. An die Führungsunterstützung wurde die Forderung gestellt, den Übungsteilnehmern ein Informations-, Datenund Arbeitsumfeld wie im Einsatz bereitzustellen. Die IT-Arbeitsplätze sollten die Dienste MS SHARE-

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POINT, MS OUTLOOK, iGeoSit und JOCWatch anbieten, da diese die wesentlichen Werkzeuge der Stabsarbeit im Einsatz sind. Aktuelle Daten aus dem laufenden Einsatz, Grundlagendokumente aus dem HQ ISAF, dem ISAF Joint Command (IJC) und dem RC NORTH sollten so zugänglich werden. Die Generalstabsabteilung 6 der 10. Panzerdivision hatte somit den Auftrag, für die Führungsübung Goldener Schild 2012 die bekanntesten Funktionalitäten und Daten aus dem Afghan Mission Network (AMN) zur Verfügung zu stellen.

Ausgangslage der Vorbereitung Nach einer ersten Auswertung des Auftrages und weiterer Beratung des Anlegestabes für den inhaltlichen Anteil der Übung konnten die Eckpunkte zur Erfüllung der Forderungen an die Führungsunterstützung wie folgt definiert werden: • Bereitstellung zentraler Dienste (MS SHAREPOINT, MS OUTLOOK, iGeoSit, JOCWatch) in einer Client – Server Umgebung, • Nutzung von aktuellen Daten aus dem Informationsraum des AMN mit dem Einstufungsgrad ISAF-SECRET.

Die Abbildung 1 verdeutlicht die von der Führungsunterstützung geforderte Leistung und die Herausforderungen daraus. Für die Bereitstellung der Dienste und entsprechender leistungsfähiger Serverhardware haben die ersten Absprachen mit den Projektverantwortlichen des AMN - Deutsche Teilhabe im IT-AmtBw ergeben, dass die geplante Ausbildungsumgebung AMN für das Gefechtssimulationszentrum des Heeres in Wildflecken nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird und eine Bearbeitung mit eingestuften Daten ISAF-SECRET nicht möglich sein wird. Das Projekt war somit nur durch Industrieunterstützung zu realisieren. Erste Gespräche mit der Industrie haben gezeigt, dass die geforderte Unterstützung geleistet werden kann. Nach der Prüfung und Zusage der Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel durch das Heeresführungskommando konnte durch das ITAmtBw in die Vertragsverhandlungen mit der Industrie eingestiegen werden. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Prozesse in der Bundeswehr zur Gewährleistung einer solchen Unterstützung absolut funktionieren und greifen, wenn seitens des Nutzers (10. Panzerdivision) mit seiner Projektorganisation der direkte Kontakt mit den zuständigen Stellen, hier: vornehmlich ITAmtBw, gesucht wird und gemeinsam das Projekt im Dialog voran gebracht wird. Dies beinhaltete eine Zuarbeit bei den inhaltlichen Punkten der Angebotsaufforderung bis hin zu der Mitprüfung des Vertragsdokumentes. Abbildung 1: Forderungen an die IT-Ustg

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Z e i t g e s c h e h e n Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass eine in NATO-Kreisen und in der Bundeswehr bekannte Firma bedeutende Alleinstellungsmerkmale als Anbieter hatte, sodass sich die Vertragsverhandlungen auf diese Unternehmen schnell konzentrierten. Dadurch wurde schon während der Vertragsverhandlungen viel Zeit gespart, weil Absprachen zur Umsetzung und Bereitstellung der geforderten Dienste schon vorab im Detail nach Kräften, Raum und Zeit getroffen werden konnten. Am Ende stand ein Vertrag, der nicht nur die Bereitstellung von Hard- und Software für die Führungsübung Goldener Schild 2012, sondern auch mehrere Ausbildungsblöcke für Nutzer von jeweils fünf Tagen an den Diensten MS SHAREPOINT, MS OUTLOOK, iGeoSit, JOCWatch, JChat und ADOBE Connect am Standort SIGMARINEN beinhaltete. Die Forderung nach der Bereitstellung von eingestuften Daten aus dem Informationsraum des AMN stellte neben Forderungen an die militärischen Absicherungsmaßnahen auch erhebliche Ansprüche an die Einhaltung der IT-Sicherheit. Die Nutzung von eigestuften Daten auf einem ITSystem folgt festgelegten Regeln. Dazu nur das Beispiel, dass ein Datenträger, auf dem einmal eigenstufte Daten abgespeichert wurden, immer als eingestuft („ROT“) zu behandeln bzw. zu vernichten ist oder dass Maßnahmen zur Abstrahlsicherheit getroffen werden müssen. Anträge auf Ausstattung mit entsprechender zugelassener Hardware wurden durch das ITAmtBw mit der Zuweisung von Komponenten mit SINA-Verschlüsselungstechnik positiv beantwortet. Als Ar-

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Abbildung 2: Verantwortlichkeiten

beitsplatz wurde dem Nutzer ein Laptop vom Typ ROCKY III+ mit eingebautem SINA-CORE zur Verfügung gestellt. Dadurch wurde das IT-Netz komplett durch SINA-Technologie verschlüsselt. Die Nutzung von Rocky III+ mit SINA-CORE verlangt eine „Fiber-to-the-desk“ Verkabelung mit Lichtwellenleitern auf den letzten Metern, da am SINA-CORE nur eine optische Schnittstelle zur Verfügung steht. Eine Nutzung von Medienkonvertern von Lichtwelle auf Kupferkabel wurde aus Gründen der Fehleranfälligkeit schon in der Planung ausgeschlossen. Dadurch wurde das gesamte Netz mit Lichtwellenleitern inklusiver aktiver Komponenten (Switche) realisiert. Alle weiteren organisatorischen und technischen Maßnahmen der IT-Sicherheit wurden schon früh mit der zuständigen Stelle im ITAmtBw abgesprochen. Das Ziel, einer Akkreditierung des Gesamtsystems zur Verarbeitung von eingestuften Daten ISAF-SECRET, wurde nach einer Beratung vor Ort in WILDFLECKEN erreicht. Abbildung 2 zeigt die Verantwortlichkeiten zwischen Industrie und dem Führungsunterstützungspersonal der 10. Panzerdivision. Noch vor dem eigentlichen Aufbau in WILWildflecken wurde ein Systemtest im

IT-Zentrum der Bundeswehr, Abteilung SINAManagement, durchgeführt. Dabei wurde die 10. Panzerdivision ebenfalls von einer weiteren wichtigen Institution so unterstützt, dass das Netz mit der SINA-Technologie bei der Übungsdurchführung ständig verfügbar gewesen ist und zu keiner Zeit ein geforderter Dienst nicht nutzbar war.

Zufriedene Nutzer Mit dem Einstieg in die Übung und des ersten Lasttestes durch den Nutzer konnten viele zufriedene Nutzer beobachtet werden. Die Bereitstellung von Einsatzdaten, die zu Übungsbeginn ein Informationsalter von nur wenigen Wochen hatten, überzeugte sofort. Die Übung wurde durch Personal aus den unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr unterstützt, das vor kurzer Zeit erst aus dem Einsatz zurückgekommen ist. Es war oft zu beobachten, dass im nunmehr „bekannten“ und vertrauten Netz schnell auf Detailinformationen zugegriffen werden konnte und mit aktuellen Daten aus dem Einsatz die Bearbeitung der Aufgaben und die erste inhaltliche Auseinandersetzung auf einer soliden Grundlage gestanden haben. Der vom designierten Kommandeur des RC North regelmäßig geforderte „DeepDive“ in die aktuelle Lage und in die der Lage zugrundeliegenden Daten konnte umgesetzt werden. Aus Sicht der Führungsunterstützung konnte für den Nutzer eine optimale Ausbildungsumgebung geschaffen werden. Jedoch konnte festgestellt werden, nicht überraschend, dass die Mächtigkeit der Werkzeuge oft nur rudimentär oder gar falsch genutzt wurden. Die

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Z e i t g e s c h e h e n Nutzung von modernen portalbasierten Informationssystemen in Verbindung mit Document Handling Systemen (DHS), wie es z.B. MS SHAREPOINT darstellt, verlangt ein Umdenken bei der Erstellung von Dokumenten, bei den Abläufen der Stabsarbeit und verlangt Disziplin bei der Ablage von Daten, sodass diese auch nach längerer Zeit wieder gefunden werden können oder automatisiert vom System in das Archiv verschoben werden können – Stichwort: Informationsmanagement. Fehlendes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der Dienste und Mängel in der Ausbildung führen dann zu einer Verschwendung von Ressourcen, da Dokumente beispielsweise doppelt im Netz und lokal abgelegt werden und eine Übersicht über Art, Umfang und Gültigkeit der vorhanden Dokumente bzw. Information verloren geht. Zu oft werden Gewohnheiten in der Nutzung von Anwendungen im Heimatland im Einsatz in gleicher Weise fortgeführt. Die tägliche Stabsarbeit am Heimatstandort ist von anderen Werkzeugen und Abläufen geprägt und verhindert eine effektive und effiziente Nutzung der im Einsatz befindlichen Informationssysteme.

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Auftrag ausgeführt Abschließend bleibt festzustellen, dass die Führungsunterstützung allen Anforderungen gerecht geworden ist. Es konnte dem Nutzer ein IT-System zur Verfügung gestellt werden, das sowohl inhaltlich als auch in der Benutzung auf den Einsatz ausgerichtet gewesen ist. Der Nutzer wird ein System in sehr ähnlicher Konfiguration im Einsatz vorfinden. Weiter hat sich gezeigt, dass die Nutzung von Software, die den Ansprüchen moderner IT-Arbeitsplätze in Bezug auf Ergonomie und die Möglichkeit zur intuitiven Bedienung und Gesamtintegration (z.B. SHAREPOINT OUTLOOK MS Office) beim Nutzer uneingeschränkt Akzeptanz findet. Ist die „olive Hemmschwelle“ überwunden erfährt der Nutzer Vertrautheit, da die eben genannten Aspekte beispielsweise durch die Nutzung von Smartphones oder durch die Philosophie bekannter IT-Hersteller im zivilen Umfeld mittlerweile Standard geworden sind. Der Aufwand für die Abteilung G 6 der 10. Panzerdivision bei der Umsetzung dieser Aufgabe hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Führungsunterstützung stand nicht im Mittelpunkt

dieser Übung, Führungsunterstützung war Mittel zum Zweck der beabsichtigten Ausbildung - dieses Ziel wurde erreicht, die Dienstleistung erbracht! Der GOLDENE SCHILD 2012 hat Neuland betreten und ein höchst einsatznahes Arbeitsumfeld erstmals im Rahmen einer nationalen Ausbildung so abgebildet. Alle Beteiligten wurden vor besondere Herausforderungen gestellt und ohne die vielfältige externe Unterstützung wäre die Übung in dieser Form nicht möglich gewesen. Dies verlangt hiesigen Erachtens auch Gedanken über die ständige Verfügbarkeit einer solchen Ausbildungs- und Übungsumgebung für Führer und Stäbe und zur Schulung gleichermaßen von Nutzern und IT-Fachpersonal.

Oberst i.G. Dipl.-Ing. (univ.) Peter Paluch ist Abteilungsleiter G6 der 10. Panzerdivison. Major i.G. Dipl.-Ing. (FH) Karsten Koellner ist G6 Op der 10. Panzerdivison und Projektoffizier für die Führungsübung Goldener Schild 2012

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A u s l a n d Als Journalist in Afghanistan Herbert Singer Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchner Merkur

Das passiert natürlich an stehe ich nach Am Anfang steht der Reiz des Unbekannten, das mehr als 40 Stunden An- Abenteuer. Für das Sanitätsamt der Bundeswehr soll ich verschiedenen Orten in reise auf dem Flughafen als Reserveoffizier für zwei, drei Wochen nach Afghanis- dem riesigen Lager, mein von Mazar-e-Sharif im tan fliegen und Filme über die Arbeit und das Leben der Orientierungssinn versagt komplett. Laufend Camp Marmal und warte knapp 300 Ärzte und Sanitäter machen. . . werden mir Personen auf meinen Abholer. vorgestellt. Ihre TätigkeiAber es kommt niemand In einem erbärmlich quietschenten und Funktionen habe ich ebenso und erlöst mich von der Last meines den Pritschenwagen kommt der schnell vergessen wie ihre Namen. Gepäcks und den verschwitzten KlaPersonaloffizier des SanitätseinIch erhalte einen Platz in einem der motten. satzverbandes, begrüßt mich und Wohncontainer. Auf etwa zehn QuaAnkommende und abreisende Solschnappt sich das Gepäck. Minuten dratmetern sind bis zu drei Männer daten aus vielen Nationen treffen in später sitze ich neben dem Komuntergebracht. Drei Betten und drei der winzig kleinen Abfertigungshalle mandeur, Oberstarzt Dr. Michael Spinde sowie ein kleiner Tisch und aufeinander, stehen sich gegenseitig Neuhoff, in der afghanischen Morzwei Stühle gehören zur Ausstattung. im Weg. Deutsche Anweisungen und gensonne. Der Cappuccino 32 Container in zwei Reihen bilden amerikanische Kommandos werden schmeckt fast so gut wie am Gardaeinen „Shelter“. Drei Container entgerufen, ich erkenne an den Abzeisee, meine Stimmung steigt ebenso halten die Toiletten und Waschräume, chen auf den Uniformen Soldaten aus schnell wie die Temperatur. Wir gegetrennt für Männer und Frauen. Die Schweden und Norwegen, Armenien hen die Themen der Filme noch äußeren Wände sind mit massiven und Ungarn, Bosnien und Kroatien. einmal durch. Mal sehen, was tatStahlplatten geschützt, auf den DäVor der Halle sitzt ein schnauzbärtiger sächlich realisiert werden kann. chern liegen Sandsäcke meterdick Oberstabsfeldwebel rauchend auf der Zuallererst steht aber das „Ingestapelt. Und es gibt eine KlimaanlaAbsperrung. „Bis jetzt sind noch alle processing“ auf dem Programm. ge. abgeholt worden, manchmal dauert es Stundenlang bin ich mit dem PersoDie Kameraden in den vielen Aubisschen länger“, meint er zwischen naloffizier unterwegs. Ohne ihn ßenlagern haben von all den vielen zwei Qualmwolken zu mir gewandt. und seine Kontakte im Lager geht Annehmlichkeiten im Camp Marmal Ich danke ihm herzlich für die auferstmal gar nichts. Ich erhalte den nur die Erinnerung. In den FOB, den munternden Worte. Ständig starten stets mitzuführenden Sicherheitsau„Forward Operation Bases“, gibt es und landen Flugzeuge und Helikopter. weis, eine Waffe und Munition, nur Dixie-Toiletten, keine Kantine mit Im normalen Leben arbeite ich als Schutzweste und Bettwäsche sowie wechselndem Speiseplan und schon freier Mitarbeiter beim Bayerischen drei Wäschesäcke. gar keine Air ConRundfunk und dition. Dafür leben produziere Filme. sie über drei, vier Vor allem über Monate ohne PriThemen aus den vatsphäre in ZelBereichen Bildung ten. In der ständiund Wissenschaft. gen Gefahr von Die ProfessionaliSkorpionen, tät der Mitarbeiter Schlangen oder inin München, der fektiösen SandmüKameraleute und cken gebissen, Assistenten, Cutter verwundet oder und Tonmeister, gar getötet zu wererscheint nach all den. den Jahren selbstDiese permanente verständlich. Aber Anspannung kann wie wird es in einur nachvollzienem Feldlager der Alle Bilder: hen, wer ihr selbst Bundeswehr lauHerbert Singer einmal ausgesetzt fen, rund 5000 Kiwar. Jetzt verstehe lometer entfernt?

Nun

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A u s l a n d ich die Erzählungen von Weltkriegsteilnehmern wenigstens ansatzweise. Den wirksamsten Schutz gegen diesen Stress, die Angst und die körperlichen Belastungen bieten weder Helm noch die schwere Schutzweste oder die vielen Waffen. Es ist die Kameradschaft. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit anderen Menschen, die die gleichen Mühen und Lasten tragen, gibt die Kraft durchzuhalten. Die psychischen Belastungen sind enorm. Neben der monatelangen Trennung von Familie und Freunden ist die permanente Bedrohung durch Bombenfallen bei jedem Verlassen der Lager auf dem Landweg eine kaum zu überschätzende Belastung. Bei weitem nicht alle Vorfälle mit den IED, den selbst gebauten Sprengkörpern der Terroristen, werden in Deutschland bekannt. Nur die spektakulären Anschläge finden ihren Weg in die Berichterstattung der deutschen Medien. Im Camp Marmal gibt es ein eigenes Übungsgelände für das richtige Verhalten bei Anschlägen auf Konvois. Denn die „Insurgents“, wie die Aufständischen hier genannt werden, haben dazugelernt. Mit einem ersten Sprengsatz bringen sie die Fahrzeugkolonne zum Stehen. Wenn die Soldaten dann ihre gepanzerten Fahrzeuge verlassen, um die Situation zu klären und erste Hilfe zu leisten, zünden die Attentäter den Helfern Tod und Verderben. Seit 2008 ist jeder zweite Tote der ISAF-Truppe auf Anschläge mit IED zurück zu führen.

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Dabei, so sagen Experten, mussten sich die Deutschen schnell von der Idee verabschieden, man hätte es hier mit dummen Gegnern zu tun. Mittlerweile gibt es Erkenntnisse, dass viele der Sprengsätze gegen Bezahlung gebaut und verlegt werden. Gegen die Manager des Todes, die Strippenzieher im Hintergrund, geht die ISAF seit einiger Zeit entschieden vor. Im Großraum Mazar-e-Sharif ist es seitdem vergleichsweise sehr ruhig geworden. Mein erster Film behandelt die internationale Zusammenarbeit im deutschen Feldlazarett, wo Deutsche, Amerikaner und Ungarn kooperieren, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Behandelt werden dort alle Patienten, Deutsche, Angehörige der internationalen Schutztruppe ISAF Bild links: Die „Sansibar“, Betreuungseinrichtung des Sanitätseinsatzverbandes, nur hier gibt es Alkohol am Abend von 20-22 Uhr Bild rechts: Eine Ortsdurchfahrt in der Nähe von Masar-e-Sharif

ebenso wie Notfälle der einheimischen Bevölkerung. Und das Niveau der Behandlung entspricht dem eines deutschen Kreiskrankenhauses. Bei der gleichzeitigen Notfall-Behandlung von mehreren Schwerverwundeten liegt der Leistungsstand sogar noch weit darüber. Dabei heißt es für mich schnell Abschied nehmen von deutschen Verhältnissen. Hier dauert alles, was mit Dreharbeiten und Fotografieren zu tun hat, wesentlich länger als zu Hause. Gerade im Einsatzland Afghanistan ist man sehr vorsichtig im Umgang mit den Medien, insbesondere mit den Fernsehleuten. Eine Fernsehkamera fürchten viele mehr als ein feindliches Gewehr. Denn die Wirkung der Bilder von Gefallenen und verwundeten Soldaten ist unkalkulierbar – auf die Truppe wie auch auf die Familien und die Politik in Deutschland. Im Unterschied zu den gewohnten Arbeitsbedingungen in der Heimat habe ich hier kein eigenes Kamerateam zur Verfügung. Nacheinander haben in Deutschland mehrere Teams der Bundeswehr abgesagt. Jetzt heißt es für mich, mit einem Kameramann der US-Navy zusammen zu arbeiten. Der steht aber nur an einzelnen Tagen und für wenige Stunden zur Verfügung und keinesfalls ohne vorherige Anmeldung. Das macht meine Planungen und Terminabsprachen für die Dreharbeiten mit den beteiligten Truppenteilen nicht unbedingt einfacher. Denn die wollen natürlich möglichst Tage vorher Bescheid wissen, was sie wann und wo tun sollen.

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A u s l a n d Im zweiten Film geht es um die psychologische Betreuung der Soldaten. Der katholische Pfarrer ist zurückhaltend, sein evangelischer Kollege begeistert, als ich das Thema vorstelle. Zusammen mit den Truppenpsychologinnen, dem Psychiater und den Peers bilden sie das Kleeblatt der Hoffnung für Menschen in geistigen und seelischen Notlagen. Die Peers sind normale Soldaten mit einer mehrwöchigen Zusatzausbildung am Zentrum für Innere Führung in Koblenz. Sie sollen als Vertrauensperson den Schritt für ihre Kameraden vereinfachen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele wollen sich ihre Probleme nicht eingestehen, verweigern zu lange Beistand und professionelle Hilfe. Die Nächte sind erfüllt vom Lärm der US-Helikopter. Ohne Beleuchtung starten sie zu ihren geheimen Missionen. Was genau ihre Aufträge sind, wird nur in den seltensten Fällen bekannt. Die Auftraggeber der Kommandosoldaten legen keinen Wert auf Presseberichterstattung. Experten sagen, dass die mittlere Führungsebene der Aufständischen das Ziel der nächtlichen Aktionen ist. Angeblich haben diese mittlerweile große Probleme, die ständigen Ausfälle zu ersetzen. Die Lebensdauer dieser Manager des Terrors, verantwortlich für Bombenanschläge und Feuerüberfälle auf die ISAFSoldaten, ist mittlerweile sehr überschaubar geworden. Der afghanische Geheimdienst hat schnell gelernt und versorgt ISAF mit konkreten Informationen über die Aufständischen, heißt es. Sonntagmorgen. Die Feldküche präsentiert überraschend Weißwürste zum Frühstück. Meine Stimmung steigt binnen Sekunden. Am Tisch links sitzen zwei Kameraden aus dem hohen Norden und tunken ihre Würste in Mayonnaise. Rechts von mir nimmt

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Das Zwei-Mann-Team im Einsatz: Herbert Singer (links) und sein amerikanischen Kameramann

der ranghöchste Tierarzt im Einsatzland Platz. In Ermangelung von süßem Senf verwendet er eine Mischung aus scharfem Senf und Ketchup. Ich fürchte um mein Seelenheil und entschließe mich zum Besuch des Gottesdienstes. In der kleinen Kirche sind fast alle Plätze belegt. Bis auf die zwei Pfarrer sind alle Besucher bewaffnet. Keine 300 Meter entfernt starten und landen unaufhörlich Helikopter und Flugzeuge. Der Lärm der Jets übertönt Gesang und Predigt. Mit einem leichten Schaudern erkenne ich durch die Fenster, dass draußen drei schwer bewaffnete Militärpolizisten den Gottesdienst bewachen. Aus Gründen der politischen Rücksichtnahme auf die Gastgeber, darf das Gotteshaus nicht Kirche oder Kapelle heißen. Es wird „Haus Benedikt“ genannt. Kurz vor Ende meines Aufenthalts findet eine „Medical Shura“ statt. Das ist eine zweitägige Konferenz aller leitenden Ärzte und Sanitätsoffiziere im Norden des Landes. Hier befehligt stets ein deutscher General die ISAFTruppen. Der erste Tag dient der offenen Aussprache. Deutsche und Amerikaner, Briten und Niederländer, Schweden, Finnen und Norweger reden Klartext. Erst am zweiten Tag kommt auch ein Afghane dazu. Oberstarzt Dr. Hasan Kohbandi gilt den Offizieren als einer der wenigen Hoffnungsträger im Land.

Afghanistan ist ein von Kriegen und Bürgerkriegen fast ständig gequältes Land: Eine starke Zentralregierung hatte es noch nie. Stets von regionalen Machthabern regiert, prallen seit mehr als zehn Jahren westliche Ideen aus dem 21. Jahrhundert auf teilweise mittelalterliche Strukturen. Nur in wenigen großen Städten gibt es erste, schwache Entwicklungen im Sinne der Europäer und Amerikaner. Doch was wird bleiben, wenn die ISAF-Soldaten in wenigen Monaten das Land verlassen haben? Wie viele Menschen zu Hause und wie viele Soldaten hier wissen eigentlich, warum deutsche Soldaten am Hindukusch ihr Leben riskieren? Was sind die Ziele der Bundesregierung, was gilt es zu erreichen, bevor wir mit gutem Gewissen das Land verlassen können? Haben die mehr als 50 Toten deutschen Soldaten und Polizisten, die vielen Hundert körperlich Verwundeten und psychisch Kranken, ihr Leben und ihre Gesundheit sinnvoll eingesetzt? Am Ende steht für mich die Erkenntnis, viel gelernt zu haben. Über die Zwänge und Notwendigkeiten, unter denen deutsche Soldaten ihren Dienst verrichten: unter Lebensgefahr und mit vielen Entbehrungen. Über die internationale Zusammenarbeit von Armeen westlicher Demokratien im scharfen Einsatz. Und von den realen Bedingungen und Einschränkungen, die für die Arbeit eines Fernsehjournalisten in Uniform in einem Kriegsgebiet gelten. Fazit: viel gelernt, wenig produziert und nicht alles verstanden.

Herbert Singer, Jahrgang 1964, arbeitet als freier Journalist für den Bayerischen Rundfunk. Als Wehrpflichtiger hat Herbert Singer 1986 in der Stammkompanie der General-Fellgiebel-Kaserne gedient.

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Minister Thomas Kreuzer: "Wir in Bayern sind stolz auf unsere Bundeswehr"

Ehrengast des Festaktes zum 40jährigen Bestehen der Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik war der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Thomas Kreuzer. In seiner Rede lobte der Minister gleich zu Beginn: Oberstlt Za„Die Fachschule der Bundeswehr für Informatiger mit Eheonstechnik hat einen hervorragenden Ruf!“ und fügfrau und te hinzu, dass er froh sei, „dass wir den Bundeswehrstandort auf dem Lechfeld erhalten konnten. Wir in Bayern wollen auch in Zukunft Premium-Standort für die Bundeswehr bleiben. Bei uns in Bayern schlägt das Hightech-Herz der deutschen Wehrindustrie! Bayern ist ein Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnologie.“ An die Fachschülerinnen und Fachschüler gewandt betonte er: „Als Unteroffiziere und Offiziersanwärter stehen Sie für die Oberstlt a. D. Tugenden der Bundeswehr: Führungsstärke, VerlässSchüßler lichkeit und Loyalität, Fleiß und Ausdauer, Kamemit Ehefrau radschaft und Teamgeist. Eine moderne, schlagkräftige Truppe braucht Spitzenkräfte wie Sie!“ Zum Schluss versicherte er allen, dass sie sich auch in ZuOLt Vollbach erläutert StM kunft der Unterstützung der Bayerischen StaatsregieKreuzer die Aufzugssteuerung rung sicher sein können. „Wir in Bayern sind stolz beim Modell auf unsere Bundeswehr.“ Er wünschte der Fachschule der Bundeswehr alles Gute für die nächsten 40 Jahre. Staatsminister Kreuzer, Brigadegeneral Schoepe mit Oberstlt Zager beim Abschreiten Front der FSBwIT

Staatsminister Kreuzer bei seiner Rede Alle Bilder: OTL Zitzelsberger

Oberstlt Zager erhält das Gemeinde-

wappen von Bürgermeister Schäfer

Oberstlt Kupka im Gespräch mit seinem ehemaligen HsLtrKameraden, Oberbürgermeister Hptm a. D. Bachmann

Ein ausführlicher Bericht über den Festakt "40 Jahre Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik" ist für die nächste F-Flagge vorgesehen.

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70. Geburtstag der französischen Fernmeldetruppe Oberstleutnant Rainald Hartmann Anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der Fernmeldetruppe des französischen Heeres hatte der Kommandeur der französischen Fernmeldeschule (Ecole des Transmissions) in Cesson Sevigne bei Rennes, Brigadegeneral Boissan, in seiner Eigenschaft als oberster Repräsentant der Truppengattung eingeladen, um dieses Ereignis gebührend zu begehen. Das Programm der Feierlichkeiten, die sich über die Woche vom 24. bis 28. September 2012 erstreckten und den Tag unseres Schutzheiligen St. Gabriel mit einschlossen, bestand u.a. aus sportlichen Wettkämpfen, einem musikalisch begleiteten historischen Rückblick über die Entwicklung zur modernen Führungsunterstützung, eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegungen für die Gefallenen und einen feierlichen Appell unter Leitung des französischen Inspekteur des Heeres.

Unsere

Die Teilnehmer am ConSchwestervereigrès des Transmissions nigung, die "Union national des Transmission" (UNATRANS) nutzte diese außerordentliche Gelegenheit, um im Rahmen der Feierlichkeiten ihren 27. Congres national des transmissions am 27. und 28. September 2012 abzuhalten. Der Präsident des UNATRANS, Brigadegeneral Frescher, zeigte sich erfreut, als Vertreter des Fernmelderings e.V. Oberstleutnant Rainald Hartmann - verband von 43 Einzelvereinigungen), nun schon fast traditionell - zu dieser wurden zu Beginn der Veranstaltung durch den Leiter Lehre/Ausbildung Veranstaltung begrüßen zu können. Die Delegierten des Kongresses, Oberstleutnant Depauw über aktuelle die die Regionalvereinigungen und Entwicklungen an der Truppenschule Freundeskreise aktiver und aufgelös- unterrichtet. Deutlich wurde auch ter Fernmeldeverbände aus ganz hier, die uns aus Deutschland wohlbeFrankreich vertraten (bei der UNADer große Abschlussappell TRANS handelt es sich um den Dach-

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kannten Bemühungen, mit weniger Personal und gestrafften Lehrgängen ein Mehr an Wissen an einen größeren Kreis von Lehrgangsteilnehmern zu vermitteln. Im Anschluss gab der Vorstand seinen Tätigkeits- und Kassenbericht ab. Dabei wurde selbstverständlich auch die Teilnahme der UNATRANS-Vertreter LCL Dedieu und Cne Mury an unserem diesjährigen Jahrestreffen in Rheinbach erwähnt. Da zeitgleich auch die französische Führungsunterstützungsbrigade, in der die Fernmelderegimenter des Heeres zusammengefasst sind, ihre Kommandeurtagung an der Schule durchführte, konnte am Nachmittag dieses Tages eine gemeinsame Diskussion zwischen UNATRANS und den Regimentskommandeuren zu dem

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Oberstleutnant Schröder, angereist war. Angetreten waren neben dem Ausbildungs- und Lehrgangspersonal der Schule auch Abordnungen aller Fernmeldeverbände mit ihren Truppenfahnen. Die Durchführung dieses Appells durch den Inspekteur des französischen Heeres, Generlleutnant Ract-Madoux, in Begleitung des regiBild unten: onal zuständigen Befehlshabers, Ge. . . mit an neralleutnant Lafontaine, unter Anweder Gesenheit praktisch der kompletten mit denkstele Aufgaben der Führungsunterstützung niederge- - auch teilstreitkraftübergreifend - belegte fassten Generalität gemeinsam mit Kränze den Bürgermeistern von Rennes und den zog sich das Selbstverständnis der Cesson Sevigne und dem stellvertrefranzösischen Fernmeldetruppe durch tenden Präfekten des Departements den Abend: sie ist die Truppengat- Ille et Vilaine machten wiederum das tung, die den gemeinsamen Einsatz Selbstverständnis und der Stellenwert aller andern Truppengattungen erst er- der feiernden Truppengattung in den möglicht („L'arme qui unie les ar- traditionell einsatzerfahrenen franzömes“). Tief beeindruckt und begeistert sischen Streitkräften deutlich. Beenbeendeten die Teilnehmer den Tag mit det wurde diese gelungene Veranstaltung noch mit einem gemeinsamen einem Empfang im Foyer. Am 28. September folgte nach ei- Mittagessen aller am Appell beteilignem Gottesdienst durch den Militärbi- ten Teilnehmer im entsprechend herschof Mgr Ravet der Höhepunkt der gerichteten technischen Bereich der Feierlichkeiten mit dem großen Ap- Schule. Abschließend sei bemerkt, dass an pell im Sportstadion der Fernmeldeschule, zu dem auch eine Delegation den sportlichen Wettkämpfen zu Beder Schule für Strategische Aufklä- ginn der Woche neben einer britischen rung in Flensburg unter Führung des Mannschaft die deutschen Farben stellvertretenden Schulkommandeurs, auch jeweils durch ein Team der Schule Strategische Aufklärung in Flensburg und der Führungsunterstützungsschule in Feldafing vertreten wurden. Dabei belegte die deutsche Mannschaft bei den Vielseitigkeitswettbewerben sogar den ersten Platz. An dieser Stelle ist ebenfalls noch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Heeresverbindungsstab in Rennes in der Vorbereitung der Veranstaltung zu unterstreichen, durch die die Teilnahme vor Ort vielfältig und wirkungsvoll unterstützt wurde. Dafür danken wir Oberstleutnant Fiolka und Stabsfeldwebel Ebneth herzlich. Bild links: Gedenken an die gefallenen Fernmeldesoldaten ...

Thema durchgeführt werden, wie die Aktivitäten und Ziele der UNATRANS in den Truppenteilen besser kommuniziert werden und in Folge mit der Truppe koordiniert und dann auch durch diese - trotz hoher Verpflichtungen z.B. durch Einsätze - unterstützt werden können. Auch dies ein Thema, das uns nicht fremd ist. Am späten Nachmittag wurde an der Gedenkstele auf dem Antreteplatz der Schule an die gefallenen Fernmelder erinnert. Neben den französischen Blumen, niedergelegt durch die Generale Frescher und Boissan, platzierten auch der stellvertretende Schulkommandeur der britischen Fernmeldeschule, Colonel Hearne; der extra zu den Feierlichkeiten angereist war, und der Vertreter des Fernmelderings, begleitet durch der Heeresverbindungsoffizier an der Schule, Oberstleutnant Fiolka, ihre Kränze. Abgeschlossen wurde der Tag durch eine zweistündige Multimediashow in der Stadthalle von Cesson Sevigne, in der abschnittweise die Entwicklung der Führungsunterstützung vom Beginn mit Meldeläufern an bis zum heutigen modernen Stand im Kontext der politischen, militärischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Wort, Bild und Filmsequenzen dargestellt wurde. Zwischen den einzelnen Abschnitten präsentierte das Militärmusikkorps der Artillerie aus Rennes eindrucksvoll Musikstücke, die sich auf die zuvor dargestellten Epochen bezogen. Wie ein roter Fa-

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Oberstleutnant Rainald Hartmann ist derzeit als stellvertretender Kommandeur der multinationalen Führungsunterstützungsbrigade des Eurocorps in Strasbourg eingesetzt.

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Vor 40 Jahren: Die Sportwelt zu Gast im CISM-Dorf in Feldafing Sportlehrer a.D. Gerd-D. Schramm 1972, während die Welt auf die XX. Olympischen Sommerspiele in München blickte, stand auch die damalige Fernmeldeschule des Heeres in Feldafing ganz im Zeichen der Begegnung von Sportlern aus allen Herren Ländern: Der Conseil International du Sport Militaire (CISM) hatte in "Fernmeldafing" sein Dorf aufgebaut. Erinnerungen eines Zeitzeugen.

Wer oder was ist der Conseil International du Sport Militaire, kurz CISM? - Die Antwort gibt die Organisation selbst: "Das Ziel des CISM ist – in dem er ein gutes Beispiel in allen Ländern gibt - dem Militärsport in jeder Weise, die geeignet zu sein scheint, zu unterstützen und freundschaftliche Beziehungen zwischen Streitkräften verschiedener Länder zu entwickeln. Diesem Ziel dienen einerseits sportliche Wettkämpfe, die vielfach global als Militär-Weltmeisterschaften bezeichnet werden." So entstand seit 1948 zwischen den Soldaten der CISM-Mitgliedsnationen ein neuer Geist der Freundschaft, des Verstehens und der Kameradschaft. Heute rangieren CISM-Meisterschaften vom Leistungsstand her nur wenig hinter Olympischen Spielen, Welt-

„Als Bundesminister der Verteidigung und Schirmherr des CISM-Dorfes 1972 freue ich mich, dass die Bundeswehr die Möglichkeit hat, Soldaten aus vielen Nationen der Welt anlässlich der XX. olympischen Spiele in Feldafing zu Gast zu haben. Das Erleben der olympischen Spiele, das Sammeln und der Austausch von sportlichen Erfahrungen, soll für Sie neben der menschlichen Begegnung im Vordergrund stehen. Ich wünsche, dass der Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland Ihnen bleibenden Gewinn bringt und noch lang in Ihrer Erinnerung nachklingen möge.“ Grußwort Verteidigungsminister Georg Leber

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und Europameisterschaften. Für viele Soldaten waren und sind CISMMeisterschaften das Sprungbrett zur Teilnahme an Olympischen Spielen.

Zurück

zum CISM-Dorf 1972 in Feldafing, möchte ich als seinerzeit aktiver Sportlehrer davon berichten, wie freundschaftlich es damals im harmonischen Untereinander der Sportler aus 30 Nationen zugegangen ist.

„Die Gemeinde Feldafing begrüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen für Ihren Aufenthalt im CISM-Dorf angenehme und erlebnisreiche Tage. Möge Ihnen die Zeit in unserer schönen bayerischen Landschaft hier am Starnberger See und bei den 20. olympischen Spielen in München in guter Erinnerung bleiben.“ Grußwort Bürgermeister von Feldafing Klaus Buchheim

Vorab: Das CISM-Dorf war eine sehr lebendige Begegnungsstätte, hatte einen eigenem Dorfbürgermeister und eine täglich erscheinende Dorfzeitung namens „Courrier Olympique du CISM“. Zudem gab es den olympischen Kurier „CISM-Dorf 72“, der für die Kameraden bestimmt war, die selbst an den XX. Olympischen Sommerspielen teilnahmen und ebenfalls im CISM-Dorf untergebracht waren. So wurde darin jedenTag von den Olympischen Spielen berichtet, Übersichtstafeln informierten über die Termine der Wettkämpfe und die Ergebnisse des vergangenen Tages. Darüber hinaus wurden gemeinsame Feiern und Zusammenkünfte sowie sportliche und unterhaltende Veranstaltungen im CISM-Dorf angekündigt. Und... Da der größte Teil unserer

„Ich bin sehr erfreut, dass die Bewerbung Münchens um die olympischen Spiele, die von der bayerischen Staatsregierung mitgetragen wurde, auch auf dem Gebiet des Militärsports zu einem internationalen Treffen führen wird. Herzlich begrüße ich die Soldaten befreundeter und verbündeter Nationen unseres Landes und wünsche Ihnen viel Freude an dem Erlebnis prickelnder Wettkampfstimmung, vor allem aber auch an der menschlichen Begegnung und dem Gefühl internationaler Kameradschaft." Grußwort Bayerischer Ministerpräsident Dr. h.c. Alfons Goppe

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A u s CISM-Kameraden aus Ländern mit anderen Klimaverhältnissen kamen, gab es jeden Tag einen Wetterbericht, der die Umstellung auf angemessene Kleidung erleichterte. Last, but not least, rundete von Zeit zu Zeit eine DevisenkursTabelle das informative Lese-Angebot ab. Viele der Gäste waren damals zum ersten Mal in Deutschland. Ihnen und allen anderen wollte man im CISM-Dorf helfen, die Zeit in Feldafing, bei den Wettkämpfen in München und bei Ausflügen ins Alpenland so zu nutzen, dass sie mit reichen Eindrücken in ihr Heimatland zurückkehrten. Das CISM-Dorf war nicht nur für Militärsportler Unterkunft und Aufenthalt während der Olympischen Spiele. Zudem wurde ein Hochsicherheitsbereich mit angegliederten Hubschrauberlandeplatz von hochrangigen Politikern aus den NATO-Staaten und der Bundesrepublik Deutschland für An- und Abreisen genutzt. So konnte der Dorf-Bürgermeister neben dem französischen Ministerpräsidenten George Pompidou und dem amerikanischen Außenminister Henry Kissinger auch Bundeskanzler Willy Brandt, Verteidigungsminister Georg Leber, Außenminister Kai-Uwe von Hassel und Minister Egon Bahr sowie viele weitere hohe Militärs aus Inund Ausland willkommen heißen.

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d e n

R e g i o n e n

Beispielhaft für das Mit- und Untereinander innerhalb der Dorfgemeinschat sei hier das Verhalten der arabischen Soldaten und Betreuer nach den tragischen Vorfällen am 6. September 1972 erzählt: Sie wollten zunächst sofort abreisen und entschieden sich erst nach intensiven Gesprächen mit dem Dorf-Bürgermeister zum Bleiben.

Auch

zwei selbst erlebte Begebenheiten sollen hier nicht unerwähnt bleiben. So wurde ich einmal an die Wache gerufen, um einen Bus der olympischen Handballmannschaft der DDR zur Sporthalle zu begleiten. Nachdem alle Sportler ausgestiegen waren, fragte der Begleitoffizier (wie

ich später erfahren habe, war er im Rang eines Oberst), wo sie sich denn eigentlich befänden. Auf meine „Sie befinden sich auf dem Gelände einer Bundeswehrschule“-Antwort folgte eine kurze Pause, ehe alle sofort wieder einsteigen müßten und ohne Gruß davon fuhren. Im Gegensatz zu diesem Verhalten steht jenes Erlebnis mit dem Bus der japanischen olympischen Handballmannschaft, die ich ebenfalls zur Sporthalle begleiten sollte. Den Betreuern und der Mannschaft hatte es so gut gefallen, dass sie noch zweimal zum Training kamen. Als Dank für meine kameradschaftliche und sportliche Betreuung ernannten sie mich zum Ehrenmitglied der Olympiamannschaft und übergaben einen Wimpel mit allen Namen (in japanischer Schrift) sowie und eine Ehrennadel in Silber.

In unvergeßlicher Erinnerung ist mir auch die Abschlussfeier der XX. Olympischen Sommerspiele in München, an der sehr viele Dorfbewohner teilnahmen, die sich sehr beeindruckt zeigten. Die Abschlussfeier zeigte noch einmal den ganzen Zwiespalt der zurückliegenden Tage. IOC-Präsident Avery Brundage sprach schließlich wohl allen aus dem Herzen, als er sich mit den Worten: „Die Tage der strahlenden Freude haben wir zusammen gefeiert und die schweren Stunden tiefster Dunkelheit gemeinsam ertragen. Auf Wiedersehen“ verabschiedete.

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B r i e f e

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R e d a k t i o n

Stichwort: F-Flagge 3-2012 Sehr geehrter Herr Kutz, Den Inhalt will ich im Einzelnen bitte erlauben Sie mir einen kurzen nicht bewerten; er mag dem FachKommentar zu der letzten Nummer der F-Flagge (3/2012). mann wichtige Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen Zunächst das Allgemeine: ich lese die F-Flagge stets mit erlauben. Mir allerdings scheint das beschriebene System, großem Interesse, ist sie doch ein gut redigiertes Organ, das soweit ich den Gedanken folgen konnte, der berühmten die schwierige Balance zu meistern versteht zwischen fach- „eierlegenden Wollmilchsau“ auf dem Gebiet der IT-gelichen Informationen zu Geschichte und Gegenwart der stützten Führungsunterstützung zu gleichen. „Truppengattung“ / Führungsdienst sowie zu einschlägigen Neben meinen Zweifeln am praktischen Nutzen eines Entwicklungen einerseits, und zu persönlichen Erinnerun- solchen Papiers, das sich im Wesentlichen als höchst komgen/Erfahrungen und zu Vorhaben des Fm-Rings anderer- plexer Wunschzettel darstellt, beziehen sich meine Einseits. Ihnen und der sicherlich eng mit Ihnen zusammenar- wände vor allem auf Formulierung und Präsentation dieses beitenden Frau Schoepe-Praun möchte ich für die seit Jah- Konzepts: ren dafür eingebrachte Arbeitsleistung sehr herzlich dan- 1. Häufige Verwendung „denglischer“ Begriffe, z.B. ken. „Migration aller Legacysysteme auf harmonisiertes FüInDamit komme ich zum Besonderen, zu „Lob und – foSys“, Verlegefähige Accessnetze, oder“Quality-of Sernein, nicht Tadel, sondern – Kritik“ an der aktuellen Num- vice-Mechanismen“ etc mer. 2. Verwendung zahlloser Abkürzungen, die, auch wenn sie Darin befassen sich zwei m.E. ausgezeichnete Beiträge in Fußnoten oder sonstwo einmal erklärt werden, den Text mit Erfahrungen, bzw. Entwicklungen im „Führungs- schwer lesbar und vor allem die Grafiken nahezu undienst“: „Afghanistan Mission Network…“ von Otl i.G. verständlich machen, zumindest für den relativen Laien, Schreiber und „Als Contractor in Kabul…“ von Olt d.R. z.B. CSS, SaaS, Paas, JCHAT etc. Paulowicz. Beide Artikel sind in einem begrifflich klaren, 3. Was soll man von Abkürzungen halten wie guten Deutsch und in auch durchaus persönlich gehaltenem „QUAKSBw“? Das muss ja Polemik geradezu herausforStil abgefasst. Die unvermeidlichen Abkürzungen halten dern, und die Übersetzung „Querschnittlicher Anteil des sich in Grenzen. Die Beiträge richten Kommunikationsservers der Bw“ sich an den fachlich interessierten und macht die Sache auch nicht wesentlich Stichwort: "Bitte melden !"vorgebildeten Leser, kurz den ehemalieingängiger. Oder das „Konz Migra Anzeige in F-Flagge 2-2012 gen oder aktiven Fm- oder FüDiensteinsbez matElm IT-Sys Bw“?.. Offizier, ohne sehr spezifische (IT-) Sehr geehrte Frau Schoepe-Praun, Fazit: technische Kenntnisse vorauszusetzen. Sie ahnen es sicher schon. Ihre An- Ich möchte bezweifeln, dass, wie in der Sie informieren über wichtige Aktivitä- zeige in der F-Flagge war erfolg- Zusammenfassung des Artikels festgeten der „Führungsunterstützung“, von reich!! stellt, das „Konz Migra einsbez matElm den beiden Autoren in Afghanistan per- Nach Erscheinen der Maerz-Ausga- IT-Sys Bw“ (!) des IT-Amt Bw eine Besönlich erlebt, bewertet, und mit daraus be nahm Herr Helmut Kaemmerer wertungsgrundlage und Umsetzungsabgeleiteten Folgerungen und Empfeh- Kontakt mit mir auf. Mit den von planung für das Errreichen der…vorgelungen abgeschlossen. So wird dem Le- ihm zur Verfuegung gestellten In- gebenen Ziele für das IT-Sys der Bw in ser ein interessanter, sachkundiger und formationen gelang es meinem seinen einsatzbezogenen Anteilen vor allem verständlicher Blick auf das Freund den Gesuchten ausfindig (ist“). Es dürfte, zumindest in der präaktuelle Geschehen und auf mögliche zumachen. sentierten Form, keine dem Normallekünftige Entwicklungen ermöglicht. Sir John Kemball hat mich gebeten, ser einleuchtende Grundlage sein, von Ihnen seinen herzlichen Dank und einer Umsetzungs-/RealisierungsplaSehr lesenswert! Dagegen ein anderer umfangreicher beste Gruesse auszurichten. Dem nung ganz zu schweigen! Beitrag aus der Konzeptschmiede des schliesse ich mich an. Der Beitrag hat zumindest mich eher IT-Amtes „Zeitenwende beim IT-Sys- Weiterhin viel Erfolg mit der F- verärgert als informiert. Oberst a.D. Konrad Menny tem der Bundeswehr“ von Otl Beyer. Flagge wuenscht Ihnen Wilfried Sander

In Heft 3-2012 der F-Flagge weisen Sie auf den interessanten Vortrag von Frau Professor Dr. Ursula Münch hin, dem ich voll zustimmen kann. Die Feststellung, der politische Wille, der Bundeswehr künftig weniger Finanzmittel zuzuweisen, trage zum Nachlassen der öffentlichen Wahrnehmung und der Unterstützung der Streitkräfte bei, ist genau so zutreffend wie die Erkenntnis von der zunehmenden Beeinflussung durch die Medien. Die Kernfrage, ob es machbar sei, das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Bundeswehr zu verbessern führt folgerichtig zu der Feststellung, dass alle Beteiligte, also die Gesellschaft, die Medien, die politische Bildung und die Bundeswehr hier genügend Aufgaben Oberst a.D. Lothar Scharff finden sollten.

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G e d i c h t ( l i c h e s ) Bundeswehr - Neu ausgerichtet . . . Oberst a.D. Hans Apelt

Weihnachtswunsch... Den Afghanistan-Soldaten für das Weihnachtsfest viel Glück, kommt gesund in Eure Heimat hier nach Deutschland bald zurück! Feldpost . . .

Zur Entlastung anzumerken: MAD gab alles kund vier Verfassungsschutz-Behörden in Kopie bei Land und Bund!

Staatsanwalt und Richter widmen sich den Fällen voller Kraft und ganz schnell, in Windeseile steht schon fest die Täterschaft: Eine Postsortier-Anlage, leicht defekt, der Grund zur Klage!

Summun ius - Summa iniuria . . . (*) Der Soldat, er kämpft auch Draußen, dort für Freiheit und das Recht, Innen soll er das nicht dürfen, finde diese Regel schlecht!

Meine Einschätzung der Lage: ein Versuch, den MAD einmal mehr herauszulösen aus der Obhut der Armee! Viel Gesinnung mit im Spiel: "MAD-frei" schlicht das Ziel!

Fliegende Rüstung . . . Mit der Drohne, High-Tech-Waffe, technisch auf sehr hohem Stand, ohne Mannschaft, ferngesteuert klärt man auf das Feindesland.

Die Verfassungsrichter sagten: Streitkraft-Einsatz findet statt, wenn die Polizei kein Mittel für des Falles Lösung hat!

Weil die Bundeswehr Systeme künftig auch bewaffnen will, sieht ein Teil der Zeitgeist-Deuter schon voraus den Overkill!

Vorher müssen die Minister, sämtliche im Kabinett, dieses Votum unterstützen ohne Einspruch, stets komplett!

Die Verantwortung als Ethik kontra die Gesinnung steht, wiedermal sich eine Sache um Max Webers Botschaft dreht!

Auf dem frisch gefällten Urteil zeigt das Eis sich jetzt schon dünn, mit Elan votiert dagegen die Justizministerin!

Setzt das Parlament Soldaten irgendwo zum Kämpfen ein, sollte schlicht auch die Bewaffnung auf dem höchsten Stande sein!

Sprengstoff - oder Luftbedrohung überfordert Polizei, Bundeswehr ist dann am Zuge, notfalls auch mit "Feuer frei!" Wichtig hier die Schnell-Entscheidung! Wer das Recht, die Ordnung stört, wird von Polizei und Streitkraft möglichst zügig abgewehrt! (*)

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Dieser hatte eine Meldung einfach dort nicht vorgelegt, denn sie lag schon längt im Reißwolf, was den Ausschuss sehr erregt! Akten werden halt vernichtet nach Gesetz wie hier im Fall, die Behörden, Ämter, Stäbe machen das so überall.

Feldpost wurde als geöffnet von Soldaten mal moniert, ein Verdacht, der wurde schnell dann Richtung MAD geführt!

Faktor "Zeit" hat drum Gewicht, ob was gut geht oder nicht!

Verlustmeldung . . . Dicke Tränen sind geflossen, nämlich die vom Krokodil, in dem Untersuchungsausschuss MAD im Puzzle-Spiel!

Cicero: Höchtes Recht wird oft zu höchstem Unrecht

Drum sind Drohnen aufzurüsten auch mit Waffen, das macht Sinn, kein Soldat an Bord mehr nötig, für die Truppe ein Gewinn. Waffenwahl bestimmt der Feind, nicht, was Lieschen Müller meint!

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In Memoriam Mit großer Bestürzung hat der Fernmeldering die Nachricht vom Tode seiner langjährigen Mitglieder, Unterstützer, Freunde und Kameraden erfahren.

Oberstleutnant a.D.

Hubertus Grüterich * 27. September 1920

10. August 2012

Oberst a.D.

Ernst-Heinrich ("Heiner") Borchert * 15. März 1921

16. September 2012

Oberst a.D.

Günther Schreier * 13. August 1921

21. Oktober 2012

Der Fernmeldering verneigt sich in Achtung vor dem Verstorbenen und wird ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Unser aller Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen.

Im Namen aller Mitglieder: Der Vorstand des Fernmeldering e.V.

H i s t o r i s c h e T h e m e n Das System EloKa Heer Teil 1: Konzeptionelle Überlegungen und Gesamtstruktur Oberst a.D. Rudolf Grabau Der Start des System EloKa Heer

In der 2. Hälfte der 60er Jahre plante und entwickelte die Inspektion Heeresrüstung des Truppenamtes (TrA) neben einer neuen Generation von Truppenfunkgeräten (SEM 25/35) auch zwei "Systeme" für die Fernmeldetruppe, das "Automatisierte Korpsstammnetz" (AUTOKO) und ein "Nachfolgesystem" für die FmTrEloKa des Heeres. Beide "Syste-

Bild 1: Funktionelle Grundidee einer EloKaKompanie des späteren "System EloKa Heer" (mobiler Teil), hier noch mit staffelweisem Einsatz von gemischten "EloKa-Systemen", die aus einzelnen Funktionskomponenten des FmBtlEloKa Korps lagekonform zusammengesetzt und mit Großverbänden (Divisionen, Brigaden) auf Zusammenarbeit angewiesen werden sollten (Deutsche Version von Folien eines Vortrages über das zukünftige deutsche EloKa-Konzept, gehalten 1972 vom DezLtr EloKaMat des Heeresamtes in der FINABEL-Arbeitsgruppe "Sierra“).

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me" wurden (unter Duldung durch den "taktischen Bedarfsträger" = Inspektion der Führungstruppen) von der Gruppe Fm/EloMat der InHRüst geplant, gefordert und bis weit in die 70er Jahre hinein auch eigenverantwortlich realisiert. „Die Fernmelder" sahen seinerzeit den Schwerpunkt ihrer Aufgabe darin, Fernmeldeverbände aufzustellen, das Fernmeldeperso-

nal auszubilden, die Truppenteile in Übungen verschiedenster Art zu schulen und sie so für den Einsatz im Verteidigungsfall vorzubereiten. Hierzu war eine zweckentsprechende Ausrüstung sicher notwendig: Die zunächst in die InFüTr integrierten "Techniker" (InFüTr Abt TrT) übernahmen/kauften dazu (mit Hilfe des BWB) Funkgeräte zunächst von der US Army und ließen Fernsprechgerät von der deutschen Industrie fertigen. Ähnlich verfuhren die "Techniker" auf dem Gebiet der "FernmeldeAufklärung": Hier wurden vielfältige Typen in geringen Stückzahlen angekauft, einige wenige Geräteentwicklungen eingeleitet; allerdings konnte die Masse des bestehenden Bedarfs (v.a. auf den Gebieten EloGM und VHF-Peiler) nicht abgedeckt werden. Beschafft wurde ausschließlich bei einigen deutschen Firmen (vor allem Telefunken, Plath, Rohde & Schwarz), während sich andere Firmen noch scheuten, (wie-

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H i s t o r i s c h e T h e m e n Bild 2: Zusammenwirken der Staffeln der FmBeobKp (3./ FmBtlEloKa) und der HFHorchKp (2.Kp) bei FmEloAufklärung entsprechend Auftrag des G2 Korps sowie Meldewege (aus der gleichen Vortragsunterlage)

der) in das Rüstungsgeschäft einzusteigen und allenfalls zivile Produkte an die Bundeswehr lieferten (Typisch hierfür: Siemens). Nur für den „B-Dienst“ (= EloAufkl) konnten von der US Army Empfänger- und Analysebausteine (APR-9/13) gekauft werden, entwickelt und eingesetzt als Flugzeugbordgeräte im Koreakrieg, später geliefert als komplette Anlage MLQ-24. 1 „Die Fernmelder“ des Heeres der Bundeswehr waren entsprechend der Praxis der Nachrichtentruppe im 2.Weltkrieg gewöhnt, Einzelgeräte zum Einsatz zu bringen. Man verließ sich seinerzeit, und tat es auch noch jetzt, auf den Sachverstand sowie das Können der in der Rüstung eingesetzten Offiziere und Ingenieure ("technische Beamte") und machte dann aus und mit dem gelieferten Gerät das Bestmögliche. Die "Fernmeldetaktiker" stellten in der Aufbauzeit der Bundeswehr weder zukunftsweisende Forderungen an Anlagen oder Systeme, noch kümmerten sie sich wesentlich um laufende Entwicklungspro1

Vgl. Grabau: Die Anlagen der Fernmeldetruppe EloKa zur Elektronischen Aufklärung in: Die F-Flagge 4/2005

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gramme, allenfalls brachten sie ihre Wünsche, ggf. auch ihr Veto, in Truppenversuche ein, bevor sie dann meistens der Einführung zustimmten. Genauso verlief es auch bei den zwei Großvorhaben für die 2.Ausrüstungsgeneration, wobei es sich bei dem AUTOKO-System tatsächlich um etwas revolutionär Neues handelte, nämlich den Ersatz hierarchisch strukturierter durch flächendeckende, vermaschte Fernmeldenetze, während es sich bei dem System EloKa Heer (SEloKaH) weitgehend um eine Fortschreibung bekannter und erprobter Strukturen handelte, allerdings unter Einbeziehung zeitgleich entwickelter moderner Techniken und Verfahren (Datenübertragung für Peilkommandierung und Meldungsübermittlung, automatische Peilwertbildung, elektronische Radarklassifikation, Ersatz der Röhre durch die Halbleitertechnik, später Übergang zu integrierten Schaltkreisen). Die eigentliche Entwicklung des späteren SEloKaH startete daher mit Militärischen Forderungen an einzelne Anlagen (1966: Funkpeiler, leicht, 1-30 MHz) bzw. mit einer Gruppe von Anlagen (1968: Gerätesätze der mobilen HF-FmAufkl-

Zentrale). Der Hilfsdezernent Horchgerät entwickelte hierzu, ohne einen Auftrag erhalten zu haben, die funktionelle Grundidee für die HF-Horchkompanie und die FmBeobachtungskompanie des mobilen FmBtlEloKa des Korps (Bild 1 und 2). Neben seiner aktuellen Arbeit erstellte er jeweils einzelne Entwürfe für Forderungen an die verschiedenen „Systeme“ (späterhin „Netze“ genannt, weil der Begriff „System“ wegen der Nomenklatur im neuen Entstehungsgang Wehrmaterial dafür nicht mehr verwendet werden durfte). Er überantwortete sie dem damaligen Entstehungsgang Wehrmaterial und erreichte problemlos zügige Genehmigung: HF-FmAufklNetz: 1968 VHF-FmAufklNetz (selektiv): 1968 Autom VHF-FmAufklNetz: 1970 (zunächst als Planungsforderung) UHF-FmAufklNetz (= RiFuAufkl): 1969 EloAufkl/GMNetz: 1969 Sender EK 23 (= HF): 1970 Sender EK 33 (= VHF) 1970 Sender EK 43 (= UHF) 1970 Eloka-Netz Brigade (= autom. VHFAufkl/GM): 1970 (zunächst als Planungsforderung)

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H i s t o r i s c h e T h e m e n EloKa-Hubschrauber:1971 (zunächst als Planungsforderung) Führungssystem Heer TeilSys EloKa: 1972 (= Bataillonsauswertung) Wenn zu dieser Zeit (außer für die grenznahen Einsatzstellungen) keine eigenen Forderungen für die ortsfeste FmEloAufkl erstellt wurden, lag dies im Wesentlichen daran, dass weder für die Erfassungsanlagen noch für das "Führungs-, Auswerte- und Meldesystem" konkrete Vorstellungen vom taktischen Bedarfsträger zu bekommen waren. Und außerdem beabsichtigte InHRüst im Rahmen der Erstellung der stationären HFFmAufklZentralen (verbunkertes „Gebäude 51“ in DAUN, oberirdische „A- und E-Gebäude“ der drei KorpsEloKa-Bataillone) wie bisher das für beweglichen Einsatz eingeführte Gerät auch für den ortsfesten Einsatz zu beschaffen (und zwar häufig über den wesentlich einfacher zu handhabenden Weg eines Ankaufs zulasten von Infrastruktur-Mitteln durch die bearbeitenden Oberfinanzdirektionen; "notfalls" auch, wenn dies schneller realisierbar war, nach Einführung als "Vorrangmaterial der EloKa“).

Über die generellen operationellen und technischen Forderungen sowie die Zeitvorstellungen, welche bei Konstituierung des Systems EloKa Heer festgelegt wurden, sagt selbst das spätere Phasendokument Taktische Forderung von 1976 wenig aus. Man ist daher darauf angewiesen, diese Angaben Vortragsunterlagen des Dezernatsleiters HA III 2 (3) von 1973 zu entnehmen, in welcher die Forderungen an EloKa-Systeme (im allgemeinen) aus bestimmten Trends abgeleitet und diese dann unter betrieblichen und technischen Gesichtspunkten näher spezifiziert sowie Vorstellungen für die Aufeinanderfolge von Ausrüstungsgenerationen dargestellt worden sind (vgl. Bild 3...5). Die einzelnen Vorhaben des späteren SEloKaH sollten also anfangs die Röhrengeräte der 1. Generation ersetzen (also Geräte wie: Empfänger EK 07, Peiler SFP-500, APR-Geräte zur EloAufkl) und zwar durch aufeinander abgestimmte EloKa-Anlagen - typischerweise in der Größenordnung eines ortsfesten Arbeitsplatzes oder der Ausstattung eines TruppKfz mit Übernahme bestimmter

Bild 3: Allgemeine Forderungen an EloKaSysteme, die 1973 von HA III 2 (3) aus seinerzeitigen Trends abgeleitet wurden und im System Eloka Heer realisiert werden sollten

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zentraler Funktionen (z.B. Peilkommandierung) durch Datentechnik. Allein einer noch vor Ende der 60er Jahre angestellten Zeitabschätzung ist es zuzuschreiben, dass das Dezernat EloKaMat der InHRüst entschied, eine weitgehend komplette „Zwischenlösung“ einzuführen („Fm 1-80“, „Luchs“/RMB, UHF I, UHF II, Störender EK 23)2, während die Entscheidung zugunsten einer HF-Peilkommandierung über VHF-Funk (SEM 25 mit Leistungsverstärkern) genauso unabhängig von den Gerätegenerationen erfolgte wie später die Einführung des Datenübertragungstrupp SHF (Troposcatter) - einfach als Zwischenergebnis auf der Suche nach einer optimalen Verbindungsmöglichkeit. Im Zeitraum der Erarbeitung einer Taktischen Forderung für das System EloKa Heer ("System-TaF") in den Jahren 1974/5 wurden noch Einzelforderungen ergänzt für: HF-Heerespeilbasis: 1973 FmEloAufkl, grenznah, ortsfest: abgeleitet und aktualisiert aus der 196871 erarbeiteten technischen Konzeption für das Infrastrukturvorhaben GFAST. Für die restlichen Projekte wurden Teilforderungen mehr generellen Inhalts ergänzt, was sich später durchaus als nützlich erwies, konnte man doch fast beliebige Einzelvorhaben auf diese generelle TaF von 1976 beziehen und dann z.B. mit einem Phasendokument konkretisieren: Erfassung FmAufkl ortsfest (= HF) Datenverbund SEloKaH (Steuerung und Auswertung, unter Einbeziehung auch der mobilen Auswertungen).

2

Grabau: „Geschichte des Fernmeldeaufklärungsgerätesatzes 1-80 MHz der Firma Telefunken“, „Die Anlagen der Bundeswehr zur Aufklärung von Richtfunk“ sowie „Die Anlagen der Fernmeldetruppe EloKa zur Elektronischen Aufklärung“ in: „Die F-Flagge“ 2/2005, 3/2005 und 4/2005

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H i s t o r i s c h e T h e m e n Aufgabenstellungen und Frequenzabdeckung der einzelnen Systemkomponenten

Der

Planer eines "SIGINT/EW-Systems" hat zugleich mit den grundsätzlichen Festlegungen zu Personalumfang, Mobilität, Wirkungsreichweite, Zusammenarbeit mit Führungsstäben und Truppe auch über den Wirkungsschwerpunkt zu entscheiden. Dieser ergibt sich einerseits aus einer Bewertung des Szenarios (z.B. der angestrebten/erzielbaren Effektivität gegen unterschiedliche Klassen von Emittern wie HF-/VHF-/Richtfunk bzw. Radar/Leitverfahren), andererseits aus der Art der angestrebten Wirkung, mit den Extremen "Umfassende Aufklärung" oder "Kampf gegen die feindliche Führung und Waffenleitung"). Abgesehen von der seinerzeit als unverzichtbar betrachteten "Ständigen Aufklärung" im Frieden war hier stets ein Optimum zwischen beiden Grenzwerten zu ermitteln. Das deutsche Heer der Wehrmacht, der Bundeswehr und auch der Nationalen Volksarmee der DDR hat bislang stets einen erheblich höheren Stellenwert in der Aufklärung gesehen, während demgegenüber der Kampf mit elektronischen Mitteln (EloGM) eine konzeptionell geringere Bedeutung hatte. Die Bundeswehr nahm hier eine Mittelstellung ein zwischen Wehrmacht (im Heer ohne jede Funk- und Radarstörung) und dem Bereich Funk-/ Funktechnische Aufklärung/ Funkelektronischer Kampf der NVA, wo der Störung und Täuschung mit elektromagnetischer "Gegenwirkung" immerhin größere Bedeutung beigemessen wurde, etwa vergleichbar mit den sowjetischen, amerikanischen und britischen Streitkräften. Dies ist insofern bemerkenswert, als in der Bundeswehr (wie auch in der Wehrmacht) das Militärische Nachrichtenwesen/ der G2-Dienst stets ein erheblich geringeres Ansehen besaß (angefangen vom Einfluss auf konzeptionelle Entscheidungen und endend bei Umfang und Dotierung von Dienstposten) verglichen mit "der Truppenführung" durch das Führungsgrundgebiet G3, die sich stets als universal und domi-

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nant gegenüber anderen Generalstabsgebieten verstand. Insofern wäre eigentlich eine stärkere Forderung an "elektromagnetische Waffenwirkung" zu erwarten gewesen, aber dabei vertraute der Planer im deutschen BMVg sicher eher auf Zerstörung durch Feuer als auf "Neutralisierung" durch Störung und Täuschung. Vielleicht lag es auch daran, dass "die Operateure" von der Aufklärung zwar wenig verstanden, aber doch wussten, wie wichtig es war, Nachrichten über den Feind zu besitzen: Und aus diesem Grund hielten sie sich dafür Fachleute, die ihnen dieses, hoffentlich zufriedenstellend, abnahmen. Nur die Planer im BMVg hätten es nämlich vermocht, die FmTruppe EloKa auf den Weg zur „Kampfunterstützung" zu weisen; die Truppengattung selbst war durch ihre Tradition, ihren Aufbau bei Aufstellung der Bundeswehr, den von ihr (durch Aufklärung) gelieferten Beitrag zur Vorwarnung, Krisenbewältigung und Lagefeststellung, späterhin auch durch Organisation, Ausrüstung und Selbstverständnis auf einen so eindeutigen Schwerpunkt "Lageaufklärung" ausgerichtet, dass sie selbst (jedenfalls nach der "Tschechenkrise") nicht mehr in der Lage

gewesen wäre, das konzeptionelle Steuer herumzureißen - auch wenn Anfang der "80er" Jahre mit dem Konzept Elektronischer Kampf wenigstens eine gewisse Rückbesinnung erfolgt ist: Aber Schwerpunkt auch des EloKampfes war und blieb die Aufklärung! Die Frequenzabdeckung der einzelnen Vorhaben richtete sich nicht mehr nach den weitgehend schematisch festgelegten Forderungen des AFmBw an die erste Generation: (1,5/ 30/80/180/450/1000MHz), sondern an den Frequenzgrenzen des Empfängerbausteinprogramms (1/20/80/200/500/ 1000 MHz)3 aus, wie ebenso an dem seinerzeit bekannten Szenario der Emitter des Warschauer Paktes: HFFunk 1-20 MHz, VHF-Funk 20-46 MHz, Richtfunk bei 60 und 400 MHz, Radar von 0,1-12 GHz; später ergänzt um: RiFu 60 bis mindestens 1000 MHz, möglichst 2 GHz, sowie für Radar mindestens 18 GHz).

3

Siehe Grabau: Entwicklungsgeschichte des Empfängerbausteinprogramms der Firma Telefunken in: Die FFlagge 2/2012

Bild 4 (rechts): Technischbetriebliche Forderungen, die das System EloKa Heer erfüllen sollte

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H i s t o r i s c h e T h e m e n

Optimistischerweise ging das Heeresamt davon aus, dass frequenzbandübergreifende Aufklärung/ EloGM durch den Datenverbund sichergestellt werden könne, die dabei auftretenden Personal-, Ausbildungsund Einsatzprobleme blieben allenfalls EloKa-interner Diskussion vorbehalten. Der HF-Bereich im Projekt "VHF selektiv" (der späteren FmKpEloKa Division) wurde für genauso unverzichtbar gehalten wie für den "VHF-Peilpanzer" des Vorhabens "VHF automatisch", wobei der für vollautomatische VHF-Aufklärung geforderte Frequenzbereich 20-80 MHz (erweiterbar auf 200 MHz) auf die Untergrenze 20MHz beschränkt war. Denn man ging davon aus, dass ein automatischer Suchempfang im HF-Bereich auf absehbare Zeit nicht realisierbar sein würde, jedenfalls nicht mit einer solchen Verlässlichkeit der Signalklassifizierung, dass damit eine vollautomatische Peilbasis 1-80/ 200 MHz hätte gesteuert werden kön-

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Bild 5 (unten): Übersicht der beabsichtigten Aufeinanderfolge von Ausrüstungsgenerationen der FmTrEloKa für beweglichen Einsatz (aus Vortragsunterlage HA III 2 (3) von 1973)

nen (obwohl die vollautomatische HF-Peilung als technisch gelöst betrachtet und daher im übrigen von Anfang an in die Realisierung der FmAufkl-Projekte einbezogen wurde). Zwar wurden die HF-Kapazitäten im Bodenwellen/Direktwellenbereich (relativ zu VHF) geringer veranschlagt, mindestens sollte jedoch pro Trupp/System ein Kanal für Aufnahme /Peilung /EloGM vorhanden sein. Der Frequenzbereich der RiFuAufklärungsanlagen sollte möglichst umfassend sein, unbestritten war zunächst eine untere Frequenzgrenze von 60 MHz (wegen der noch in großer Zahl eingesetzten R-401/403). Die ortsfesten Erfassungsanlagen sollten den Frequenzbereich bis 18 GHz (optimal 40 GHz) abdecken, also auch

zum Empfang der "Down-the-hill-radios", wie sie z.B. auch im AUTOKO vorgesehen waren (FM 15000). Tatsächlich benutzten später die Richtfunkzubringer des WP (R-405/"Bauer") allerdings wesentlich niedrigere Frequenzen. Die Ausstattung der mobilen Trupps sollte von der Szenarioentwicklung im WP, von den im Einsatz erzielbaren Erfassungsreichweiten/-wahrscheinlichkeiten sowie von Aufwand/Mobilität abhängig gemacht werden: Hier blieb also die Obergrenze zunächst offen, angestrebt wurde 5 GHz. Beim EloAufklGerätesatz glaubte man, auf die älteren Luftraumüberwachungsradargeräte im VHF/UHFBereich verzichten zu können, weil sie wenig lagerelevante Information lieferten und ohnehin mit dem begrenzten Aufwand mobilen Einsatzes kaum genau genug geortet werden konnten. Die Frequenzgrenzen des mobilen EloAufklGerSatzes wurden daher an den technisch machbaren Ei-

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H i s t o r i s c h e T h e m e n genschaften einer einsatzmäßig akzeptablen und (nicht rotierenden) Peilantenne festgemacht, wobei die Obergrenze von 18 GHz nicht ausreichte, um die Radarbedrohung voll abzudecken (z.B. des Flakpanzers ZSU-23/ 4). Die ortsfeste EloAufklAnlage sollte den vollen Frequenzbereich (damals handelsüblicher) Anlagen abdecken, nämlich 0,1-18 GHz, auch hier mit einer Option für 40 GHz. Die anfänglich im Jahre 1973 gestellte Militärische Forderung an einen VHF-FmAufklGerSatz, automatisch sah ein völlig anderes Einsatz- und Betriebskonzept vor, als dann später am Ende der 80er Jahre realisiert wurde. Und zwar wurde ein hochbewegliches, gepanzertes EloUM/GM-System zur Unterstützung der Divisionsebene angestrebt, bestehend aus 8 bis 12 Transportpanzern M 113, später „Fuchs“, (4-6 Peilfahrzeuge, 1 Steuertrupp, 1 Auswertefahrzeug, 2-4 VHF-Störsender) ohne echte Befähigung zum überschlagenden Einsatz. Hiermit sollten divisionseigene EloKa-Züge ausgestattet werden; es war noch unklar, ob die Divisionen auch über eine EloAufkl/GM-Kapazität verfügen sollte - dies wurde davon abhängig gemacht, ob auch auf diesem Gebiet eine weitgehende Automatisierung gelingen könne, wie sie für den VHF-Bereich nach den erfolgreichen Versuchen mit automatischen Peilern als sicher angenommen wurde. Aufklärungsobjekt des automatischen VHF-Systems sollten die Truppenfunknetze des Gegners in der vorderen Kampfzone sein. Aus räumlicher Verteilung, Dichte, Aktivität und Ortsveränderung der zahlreichen Funkstellen/Funknetze sollte unmittelbar auf die Lageentwicklung geschlossen werden (also ohne intensive Auswertung). Die gepanzerten Peilund Störtrupps sollten unbedient arbeiten, ihr Personal nur Einsatz, Betriebsbereitschaft und Sicherung der einzelnen beweglich (von Aufbauplatz zu Aufbauplatz „springend“) eingesetzten Fahrzeuge bewerkstelligen. Der Bediener im Steuertrupp sollte den gegebenen EloUM/GM-Auftrag

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an eine automatische Suchempfangsanlage weitergeben (z.B. Peilsektoren, Schwerpunkträume, Aufklärungs-/ Störziele), im weiteren dann einzelne im automatischen Empfang erfasste Netze durch Mithören grob klassifizieren (z.B. Führungsfunk, Panzertruppe, Feuerleitung der Artillerie). Der Auswerter sollte das ihm auf einem Display dargebotene Funklagebild aktuell bewerten und die Ergebnisse melden - wobei auch eine Übertragung des bewerteten Bildes an den Gefechtsstand einer Division oder Brigade vorstellbar war. Bei dem EloKa-System, Brigade handelte es sich nicht um eine Ausrüstung für die FmTruppe EloKa, sondern um eine "EloKa-Zusatzausstattung" für Kampffahrzeuge (typisch Kampfpanzer). Ein VHF-Empfänger sollte permanent in den Sendepausen eigenen Funkbetriebs den gesamten Funkfrequenzbereich des Gegners absuchen, und zwar unter Aussparung der Funkfrequenzkanäle der eigenen Brigade. Durch automatische Bewertung der erfassten Signalpegel sollte das stärkste unbekannte Signal als "Feindsignal aktuell höchster Bedrohung" ermittelt und sodann der Funkverkehr mit einem antwortenden Störsender gestört werden. Um den Aufwand gering zu halten, sollte als Suchempfänger der Empfänger eines Truppenfunkgerätes (SEM der Folgegeneration) benutzt werden, das ja ohnehin in den Sendepausen nur auf den Ruf einer eigenen Funkstelle "wartete" (A-VHF). Als Störsender sollte wiederum das Truppenfunkgerät dienen, ergänzt um einen 200-Watt-Verstärker. Der gerätetechnische Umfang eines "Systems" war zunächst offen gehalten, von Ausstattung eines Kampfpanzers pro Kompanie, der Ausstattung von etwa 4 Panzern je Bataillon/Brigade mit einem automatisch kooperierenden System (bedrohungsoptimierte Mehrkanalabdeckung) bis zu flächendeckenden Selbstorganisation beliebig stationierter Waffenplattformen. Damit auch der Kompaniechef, der Zugführer oder der Panzerkommandant von der

"zusätzlichen Beladung" profitierten, sollte die "EloKa-Antenne" (für Suchempfang und EloGM) als Peilantenne (z.B. Kleinbasis-Adcock) ausgebildet werden, die im Suchbetrieb die "Richtung zur höchsten Funk-Bedrohung" ermittelte und auf einem kleinen Bildschirm anzeigte. Als Option war darüber hinaus angestrebt, dass mehrere regional benachbarte Suchpeiler sich durch Austausch von Peilkommandos automatisch zu Peilbasen organisierten. Die Peilwerte sollten an zentralem Ort (Bataillonskommandeur?) oder auch dezentral (bei jedem beteiligten Panzer) zur Ortung zusammengefasst, die Koordinaten des "Feindsenders" ausgegeben bzw. auf einer Karte angezeigt werden. Der eigentlich nötige Aufwand beschränkte sich nach Idealvorstellungen (neben einem ohnehin vorhandenen, jedoch entsprechend steuerbarem Funkgerät, z.B. SEM 90) auf ein Rechen- und Anzeigegerät (ggf. Teil der Navigationsanlage), einen Leistungsverstärker (in der Größe eines Funkgerätes), eine Spezialantenne und einige Verbindungskabel. Die Panzertruppe im Truppenamt reagierte (erwartungsgemäß) ablehnend, etwa mit den Bemerkungen wie: Man könne nicht auf die zwei Schuss Munition verzichten, die als Platzbedarf entstünden; der Kommandant habe das Gefechtsfeld zu beobachten und nicht einen Bildschirm; der Gegner würde die führungswichtigsten Fahrzeuge sofort an der merkwürdigen Antenne erkennen und daher bevorzugt bekämpfen. Dennoch entschlossen sich BMVg T VI 4 und InHRüst, einige Grundfunktionen des geplanten „System, Brigade“ durch das Battelle-Institut in der Truppe untersuchen zu lassen. 1972 fand ein entsprechender Versuch bei FmBtl 120 statt, der als Ergebnis einem derartigen System zwar hinsichtlich der physikalischen Gegebenheiten recht gute Chancen einräumte, aber doch zu der Erkenntnis führte, dass eine derartige Anlage mit seinerzeit verfügbarer Digital-, Steuerungs- und Verarbei-

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H i s t o r i s c h e T h e m e n tungstechnik auf absehbare Zeit nicht würde realisiert werden können (Tatsächlich kann erst heute, z.B. mit der Technologie selbstorganisierender drahtloser Telekommunikationsnetze, diese Voraussetzung als weitgehend erfüllt angesehen werden). Als Konsequenz wurde das Vorhaben aufgegeben.

Der EloKa-Hubschrauber sollte die erste fliegende Aufklärungsplattform des deutschen Heeres werden. Sie sollte allerdings nicht nur selbständig arbeiten, sondern auch zusammenwirken mit EloAufklBasen und RiFu-Aufklärungsstellen.

Die Forderungen an die Störsender waren auf die Forderungen der mobilen FmEloAufkl-Netze des SEloKaH abgestimmt. Die diesbezügliche Überlegungen werden in einem folgenden Beitrag ausführlich dargestellt.

Systemkonzept

Betrachtet

man den bisherigen Inhalt dieses Beitrags, so kommt man zu dem richtigen Schluss, dass es eigentlich kein umfassendes und vollständiges Konzept gab, an welchem sich Grundidee und Struktur des (späteren) Systems EloKa Heer hätten ausrichten können. Die Forderungen an das System entwickelten sich • vor dem Hintergrund eines allgemeinen Mangels an EloKa-Gerät, • aus Notwendigkeit zur allgemeinen Verbesserung des Leistungsvermögens der am Markt greifbaren Geräte bzw. zur Neuentwicklung von Gerät, welches am Markt nicht präsent war, • anhand der Probleme, die sich bei dem Zusammenfügen vorhandener Ausrüstung und der Anwendung konventioneller Aufklärungsverfahren ergeben hatten, besonders betreffend deren Zusammenwirken in Suche, Aufnahme, Peilung/Ortung und Auswertung, • fast ausschließlich orientiert an den Bedingungen des mobilen Einsatzes (wobei die Verwendung der gleichen Geräte im ortsfesten Einsatz die Regel bleiben sollte). Das "System" wurde also nicht als System geplant (und auch später nicht so realisiert), sondern als verschiedene Einzelvorhaben, die sich allerdings aus funktional zusammenwirkenden Anlagen zusammensetzen und die arbeitsteilig zur Auftragserfüllung beitragen sollten. In die einzelnen Forderungen wurden anfangs nur derartige Eigenschaften neu eingearbeitet, welche technisch

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wenigstens weitgehend realisiert waren und sich bereits in Truppenoder Betriebsversuchen als praktikabel erwiesen hatten. Während viele Anstöße für neue Technologien aus der Industrie und deren Aufgreifen durch T VI 4 und InRüst EloKaMat durchaus als intuitiv bezeichnet werden können, war die Vorgehensweise bei Formulierung der Forderungen und Entscheidung über Spezifikationen dennoch eher pragmatisch; eine vorherige Analyse des Ist-Zustandes, wie später üblich und gefordert, beschränkte sich allenfalls auf Teilbereiche und spielte sich im engen Bereich der "Rüstungsplanung" ab. Die Anlagen und Teilsysteme ("Netze"/"Gerätesätze") wurden vom bekannten Signalszenario her geplant, der Erfassung die betrieblich notwendigen Auswerteebenen stufenweise hinzugefügt, die Aufgabenstellung fachlicher Führung/Steuerung an die Auswertearbeitsplätze verlagert, truppendienstliche Aufgabenstellungen vom Informationsfluss fachlicher Funktionsträger abgekoppelt. Es wurde also funktionsbezogen von der "Quelle" stufenweise in Richtung "Senke" geplant (also "bottom up"), zwar unter Beachtung der "weiter oben" vorhandenen bzw. erforderlichen Informationen, jedoch mit Schwerpunkt orientiert an Erfassung und Auswertung der untersten Funktionsebene. Das "Systemkonzept" war also stets dezentral orientiert, schon um Selbständigkeit und Redundanz in mobilen Teilsystemen/Anlagen zu stär-

ken, und stand damit in eklatantem Widerspruch zu den Planungen des ortsfesten Datenverbundes, welcher sich peripher aus einer zentralen Großrechenanlage des FmStab 60 in Daun heraus (also "Top-Down") entwickelte - und auf welche die "Rüstungsplaner" im Heeresamt wenig Einfluss nehmen konnten, weil Softwareplanung und -entwicklung weitestgehend auf den Leiter DV bei der Zentralauswertung Heer des FmStab delegiert war ( und es auch dafür kein verbindliches Konzept gab). Dass es dennoch zu keinen ernsthaften Unverträglichkeiten gekommen ist, liegt wohl daran, dass man voneinander wusste, dass Verfahren wie Datenbestände durch alle Ebenen in der Ständigen Aufklärung eingeschliffen wurden, und dass sich die Entwicklung der mobilen Systemanteile an den im ortsfesten Einsatz üblichen Routinen und Verfahren orientierte. Die Forderungen und die Realisierung des SEloKa H waren sicherlich an recht klaren Zielvorstellungen des Rüstungsmanagements orientiert, wenn diese auch zwischen den Personen und Dienststellungen bisweilen etwas differierten, weil sie in ihrer Gesamtheit nicht verbindlich festgelegt waren. TrA InHRüst (später: HA III 2 (3)) forderte, handelte, realisierte und wartete nicht darauf, dass es ein Gesamtkonzept geben würde. Es war das Konzept des SEloKaH, dass es kein Konzept hatte! Das System wuchs auch nicht durch Erlass der Takti-

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H i s t o r i s c h e T h e m e n schen Forderung zusammen, sondern erst durch die gemeinsame Realisierung verschiedener Vorhaben. Hierbei bestand anfangs ein großer Spielraum möglicher Optimierungen, Ergänzungen und Spezifierungen, der sich jedoch (jedenfalls für den mobilen Sys-

temanteil bei immer knapper werdenden Mitteln und immer erheblicheren Verzögerungen) so stark verengte, dass man auch nach vielen Jahren noch das nehmen musste, was vor noch mehr Jahren so festgelegt worden war. Diese "erzwungene" Konti-

Bild 6: Strukturplan

nuität wurde spätestens ab Mitte der 80er Jahre leider das einzig wirksame Konzept bei Realisierung des Systems.

Bild 6: Strukturplan

Organisatorisches Konzept

Zum

Zeitpunkt der Formulierung erster Militärischer Forderungen (ab 1968) und Festlegung der grundlegenden Strukturen der mobilen "Einzelsysteme" (1972) gab es noch keine konkrete Festlegung der Organisation der FmTrEloKa. Einigermaßen klar gegliedert war der Bereich TerrHeer mit Fernmeldestab und Fernaufklärungsbataillon, später mit dazugehöriger HF-Peilbasis. Aufgestellt waren drei (prinzipiell mobile) FmBtlEloKa Korps, die aber noch weitgehend ortsfest in der HF-Aufklärung am Friedensstandort und in ihrer jeweiligen HF-Peilbasis (2.

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Kompanie) sowie in der VHFFmAufkl/EloAufkl an den Ostgrenzen der Bundesrepublik (3. Kompanie) gebunden waren. Initiiert durch die "Tschechenkrise" (1968) waren grenznahe FmEloAufklKompanien im Aufbau; die FmTürmeBw waren von der Luftwaffe fertiggestellt und auch vom Heer bezogen, die heereseigenen Grenznahen Aufklärungsstellen (GFAST) noch in der Planung.4 Seit 1964 hatte man bewegliche EloKa-Kräfte zur Un4

Grabau: Fernmeldeelektronische Aufklärung durch die Fernmeldetruppe EloKa an den Ostgrenzen der Bundesrepublik, Veröffentlichung in F-Flagge 4/2011

terstützung der Divisionen vorgesehen; derzeit hätte die 3.Kp/ FmBtlEloKa K dafür Staffeln abstellen müssen. Optimalvorstellung war, aus dem für die Division vorgesehenen EloKa-Personal sowohl 11 hochbewegliche, gepanzerte Divisionszüge EloKa als auch drei FmEloAufklKompanien für die Korpsebene aufzustellen (unter Beibehaltung der bisherigen 3. Kompanien). Beide Organisationselemente sollten teilgekadert sein, sie sollten im V-Fall diejenigen „Klassifizierungskräfte“ aufnehmen, die im Frieden in den (vorgesehenen) grenznahen FmElo-

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H i s t o r i s c h e T h e m e n AufklKompanien Dienst taten – vor allem sollten diese erfahrenen Aufklärer die neuen „Korps-SIGINT-Kompanien“ auf Kriegsstärke bringen. Der HF-Teilbereich 1-20 MHz sollte weiterhin von den HF-Horchkompanien des Korps-Bataillons abgedeckt werden, ggf. sollten nur die Peiler der Korps-Kompanien für HF/VHF ausgelegt werden (und vielleicht auch über „Peilfunker“ verfügen), für die Division war dann ggf. eine Kombination VHF/UHF vorstellbar. Offen war die konzeptionelle Ausbauplanung für den ortsfesten Bereich, bedingt durch die widersprüchlichen Entscheidungen hinsichtlich einer FmAufkl- und Auswertezentrale DAUN (verbunkertes "Gebäude 51" oder oberirdisch), die Unklarheit, ob auch die FmBtlEloKa K im Frieden in die HFAufklärung eingebunden bleiben sollten (und der damit verbundenen "Doppelausstattung" mit Gerät) sowie der Indifferenz der Forderungen an diesen Bereich. Trotz dieser Unklarheiten wurden von InHRüst Forderungen für die "Fernaufklärungs- wie die Nahaufklärungsebene" (plus EloGM) des Feldheeres geschrieben und in Entwicklungsprogrammen vorangetrieben. Nach Konstituierung eines System EloKa Heer und einer Arbeitsgruppe des Systembeauftragten (1976) waren (noch für den Rahmen des Heeresmodells 4) die Entscheidung zugunsten der Aufstellung von 11 FmKp EloKa Division gefallen, die grenznahen FmEloAufklKp inzwischen aufgestellt, deren GFAST kurz vor der Fertigstellung. Die FmBtlEloKa K zogen ihre Kräfte zurück (soweit nicht zur Aufstellung der FmEloAufklKp abgegeben), stellten eine Auswerte-/ FmVerbindungskompanie (3.Kompanie "neu") auf und teilten ihre 3.Kompanie "alt" in jeweils zwei Divisionskompanien. Nach dieser Phase der Organisationsentwicklung ergaben sich ziemlich klare Vorgaben hinsichtlich der grundlegenden Gliederung der FmTrEloKa; die STAN des Heeresmodell 4 (weitgehend unverändert auch in der Heeresstruktur 4) wurden

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zum "organisatorischen Konzept" des System EloKa H (und damit Grundlage für den Strukturplan des Systems, aus der sich die Zuordnung der einzelnen Projekte/“Netze“ ersehen werden kann: Bild 6). Nach Entscheidung zugunsten des Aufklärungsverbund Heer (mit den Zellen Aufklärung) um 1979 und der Zusammenfassung der Auswertungen des Militärischen Nachrichtenwesens der Bundeswehr im Amt für Nachrichtenwesen der Bw in 1980 war auch über die bislang noch teilweise zweifelhaften Verknüpfungen der Informationsflüsse (zunächst) abschließend entschieden. Die Planer und Entwickler der Projekte des SEloKaH haben also nicht gewartet, bis diese organisatorischen Entscheidungen gefallen waren, sondern diese vorausschauend unterstellt, vor allem um Zeit zu sparen. Rückblickend ist festzustellen, dass Struktur und Entwicklung in Hard- und Software bereits sehr frühzeitig (spätestens 1970) von einer Organisation der FmTrEloKa ausgegangen sind, welche später im HM 4 / in der HS 4 erreicht worden ist. Bedenklicher war eigentlich, dass die grundlegenden konzeptionellen Papiere von den "Führungsforderungen für die EloKa des Heeres" (1973) über die "Planung für die taktischen Bereiche des Hee-

res, Teilbereich EloKa" (1975) bis zur "Planungsvorstellung Aufklärung" (1980) eigentlich viel zu spät kamen, um noch Einfluss auf Gestaltung und Leistungsprofil des Systems zu nehmen. Dieses wurde zwar durch diese und die folgenden Planungspapiere des Führungsstab Heer gestützt (z.B. Planungsvorstellung Aufklärung); alle Papiere übernahmen allerdings die bestehenden Vorstellungen weitgehend ungeprüft und ohne Forderung nach Veränderung. Vielleicht war allerdings seinerzeit die FmTrEloKa intuitiv der Heeresentwicklung voraus (oder fehlte es den Planern im FüH an "Durchblick", um derart komplexe Zusammenhänge zu entknoten und das Vorhaben auf ein anderes Gleis zu setzen?). Der erste Strukturplan für das System EloKa Heer wies 12 Projekte aus, aufgegliedert in drei Projektfamilien, wobei die einzelnen Projekte bestimmten Truppenteilen und Führungsebenen zugeordnet waren (Bild 6). Aus prinzipiellen Überlegungen wurde vom Bedarfsträger keine formelle Aufteilung vorgenommen: Damit sollte dokumentiert werden, dass es sich um ein einheitliches, ungeteiltes Verbundsystem handelte, auch sollten einheitliche Datenbestände, Meldeformate, Übertragungskanäle und -verfahren erreicht werden.

Q u e l l e n ++ Q u e l l e n ++ Q u e l l e n 1. Grabau, Rudolf: Der materielle Aufbau der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres 1956 bis 1975, Bonn 1994 (Band 2 der Geschichte der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres 1956 bis 1990). 2. Grabau, Rudolf: Die materielle Ausstattung der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres in den Jahren 1976 bis 1990, Bonn 1997 (Band 3 der Geschichte der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres 1956 bis 1990). 3. Grabau: FmEloAufkl, EloGM und Elektronischer Kampf im Heer 1957 bis 1990, Bonn 1998(Band 4 der Geschichte der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres 1956 bis 1990). 4. Telefunken Systemtechnik/ Deutsche Aerospace AG: Beschreibungen der Systemanteile HF-FmAufkl mobil und VHF-FmAufkl mobil sowie Anwendungsanleitungen der verschiedenen Einsatztrupps, Ulm, um 1993 Abbildungen aus dem Archiv des Verfassers.

Q u e l l e n ++ Q u e l l e n ++ Q u e l l e n Die F-Flagge 4 - 2012

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Vor 200 Jahren: Napoleon und das Desaster von 1812 Matthias Blazek lers, Soldat in der 3. Kompanie den Eroberungen in Gegen den Krieg schreiben, ist allerdings des 127. Infanterieregiments, Nord- und Mitteldeutschland soviel, als im Druck harte Winter scharf schrieb am 10. Oktober 1812 im 4. Koalitionskrieg bildete rügen, oder die Erbsünde. aus Moskau an seine Eltern in Napoleon I. im August 1807 Denn bisher waren die Geschichtskapitel Bardowick: „Seit dem Monat unter anderem aus den Hauptmit Krieg gefüllt, unter welche der Friede Juni marschierten wir täglich teilen Kurhessens, dem Herzogeinige Noten setzte. und logierten immer unter freitum Braunschweig, hannöSeit der Schöpfungsgeschichte treibt dieses em Himmel, hatten oft nicht verschen Gebietsteilen, den wahre perpetuum mobile des Teufels die einmal Ruhe, auch nur ein paar Harzdistrikten und den preußiVernichtungsgeschichte fort. Stunden zu schlafen, und lebten schen Gebieten links der Elbe Gleichwohl wäre ein Wort für den Krieg immer der Hoffnung, die Rusfür seinen Bruder Jérôme das noch heilloser, als eines dagegen sen bald anzutreffen; aber sie Königreich Westfalen (Westfruchtlos ist. wollten nirgends erst stehen. phalen). Von den alten westfäSie ließen uns den Fluß passielischen Gebieten umfasste dieJean Paul, deutscher Dichter (1763–1825): ren, der die Grenze ihres Lanser neue Staat lediglich das Bis„Kriegserklärung gegen den Krieg“ (1809) des bildet, ohne einen Flintentum Paderborn, Minden-Raschuß zu tun. Wir gingen auf vensberg, Osnabrück, Corvey Wartenburg in den letzten Tagen des Wilna zu, wo wir wieder ein Wasser und Rietberg. Jahres 1812 auf eigene Faust mit den Westfalen sollte – wie das eben- Russen und löste damit die Befrei- passieren mußten; auch da ließen sich die Russen nicht hören und nicht sefalls von Napoleons Verwandten re- ungskriege aus. hen. Dann ging die Route auf Wigierte, im Westen angrenzende GroßWas England an kriegstüchtigen tebsk, wo es zu einem kleinen Gefecht herzogtum Berg – durch Übernahme Soldaten für die deutsche Legion des französischen Verwaltungs- und nicht geworben hatte, musste in den kam und die Russen mit vielen VerRegierungssystems als Modellstaat französischen Kriegsdienst treten. Als lusten an Toten und unter Zurücklasfür die anderen Rheinbundländer die- Mitglied des Rheinbunds hatte West- sung von 10 bis 12 Kanonen abziehen mußten.“ nen. falen 25.000 Mann als militärisches Der preußische Major von KalckZum König von Westfalen erhob er Kontingent zu stellen. Mit der Konsreuth, der als Seconde-Lieutenant mit seinen Bruder Jérôme am 18. August kription (Musterung) wurde hier wie dem Königlich Preußischen kombi1807. in den Hanseatischen Departements nierten Husaren-Regiment Nr. 2 nach Die Einteilung des Landes in De- die allgemeine Dienstpflicht eingepartements erfolgte ohne Rücksicht führt. Die in Westfalen Ausgehobenen Moskau marschiert war, erinnert sich auf gewachsene Grenzen, sie enthiel- wurden verschiedenen Infanterie- und in einer 1835 aufgelegten Publikation: „Den 16. September marschirten wir ten die Namen von Flüssen. Dem De- Kavallerieregimentern zugewiesen; ab und durch das brennende Moskau; partement stand ein Präfekt vor. Es die Dienstpflichtigen in den Hanseatiwar untergliedert in Distrikte mit ei- schen Departements gehörten den viele todte Russen fanden wir in den nem Unter-Präfekten an der Spitze. französischen Infanterieregimentern Straßen, größtentheils alte Leute, die, Die nächste Einteilung stellte der Nr. 127, 128 und 129 an. Im Frühjahr beim Feueranlegen betroffen, sogleich Canton dar mit einem Canton-Maire 1812 begann der Ausmarsch der erschossen worden waren. Indem wir nun in einem langen Zuge diese groan der Spitze. „Großen Armee“ gegen Russland. ße, weitläufige Stadt passirten, kamen Die verhängnisvolle Wende kam Tausende von Hannoveranern zogen wir öfter an Stellen, wo im Trabe vor1812. als westfälische beziehungsweise beigeeilt werden mußte, um nicht von Als die Russen die Kontinental- französische Soldaten mit. An die sperre durchbrachen, überschritt Na- 600.000 Mann, unter ihnen 120.000 den herunterfallenden Trümmern der poleon I. 1812 mit der „Großen Ar- aus den Rheinbundstaaten und 20.000 Häuser oder der großen Hitze der mee“ die russische Grenze. Er konnte aus dem am 24. Februar 1812 zur brennenden Gebäude beschädigt zu zwar Moskau besetzen, musste aber Stellung von Hilfskorps verpflichteten werden.“ Nur der grenzenlose Ehrgeiz Nawegen des russischen Winters den Preußen, wurden an der Weichsel zupoleons I. und seine GewissenlosigRückzug antreten. Während die Reste sammengezogen, und am 24. Juni keit ohne Beispiel brachten es fertig, der „Grande Armée“ aus Russland zu- überschritt Napoleon I. an der Spitze rückzogen, verbündete sich der preu- seines stolzen Heeres die Memel bei nach der blutigsten aller Schlachten, ßische General Ludwig Yorck von Kowno (Kaunas). Johann Peter Ah- bei Smolensk, nach dem Gemetzel an der Moskwa, dem Brand von Moskau,

Nach

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dem Treffen bei Kaluga, Jérôme BonNapoleon I, wurden die Lasten der franzödem Übergang über die Be- aparte, König hrsg. von sischen Besatzung, die Ausheresina im heutigen Weiß- von Westfalen, Julius von bung deutscher Truppen und russland (26. bis 28. No- Kupferstich, Pflugk-Hart- das Elend der fortgesetzten vember 1812), dem feindli- nach: tung, Band Kriege empfunden. chen Überfall bei Krasnoi 2, Berlin Im März 1813 gelang es rusund auch Wilna, dem Grab sischen Truppen unter dem 1902. Zehntausender zu Tode geBefehl des Oberst Friedrich hetzter Menschen, wo auf Carl Freiherr von Tettenborn, den Höfen der Hospitäler die Franzosen über die Elbe die Leichen zu Bergen aufzu drängen und in wenigen getürmt wurden, auf der Wochen Lauenburg, BremenFlucht nach Paris bereits Verden und Lüneburg zu bewieder neue Pläne zu ersinfreien. Unter Tettenborns Einnen. Furchtbare Ernte hielt fluss bildeten sich im Hannoder Tod unter den von Straverland in kurzer Zeit Freiwilpazen und Entbehrungen geligenverbände, die zur Grundschwächten Menschen. lage einer neuen hannone Truppen neutralisierte und den Ende Oktober bereits setzte der russiverschen Armee wurden. Ausgangspunkt für eine preußischsche Winter ein, und dann begann die Der Heidedichter Friedrich Freurussische Allianz bildete. völlige Auflösung des Heeres. In undenthal entwarf eine Chronologie des Die Rückkehr der kläglichen Reste geordneten Haufen zusammengeballt, aus Russland machte der schlesische Niedergangs der französischen Herrzogen die Menschenmassen wieder Volkserzähler Gustav Freytag zum schaft in seinem Porträt des Dienstdem Westen zu, von allen Seiten von Thema einer gesonderten Betrach- mädchens Johanna Stegen aus LüneKosakenhorden umschwärmt. tung. Er schrieb über die Rückkehr: burg. Jene hatte sich besonders ausgeSchrecklich soll der Anblick derjeni„In den ersten Tagen des Jahres 1813 zeichnet, indem sie ihren Landsleuten gen, die die heimatliche Grenze erfielen die Schneeflocken, weiß wie im Zuge der heftigen Kämpfe zwireichten, gewesen sein. Mit den ein Leichentuch war die Landschaft. schen russischen und deutschen Trupschmutzigsten Lumpen bedeckt, den Da bewegte sich ein langsamer Zug pen einerseits und den Franzosen anKopf und die Füße in die sonderbarsgeräuschlos auf der Landstraße zu den dererseits im Frühjahr 1813 um Lüneten Hüllen gesteckt, den Bart lang und ersten Häusern der Vorstadt. Das wa- burg und Harburg mitten im Kugelhaekelhaft, die Wangen abgezehrt, so gel in der Schürze Munition zutrug. ren die rückkehrenden Franzosen.“ kehrte der Rest der Großen Armee zuPreußens König Friedrich WilDie nationale Bewegung in Preurück. Glücklich der, dem der Frost nur ßen drängte den König 1813, sich mit helms III. rief sein Volk zum Kampf Nase, Ohren oder Finger getroffen dem Zaren zu verbünden und zum auf und leitete damit die „Befreiungshatte! „Mit Mann und Ross und WaKampf gegen Napoleon I. aufzurufen. kriege“ ein. Der Freiheits- und Natiogen, so hat sie Gott geschlagen“ lautet Die Wogen nationaler Begeisterung nalbewegung jenes Jahres stand der der bezeichnende Titel eines Volkslieführten den Freikorps – darunter den 42jährige Monarch ablehnend gegendes über die Flucht der geschlagenen „Lützowschen Jägern“ – Scharen von über und erließ nur zögernd am 17. Armee. März in Breslau den Aufruf „An mein Freiwilligen zu. Das Ende dieses Dramas ist bePhilosophen und Dichter – so etwa Volk“, womit er sich erstmals direkt kannt: Der Feldzug endete mit einem Ernst Moritz Arndt 1813 in seinem an seine Untertanen wandte. verlustreichen Rückzug. Von den In der folgenden Zeit wurden patriotischen Lied „Was ist des Deut26.000 Mann der Armee des Königdurchstreifende Kosakenreiter wie schen Vaterland?“ – bekannten sich in reichs Westfalen kehrten 700 bis 800 beispielsweise in Celle mit Hurra-Geder Zeit der napoleonischen Herrzurück. Am 23. Dezember 1812 schaft zu einer „deutschen Nation“ schrei der freudig erregten Menge schrieb Napoleon I. seinem Bruder, und riefen zum Kampf gegen die empfangen. Von allen Seiten bot man dem König Jérôme: „Es existiert von Fremdherrschaft auf. Die „Befreiung“ den Befreiern Frühstück an. der westfälischen Armee nichts mehr Die Würfel der Entscheidung fievon Napoleon sollte zugleich zu eibei der Großen Armee.“ nem allgemeinen Aufbruch in die len aber in Mitteldeutschland. Am 2. Am 30. Dezember 1812 schloss „Freiheit“, in einen nationalen Verfas- Mai 1813 erfolgte die Schlacht bei der preußische General Ludwig Yorck sungsstaat werden. Nach und nach er- Großgörschen. Napoleon I. prahlte eigenmächtig mit dem russischen Gewachte der Widerstand gegen die na- mit einem großen Sieg. Daher wurde neral Iwan Graf von Diebitsch-Sabalpoleonische Herrschaft in den deut- beispielsweise in Celle für Sonntag, kanskij eine Neutralitätskonvention schen Ländern. Immer drückender den 16. Mai, von den französischen (Konvention von Tauroggen), die seiBehörden die Feier eines Tedeums an-

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dem Decknamen August geordnet. Aber an diesem Renz dem Lützow’schen Tag erschien am frühen Der Löwenhügel bei der belgischen Stadt Waterloo, Freikorps angeschlossen Morgen um 5 Uhr ein Kosadas Hauptmonument der Schlacht bei Waterloo. hatte. kenpulk, der vor dem Foto: Christian Schade Am 30. September 1813 Hehlentor und dem Westcelüberrumpelte General Aleler Tor lagerte. Der Führer, xander Iwanowitsch TscherMajor Graf Nostitz, Genenitschew Kassel. Dem Köraladjutant des Generalleutnigreich Westfalen war danants Grafen v. Wallmoden, mit das Grab gegraben. ließ den Canton-Maire und Die „Völkerschlacht“ bei den Stadtgeistlichen Ludwig Leipzig vom 16. bis 19. OkFriedrich Polstorff zu sich tober 1813 war die Entnach dem Dunkerschen scheidungsschlacht der BeGasthaus (Union) heraus freiungskriege. Sie war verbitten und erklärte zwar armutlich die bis dahin größte tig, doch sehr bestimmt, Schlacht der Geschichte. dass sein General die AbRund 530000 Soldaten nahstellung des Tedeums wünmen an ihr teil. Zum Gedensche, da von einem französiken an sie wurde 1898 bis schen Sieg bei Großgör1913 das Völkerschlachtschen nicht die Rede sein denkmal in Leipzig errichkönne, die geplanten Festtet. lichkeiten (Mittagsmahl und Nach der Völkerschlacht Ball) wolle er aber nicht stökonnten sich die Besatzer in ren. Deutschland nicht mehr halDa auswärtige Blätter ten. Teile der Rheinnoch nicht aufgelegt worden bundtruppen fielen nun von waren, wusste man allgeNapoleon I. ab und folgten mein nichts Sicheres über dem preußischen Beispiel. die Sachlage auf dem Trotz anfänglicher Erfolge (GroßMit dem Sieg der vereinigten preuKriegsschauplatz. Die Franzosen görschen 2. Mai, Bautzen 20./21. ßischen, österreichischen und russiprahlten mit erfochtenen Siegen. Mai) schloss Napoleon I. mit den schen Truppen begann das Ende der Auch musste am 12. Trinitatis-SonnPreußen und Russen den Waffenstillnapoleonischen Herrschaft über Eurotag auf obrigkeitlichen Befehl hin ein stand von Poischwitz (5. Juni bis 10. pa. Am 4. November 1813 erhielt Tedeum gesungen werden. Dennoch August), währenddessen sich ÖsterHannover seine frühere Regierung war jeder überzeugt, dass der Kampf reich, England und Schweden in den wieder. Der Herzog von Cumberland keineswegs so günstig für die Feinde Verträgen von Reichenbach (14. Juni) zog an jenem Tag mit den Truppen in stand, wie diese glauben machen den Verbündeten anschlossen. Diese, Hannover ein, am 19. Dezember folgwollten. nunmehr zahlenmäßig überlegen, wate der freudig empfangene GeneralWechselweise erschienen nun engren bei Großbeeren in der Nähe von Statthalter Herzog von Cambridge lische und französische Trupps. Der Berlin (23. August), an der Katzbach ihm nach. Dichter Ernst Schulze in Celle schrieb (26. August), bei Kulm und NollenIn Wien tagte vom 18. September am 24. September 1813 in einem dorf in Mähren (30. August) und bei 1814 bis zum 9. Juni 1815 unter LeiBrief: „Es ist ein recht lustiges und Dennewitz (6. September) siegreich. tung des österreichischen Staatskanzbetäubendes Leben hier. (...) Man ist Ohne Einfluss auf den Ausgang lers Klemens Wenzel Lothar Fürst oft am Morgen Französisch, am des Krieges war das Gefecht an der von Metternich sowie unter starkem Abend Englisch.“ Göhrde, einem ausgedehnten WaldgeEinfluss des russischen Zaren AlexanNach dem Scheitern des Feldzugs biet zwischen Lüneburg und Dannender I. und Englands ein Kongress von gegen Russland war Napoleon I. auf berg, in dem alliierte Truppen unter Herrschern und Politikern aller eurodem Rückzug, aber noch nicht entdem Befehl des Generals Graf von päischer Staaten (außer der Türkei) scheidend geschlagen. Vergeblich verWallmoden-Gimborn am 16. Septemzur Neuordnung Europas nach den suchte er jetzt, den Zusammenschluss ber 1813 ein kleines französisches Kriegen gegen Napoleon I. seiner Gegner zu verhindern, mit HilDetachement schlugen. Hier fand die Die Neuordnung Europas erfolgte fe von Entlastungsangriffen die Kräfte preußische Freiheitsheldin Eleonore einmal unter dem Gesichtspunkt der der Alliierten zu zersplittern und sich Prochaska den Tod, die sich unter Wiederherstellung der vorrevolutionäin Sachsen zu behaupten.

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H i s t o r i s c h e

E r e i g n i s s e Plan zur Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo), dem Ort der Entscheidungsschlacht vom 18. Juni 1815. Aus: Die deutschen Befreiungskriege 1806–1815, zwei Bände, veranlasst und hrsg. von Paul Kittel, Berlin 1901. Repro: Blazek

ren politischen Ordnung, zum anderen als territoriale Neugliederung unter dem Gesichtspunkt des Gleichgewichts der Mächte. Der „Wiener Kongress“ bestätigte das Ende des kirchlichen Territorialbesitzes. Das wirkte sich dahingehend aus, dass Hannover, nunmehr Königreich, und das Großherzogtum Oldenburg einen beträchtlichen Gebietszuwachs einstreichen konnten. Am 8. Juni 1815 wurde auf dem Wiener Kongress der Deutsche Bund gegründet, ein Zusammenschluss der souveränen deutschen Fürsten und Freien Städte zu einem Staatenbund, der an die Stelle des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation trat.

Literatur Matthias Blazek: Das Kurfürstentum Hannover und die Jahre der Fremdherrschaft 1803–1813, Stuttgart: ibidem 2007 Marquis de Chambray: Napoleon’s Feldzug in Rußland 1812, übersetzt durch den Major Blesson, Berlin: Duncker und Humblot 1824 Arthur Kleinschmidt: Geschichte des Königreichs Westphalen, Gotha 1893

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Tags darauf ging der Wiener Kongress mit der Annahme der Kongressakte, die unter anderem die territoriale Neuordnung Europas regelte, zu Ende. In der Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance) südlich von Brüssel besiegten das britische und das preußische Heer unter General Arthur Wellesley (Herzog von Wellington) bzw. Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher am 18. Juni 1815 vernichtend die von Napoleon I. geführte französische Nordarmee, nachdem der Kaiser zwei Tage zuvor bei Ligny noch die preußischen Truppen geschlagen hatte. Damit war Napoleons „Herrschaft der 100 Tage“ beendet. Auf französischer Seite waren nach der Schlacht, an der sich 140.000 Soldaten beteiligten, rund 24.000 Tote und Verwundete zu beklagen, auf alliierter Seite etwa 23.000. Im November 1815 kehrte in Europa endlich Frieden ein. Der Leutnant Heinrich Meyer erhielt vom Landwehrbataillon den Auftrag, in Russland über den Verbleib der bis dahin noch nicht zurückgekehrten Landeseinwohner Nachforschungen anzustellen und eventuell ihre Rück-

kehr zu bewirken. Nun endlich konnte das Schicksal derjenigen, die nicht zurückkehrten, geklärt werden. Zu diesem Zweck besuchte Meyer die Gegenden des Russischen Reichs, die 1812 und 1813 die Schauplätze des Krieges waren, und die Ortschaften, wo die Russen damals Hospitäler und Gefangenensammelstellen eingerichtet hatten. Besonders fündig wurde er in Sankt Petersburg. Erst im Frühjahr 1820 hatte der Offizier seine Nachforschungen über den Verbleib der hannoverschen Landeskinder abgeschlossen und die Ergebnisse in vier Nachweisungen niedergelegt, mit den Namen von 2598 Soldaten, von denen in den Hospitalbüchern, den Gouvernementsund Polizeiregistern und anderen Akten und Rapporten noch Auskunft gegeben wurde. Die Namenlisten wurden alphabetisch nach Familiennamen angelegt. Der Schreibart nach sind es hauptsächlich „Soldaten“ gewesen.

Matthias Blazek, freier Journalist, Stabsfeldwebel d.R., geboren 1966 in Celle, 2004–2007 Bezirkspressereferent Lüneburg-Stade im Reservistenverband, 1987–1994 aktiver Soldat im Fernmeldebataillon 1, danach in Fontainebleau/Frankreich, Verfasser zahlreicher historischer Schriften und Bücher

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FmBtl 860, FmKp 880, FmAusbKp 861 Bad Bergzabern 20 Jahre Traditionsverein ehemaliger Soldaten Oberstleutnant a.D. Lothar Gaube Familiär und locker ging es zu beim 20. Geburtstag des Traditionsvereins ehemaliger Soldaten in der südpfälzischen Kurstadt Bad Bergzabern – mehr ein Familienfest als „nur ein zählendes“ Jubiläum, zu dem sich am 25. August mehr als 70 Teilnehmer – Ehemalige und Mitglieder des Traditionsvereins mit Angehörigen – in ihrer ehemaligen Mackensen-Kaserne trafen.

Aufmerksame Zuhörer bei der Stadtführung vor dem Schloss in Bad Bergzabern Bild: Berd Ipolt

Warm war es an diesem Sommertag, und warm wurde es auch so manchem Teilnehmer ums Herz, als der Vorsitzende des Vereins, Stabsfeldwebel a.D. Günter Schüler, die vor dem alten Kompaniestein der 2. Kompanie Versammelten begrüßte; der Stein ist die einzige noch sichtbare Erinnerung an die Zeit der Fernmelder in der ehemaligen Mackensen-Kaserne, in der heute das Elektronikzentrum der Bundeswehr und die Bundespolizei stationiert sind. Etliche Teilnehmer haben auch weiteste Anreisen zu diesem Wiedersehen an ihrem ehemaligen Stationierungsort nicht gescheut, egal ob aus Bonn, Berlin oder Ulm – „das ist es uns wert!“ waren sich die Teilnehmer einig. Schülers erster Gruß aber verbunden mit Wünschen für eine gute Genesung galt denen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnten. Sein besonderer Willkommensgruß galt Oberst a.D. Klaus Vogel, Gründungsmitglied des Traditionsvereins und ehemaliger Bataillonskommandeur, Oberst a. D. Horst

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"Sie haben in den zurückliegenden 20 Jahren Bemerkenswertes geleistet: Es ist Ihnen gelungen, über diese doch schon recht lange Zeit, den Zusammenhalt und die Verbindung unter den ehemaligen Kameraden aufrecht zu erhalten, den Verein mit Leben zu füllen und die Tradition der Vereinsgründer fort zu führen. Bei all den bereits erfolgten, wie auch zukünftigen Auflösungen von Verbänden bzw. Standorten, müsste es eigentlich noch viel mehr solcher Traditionsvereine wie dem Ihren geben. Nur so können Traditionen bewahrt und menschliche Verbindungen auf Dauer gehalten werden.“ Aus dem Grußwort von Brigadegeneral Helmut Schoepe Vorsitzender Fernmeldering

Diederich für die ehemaligen Kompaniechefs, Oberstabsfeldwebel a.D. Alfred Burckhardt für die Unteroffiziere und Obergefreiter d. R. Erich Hertkorn für die Mannschaften; er trat 1960 – vor nunmehr 52 Jahren – an dieser Stelle seinen Dienst an. Für die ehemaligen zivilen Mitarbeiter begrüßte er Frau Luzzi Ziegler. Der Traditionsverein ist in Bad Bergzabern seit seinem Bestehen ebenso fest verwurzelt, wie es das Fernmeldebataillon 860 mit seinen unterstellten Einheiten in den 33 Jahren (1960 – 1993) seines Bestehens war. Mit besonderem Stolz und Dankbarkeit für die gelebte Verbundenheit verwies der Vorsitzende auf die ausgelegten zahlreichen schriftlichen Glückwunschadressen zum Jubiläum aus den politischen, wirtschaftlichen und kirchlichen Lebensbereichen sowie von den benachbarten militärischen Partnerschaftsvereinen der Pioniere aus Speyer und der Fernmelder aus Mainz. Der Ministerpräsident des Landes Rheinland Pfalz, Kurt Beck, gratulierte als „alter Bergzaberner“

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dem Traditionsverein zu seinem Erfolg und wünschte eine lange und gute Zukunft. Brigadegeneral Helmut Schoepe, Vorsitzender des Fernmelderings, schickte ein Glückwunschschreiben (siehe Kasten). Ohne das Elektronikzentrum der Bundeswehr wäre der Traditionsverein „heimatlos“ – und so dankte der Vereinsvorsitzende dem Hausherrn und Leiter des Zentrums, Oberstleutnant Rudi Wintergerst, für die bereits 2 Jahrzehnte währende Unterstützung und Bereitstellung der Vereinsräumlichkeiten. „Wann immer wir Ihre Hilfe benötigen, finden wir ein offenes Ohr“, so Schüler in seinen Dankesworten. Nach der Begrüßung war Zeit und Gelegenheit zur Einnahme von Erfrischungen in den Vereinsräumen und zur Führung durch den Traditionsraum. Stabsfeldwebel a. D. Manfred Mussotter, Traditionswart des Vereins und Begründer des Traditionsraumes, führte kenntnisreich durch die Exponate zur Geschichte und zum Auftrag des Bataillons und seiner Kompanien, mit stationären und mobilen Führungsmitteln die Führung des Territorialkommando Süd und des III. (GE) Korps zu unterstützen. Fast alle der anwesenden ehemaligen Angehörigen begegneten hier in Doku-

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so versammelten sich die Mitglieder des Traditionsverein am Nachmittag zum krönenden Abschluss im Weingut Hitziger, einem Weingut mit besonderem Ambiente, das einen malerischen Blick über die Dächer der Kurstadt hinweg auf die ehemalige Garnison erlaubt. Die Festansprache teilten sich 2 Männer der ersten Stunde des Traditionsvereins. Der Gründungsvorsitzende, Stabsfeldwebel a.D. Hans-Peter Marggrander, erinnerte an die Anfänge der Vereinsgründung und die formalen Schwierigkeiten, den Traditionsverein erwachsen werden zu lassen. Denn kaum einer der nach der Wiedervereinigung in großer Zahl aufzulösenden TruppenFührung durch den teile hatte jemals Erfahrungen in der Ausgestaltung der Traditionspflege Traditionsraum Bild: Gerd Prokoph sammeln können. Stabsfeldwebel a. d. Günter Schüler, Vorsitzender des menten und Bildern Ereignissen und Traditionsvereins seit 1999, dankte Kuriositäten aus ihrem früheren sol- besonders seinen Mitstreitern im datischen Leben – eine wahre Schatz- Vorstand und ließ die gelebten Beikammer und Fundgrube, die ihresglei- spiele zur Pflege der Kameradschaft chen sucht (s. a. Bericht in der F- und der Tradition aus der letzten Zeit Flagge 4-2002). Revue passieren. Er hob ausdrücklich Pünktlich um 12.15 Uhr ertönte hervor, dass dazu auch Weiterbildunvon einem Trompeter geblasen das gen und Informationen zu „scheinbar Lied von Lilli Marleen, aber nicht als alltäglichen“ technischem, wirtschaftZeichen zur Rückkehr in die Kaserne lichem und sozialen Themen gehören sondern zum Auszug – der Verein lud – Themen, die gerade die älteren mit diesem Signal zum zünftigen Erb- Menschen vielfach beschäftigen. seneintopf und anschließender StadtAls 100. Mitglied im Traditionsführung ein. Der Symbolgehalt dieser verein begrüßte der Vorsitzende musikalischen Einlage wurde sehr Oberst a.D. Georg Schrenk, der – wohl verstanden und mit wehmütigen wie auch der Verfasser dieses BeitraGedanken kommentiert. Stadtbürger- ges – in den 70. Jahren im FmBtl 860 meister Harald Bratz ließ es sich nicht bzw. in der FmKp 880 als Zugführer nehmen, die Teilnehmer am Schloss dienten. zu begrüßen und zu ihrem Jubiläum Seit eh und je wurde in Bad Bergzu beglückwünschen. Ein Erlebnis der zabern gut gegessen und getrunken – besonderen Art vermittelte Stadtfüh- auch das gehört zum Stil des Traditirer Alfred Burckhardt. Zum Abschluss onsvereins. Ein traumhaftes Buffet des Stadtrundganges öffnete er für die lud ein zu vielen guten Gesprächen Besucher die in den Jahren 1720 bis und Erinnerungen. Der 20. Geburtstag 1730 erbaute Bergkirche mit der fürst- ihres Traditionsvereins wird allen lichen Gruft, ein wahres Kleinod ba- Bergzaberner in guter Erinnerung rocker Baukunst – nicht jedem wird bleiben. diese Gunst zu Teil und etliche ehemalige Bergzaberner haben die Gruft Oberstleutnant a.D. Lothar Gaube erstmals gesehen. diente von 1974 bis 1979 als ZgFhr Kein Treffen in einem der schönsund LdF Offz im FmBtl 860 und in der FmKp 880. ten Weinanbaugebiete Deutschlands ohne Besuch in einem Weingut; und

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Jahrestreffen des Traditionsverbandes Fernmeldebattailon 620 Oberstleutnant a.D. Alfred Ott Am 14. und 15. September diesen Jahres fand in Flensburg das Jahrestreffen des Traditionsverbandes MFmBtl 771/FmBtl 620 statt.

Angereist

waren auch dieses Mal Teilnehmer aus der gesamten Republik. Traditionell begann das Jahrestreffen mit einem Kaffeetrinken im Treffpunkt Mürwik, dem früheren Soldatenheim (Bild 1). Im Anschluß wurde in die Schule Strategische Aufklärung „verlegt“, wo der neu eingerichtete Traditionsraum eröffnet und zur Besichtigung frei gegeben wurde. In diesem Raum, der freundlicherweise von der Schule Strategische Aufklärung zur Verfügung gestellt wird, sind nunmehr die verbliebenen Erinnerungsstücke und Traditionsgegenstände des ehemaligen Fernmeldekommandos 600/Führungsunterstützungsregiment 10 sowie des ehemaligen Marinefernmeldebataillons 771/Fernmeldebataillons 620 in angemessener Form untergebracht und dargestellt (Bild 2). Dabei dankte der Vorsit-

Bild 6

zende Oberstleutnant a.D. Afred Ott Herrn Hauptmann a.D. Gerhard Schaller und Stabseldwebel a.D. Wolfgang Köster für deren Arbeit zum Einrichten des Traditionsraumes (Bilder 3 Bild 2 und 4). Im Anschluß erfolgte der Hauptprogrammpunkt der Veranstaltung: Eine Führung durch die Flensburger Brauerei, welche dort mit einem „zünftigen“ Abendessen zu Ende ging (Bilder 5 und 6). Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstücksbüffet traten die meisten Teilnehmer am nächsten Morgen die Heimreise an, in der Hoffnung, sich beim nächsten Jahrestreffen am 14. und 15. September 2013 in „alter Frische“ erneut zu sehen.

Mehr Bilder der Veranstaltung sind eingestellt auf www.grenzlandkaserne.de

Bild 3

Bild 1

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Bild 4

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V e r a n s t a l t u n g s h i n w e i s e Stand: 30. Oktober 2012 - weitere Veranstaltungshinweise unter www.fernmeldering.de -

Fernmeldering Geschäftsführer O a.D. Klemens Bröker, [email protected], Telefon 02572 / 9 60 66 64 26. bis 28. April 2013 - Jahrestreffen und Mitgliederversammlung in Storkow

Gelber Kreis Feldafing FüUstgSBw, Vorzimmer Schulkommandeur, [email protected] Das nächste Treffen findet voraussichtlich im März statt - Termin lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor

Gelber Kreis Rheinbach SKUKdo Füstg/G6, M Hink, [email protected], 02226 / 88-2601 SKUKdo FüUstg/G6, Frau Folgnandt, [email protected], 02226 / 88-2609 Bei Redaktionsschluss lagen keine Termine vor

Freundeskreis der Fernmeldetruppe und Führungsunterstützungskräfte an der Uni BW OL Sven Koch, Tel.: (0176) 21 00 31 78, [email protected] OL André Frank, Tel.: (0152) 58 12 22 84, [email protected] OFähnr Joachim Dey, Tel.: (0162) 4 39 91 93, [email protected] jeweils am 1. Mittwoch im Monat: Treffen in der Offizierheimgesellschaft der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr, Rodigallee 98, 22043 Hamburg

Fernmeldebataillon 2 OStFw a.D. Bernd Niesel, Tel.: (0561) 820 24 42 - OStFw a.D. Wolfgang Prang, Tel.: (05607) 71 11, Oberst a.D. Peter Kilian, Tel.: (06694) 911 812 jeweils am 1. Mittwoch in ungeraden Monaten (Januar, März, Mai, Juli, September, November): Stammtisch in Epo's Clubheim, Kassel, Damaschkestraße 8. und 9. Juni 2013 - 3. Bataillonstreffen in Fuldatal-Rothwesten "Gaststätte Alt Rothwesten"

Fernmeldekameradschaft Hannover Ehemalige FmBtl 1/NA 6/19 Hauptmann a.D. Adalbert Mark, Tel.: (0511) 602 218, Fax: (0511) 606 1000, E-Mail: [email protected] jeweils am 1. Mittwoch im Monat, 15.oo - 18.oo Uhr (im November und im Dezember: kein Stammtisch): Stammtisch (Herren wie Damen) im Offiziersheim, Hannover-Bothfeld, General-Wever-Straße 120

Freundeskreis Fernmelderegiment 120 in Rotenburg/Wümme Hauptmann a.D. Sven von Ehrenkrook, Tel.: (04261) 54 57, Internet: www.fmrgt120.de Bei Redaktionsschluss lagen keine Termine vor

Kameradschaft der Fernmelder Koblenz /Lahnstein e.V. Oberst a.D. Hans-Jürgen Siegel, Tel.: (0261) 5 46 68 E-Mail: [email protected] + www.diefernmelder.de Bei Redaktionsschluss lagen keine Termine vor

Kameradschaft der Fernmelder e.V., Mainz 2. Vorsitzender StUffz d.R. Wolfgang Meyer, c/o Hauptstraße 32, 55743 Hintertiefenbach, Tel.: 06784/90866 Internet: www.kdf-mainz.de, E-Mail: [email protected] oder [email protected], Fax: (06131) 56 35 58 Bei Redaktionsschluss lagen keine Termine vor

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V e r a n s t a l t u n g s h i n w e i s e Traditionsverband Fernmeldebataillon 11 Oldenburg Vorsitzender StFw a.D. Claus-Jürgen Musial, Tel.: (0441) 44019 Hauptmann a.D. Wolfgang Voges, Tel.: (0441) 203 998 1. Dienstag im Monat, 19.3o Uhr - Stammtisch/Monatstreffen in Oldenburg, Dragoner-Kaserne, Ulmenstraße 16. Februar 2013, 19.oo Uhr - Kohlfahrt (*) (*) Ehemalige Angehörige des FmBtl 11 sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung beim Vorsitzenden oder Vertreter ist bis zwei Wochen vor Termin ist unbedingt erforderlich

Traditionsverband FmBtl 890 StFw a.D. Heinz Nickel, E-Mail: [email protected] Oberstlt a.D. Friedrich W. Koopmann, Tel.: 0621/303216 Bei Redaktionsschluss lagen keine Termine vor

Traditionsverband Luftlandefernmelder StFw a.D. Peter Weigmann, Tel.: 08158 /6573 Bei Redaktionsschluß lagen keine Termine vor.

Traditionsverein FmBtl 860, FmKp 880, FmAusbKp 861 Bad Bergzabern e.V. StFw a.D. Günter Schüler, Tel.: (06343) 73 40, E-Mail: [email protected] 28. Dezember 2012 - Krippenwanderung in Speyer (Treffpunkt 1 um 9.oo Uhr am Parkplatz vor der Kaserne in Bad Bergzabern, dort Bildung von Fahrgemeinschaften; Treffpunkt 2 um 10.oo Uhr am Parkplatz vor der Gedächtniskirche in Speyer); danach um 12.oo Uhr gemeinsames Mittagessen (Anmeldeschluß 6.12.) 12. Januar 2013, 14.oo Uhr - 1. Monatstreffen im Neuen Jahr mit „Andacht zum Jahresbeginn“ in der katholischen Kirche St. Martin in Bad Bergzabern; anschließend Kaffee und Kuchen im "Café Doris" (Anmeldeschluß 5.1.2013) 12. Februar 2013, 19.oo Uhr - „Babbel-Owend“-Monatstreffen in der Kaserne mit Vorbereitung der Mitgliederversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft. 16. März 2013, 16.oo Uhr - Mitgliederversammlung und Neuwahlen der Vorstandschaft 2013 in der Kaserne mit anschließendem „Eintopfessen“ und gemütlichem Beisammensein (Anmeldeschluß 6.3.2013) 9. April 2013, 19.oo Uhr - „Babbel-Owend“-Monatstreffen Monatstreffen in der Kaserne mit Nachbereitung der Mitgliederversammlung

+++ Bitte melden +++ Bitte melden +++ Bitte melden +++ Nachfolgenden Mitgliedern konnte diese F-Flagge leider nicht per Post zugestellt werden, weil ihre Adresse, Stand Ende Oktober 2012, nicht bekannt ist: ++ OF d.R. Thomas Biesenberger ++ H Christian Frechen ++ ++ OTL a.D. Jörg-Peter-Hellerling ++ OTL Stefan Kretschmer ++ ++ OTL a.D. Diethard Kriewall ++ OL Marco Müller-Böhm ++ ++ H Björn Ossenkop ++ OTL Dietmar Poplawski ++ ++ OL Frank Rockel ++ H Frank Schönberg ++ ++ OTL a.D. Hartmut Steinborn ++

+++ Bitte melden +++ Bitte melden +++ Bitte melden +++ Die F-Flagge 4 - 2012

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F a c h p r e s s e Antenne - Zeitschrift für die Führungsunterstützung der Bundeswehr (Heft 3/2012 - 18. Jahrgang)



Inhalt

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Inhalt

Inhalt



Das Führungs-(Waffen-)Einsatzsystem für landbasierte Operationen

PKIBw Erhöhte Sicherheit für neuen Fileservice und Mail-Verschlüsselung

von Hauptmann Roy Trawny und Oberleutnant Jan Glasenapp

von Hauptmann a.D. und Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hoffert

XIV. Inspektion bildet flugsicherungstechnisches Personal aus

Die PKIBW-Karte von Hauptmann a.D. und Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hoffert

von Hauptm. Thomas Schmücker

Interessant, herausfordernd und erfüllend

Aus dem IT-Amt Bw Koordinierungsorganisation IT-System Neuausrichtung Bundeswehr

von Major Sebastian Richter, Sonja Dworschak-Kristl, Oberstleutnant Bernd Zitzelsberger, Hauptmann Sylvio Schaefer und Hauptmann Dr. Sebastian Lange

von Regierungsamtfrau Susann Ahrens und Hauptmann Stephan Pautz

Meister nach zweijähriger Ausbildung

BWI Rollout Lotus Notes 7 - aktueller Sachstand

von Major Kathrin Rothermel und Oberstleutnant Bernd Zitzelsberger

von Gabriele Kircher

Geschichte Lechfeld und Ulrichkaserne

Kurz erklärt

von Oberleutnant Daniel Vollbach

Was ist eigentlich... eine Brennstofzelle? von TROAR Helmut Geuer

Aus der Truppe

FüUstg international

Hinter den Kulissen von Oberleutnant Julia Nevoigt und Oberleutnant Martin Pickert

Die Royal Signals in Afghanistan von Oberstleutnant Gerhard Hahn

FüUstg im Einsatz

Gebirgsfernmelder verlegen nach Uganda von Hauptmann Darja Souibi

MicroPoPs - ein Quantensprung für die Führungsunterstützung im ISAF-Einsatz

Neue Führung im Fernmeldebataillon 701

von Oberstleutnant Rainer Beeck, Hauptmann Ansgar Henn und Hauptmann Pasqual Barheier

Was gibt's Neues vom "Dauner Ort zur Welt"?

von Hauptmann Ralf Deinhardt von Hauptmann Michael Roth

Vorgestellt Nutzung von kommerziellen Produkten aus dem Multimedia-Bereich auf dem ICOS MultiMonitorSystem von Dipl.-Ing. Joachim Stäcker

AFCEA Mobile Computing und Cyber Defence (k)ein Widerspruch von Jochen Reinhardt und Oberstleutnant Conrad Flachsbarth

Aus der FüUstgSBw Neue Ausbildungen im Fachbereich SATCOMBw von Hauptmann Marco Liebscher

Buchvorstellungen Kaufberater Weltempfänger ++ Strom aus Wind und Wasser ++ Radiohören mit DAB und DAB+

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