DER GESELLSCHAFT FÜR DIENSTE IM ALTER. Streifzüge: Talenten begegnen Gesundheit entdecken Heimat erkunden Genuss erleben Zukunft gestalten

April 11, 2018 | Author: Moritz Hofmeister | Category: N/A
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1 ebendas MAGAZIN DER GESELLSCHAFT FÜR DIENSTE IM ALTER Streifzüge: Talenten begegnen Gesundheit entdecken Hei...

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2.2016

DAS MAGAZIN DER GESELLSCHAFT FÜR DIENSTE IM ALTER

Streifzüge:  Talenten begegnen  Gesundheit entdecken  Heimat erkunden  Genuss erleben  Zukunft gestalten

DIE THEMEN 22016 Liebe Leserinnen und Leser, lassen Sie uns miteinander auf Entdeckungsreise gehen! Mit einer Portion Neugier im Gepäck lässt sich Unbekanntes wunderbar ergründen oder Bekanntes mit ganz neuen Augen betrachten. Dabei liegen unsere „Fundstücke“ meist direkt vor unserer Haustür oder sogar in einem GDA Stift selbst. Erstaunlich, wie viele verschiedene Talente sich dort entdecken lassen! Zum Beispiel eine junge Ballerina mit einer Spitzenvorstellung im Wohnstift Hannover-Waldhausen. Oder ein junger Pianist, der im Bad Homburger Domizil am Schlosspark brillierte. Oder Wilhelm Busch, dessen wort- und bildreiche Begabung im Wohnstift Trippstadt leuchtete. Ein ganz anderes Talent beweisen einige Bewohner des Stiftes Hannover-Kleefeld: Als Darsteller von Notfallpatienten wirken sie seit Kurzem in der Ausbildung von Rettungskräften mit. Aber auch kulinarische Entdeckungsreisen fördern unsere Lebenslust. Das Frankfurter Wohnstift hat z.B. eine eigene Grüne Soße kreiert, und in Wiesbaden dirigiert eine ambitionierte Chefköchin ein nicht weniger ambitioniertes Team an den Kochtöpfen. Entdecken heißt immer Neuland betreten, selbst wenn uns etwas auf den ersten Blick bekannt vorkommen mag. Auch in Deutschland sind uns viele Ecken vertraut – und doch zeigen uns viele Traumstraßen ein neues Gesicht heimischer Landschaften. Auf andere Weise erkundet ein Experte in Göttingen die Heimat und zeigte auch im Wohnstift, wie wichtig ihr Bewahren und Pflegen für die Gegenwart und Zukunft ist. Letztlich gilt es also immer auch, neue Möglichkeiten zu entdecken, damit die Lebenslust auch in Zukunft in den Häusern der GDA wohnt. Das tut die Servicezentrale der GDA ebenso wie alle Stifte.

BLICKPUNKT: Ein Stiftsgarten bahnt den Weg zu neuen Entwicklungen.  Seite 3 Erfolg wird in der GDA nicht dem Zufall überlassen.  Seite 4 GESUNDHEIT: Zu manchen Menschen kommen Reha-Maßnahmen auch nach Hause.  Seite 10 DIE WELT & ICH: Traumstraßen durch die prächtigsten Gegenden Deutschlands.  Seite 18 GLÜCKSPILZE: Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern des Osterrätsels!  Seite 30 ANSPRECHPARTNER: Immer an der richtigen Adresse  Seite 31 GDA IN RHEINLANDPFALZ Neustadt a.d. Weinstraße: Das renovierte Schwimmbad ist ein wahres Kleinod geworden.  Seite 6 Trippstadt: Wilhelm Busch Gast im Wohnstift mit seinem Leben und Werk.  Seite 8 GDA IN HESSEN Wiesbaden: Hier kocht ein ganzes Küchenteam mit Herz und Verstand.  Seite 12 Bad Homburg: Sind Jung und Alt zusammen, profitieren beide Seiten davon.  Seite 14 Frankfurt: Ein Festival für das grüne Wunder – und mittendrin das Wohnstift.  Seite 16 GDA IN NIEDERSACHSEN Göttingen: Ortsheimatpfleger sind nicht von gestern, sondern denken an morgen.  Seite 22 Hannover-Waldhausen: Das Solo einer jungen Ballerina ließ alle Herzen höher schlagen.  Seite 24 Goslar: Gesundheit ist keine Hexerei, weiß man im Schwiecheldthaus.  Seite 26 Hannover-Kleefeld: Bewohner helfen mit, Retter für den Notfall auszubilden.  Seite 28

Viel Vergnügen bei Ihren Streifzügen durch dieses Heft, in dem auch Sie bestimmt einige Entdeckungen machen werden. Herzlichst, Ihre

Chefredaktion: Swaantje Düsenberg Hainhölzer Str. 13, 30159 Hannover Telefon: 0511 64616-33, Telefax: 0511 6497168 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Gesellschaft für Dienste im Alter mbH Geschäftsführung: Dr. Holger Horrmann Hildesheimer Straße 187, 30173 Hannover, Telefon: 0511 28009-0 Telefax: 0511 28009-28 E-Mail: [email protected]

Gestaltung: Schwanke//Raasch visuelle kommunikation Titelfoto: Jacob Wackerhausen Druck: druckwelt24.de, Emden Erscheinungsweise: Jeweils vierteljährlich zur Quartalsmitte

BLICK PUNKT

Reizvolle

VERBINDUNG

Foto: M. Zeiss

Seit Anfang 2016 ließen umfangreiche Bauarbeiten am GDA Standort Hannover-Waldhausen erkennen: Hier entwickelt sich ein bezaubernder neuer Stiftsgarten. Nun konnte er eingeweiht werden. Zwar ist die junge Bepflanzung noch nicht ganz fest im Boden verwurzelt, doch sie lässt ihre kommende Pracht schon erahnen. Die reizvolle Anlage verweist außerdem auf weitere große Entwicklungen bei der GDA.

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as Außengelände des Wohnstifts hat nun ein völlig neues Gesicht erhalten. Unter dem Motto „erleben – genießen – benutzen – feiern“ ist hier nach Plänen der Architektin Antje Apel eine kontemplative Oase entstanden. „Die neue Gartengestaltung soll alle Bewohnerinnern und Bewohner zu erholsamen Stunden an der frischen Luft einladen. Das Wohnstift und der Garten bilden jetzt ein großes Ganzes“, sagt die Gestalterin. Das attraktive Areal lässt den modernen Wandel erkennen. Hier haben die jungen neuen Pflanzen zwischen einigen alten Bäumen ihren Platz gefunden. Die Fußwege durch die höher angelegten und mit Naturstein umgebenen Beete schlängeln sich verlockend durch frisches Grün. Sowohl vom Schattengarten als auch von der Sonnenterasse aus offenbart sich ein genussvoller Ausblick über das gestaltete Ensemble, das sich bis an den Rand des ehrwürdigen Stadtwaldes Eilenriede zieht. Im Nasch- und Sinnesgarten können die Bewohnerinnen und Bewohner aber nicht nur ihre Augen weiden, sondern ihre Sinne auch vom erntefrischen Obst und duftenden Kräutern anregen lassen. Schweift der Blick dann zur großzügigen Freifläche hinüber, so hat man die vielen kommenden Aktivitäten förmlich vor Augen. Dieser Platz ist einfach ideal, um an lauen Sommertagen hier seinen Geburtstag zu feiern, einem Konzert zu lau-

Eröffnung des Stiftsgartens mit GDA-Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann und Stiftsdirektorin Christine Rennekamp

schen oder das Sommerfest mitzuerleben. Schon bei der offiziellen Eröffnung hat er im Mai eindrucksvoll bewiesen, wie herrlich es sich im vielseitigen Wohnstiftsgarten feiern lässt. Und auch die Boule-Freunde im Haus haben die neue zweiläufige Boulebahn (in offizieller Wettkampfabmaßung!) nun in Betrieb genommen, sie ist eines der vielen Highlights in der schönen Anlage. Der gerade fertiggestellte Stiftsgarten erfüllt aber noch eine andere Funktion: Er schafft eine gelungene Verbindung zum GDA Landhaus Ammann, das in unmittelbarer Nähe direkt zwischen dem GDA Wohnstift und der GDA Servicezentrale gelegen ist. Das geschichtsträchtige Gebäude vertraut die GDA noch bis Jahresende versierten Handwerkern an, anschließend soll das Landhaus Amman 23 exklusive Appartements beherbergen. Sie werden das Angebot des Wohnstifts um elegante Einheiten im Bereich des AktivWohnens sowie um exklusive Hotelzimmer in bester Hannoverscher Lage erweitern. Das Landhaus Ammann ist ein ehemaliges Hotel und Sterne-Restaurant und war weit



Das Wohnstift und der Garten bilden jetzt ein großes Ganzes.

über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt für seine exzellente Küche, die lichtdurchfluteten Säle, die große Innenhofterrasse und die französische Lebensart, die das Haus erfüllte. Dieses „Savoir-vivre“ wird die GDA im Landhaus Ammann als einzigartiges Lebensgefühl auch nach dem Umbau erhalten. Deshalb bindet sie ausgewählte Charakteristika in die Neugestaltung ein, etwa die mit Stuck verzierten Decken oder den ehemals berühmten Weinkeller, in dem nun ein moderner, nobler Wohlfühlbereich entsteht. All diese Visionen zeigen von Monat zu Monat nun immer mehr Kontur, so dass voraussichtlich Anfang 2017 das Landhaus Amman offiziell eröffnet werden kann. Der verbindende Wohnstiftsgarten dorthin ist auf diesem Weg ein perfekter Schritt und ein sichtbares Zeichen für das vorausschauende ganzheitliche Denken der GDA.  Julia Baade

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Foto: yanlev

Auf ERFOLGSKURS

Auf die Frage, was Erfolg bedeutet, gibt es viele Antworten. Für die GDA bedeutet Erfolg, ihren heutigen wie künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern ein individuelles und selbständiges Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Um dafür die besten Rahmenbedingungen zu schaffen, hat Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann die Strukturen in der Servicezentrale in Hannover optimiert.

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ie GDA Servicezentrale versteht sich als Dienstleister für ihre derzeit 11 Einrichtungen an acht Standorten in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Dort engagieren sich jeden Tag gut 1.800 Mitarbeitende für das Wohl und die Zufriedenheit der derzeit rund 3.000 Seniorinnen und Senioren, die bei der GDA in vielfältigen Wohnformen ihr Leben genießen. Ein solches Unternehmen stets auf Erfolgskurs zu halten, erfordert eine kontinuierliche Entwicklungs- und Anpassungsleistung, die vorausschauend und bewusst gesteuert werden muss. Richtungsweisend sind hier vor allem die Bedürfnisse der jetzigen und künftigen Bewohnergenerationen mit ihren jeweiligen Ansprüchen an die Lebensqualität.

4 LEBEN BEI DER GDA 2.2016

Hohe Erwartungen Die Vorstellungen darüber, was Lebensqualität ist, wandeln sich ständig. Die heutigen Senioren haben – und das völlig zu Recht! – hohe Erwartungen an das dritte Lebensalter. Sie wollen z.B. im Internet surfen, kulturelle Veranstaltungen besuchen, ihre Freizeit aktiv gestalten. Sie möchten schwimmen, Sport treiben, Wellness genießen, Ausflüge machen, reisen. Sie wünschen sich einen abwechslungsreichen, gesunden und wohlschmeckenden Mittagstisch und viele Gelegenheiten, Zeit in angenehmer Gesellschaft zu verbringen. Sie möchten so viel pflegerische Unterstützung wie nötig erfahren – und das möglichst in den eigenen vier Wänden. Und sie möchten unabhängig von ihrer gesundheitlichen Situation in einem attraktiven Umfeld wohnen. Deshalb widmet die

GDA auch der Modernisierung ihrer Immobilien stets große Aufmerksamkeit. Darüber hinaus initiert ständig der Gesetzgeber mit Neuregelungen und Reformen die Weiterentwicklung von Senioreneinrichtungen, was viel Wissen im Management voraussetzt. Kurz: Die GDA muss in allen Gliederungen optimal aufgestellt sein, um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen und auch die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Zugleich muss sie sich auf jene Menschen vorbereiten, die in 10 oder 20 Jahren bei ihr leben wollen. Mit welcher neuen „Mannschaftsaufstellung“ auf drei hierarchischen Ebenen begegnet die Servicezentrale nun ihren Aufgaben?

Die Geschäftsführung Sie obliegt nach wie vor Dr. Holger Horrmann. Der gelernte Bankkaufmann und Dipl.-Ökonom hat seit 2006 diese Position bei der GDA inne und sagt: „Für mich gehören Gegenwart und Zukunft zusammen. Denn Weichen, die wir heute stellen, entscheiden über den Erfolg von morgen.“ Das war z.B. auch handlungsleitend, als die GDA am Standort Neustadt das Quartier Weinstraße plante. Dort entstehen nun nahe dem Wohnstift 22 komfortable, bar-

rierefreie Häuser für jüngere Seniorinnen und Senioren, die auch noch später im eigenen Haus wohnen möchten, umgeben von einer lebendigen, sich stützenden und sorgenden Nachbarschaft. „Unser Quartier Weinstraße ist eine von vielen Antworten darauf, was künftige Generationen wünschen“, erläutert der Geschäftsführer. Er möchte das Wohnangebot der GDA möglichst breit fächern, damit jeder Interessent nach eigenen Wünschen die für ihn passende Wohnform auswählen kann. Für Dr. Horrmann ist aber auch entscheidend, welche Vorstellungen z.B. von Teilhabe und Beteiligung die Bewohner/innen mitbringen. „Und dass wir neben allen Visionen über künftige Entwicklungen nie vergessen, uns jeden Tag zu fragen: Tun wir auch gegenwärtig das Richtige?“

Die Prokuristen Das Richtige tun zieht sich durch alle hierarchischen Ebenen der GDA. So wird Holger Horrmann von nunmehr zwei Prokuristen flankiert. Martin Rehberg verantwortet den kaufmännischen Bereich, Benjamin Knollmann den betrieblichen Bereich. Martin Rehberg kam 2006 zunächst als Leiter des Controllings zur GDA. Knapp vier Jahre später wurde ihm Prokura erteilt. Jetzt verantwortete er auch das Finanz- und Rechnungswesen im Unternehmen. Der gelernte Industriekaufmann hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Göttingen studiert und 1999 mit dem Dipl.-Kaufmann abgeschlossen. Anschließend wirkte der heute 45Jährige für einen internationalen Konzern, der ihn montags nach Athen, dienstags nach Madrid, mittwochs nach Paris und den Rest der Woche in weitere Metropolen schickte. „Bis 2003 war ich quasi nur unterwegs – aber diese Jahre haben mir unschätzbare Erfahrungen ermöglicht“, sagt er. Dann wechselte Martin Rehberg als Controller in die Konzernsteuerung einer Immobilien Holding, bevor er ab 2006 bei der GDA Verantwortung übernahm. Seitdem ist der Prokurist zusammen mit Benjamin Knollmann engster Mitarbeiter von Dr. Holger Horrmann und Teil des bewährten Führungsteams, das sich, so Martin Rehberg, stets abverlangt: „Wir wollen und müssen immer top sein!“



WEICHEN, DIE WIR HEUTE STELLEN, ENTSCHEIDEN ÜBER DEN ERFOLG VON MORGEN.

mals absolvierte er das zweijährige Traineeprogramm der GDA, das den diplomierten Gerontologen auf spezifische Führungsaufgaben vorbereitete. Im folgenden Jahrzehnt leitete Benjamin Knollmann dann zunächst das Pflegehaus Hannover-Ricklingen, anschließend das Wohnstift Hannover-Waldhausen und schließlich die Residenz Schwiecheldthaus in Goslar, bevor er in Leitungsfunktion zur GDA Servicezentrale wechselte. „Das laufende Geschäft setzt enormes fachliches und auch unternehmensspezifisches Wissen voraus. Ich bin deshalb froh, dass ich mit allen Angeboten und Leistungen der GDA so gut vertraut bin“, sagt der Prokurist. Das ermöglicht ihm, die einzelnen Häuser der GDA optimal zu unterstützen und stets auch einzuschätzen, wie etwas in der Praxis umsetzbar ist. „Auf diesem Fundament möchte ich allen Leitungskräften in den Häusern ein verlässlicher und innovativer Partner sein“, so Knollmann. Beide Prokuristen arbeiten Tür an Tür in der Servicezentrale und Hand in Hand mit der Geschäftsführung. Diese Troika an der Spitze der GDA funktioniert auch aufgrund des neuen Aufgabenzuschnitts hervorragend. Denn jeder trägt die übergeordnete Verantwortung für jeweils drei Fachbereiche, mit denen im ständigen Austausch eng kooperiert wird.

Die Fachbereiche Bei Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann sind folgende Fachbereiche platziert:  Den Einkauf leitet Julia Rathmann,  das Liegenschafts-Management (Bau- und Gebäudemanagement) liegt in der Hand von Olaf Jost,

 den Vertrieb (Verkauf, Marketing, Kultur) führt Michael Oczko. Bei Prokurist Martin Rehberg siedeln folgende Abteilungen:  Den Fachbereich Controlling/Verwaltung (Bewohnerverwaltung, Controlling, Personalabrechnung, Qualitätsmanagement) leitet Silke Grimm,  die Finanzbuchhaltung leitet Oliver Huneke,  die InformationsTechnologie liegt bei Volker Jungblut. Prokurist Benjamin Knollmann ist für folgende Fachbereiche zuständig:  Das Personalwesen (Arbeitsverträge, Betriebsrat, Personalentwicklung) führt Monika Neumann.  Für die Zentralen Dienste (Service/Hotel, Reinigungsdienst, Küche)  und das Care-Management wird die jeweilige Position der Fachbereichsleitung in Kürze besetzt. „Die Positionen sind bereits ausgeschrieben“, ergänzt der Geschäftsführer. Wenn entsprechend qualifizierte Bewerbungen vorliegen, würde Dr. Holger Horrmann sie gern auch mit weiblichen Führungskräften besetzen. „Sie sollen sich auf unserer Leitungsebene künftig noch stärker abbilden“, das ist sein Wunsch. Die „Köpfe“ seiner neu strukturierten Fachbereiche werden sich unseren Leserinnen und Lesern in den nächsten Ausgaben dieser Zeitschrift näher vorstellen.  Swaantje Düsenberg

Benjamin Knollmann ist seit März 2016 betrieblicher Prokurist der GDA. Er kennt jedoch alle Produktbereiche des Unternehmens bereits seit 2004 aus dem Effeff. DaMartin Rehberg

Dr. Holger Horrmann

Benjamin Knollmann

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GDA in RHEINLANDPFALZ

Große

Schönheitskur Neustadt a.d. Weinstraße

Rein ins nasse Vergnügen, Muskeln, Gelenke und Kreislauf schön in Schwung bringen – und sich dabei so wohl fühlen wie ein Fischlein im Wasser. Das ist der größte Spaß für viele Schwimmerinnen und Schwimmer im Wohnstift Neustadt in der Pfalz. Jetzt haben sie doppelt Freude daran. Denn aus dem Schwimmbad des Hauses ist nach seiner Renovierung ein wahres Kleinod geworden.

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ahresanfang 2016 hatte jenen Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich hier gern tummeln, eine dreiwöchige Durststrecke beschert. Denn dem Areal war mitsamt allen dazugehörenden Räumlichkeiten eine große Schönheitskur verordnet worden. Bei der Neueinweihung konnten sich die Neustadter Schwimmerinnen und Schwimmer dann persönlich davon überzeugen, wie gelungen der Wellnessbereich umgestaltet worden ist. „In so kurzer Zeit eine so hochwertige Renovierung – alle Achtung, davor muss man den Hut ziehen“, freut sich zum Beispiel Marion Meyer, die die regelmäßige Wassergymnastik im Haus leitet. Schon im Foyer des Wellnessbereiches wird der Schwimmgast optisch von der Weite des Meeres empfangen, in die ein Steg hineinragt. Diese Anmutung erweckt eine neue Fototapete, vor der ganz reale Korbsessel zum Verweilen einladen. Auch der Eingangsbereich zu Schwimmbad, Sauna und Duschen präsentiert sich im mediterranen Flair und weckt Urlaubsfreuden. Das war von der Mannschaft der Haustechniker, die hier ihre ganze Kreativität entfaltet hat, durchaus beabsichtigt. Ihre Handschrift, ihr handwerk-

6 LEBEN BEI DER GDA 2.2016

liches Können und ihre vielen Ideen haben das gesamte Areal bis hinein ins kleinste Detail geprägt. „Es war schön, mit wie viel Elan alle Kollegen bei der Sache waren, wie gut das Konzept umgesetzt wurde und dass hier jeder seine Ideen hat einfließen lassen“, betont Wolfgang Enzenauer, Leiter der Haustechnik, die Leistung seines Teams. Darauf kann er wahrlich stolz sein: Der Maler hat die gesamte Zeit seine Pinsel und Tapezierutensilien geschwungen und auch der Einsatz des Elektri-

kers, des Schreiners und des Sanitärtechnikers waren oft genug gefragt. Einzig die Fliesenarbeiten sind einem externen Unternehmen überlassen worden. Wolfgang Enzenauer denkt noch einmal zurück: „Besonders spannend fand ich die Verwandlung der Sauna – wie wunderschön sie geworden ist, auch mit der neuen Innenbeleuchtung und den Accessoires!“ Aber auch den verschönerten Ruheraum mit seinen neuen Möbeln und der Fototapete findet er gelungen.

Die tüchtigen Teams von der Haustechnik und Reinigung

Fotos: A. B. Engelhart

Bei der feierlichen Neueröffnung des Wellnessbereichs dankte Stiftsdirektor Christoph Stöckmann aber als erstes den Schwimmerinnen und Schwimmern, die sich während der Schließung in Geduld üben mussten. Auch die fleißigen Damen von der Reinigung freuten sich anschließend über den Dank des Direktors, ebenso natürlich die Herren von der Haustechnik. Diesen anerkennenden Worten schloss sich Gerhard Hellmann, Vorsitzender des Fördervereins im Wohnstift, gern an, bevor er alle Anwesenden damit überraschte, dass der Förderverein die Kosten für den neuen Fußbodenbelag in Foyer und Gängen sowie für den Neuanstrich der Decken übernehmen wird. Dafür gab es rauschenden Applaus. Viele Gäste der Feier streiften sich anschließend blaue Hygieneschützer über die Straßenschuhe und nahmen den neuen Wellnessbereiches in Augenschein. „Wie hübsch und zugleich praktisch alles geworden ist“, begeisterte sich Helga Stiehler (79) z.B. über die großen Spiegel, neuen Haartrockner und die dekorative Ausstattung. „Und überall genug Haken für Handtuch und Bademantel.“ Den durchdachten Installationen zollte auch Anne Rummer (75) Anerkennung: „Die Armaturen sind nun leichter zu bedienen, es gibt mehr Haltestangen und ich kann die Seife gut abstellen.“ Sehr angetan ist sie aber vor allem von der geschmackvollen, schönen Atmosphäre. „Die Bilder erinnern mich an unsere früheren Urlaube auf Sylt!“ Das Ehepaar Rummer nutzt das Schwimmbad im Wohnstift nun wieder dreimal die Woche am liebsten gegen Abend. „Warmes Wasser tut mir immer gut. Darin kann ich meine Übungen, die ich in der Reha gelernt habe, prima ausführen“, verrät Günter Rummer (86). „Wir sagen der GDA für die groß-

i KOPF AN KOPF IM ABSCHLUSSKONZERT In diesem Jahr musizierten im Wohnstift Neustadt 10 von 30 Meisterschülern in einem Abschlusskonzert um den ersten Platz. Das Niveau war wieder ganz enorm! Hinsichtlich ihres technischen Könnens lagen die Teilnehmer Kopf an Kopf. So machten lediglich Nuancen in der instrumentalen Erzählkraft, Tonschönheit und eventuell der musikalischen Ausstrahlung den kleinen Unterschied. Im Fach Geige kürten die Jury und unser Publikum die erst 15-jährige Geigerin Leyang Tang aus Quanzhou, der chinesischen Partnerstadt Neustadts, zur Siegerin (Foto). Sie weilte schon zum dritten Mal hier vor Ort. Im Fach Bratsche gewann ganz knapp der 22-jährige Jannis Rieke aus Bremen.  abe

zügige Renovierung und dem Förderverein für die spontane Kostenbeteiligung herzlichen Dank!“ Viele Bewohner gehen aber auch täglich ins Schwimmbad, für die meisten war es der größte Pluspunkt bei der Entscheidung für den Einzug ins Wohnstift Neustadt. Ilse Metzinger (86) ist morgens immer die erste. „Ich bin nämlich Rückenschwimmerin und möchte im Wasser mit niemandem kollidieren“, sagt sie. Den regelmäßigen Wassersport betreibt sie zum Wohle ihrer Knochen und Gelenke. „Außerdem bin ich sowieso an der Ostsee aufgewachsen und schwimme schon seit meiner Kindheit fast täglich.“ Zu den „Frühschwimmern“ gehört auch das Ehepaar Rosemarie (80) und Jürgen Wiedemann (85). „Wir sind morgens immer bei den Ersten“, so die beiden. Die gleich bleibende Wassertemperatur von 30° Grad empfinden sie als höchst an-



BEWEGUNG IM WASSER BEUGT

VIELEN PROBLEMEN VOR ODER LINDERT SIE.

Wiedereröffnungsfeier mit Stiftsdirektor Stöckmann (rechts)

genehm, ebenso das nun so ansprechend und harmonisch umgestaltete Ambiente. „Eine tolles Ergebnis!“, fügte Frau Wiedemann hinzu. Christel Nabrotzky (97) genießt es auch wieder, morgens ihre Bahnen im Wasser zu ziehen. Sie tut das fast täglich. „Nur sonntags, da schlafe ich aus“, schmunzelt die ehemalige Sportlehrerin. „Aber ich wäre heute längst nicht mehr so beweglich, wenn ich nicht so viel geschwommen wäre.“ Eine gleichfalls fleißige Schwimmerin ist Annemarie Reinhardt (88). „Mir tun nach dem Aufstehen oft erstmal die Gelenke weh. Aber das warme Wasser und die Gymnastik beseitigen die Steifigkeit im Nu.“ Helga Stiehler nickt. „Ja, Bewegung im Wasser beugt vielen Problemen vor oder lindert sie. Wer also etwas zu klagen hat, sollte ruhig mal donnerstags morgens bei der Wassergymnastik vorbeischauen!“ Diese wird übrigens oft mit Übungen angereichert, bei denen Wassersportgeräte zum Einsatz kommen. Sie haben nun einen eigenen Lagerraum erhalten, aus dem sich jeder Schwimmbadgast bedienen kann. Insgesamt ziehen alle ein durch und durch positives Fazit: Es hat sich gelohnt! Das neue Farbkonzept, die schöne Beleuchtung, die gute Beschilderung, die grundsanierten Sanitärbereiche, die klug und attraktiv ausgestatteten Umkleidekabinen – alles findet großen Zuspruch. Nicht zuletzt ist das auch das Verdienst des Reinigungsteams. Dessen Leiterin Andrea Burkhardt sagt zum Schluss: „Wir haben nach der Renovierung zwei ganze Tage mit sechs Personen geschrubbt, gewienert und gewischt. Und hatten trotz maschineller Unterstützung und eines speziellen Reinigungsmittels hinterher ordentlich Muskelkater. Aber das Ergebnis macht uns alle froh!“ Einen besseren Schlusssatz kann keiner finden.  Anne-Bärbel Engelhart

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Seelenleben EINES MEISTERS Foto: J. Hammel

Trippstadt

Prof. Wieland Ramm liest Wilhelm Busch

Wilhelm Busch gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter, seine zahllosen Werke sind heute noch beliebt wie eh und je. Kein Wunder also, dass sich bei der musikalischen Lesung im Trippstadter Wohnstift viele begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer einfanden. Dabei führte Professor Dr. Wieland Ramm unter musikalischer Begleitung von Bewohnerin Margarete Malkomes das Publikum auf eine literarische und biografische Reise durch Leben und Werk des außergewöhnlichen Künstlers.

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rofessor Dr. Wieland Ramm ist seit Kindesbeinen fasziniert von Wilhelm Busch. „Ich bin von der Begeisterung meines Vaters angesteckt worden“, verrät er seinem Publikum. Immer noch fesseln ihn nicht nur die Gedichte und Bildergeschichten des deutschen Schriftstellers mit der spitzen Feder, sondern auch dessen durchaus ungewöhnliche Biografie. Die autobiografische Sicht des Dichters spiegelt sich vielfach in seinem Werk wieder, wie Prof. Ramm gekonnt vorträgt.

Malkomes. Am Klavier verstand es die Bewohnerin auf wunderbare Weise, Stimmungen aus der Lesung von Prof. Ramm aufzunehmen, nachzuzeichnen und zu pointieren. Etwa wenn es der alternde Seiltänzer im Buschs Gedicht „Der Narr“ noch einmal wissen will und wieder aufs Seil steigt, aber ein unglückliches Ende nimmt:

Er fiel herab in großer Eile Und knickte sich die Wirbelsäule. „Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm!“ So äußert sich das Publikum.“

Lesung mit musikalischer Pointierung Die Bewohner/innen lassen sich sofort von seinem Vortrag mitnehmen auf eine lebendige Führung durch das Seelenleben des Dichters. Den perfekten Rahmen dafür lieferte die musikalische Untermalung durch Margarete

8 LEBEN BEI DER GDA 2.2016

In anderen vorgetragenen Stücken stellte Wieland Ramm seinen Lieblingsdichter als einen ebenso selbstkritischen wie menschenkritischen Künstler vor. In „Der Ruhm“ dichtete der etwa:

So kam er unter Glas und Rahmen Mit Datum, Jahreszahl und Namen Und bleibt berühmt und unvergessen Bis ihn zuletzt die Motten fressen. Man möchte weinen, wenn man sieht, Daß dies das Ende von dem Lied. Auch wenn Busch als „humoristischer Dichter und Zeichner“ gilt, entwirft Prof. Ramm an diesem Nachmittag das überlieferte Bild eines ernsten und verschlossenen Menschen, dessen Leben immer wieder von enttäuschten Hoffnungen und zu hohen Erwartungen an sich selbst geprägt war.

Der junge Busch als Suchender Als ältestes von insgesamt sieben Geschwistern 1832 geboren, wächst der junge Wilhelm zunächst bei seinen Eltern im kleinen niedersächsischen Dorf Wiedensahl heran. Mit neun Jahren gibt ihn sein Vater zum Onkel und dessen Frau ins 165 Kilometer entfernte Ebergötzen im südlichen Niedersachsen. In der Pastorenfamilie soll der Junge der Enge seines Elternhauses entkommen und auch eine bessere Schulbildung erhalten, als die kleine Wiedensahler Dorfschule es erlaubte. Im Erwachsenenalter beschreibt sich Wil-

Vers gemacht, in „Der Nöckergreis“ reimte er in seinem unnachahmlich frechen Stil etwa:

Es war mal ‘ne alte runde Madam, Deren Zustand wurde verwundersam. Bald saß sie grad, bald lag sie krumm, Heut war sie lustig und morgen frumm; Oft aß sie langsam, oft aber so flink, Wie Heinzmann, eh er zum Galgen ging. Oft hat sie sogar ein bissel tief Ins Gläschen geschaut, und dann ging’s schief. Sodann zerschlug sie mit großem Geklirr Glassachen und alles Porzellangeschirr. Da sah denn jeder mit Schrecken ein: Es muß wo was nicht in Ordnung sein. helm Busch als ein sensibles Kind, das „die Bangigkeit gründlich studiert“ habe. Der zarte, schüchterne Junge lernte mit 14 Jahren seinen damals besten Freund Erich Bachmann kennen, einen pausbäckigen, selbstbewussten Jungen. Diese langjährige tiefe Freundschaft findet in der weltberühmten „Bubengeschichte“ ihren Niederschlag: Ein stämmiger Max mit Pausbacken und ein schlanker Moritz mit großer Tolle hecken zusammen Streiche aus, die sich Wilhelm als Kind nie getraut hätte. Der junge Busch hat während seines Lebens beim Onkel nur wenig Kontakt zu seinen Eltern, und auch später bleibt das Verhältnis distanziert. Wohl auf Wunsch seines Vaters schreibt sich Wilhelm zwar für einen technischen Studiengang ein. Er wechselt aber kurz vor dem Abschluss an die Kunstakademie in Düsseldorf, dann an die Hochschule im belgischen Antwerpen und schließlich für ein weiteres Kunststudium nach München. Doch nichts davon bringt er zu Ende, es will ihm

nicht gelingen, Maler zu werden. Vielmehr lässt er sich jahrelang ohne Plan und Ziel treiben, von Selbstzweifeln geplagt. Erst durch die freie Mitarbeit beim Münchner Verleger Kaspar Braun kann Busch erstmals seinen Lebensunterhalt selbst verdienen.

Tiefgründige Kühnheiten Professor Dr. Wieland Ramm beweist mit seinen Erläuterungen in der Lesung im Trippstadter Stift das richtige Gespür für die lauten und leisen Töne, mit denen Wilhelm Busch sich und seine Sicht auf die Welt darstellt. Die Wirkung seiner gezeichneten Geschichten verstärkt er mit treffsicheren Versen, die nur vordergründig harmlos erscheinen, tatsächlich aber voller Überraschungen und sprachlichen Kühnheiten sind. In Wort und Bild ironisiert Busch Sachverhalte, er spottet, er überspitzt, er ist manchmal auch doppeldeutig bis an die Grenze. Kaum ein Thema ist ihm zu heilig, um es nicht „aufzuspießen“. Auch auf das Älterwerden hat sich der Dichter einen

i GLÜCKWUNSCH AN VERENA BONIN! Nein, das war gewiss kein Aprilscherz: Stiftsdirektorin Verena Bonin beging am 1. April 2016 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum im Wohnstift Trippstadt. Und es ist auch kein Aprilscherz, dass ihr die Arbeit dort nach einem Vierteljahrhundert immer noch große Freude bereitet. Die engagierte Direktorin, die auch in Trippstadt wohnt, hängt unverändert mit ganzem Herzblut an „ihrem“ Haus. Hier trat sie am 1. April 1991 zunächst eine Stelle als Mitarbeiterin der Verwaltung an. Dabei oblagen ihr sogleich Schlüsselaufgaben wie die Kassenführung und der Personalbereich. Eingestellt hatte sie der damalige Direktor Klaus Kaldrack, den Verena Bonin schon bald vertrat, wenn er verhindert war. Auch die nachfolgenden Stiftsleitungen vertrauten der gelernten Bürokauffrau als faktische Stellvertreterin. Am 1. Oktober 2012 feierte das Stift dann sein 40. Jubiläum – und just an diesem Tag wurde Verena Bonin auch zur offiziellen Leiterin des Hauses ernannt. Seitdem hat die heute 49-jährige Direktorin dort viel bewirkt, auch das Dach und die Heizung sanieren lassen, und plant nun die Generalüberholung des Stiftsgartens.  sd

Foto: E. Hanfstaengl

Wilhelm Busch (Foto oben) hat niemals geheiratet, sondern ließ sich, zurückgekehrt nach Wiedensahl, von seiner Schwester Fanny den Haushalt führen. 1896 gab er das Malen auf und die Rechte an seinem Werk an den Verlag Bassermann ab. Zwei Jahre später zog er mit der verwitweten Fanny zu seinem Neffen nach Mechtshausen. Im Folgejahr entstanden hier auch seine letzten Gedichte, die in den Sammlungen „Schein und Sein“ und „Zu guter Letzt“ veröffentlicht sind. Im Januar 1908, als Wilhelm Busch verstarb, waren von „Max und Moritz“ bereits mehr als 430.000 Exemplaren verkauft worden. Das Kinderbuch war 1865 erstmals erschienen und wurde bis heute in fast 300 Sprachen und Dialekte übertragen. Das Publikum der Trippstadter musikalischen Lesung dankte Prof. Ramm und Margarete Malkomes für diesen kurzweiligen Nachmittag mit einem großen Applaus.  Marina Haßelbusch/Jessika Hammel

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Foto: Photographee.eu

GESUND HEIT

Mobile Reha MITDENKEN „Ich gehe jetzt erstmal in die Reha.“ Das hört man oft, wenn jemand z.B. wegen einer akuten oder chronischen Erkrankung oder einem Unfall behandelt werden musste. Die „Reha“ findet dann in einer stationären Einrichtung oder ambulant in einer Tagesklinik statt. Wenig bekannt ist dagegen, dass unter bestimmten Bedingungen auch Ansprüche auf eine „Mobile Reha“ bestehen. Heißt: Sie kommt zum Patienten nach Hause. Diese Möglichkeit wird noch viel zu selten genutzt. Wichtigstes Ziel einer Rehabilitationsmaßnahme ist immer, ein weitgehend selbständiges Leben zu ermöglichen und soziale Teilhabe zu sichern. Im Ergebnis geht es also immer um Lebensqualität. Leider herrscht jedoch der Glaube vor, dass pflegebedürftige oder demenziell veränderte Menschen gar nicht „Reha-fähig“ wären. Das stimmt aber meist nur insofern, als dass es ihnen oft schwer fällt, sich in der fremden Umgebung einer Reha-Einrichtung zurecht zu finden. Es ist aber nachgewiesen, dass auch Menschen mit Pflegebedürftigkeit und/oder Demenz von Reha-Maßnahmen profitieren. Deshalb wurde bereits 2007 in § 40 Absatz 1 des V. Sozialgesetzbuches die Rechtsgrundlage für die sogenannte „Mobile Reha“ geschaffen. Sie bedeutet: Nicht der Patient geht in die Reha – sondern die Reha kommt zum Patienten in seine eigene Wohnung. Hier führt ein interdisziplinäres Team unter ärztlicher Leitung sämtliche Maßnahmen durch (in der Regel dreimal wöchentlich 45 Minuten). Der Ge-

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setzgeber spricht hier von der Reha in „eigener Häuslichkeit“. Dazu gehört natürlich auch das Appartement oder Zimmer in einem Seniorenstift bzw. einem Pflegeheim! In der vertrauten Umgebung kann sich der Patient meist gut auf die Arbeit mit dem RehaTeam einlassen. Denn es integriert sich in besonderem Maße in seine Lebenswelt und passt sie ggf. an die Erfordernisse an. So kann der Patient zu Hause auch sofort praktisch umsetzen, was er gelernt hat. Zur „Mobilen Reha“, auf die auch Menschen mit Demenz gut ansprechen, gehört außerdem, dass die Angehörigen und das soziale Umfeld mit einbezogen werden. Auch für dieses Reha-Modell werden schon bei der Beantragung individuelle Ziele festgelegt, die möglichst konkret formuliert sind. Also nicht allgemein nur „mobiler werden“, sondern z. B. „zwei Stunden sitzen können, um an Gesprächen oder einem Kartenspiel teilnehmen zu können“ oder „sich wieder allein an- und auskleiden können“ oder „nachts



TRETEN SIE DEN KRANKENKASSEN RUHIG MAL AUF DIE FÜSSE, NACHDEM SIE DEN ANTRAG GESTELLT HABEN!

wieder den Toilettenstuhl nutzen können“. An solchen Zielen wird deutlich: Die Mobile Reha soll wie alle Reha-Maßnahmen die soziale Teilhabe des Patienten sichern und Pflegebedürftigkeit vermeiden bzw. mindern. Dabei kann das Training von Kraft, Ausdauer und Koordination deutlich mehr bewirken, als es Medikamente allein vermögen. Kostenträger der „Mobilen Reha“ sind immer die Krankenkassen. Sie entscheiden über Umfang, Art und Dauer der Maßnahme. Prof. Peter Udsching, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht, macht Leitungskräften von Senioreneinrichtungen wie Patienten Mut, den Anspruch auf Mobile Reha mehr durchzusetzen, und sagt: „Treten Sie den Krankenkassen ruhig mal auf die Füße, nachdem Sie den Antrag gestellt haben!“ Sollte Ihre Lebenssituation oder die Ihres Angehörigen eine Mobile Reha nahelegen, so sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt oder auch gern mit den Pflegedienstleitungen in Ihrem GDA-Haus.  Swaantje Düsenberg

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TREND AUF DEM TELLER Auch neu eingeführte Lebensmittel wie die brasilianischen Açai-Beeren, chinesische Goji-Beeren oder mexikanische Chia-Samen vollbringen keine Wunder. Sie werden in Deutschland wegen ihres hohen Vitamin- bzw. Nährstoffgehalts mittlerweile aber als wahre Sensation gefeiert. Doch Ernährungswissenschaftler bleiben gelassen und erinnern daran, dass auch „Altbewährtes“ auf dem Teller wie Paprika, Brombeeren oder Leinsamen mit vielen wertvollen Vitaminen und Inhaltsstoffen punktet.  eenj hegr o: T t Fo

GESUNDE ZÄHNE IN JEDEM ALTER Regelmäßige Mundhygiene schützt den gesamten Körper vor Krankheiten. Doch verschiedene Studien zeigen, dass gerade viele Senioren auf eine kontinuierliche Mundhygiene verzichten. Werden aber Zahnbeläge nicht ordentlich entfernt, haben die darin lebenden Bakterien leichtes Spiel. Sie vermehren sich munter und verursachen nicht nur Karies und Zahnfleischentzündungen. Über die Blutbahnen können sie in den restlichen Körper gelangen und dort weitere Erkrankungen auslösen, bis hin zu Herzbeschwerden, rheumatischen Entzündungen oder bei Diabetes eine schlechtere Einstellbarkeit des Blutzuckers. 

GESUNDHEIT AUS DEM 3-D-DRUCKER

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Immer mehr Patienten entscheiden sich für ein künstliches Knie-, Hüft- oder Schultergelenk aus dem 3-D-Drucker. Mit dieser sogenannten „additiven Fertigung“ kann das Implantat individuell maßgeschneidert werden und so letztlich besser anwachsen. Dafür wird am Computer ein dreidimensionales Modell Schicht für Schicht zerlegt und anschließend entsprechend schichtweise ausgedruckt. Im Vergleich zu herkömmlichen Prothesen schlagen jedoch die (noch) deutlich höheren Kosten der neuen Prothesenherstellung nachteilig zu Buche. Außerdem fehlen bisher Langzeitstudien, die Auskunft über Haltbarkeit und Zufriedenheit der Patienten geben. 

IMPFEN OHNE PIKS

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Für eine Immunisierung könnten Pflaster die Spritzen bald ablösen. Australische Wissenschaftler haben nämlich ein sogenanntes Nanopflaster entwickelt, das in tausenden winzigen Silikon-Projektilen Impfstoff enthält. Nach dem Aufkleben geben diese die in ihnen enthaltenen Antikörper unter die Haut ab, wo sie gleich auf die körpereigenen Immunzellen treffen. Damit könnte diese Methode wesentlich effizienter sein als die herkömmliche Impfung. Außerdem erleichtert das Nanopflaster das Impfen in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung.  ze ee sk

HAPPY END MIT TRÄNEN Forscher bestätigen einen Zusammenhang zwischen Glücksgefühl und Tränen, wenn wir im Kino trotz Happy End gerne mal ins Taschentuch schniefen. So gaben die Probanden einer Studie an, sich nach dem Ansehen eines anrührenden Films trotz vergossener Tränen glücklicher als vorher zu fühlen. Dafür machten die Forscher ein spezielles Hormon verantwortlich, das durch angenehme Reize ausgeschüttet wird. Eine andere Erklärung liegt in den sogenannten Spiegelneuronen. Das sind bestimmte Nervenzellen im Gehirn, die die Stimmung anderer Menschen auch in uns erklingen lassen. 

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GDA in HESSEN

Man muss nicht selbst ein 5-Sterne-Koch sein, um die Qualität von Speisen beurteilen zu können. Wenn sie appetitlich angerichtet sind und den Gaumen kitzeln, uns geschmacklich vielleicht sogar an herrliche Momente erinnern, dann bleiben beim Feinschmecker keine Wünsche offen. Genau das möchte Angela Zorn erreichen. Die Küchenchefin im GDA Hildastift Wiesbaden beweist mit ihrem Team täglich: Kochen ist nur zu einem Teil Können – der andere Teil ist Kunst.

Wiesbaden

Kochen mit HERZ UND VERSTAND

D

as Café im Hildastift füllt sich für das Besondere Abendessen langsam. Servicekraft Ricarda Pluc kredenzt den Gästen schon mal einen kühlen Tropfen Wein, der heute wunderbar zum Thema passt. Auf der Karte stehen Variationen vom Flusskrebs: eine Krebsschaumsuppe mit Einlage, ein im Glas servierter Flusskrebs-Cocktail mit Apfel und Mango und für die Gourmets ein Bärlauch-Risotto mit Flusskrebsen oder alternativ Flusskrebse in Orangen-Buttersoße an schwarzen Bandnudeln.

Genießer unter sich Während in der Küche nun gewirbelt wird, um die Bestellungen der Gäste zu erfüllen, wird drüben am Ecktisch schon munter geplaudert. Hier trifft sich jeden Abend für anderthalb Stündchen eine gesellige private Bewohnerrunde, die sich heute auch die Flusskrebse nicht entgehen lassen möchte. Man spricht über den Tag, die Familie; die Stimmung ist heiter. „Wir haben hier im Stift zusammengefunden“, sagt Dr. Karl Eckert und wird von Dr. Hiltraud Mahler bestätigt: „Es ist

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wichtig, dass man einen festen Kreis hat.“ Dazu gehören u.a. auch Annerose Paech sowie Hannelore und Gerhard Huth. Das Ehepaar lebt seit zwei Jahren im Hildastift und feiert im Herbst 2016 seine Eiserne Hochzeit. „Wir sprechen hier in unserem Kreis über alle möglichen Themen – nur nicht über Politik“, sagt Hannelore Huth jetzt. „Aber Witze erzählen ist erlaubt, wir lachen nämlich alle gern!“ Dann kommen auch schon die Köstlichkeiten auf den Tisch, die allen prächtig munden und bei Karl Eckert gar eine Kindheitserinnerung aus dem Vogelsbergkreis wecken. „Dort haben wir als Buben die Flusskrebse noch mit der Hand gefangen.“ Nico Panzer, der als Koch für das heutige Besondere Abendessen verantwortlich zeichnet, hat die Zutaten natürlich nicht persönlich aus dem Fluss gefischt. Er hat aber alle Register gezogen – für die Zunge wie fürs Auge – um aus ihnen bis ins Detail wahre Gaumenfreuden zu komponieren. Und da Flusskrebse wirklich genossen werden sollen, wird die Bewohnerrunde nun ihrem Schmaus überlassen.

Küchenchefin Angela Zorn vor einem Gemüsebeet im Stiftsgarten

Ein junges Talent will lernen Dass nicht die Küchenchefin selbst, sondern heute ihr junger Koch Nico Panzer an den Töpfen kreativ wurde, ist kein Zufall. Denn Angela Zorn hat es sich zum Prinzip gemacht, ihr gesamtes Team zu fördern und ihm Mut zu machen, sein Wissen und Können unter Beweis zu stellen. „So kann sich jeder wie heute Herr Panzer verwirklichen“, sagt die 38-Jährige und ergänzt, dass sie in solchen Fällen keine Vorgaben mache, um nicht die Lust und Leidenschaft auszubremsen. Ihr selbst merkt man die Lust und Leidenschaft deutlich an, Angela Zorn kocht mit Akribie, Herz und Verstand. Sie hatte aber auch gute Lehrmeister, zuallererst die Mutter, eine gelernte Köchin, sowie die Großmutter, die Wirtin einer Straußwirtschaft. So kam die kleine Angela schon von Kindesbeinen an mit der Küche in engen Kontakt und entdeckte dort früh ihre Passion. Dennoch wollte sie 16-jährig die Straußwirtschaft nicht übernehmen, sondern lieber den Beruf der Köchin erlernen. „Und zwar von der Pike auf “, sagt sie und fand im Best Western Penta-Hotel, dem heutigen Dorinth Hotel, ihre nächsten Lehrmeister. Die Ausbilder erkannten das Talent der jungen Frau sofort und übernahmen sie direkt ins zweite Lehrjahr.



WIR MÖCHTEN UNSERE BEWOHNER MIT DEN SPEISEN BEGLÜCKEN.

 Jungkoch Nico Panzer

Gute Ausbilder – beste Ergebnisse Hier durchlief Angela Zorn nun alle wesentlichen Positionen. Der Saucier führte sie in die Zubereitung von Soßen, aber auch von Fisch und Fleisch ein, verkörperte also zugleich auch den Poissonnier (Fischkoch) und Rotisseur (Bratenkoch). Diese hohe Verantwortung für solch’ wichtige Kompenenten war der Auszubildenden sehr bewusst, dennoch entflammte sie schnell für den Bereich. Beim Entremetier erlernte Angela Zorn dann die Kunst, Suppen und Beilagen anzurichten. Der Gardemanger weihte sie in die Geheimnisse der kalten Küche ein, und der Pâtissier schuf ihr Wissen im Bereich Desserts.

Derart bestens ausgebildet, schwang die junge Frau nun den Kochlöffel virtuos etwa im Mainzer Hilton Hotel und langjährig auch im Parkhotel Schlangenbad. Ihren Traum aber, einmal für alte und vielleicht sogar kranke Menschen zu kochen, hegte sie weiter. Denn sie hatte miterlebt, wie ihre Großmutter einmal im Krankenhaus nicht gesund werden konnte, nur weil sie dort nicht liebevoll und gut bekocht wurde. 2008 verwirklichte Angela Zorn ihren Traum und ging zunächst als stellvertretende Küchenchefin ins GDA Hildastift, um hier ab 2015 das Zepter zu übernehmen. Heute freut sie sich, dass der Zusammenhang zwischen Gesundheit, Wohlbefinden und guter wie schmackhafter Ernährung in aller Munde ist, im Hildastift ist er das schon lange. Auch deshalb arbeitet Angela Zorn u.a. eng mit den Pflegefachkräften zusammen, serviert im Pflegebereich z.B. passierte Kost in attraktiven Formen oder als hoch kalorischen Kuchen. Und wenn sie ein Gericht heute in einem Glas präsentiert, so ist das nicht nur ein optisches Highlight, sondern Schicht für Schicht ein Geschmackserlebnis.

Mit Speisen beglücken Ihr ganzes Team muss wie ein Uhrwerk funktionieren und ihre Liebe zum Detail teilen, das ist der Küchenchefin wichtig. „Wir möchten

Gesellige Bewohnerrunde mit Servicekraft Ryszarda Pluc

unsere Bewohner nämlich mit den Speisen beglücken und nicht einfach nur satt kriegen“, sagt sie. Dafür werden möglichst viele Wünsche erfüllt, die ihr auch der Essensausschuss vorträgt. Und ebenso stellt Kulturreferentin Andrea Derstroff das Küchenteam vor Herausforderungen – kein Wunder bei den vielen schönen Veranstaltungen, die kulinarisch begleitet werden. „Aber Frau Zorn liegt stets der richtige Geschmack auf der Zunge. Sie hat immer kreative Ideen, mit welchen Speisen ein Event gekrönt werden kann“, sagt Andrea Derstroff. Und schon wird wieder an den Töpfen jongliert mit vielen Gewürzen und Kräutern, die zuweilen auch aus dem hauseigenen Kräutergarten stammen. Dass es den überhaupt gibt, ist auch dem stets sehr engagierten Bewohner Erwin Bopp zu verdanken. Bleibt nur noch die Frage, wie sich Angela Zorn allein unter Männern fühlt – denn alle anderen Küchenchefs in den GDA-Häusern sind männlich. „Das ist für mich kein Thema“, sagt sie selbstbewusst, „das Ergebnis muss überall stimmen. Und die Kooperation mit den Kollegen ist allerbestens.“ Dann verschwindet die Küchenchefin wieder in ihrem Reich, um sich neuen Köstlichkeiten zu widmen.  Swaantje Düsenberg

i MEHR WISSEN

FÜR ALLE

Stiftsdirektor Jens Wolter hat den Mitarbeitenden des Hildastiftes kürzlich eine besondere Fortbildung geboten. Alle Abteilungen, von der Reinigung und Verwaltung über die Küche, den Service sowie die Pflegedienste bis hin zur Wohnstiftsberatung und Rezeption waren eingeladen, zum Wohle der Bewohner dazuzulernen. Es ging um gesundheitliche Informationen über Herzinsuffizienz – Blutdruck, Blutzucker und Puls – Diabetis mellitus – Verhalten im Notfall. Die vier Referenten waren Stiftsarzt Dr. Christoph von Papen, Bisera Mujanovic (Pflegedienstleitung ambulant), Dzevad Parcic (Pflegedienstleitung Wohnpflege) und GDA-Caremanager Tilman Leptihn. Sie schulten an diesem Nachmittag 40 Teilnehmer im Rotationsverfahren – für jedes Thema eine Stunde. „Das war ein voller Erfolg“, zog Jens Wolter anschließend Bilanz. „Und das Beste daran: Das neue Wissen der Mitarbeiter kommt letztlich unseren Bewohnern zugute.“  sd

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Bad Homburg

Wertschätzendes

Staunen

In den beiden Bad Homburger GDA Häusern bereichern junge Menschen regelmäßig das Leben. Hier trifft jugendlicher Schwung auf reife Lebenserfahrung – eine immer wieder gelungene Mischung! Foto: C. Feger

Im Rind’schen Bürgerstift schnupperten Jungen und Mädchen am „Zukunftstag“ in den Pflegeberuf hinein und nahmen wertvolle Erfahrungen und erstaunliche Erkenntnisse mit nach Hause. Im Domizil am Schlosspark brachte ein blutjunger Künstler mit einem Klavierkonzert den Senioren kulturellen Genuss ins Haus und erntete große Bewunderung.

„Das hatte ich mir anders vorgestellt“ Jana Bajalovic resümiert ihre Erfahrungen mit folgenden Worten: „Das war ein super Tag! Ich habe viel gelernt, außerdem hat es mir echt Spaß gemacht. – Und das Haus ist auch überhaupt nicht so, wie ich mir ein Altenheim vorgestellt habe!“ Auch die anderen Teenager haben ihr Bild

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von der Arbeit mit Senioren an diesem Donnerstag im April revidieren müssen. Die Jungen und Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren verbrachten ihren sogenannten „Zukunftstag“ im Rind’schen Bürgerstift, das bereits zum zweiten Mal an dieser bundesweiten Aktion teilnahm. Sie ist das Produkt einer Gemeinschaftsinitiative verschiedener Institutionen, zu denen auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gehört. Mit dem sogenannten „Girls Day“ sollte ursprünglich nur das Interesse von Mädchen für typische Männerberufe geweckt werden. Analog dazu wurde später der „Boys Day“ für Jungen eingerichtet. Mittlerweile hat man dieses Hineinschnuppern der Jugend in unterschiedliche Berufsfelder „Zukunftstag“ genannt.

Im Rind’schen Bürgerstift hat er eine besondere Bedeutung, denn hier ermöglicht das GDA Haus den Kindern seiner Mitarbeitenden einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche eines Senioren- und Pflegeheims. Von der Küche bis zur Haustechnik, von der Reinigung bis zur Verwaltung, vom ambulanten Pflegedienst bis zur stationären Pflege lernten die Jugendlichen ein breites Tätigkeitsspektrum kennen. Neben theoretischen Grundlagen stand natürlich die Praxis im Vordergrund. Gegenseitig überprüften die „Zukunftskinder“ z.B. ihren Blutdruck oder legten sich Verbände an. Darüber hinaus prägte vor allem der direkte Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern ihr positives Fazit für diesen Tag. In gemischten Teams hatten Jung und Alt viel Spaß beim Stadt-Land-Fluss spielen. Und beim Gedächtnistraining überraschten die Senioren die Jugendlichen mit ihrem Können. Insgesamt staunten die Jungen und Mädchen überhaupt darüber, wie fit viele hochaltrige Bewohner/innen noch sind. Die Teenager erkannten im Laufe dieses Tages, dass ein alter Mensch trotz etwaiger Beeinträchtigungen über viele Fähigkeiten verfügt und noch so manches zu leisten vermag. Das war vielleicht ihre ernsthafteste Erkenntnis: Im Rind’schen Bürgerstift wird auf die Ressourcen der Senioren geblickt – und nicht nur auf Defizite! Besondere Freude hatten die jungen Menschen an der Haus-Rallye. Diese ist von Personalchefin Marina Bajalovic höchstpersönlich kreiert worden. Das war für die engagierte Organisatorin des Zukunftstages im Rind’schen Bürgerstift Ehrensache – und nicht nur, weil auch ihre Nichte Jana zu den „Zukunftskindern“ gehörte. Tatkräftig unterstützt wurde Marina Bajalovic bei der Programmgestaltung von Anna Lena Osthoff aus der psycho-sozialen Betreuung, der stellvertretenden Pflegedienstleiterin So-

Foto: G. Patt

„Ich bewundere sein Talent“ Die Leichtigkeit und zugleich große Ernsthaftigkeit der Jugend hat im Mai auch das Domizil am Schlosspark in der Person von Leon Wenzel erreicht. Hier überzeugte der 18-jährige Student der Musikhochschule Hannover nicht nur durch seine sympathische Ausstrahlung, sondern vor allem mit seiner außerordentlichen Leistung am Klavier, an dem er an diesem Nachmittag konzertierte. Dabei war der große Saal, zu dem der Raum Feldberg und der Raum Saalburg

zu besonderen Anlässen verbunden werden, sehr gut gefüllt. Und als besonderen Anlass darf man Leons Auftritt fraglos werten. Schließlich war der gebürtige Bad Homburger Konzertpianist Rolf Kohlrausch gleich mitgekommen, um seinen jungen Kollegen persönlich im Domizil am Schlosspark anzukündigen und vorzustellen. Kohlrausch selbst konzertiert seit mehr als 35 Jahren in Europa und Übersee. Dabei eilt ihm einerseits sein pianistischer Ruf voraus, andererseits doziert er an den Universitäten Augsburg und Würzburg und gilt als einer der angesehensten und erfolgreichsten Klavierpädagogen im RheinMain-Gebiet. Der Künstler nimmt sich nämlich auch talentierter Nachwuchsmusiker wie Leon Wenzel an, um sie auf ihrem Weg zu fördern. So konnten sich die Senioren des Domizils am Schlosspark vom außerordentlichen Talent Leon Wenzels überzeugen. Der musikalisch hochbegabte junge Mann führte souverän durch sein Programm, für das er Stücke zweier großer Komponisten ausgewählt hatte. Zwei Präludien aus dem zweiten Band des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach begeisterten das Publikum sehr. Es ließ sich aber auch von der ausdruckstarken Sonate a-Moll D 784 von Franz Schubert auf musikalische Höhenflüge mitnehmen. „Ich bewundere Leons außergewöhnliches Talent!“, schwärmte anschließend Bewohnerin Lieselotte Draheim, die eine passionierte

i DOPPELJUBILÄUM Foto: brittanen

raya Saim und dem examinierten Altenpfleger Max Merkel. Alle zusammen aßen auch mit den interessierten Teenagern gemeinsam zu Mittag im Speisesaal. Am Ende des Tages wartete auf jeden Schüler noch eine „Wundertüte“ mit Infomaterial und Naschereien. Den Bewohnerinnen und Bewohnern, die beim Zukunftstag mitgewirkt hatten, bescherte wiederum eine Tombola als Dankeschön kleine Gewinne, die der ortsansässige Drogeriemarkt DM beigesteuert hat. Auch die Senioren hatten viel Freude an der Gesellschaft der jungen aufgeschlossenen Menschen. Die Jugendlichen selbst bezeugten reges Interesse am Berufsfeld Pflege, das sie sich doch so ganz anders gedacht hatten. Wer weiß – vielleicht entscheidet sich der eine oder andere ja dank dieses Tages, seine berufliche Zukunft in diesem Bereich zu suchen.  Christiane Feger/red

Konzertgängerin ist. „Wirklich großartig!“, bestätigte auch Bewohner Dr. Conrad Sander das große Potenzial des jungen Mannes. Bemerkenswert erschien vielen Zuhörern zudem, dass Leon die komplexen Werke auswendig vorgetragen hat. Trotz seines jugendlichen Alters kann er bereits auf eine beachtliche Karriere am Klavier zurück blicken. Dazu gehören nicht nur Konzerte im In- und Ausland, sondern auch verschiedene bedeutende Auszeichnungen wie etwa erste Plätze bei „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene. Verschiedene Meisterkurse, davon einer mit Stipendium, haben Leon Wenzel zusätzlich inspiriert. Bereits mit 13 Jahren besuchte der Junge das Institut für Früh-Förderung der Musikhochschule in Hannover und schloss dieses Studium mit der Note „Sehr gut“ ab. Dort führt der junge Pianist sein Musikstudium nun als sogenannter Jungstudent fort. So endete dieser Nachmittag auch im Domizil am Schlosspark mit allseitig fröhlichen Gesichtern, in denen der erlebte Hochgenuss noch Nachklang fand.  Gudrun Patt/red

Der GDA Standort Bad Homburg hat in diesem Sommer gleich zwei gute Gründe zum Feiern: Das Domizil am Schlosspark beging bereits am 22. Mai 2016 sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass empfing Direktor Michael Großmann viel Prominenz und sorgte auch mit einem Festschmaus für die Bewohner dafür, dass sich alle mitfreuen konnten. Im Rind’schen Bürgerstift, wo Direktor Klaus Wimbert alle Fäden in der Hand hält, laufen die Vorbereitungen für das 20. Jubiläum im September dagegen noch auf Hochtouren. In unserer nächsten Ausgabe werden wir von beiden Feierlichkeiten ausführlich berichten.  sd

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Frankfurt

Grünes Wunder

Welche lukullischen Köstlichkeiten verbinden die meisten Menschen mit Frankfurt am Main? Na klar: Äppelwoi, Handkäs’ mit oder ohne Musik – und natürlich die „Grie Soß“. Die „Grüne Soße“ ist als Nationalgericht der Frankfurter so berühmt, dass ihr die Stadt jetzt schon zum neunten Mal ein einwöchiges Festival gewidmet hat. Und dieses Jahr mit einem eigenen Wettbewerbsbeitrag dabei: das GDA Wohnstift Frankfurt. Chefkoch Norman Wachter in eigens angefertigter Kochjacke

Moderator Anton Le Goff 

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ereits Anfang März hatte die „Grüne Soße“ die Medien bundesweit erobert. Die renommierte FAZ gönnte dieser Spezialität aus sieben Kräutern am 10. März sogar eine Titelgeschichte. Der Anlass: Die Eurokraten in Brüssel hatten der Frankfurter „Grünen Soße“ das EU-Gütezeichen „Geschützte geographische Angabe“ verliehen und Verfälschung und Nachahmungen so ein Ende gesetzt. Damit steht die Frankfurter Spezialität aus Kerbel, Borretsch, Sauerampfer, Petersilie, Pimpinelle, Kresse und Schnittlauch nun als geschütztes Nahrungsmittel in einer Reihe mit dem Dresdner Christstollen, den Aachener Printen, dem Schwarzwälder Schinken oder der Thüringer Rostbratwurst. Die strengen Richtlinien der EU sehen u.a. vor, dass die sieben Kräuter mit der Hand zu einem Soßengebinde zu verarbeiten sind,

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welches dann in ein blickdichtes Spezialpapier eingeschlagen wird. Die Zutaten müssen übrigens in einem vorgegebenen Mengenverhältnis zueinander stehen und aus Frankfurt oder angrenzenden Regionen stammen.

Tausende bei der „Kräuter-Berlinale“ Schon Goethe soll Überlieferungen zufolge ein großer Fan der „Grie Soß“ gewesen sein. Unweit seines Geburtshauses im Herzen Frankfurts wird auf dem Rossmarkt seit nunmehr neun Jahren im Mai das „Grüne Soßen Festival“ gefeiert. Dieses Event zu Ehren der berühmten Spezialität ist quasi die „KräuterBerlinale“ unter den Kochshows – nur lustiger und lustvoller! Gefeiert wurde wieder eine ganze Woche lang. Im Mittelpunkt der Abendveranstaltungen stand auch in diesem Jahr der kulinarisch-

kulturelle Wettstreit um die beste aller „Grünen Soßen“. Jeden Abend traten also hier sieben Koch-Teams gegeneinander an. Jeder dieser 49 hessischen Gastronomiebetriebe – darunter auch unser GDA Wohnstift! – wollte mit seiner „Kräuter-Kunst“ möglichst „Grüne-Soßen-König“ werden. Also bestritten am achten Festivaltag die sieben Tagessieger dann das große Finale, bei dem die allerbeste „Grie Soß“ gekürt wurde. Bis dahin hatten über 4.400 Festivalgäste 49 Soßen verkostet, die die Teams nach (geheimen) Rezepturen angerichtet hatten. Die einen schwören auf viel Joghurt, die anderen auf Mayonnaise oder Sahne. Die einen bevorzugen Senf in der Soße, die anderen nicht. Auch der Zusatz von gekochtem Ei ist reine Geschmackssache. Wichtig blieb: Die jeweilige Kreation musste der Jury, also dem Gaumen des Publikums, munden. Dabei konnten sich die Gäste gleich über doppelten Genuss freuen, wurden sie zur Verkostung doch zugleich von verschiedenen Künstlern prächtig unterhalten. Allen voran begeisterte der Kabarettist und singende Gastgeber Anton Le Goff, der als Conferencier jeden Abend Künstler wie Koch-Teams begrüßte und selbst ein großer „Grüne-Soße-Kenner“ ist.

GDA Soße – selbst kreiert Apropos Koch-Team: Zum ersten Mal hat sich in diesem Jahr auch das Küchenteam unseres GDA Wohnstifts unter der Leitung von Chefkoch Norman Wachter mit „seiner“ So-

Fotos (2): S. Imhoff

Wettbewerbsbeiträge ...

ßenvariante der Konkurrenz auf dem Festival gestellt. Und war in bester Gesellschaft – denn unter den Wettstreitern befanden sich auch höchst renommierte Frankfurter Apfelweinwirtschaften. Doch Norman Wachter war nicht bange, er hatte sich mit seiner Mannschaft gut vorbereitet. Das können insbesondere die 360 Bewohnerinnen und Bewohner unseres Wohnstifts bezeugen, die maßgeblich durch ihre hausinterne Vorverkostung zur Auswahl jener Soße beigetragen haben, die dann am Wettbewerbsabend serviert wurde. Sie gehört zu den klassische Varianten, bei denen die Kräuter mit Schmand, Eiern und etwas Senf zu einem geschmeidigen Gebinde verarbeitet werden. Gemäß den Wettbewerbsbestimmung des Festivals wurde unsere Kreation dann am Tag der Vorentscheidung, dem 12. Mai, in fünf 10Liter Eimer umgefüllt, mit einem GDA-Auf-

Foto: petrabarz

... und die Zutaten dafür

kleber versehen und ins Festivalzelt gebracht. Dort erhielt unsere Soße von einem Notar eine anonyme Nummer, um die Neutralität zu gewährleisten. Anschließend wurde sie vom Festival-Personal in viele kleine Probiergläser portioniert, so dass die rund 600-köpfige „Jury“ sie an diesem Abend genau so verkosten konnte wie die sechs anderen Soßen der Mitkonkurrenten.

And the winner is... Jetzt stieg die Spannung! Jeder teilnehmende Gastronomiebetrieb nahm mit ein bis zwei Vertretern am „Köche-Tisch“ Platz. In unserem Fall war dieser mit Küchenchef Norman Wachter sowie Stiftsdirektor Lothar Türkis, ursprünglich selbst ein gelernter Koch, so kompetent wie prominent besetzt. Zunächst stellte der Conferencier dann die „Urheber“ der abendlichen Soßen vor, wofür er jeden namentlich auf die Bühne bat. Für

i AUSFLUG ZUM KLOSTER LORSCH

Foto: B. Hofrichter

Die Menschen, der Sonnenschein und die Kulisse – alles strahlte, als 15 gut gelaunte Bewohner/innen im Mai einen Ausflug zum Areal Kloster Lorsch unternahmen. Es zählt seit 1991 zum UNESCO Welterbe. Eine junge Historikerin vermittelte uns hier die Geschichte des Klosters von den Anfängen im Jahr 764 bis zu seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Bewundert werden konnte u.a. auch die Königshalle. Mit ihrer weltberühmten bunten Sandsteinfassade ist sie das besterhaltene Gebäude nördlich der Alpen aus der Zeit Karls des Großen. Der Spaziergang auf dem Klosterhügel führte die Gruppe dann an der Zehntscheune und dem Fragment der Basilika vorbei bis hinein in den Kräutergarten. Hier wachsen Heilpflanzen, wie sie im Lorscher Arzneibuch aus dem 8. Jahrhundert vorkommen. Dieses wurde 2013 zum UNESCO Weltdokumenterbe erklärt. Dieser geschichtsträchtige Ausflug klang anschließend unter freiem Himmel im „Café am Kloster“ aus.  bho

unser Team war das eine gute Gelegenheit, unser Haus mit seiner exzellenten Küche zu präsentieren. Nachdem das Duo Sabine Fischmann/Ali Neander anschließend unter dem Motto „Grie Soß ist unser Evergreen“ ihren musikalischen Beitrag mit Gitarre, Melodika und Gesang vorgetragen hatte, erhielt jeder Gast im Publikum seine nummerierten Probiergläser „Grüne Soße“, die zu Kartoffeln und gekochten Eiern verkostet wurde. Auf vorbereiteten Kärtchen erfolgte dann die Bewertung, die von den teilnehmenden Köchen natürlich nicht beeinflusst werden durfte. Während die Stimmen ausgezählt wurden, durfte kräftig gelacht werden über die „Hilde aus Bornheim“, einem Frankfurter Original in Kittelschürze mit breitestem Hessisch. Unserem Köche-Team samt Kolleginnen und Kollegen sowie den drei Vertreterinnen unseres Einrichtungsbeirates, die alle zur moralischen Unterstützung an diesen Abend ordentlich mitfieberten, war die Aufregung jetzt anzumerken. Denn nun verkündete Gastgeber Anton Le Goff, der zuvor die Kräutersoße als „siebentes Wunder“ und als „Frankfurter Kaviar“ besungen hatte, das Wahlergebnis: Gewonnen hat an diesem Abend.... Soße Nr. 6 – also leider nicht unsere! Das war zwar schade, aber längst kein Grund für lange Gesichter. Also blieb die Stimmung unter den „GDAlern“ heiter und gelassen. Schon allein die Tatsache, dass unser Wohnstift bei diesem Festival mitmachen konnte, war ein Erfolg, auf den unser Haus sehr stolz sein kann.  Brigitte Hofrichter

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DIE WELT & ICH

Traum

STRAßEN IN DEUTSCHLAND ENTDECKEN

35 Millionen Menschen aus dem Ausland haben im Jahr 2015 Deutschland bereist. Damit gehört unser schönes Land zu den zehn weltweit beliebtesten Reisezielen. Das ist kein Zufall, denn zwischen Nordsee und Alpen wartet es mit zauberhaften Regionen, ungewöhnlichen Orten und erstaunlichen Sehenswürdigkeiten auf. Wir „Inländer“ wissen das längst. So haben auch viele Bewohnerinnen und Bewohner der GDA bereits in den prächtigsten Gegenden Deutschlands „geurlaubt“ oder an einer GDA Stiftsreise dorthin teilgenommen.

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Foto: B. Werner

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ine besondere Möglichkeit, Deutschland zu entdecken, bieten die sogenannten Ferienstraßen. Sie schlängeln sich jeweils zu einem bestimmten Thema durchs Land und sorgen abseits von stark befahrenen Hauptstraßen oder gar Autobahnen auf rund 150 Routen für Überraschungen und unvergessliche Erlebnisse. Nehmen wir uns also ein wenig Zeit, um hier auf Entdeckungsfahrt zu gehen. Dabei gilt: Der Weg ist das Ziel! Wie hatte ein weiser Mann mal richtig bemerkt: „Das Glück muss entlang der Straße gefunden werden, nicht am Ende des Weges.’’

Foto: Ivan Strba

Romantische Straße

Auf den Spuren des bayerischen Königs Ludwig II. (1845 - 1886) taucht man noch einmal in die Geschichte ein und kann sich vom Glanz vergangener Zeiten faszinieren lassen. Mehr „Germany“ geht nicht! Jährlich besuchen 1,5 Millionen Touristen Schloss Neuschwanstein, was seinen Bauherrn Ludwig II. wohl tatsächlich in den Wahnsinn getrieben hätte. Er hatte dieses „Bauprojekt“ nämlich ausschließlich als seinen ganz privaten Rückzugsort angelegt. Doch bereits sechs Wochen nach seinem Tod 1886 wurde das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um mit dem Eintrittsgeld einen Teil des immensen Schuldenbergs abzutragen, den der verschwenderische Monarch hinterlassen hatte.

Niedersächsische Mühlenstraße Romantik ganz anderer Art findet man auch am Wegesrand der Niedersächsischen Mühlenstraße. Das können auch jene Damen und Herren bestätigen, die schon an diversen Tagesausflügen der niedersächsischen GDA Häuser teilgenommen haben. Sie kennen be-

Foto : C o rra do x

Allen voran gilt die Romantische Straße als berühmteste und beliebteste Ferienstraße. Bereits seit 1950 führt sie von Würzburg nach Füssen im Allgäu. Älter ist nur noch die Deutsche Alpenstraße, die sich bereits seit 1927 durch die bayerischen Alpen windet. Die Romantische Straße verrät schon in ihrem Namen, was den Reisenden auf knapp 400 Kilometern erwartet: königliche Schlösser, paradiesische Landschaften, idyllische Städtchen. So hat beispielsweise die historische Altstadt von Rothenburg ob der Tauber im Herzen des malerischen Taubertals schon manchen Gast aus Übersee in Entzücken versetzt und seine Vorstellung davon geprägt, was „typisch deutsch“ ist. Entlang dieser Ferienstraße gehört dann im südbayerischen Pfaffenwinkel, einer Region mit außergewöhnlicher Dichte an Klosterkirchen, die berühmte Wieskirche mit ihrer eindrucksvollen Rokkoko-Pracht wohl zum Pflichtprogramm. Doch das „Epizentrum der Romantik“ erreichen Sie nur wenige Kilometer von Füssen entfernt: Eingerahmt von den Gipfeln der Ammergauer Alpen, ragen majestätisch die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein empor.

Rothenburg ob der Tauber

Hengstforder Windmühle im Ammerland

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Foto: C. Piwowarski

Fot o : By tfis ch

Dornröschens Sababurg im Rheinhardswald

reits die Besonderheit dieser Ferienstraße: Ihre 260 Kilometer setzen sich aus kürzeren und längeren Einzelrouten zusammen. In 29 Landkreisen zwischen Nordsee, Harz und Elbe warten dabei mehr als 400 historische Wind- und Wassermühlen, betriebsbereite Museumsexemplare, moderne Mahlwerksbetriebe oder bewohnte Mühlen darauf, ihre Geschichten zu erzählen. Geschichten von mühevoller Arbeit beim Korn mahlen, Wolle walken oder Öl pressen. Aber auch Sagen und Legenden werden hier wieder lebendig, wie etwa die von der Müllersfrau, die in der Nacht als schwarze Katze für Unheil sorgte. Die Mär stammt von Wilhelm Busch – und beim Namen dieses Dichters fallen einem natürlich auch gleich Max und Moritz ein, die ausgerechnet in einer Mühle ein unschönes Ende fanden. Diese Mühle steht übrigens als „Wilhelm-Busch-Mühle“ zwischen Göttingen und Herzberg im kleinen Harzort Ebergötzen. Dort kann man noch viel mehr über

Foto: Hameln Marketing und Tourismus

Rattenfänger-Freilichtspiele in Hameln

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Schloss Neuschwanstein: Mehr „Germany“ geht nicht

die beiden Lausbuben und ihren Erfinder erfahren, während der alte Mühlstein rumpelt wie in alten Zeiten.

Deutsche Märchenstraße Wer noch tiefer in die Welt von Hexen, Helden und Frau Holle eintauchen möchte, der bereist am besten die Deutsche Märchenstraße. „Es war einmal“ – so beginnen viele Märchen im Werk der Gebrüder Grimm. Es enthält gesammelte Kinder- und Hausmärchen, die auf dieser Ferienstraße im Mittelpunkt stehen. Entsprechend startet die Reise in Hanau, der Geburtsstadt von Wilhelm und Jacob Grimm, und endet in Bremen, der Heimat der berühmt-berüchtigten „Stadtmusikanten“. Entlang dieser 600 Kilometer erwarten den Reisenden ungezählte Märchenwochen,

Märchenaufführungen oder Märchenmenüs. Und natürlich grüßen ihn auch allerlei Märchenfiguren wie z.B. im hessischen Alsfeld. Die kleine Stadt gilt als Tor zum Rotkäppchenland, weil eine rote Kappe zur original Schwälmer Tracht gehört – zumindest bei den Damen. Rund eine Autostunde von hier entfernt wartet auf dem Hohen Meißen dann Frau Holle am Ufer des Frau-Holle-Teichs. Ihm eilt der Ruf voraus, dass er unendlich tief sei und den Eingang zu Frau Holles mystischen Welt beherberge, in der die Mädchen Goldmarie und Pechmarie beim Betten schütteln helfen mussten. Wie eine eigene Welt mag einem vor rund 200 Jahren die Sababurg im Reinhardswald bei Hofgeismar vorgekommen sein, die als Dornröschenschloss Berühmtheit erlangte. Nachdem die Landgrafen das Gemäuer zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgaben, verfiel die Anlage zusehends und war schnell vom Grün überwuchert – was jedoch nicht einer gewissen Romantik entbehrte. So war für die Menschen später klar: Hier musste sich die Geschichte vom 100-jährigen Schlaf der Königstochter zugetragen haben. Was sich wiederum im niedersächsischen Hameln zugetragen haben soll, gibt dem Ort seinen Namen als Rattenfänger-Stadt und zieht Besucher aus aller Welt an. Beim sonntäglichen kostenlosen Freilicht-Spiel in mittelalterlichen Kostümen (von Mitte Mai bis Mitte September) wollen ihn alle sehen: den geheimnisvollen Rattenfänger, der mit seinem Flötenspiel die Kinder aus der Stadt „entführt“. Sicherlich sind dann auch Zuschauer aus Japan dabei. Denn ein neuer japanischer

Foto: fotobeam.de

Der alte Kran in Lüneburg

Reiseführer mit dem Titel „Berlin und Norddeutschland“ widmet sich ausführlich der Deutschen Märchenstraße.

Alte Salzstraße

Die berühmte Wieskirche im südbayerischen Pfaffenwinkel

hinein nach Tschechien. Dabei entzücken uns nicht nur die reizvollen Landschaften des Coburger Lands, des Frankenwaldes oder des Oberpfälzer Waldes, sondern vor allem die vielen Gelegenheiten, entlang der Route in Manufakturen und Fachgeschäften Porzellan-Schätzchen zu bewundern bzw. zu erwerben. Zusätzlich machen Museen oder Werksführungen anschaulich, wie aus Porzellanerde, Quarz und bestimmten Mineralen edle Stücke für den stilvoll gedeckten Tisch produziert werden.

Und viele andere Ferienstraßen mehr Oder fahren Sie doch mal die Glasstraße vom oberpfälzischen Waldsassen bis nach Passau an der Donau entlang, wo Kreationen aus Glas und Kristall im Mittelpunkt stehen und die Kunst der Glasmacherei und -bläserei gezeigt wird. Jede deutsche Ferienstraße wartet mit ihrem ganz eigenen Charme auf und versteht es, die Reisenden für ihr Thema zu begeistern. Viele denken da auch an die ver-

schiedenen Deutschen Weinstraßen, wo sich an jeder Ecke ein edles Tröpfchen genießen lässt. Das Pfälzer GDA Hotel Neustadt an der Weinstraße heißt sie auf Ihrer Reise herzlich willkommen! Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Hohenzollernstraße von der Schwäbischen Alb bis zum Bodensee. Sie widmet sich der Geschichte dieses bedeutenden Adelsgeschlechtes, das so eng mit deutscher Geschichte verbunden ist. Den unbestrittenen Höhepunkt dieser Strecke bildet das prunkvolle Hohenzollernschloss auf der Schwäbischen Alb. Und schließlich sei Ihnen noch die Erlebnisstraße der deutschen Einheit empfohlen, die sich durch gleich 10 Bundesländer auf 2.500 Kilometern durch ehemalige ost- und westdeutsche Grenzregionen zieht.  Marina Haßelbusch

Barocke Porzellanfiguren Foto: W. S aub er

Der nördliche Teil unseres Landes birgt überhaupt viele kulturelle Schätze und lohnenswerte Ziele. Als Kleinod gilt zweifelsfrei die Hansestadt Lüneburg, die auch als Salzstadt Geschichte geschrieben hat. Sie beherbergt nicht nur prächtige mittelalterliche Bürgerhäuser, sondern auch das ungewöhnliche historische Viertel über dem Salzstock, das sogenannte Senkungsgebiet. Lüneburg ist Startpunkt der Alten Salzstraße, die nach rund 100 Kilometern in Lübeck endet. Wer hier heute auf den Spuren der früheren Salzhändler wandelt, kann an der Strecke in malerischen Dörfern und idyllischer Heidelandschaft zwischen grasenden Heidschnucken die herrliche Umgebung auf sich wirken lassen. Oder man träumt sich zurück ins Mittelalter, als ein Fuhrwerk für diese Strecke mehr als 20 Tage benötigte, um die damals so wertvolle Fracht von der Lüneburger Saline bis nach Lübeck zu bringen. Dort konservierte man damit den Fisch in Fässern, verschiffte das „weiße Gold“ aber auch weiter ins Baltikum und nach Skandinavien.

Foto: P. Huebgen

Bayerische Porzellanstraße Foto: Ber n d Reh ors t

Ein anderes sogenanntes „Weißes Gold“, das viele GDA Bewohner lieben, entstammt den Häusern Arzberg, Goebel oder Hutschenreuther bzw. Rosenthal. Die 550 Kilometer lange bayerische Porzellanstraße verbindet Bamberg mit Bayreuth und führt bis

Schätze entlang der Glasstraße

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GDA in NIEDERSACHSEN

Dr. Martin Heinzelmann

Göttingen

Heimat pflegen

In diesem März konnte das GDA Wohnstift Göttingen in der Reihe „Geschichte(n) für Generationen“ den Ortsheimatpfleger von Geismar, Dr. Martin Heinzelmann, als Gast begrüßen. Einen Erzählnachmittag lang berichtete er über seine ehrenamtliche Arbeit und tauschte sich mit interessierten Bewohnern und Gästen aus.

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chon seit Jahren unterhält unser Wohnstift gute Kontakte zur Ortsheimatpflege und zum Museum am Thie in Geismar. Unser Bewohner Heinz Grüne zum Beispiel ist Gründungsmitglied des Vereins Volkskundlicher Arbeitskreis Geismar – Museum am Thie und organisierte bereits mehrere Besuche der Bewohner im Museum. 2011 konnten wir dann auch in unserem Haus eine kleine Ausstellung zum Thema

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„Große Wäsche“ zeigen. Vera Lenz, die Vorsitzende des Volkskundlichen Arbeitskreises Geismar – Museum am Thie und damalige Ortsheimatpflegerin, hat uns bei dieser Ausstellung mit passenden Leihgaben unterstützt, darunter ein Waschbrett und alte Soda- und Seifen-Packungen. 2013 übernahm Dr. Martin Heinzelmann das Amt des Ortsheimatpflegers. Wenig später referierte er bei uns über „Streifzüge durch die Geschichte eines Ortsteils“. Der 1961 geborene Soziologe und Schriftsteller lebt seit 1984 in Göttingen. Hier engagierte sich Heinzelmann u.a. auch für die Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. und hat mehrere Bücher über die Leinestadt herausgegeben.

Wie pflegt man seine Heimat? Einigen mag der Begriff „Heimatpflege“ heute altmodisch vorkommen. Das ändert jedoch nichts an der fundamentalen Bedeutung der Ortsheimatpflege und ihrer vielfältigen Aufgaben. Heimatpfleger/innen wirken meist eh-

renamtlich und werden für eine bestimmte Zeit von offizieller Seite ernannt. Bei seinem Besuch in unserem Wohnstift zitierte Dr. Martin Heinzelmann dann auch aus den Leitlinien für seine Arbeit: „Jeder Ort, in dem ein/e Ortsheimatpfleger/in tätig ist, gibt damit zu erkennen, dass er der Ortsheimatpflege eine besondere Bedeutung im örtlichen Leben zumisst. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, muss der/die Ortsheimatpfleger/in eine zeitgemäße, vielseitige und sinnvolle Arbeit leisten, die die volle Anerkennung und Unterstützung der Bevölkerung und der Vertreter von Verwaltung und Politik verdient.“ Auf Wunsch des Ortsrates muss Dr. Heinzelmann ihm auch über seine Arbeiten berichten. Darüber hinaus zählt die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, der Denkmalpflege, dem Städtischem Museum, der Stadtarchäologie und der Unteren Naturschutzbehörde zu seinen Pflichten. Allgemein bekannt ist, dass die Heimatpflege Geschichte und Traditionen eines Orts-

teils vor dem Vergessen schützt und u.a. in einer Ortschronik dokumentiert sowie Sachgüter sammelt, bewahrt und erforscht. Dr. Martin Heinzelmann tut auftragsgemäß aber noch mehr: Er soll auch das „Gewissen“ Geismars sein, das Interesse für den Ortsteil wecken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl fördern.

Vielfältige Praxis Besonders anschaulich wurde das, als Dr. Martin Heinzelmann aus der Praxis berichtete. Er hatte uns z.B. einen Brief mitgebracht, in dem die Absenderin ihm von einem Münzfund auf ihrem Grundstück berichtete. Zwar handelte es sich um kein seltenes Geldstück aus dem Ende des 19. Jahrhunderts – aber die Finderin hatte doch genau richtig gehandelt und ihren Fund gemeldet. Auch die Frage, wie er seine Funktion als „mahnendes Gewissen“ des Ortsteils ausfülle, beantwortete Heinzelmann mit einem Beispiel: Er berichtete von seiner Eingabe bezüglich des südlich von Geismar geplanten Golfplatzes. Denn dort befindet sich ein Hohlweg, der als Bodendenkmal eingetragen ist und daher besonders geschützt werden muss. Der Ortsheimatpfleger betonte auch, dass er nicht nur „alte Sachen“ sichere und bewahren helfe, sondern mit Engagement auch aktuelle Ereignisse dokumentiere, beispielsweise die Auswirkungen der Flüchtlingskrise. Zu diesem Thema nimmt er in seinem Zuständigkeitsgebiet an verschiedenen Sitzungen teil, die für künftige historische Forschungen zum Thema von Interesse sein könnten. Während unseres Erzählnachmittags stellte sich heraus, dass sich unter den Besuchern auch die Ehefrau von Dr. Heinzelmanns VorVorgänger befand. Therese Dawe konnte ebenfalls aus erster Hand von der Arbeit eines Ortsheimatpflegers berichten – vor allem auch aus der Perspektive der Partnerin, die sein Ehrenamt tatkräftig unterstützt hat.

Das Kulturbüro im Wohnstift Göttingen startete in Kooperation mit dem Deutschen Theater Göttingen für Bewohner und Gäste eine neue Lesereihe. Seit März kommen einmal monatlich professionelle Schauspieler/innen ins Stift, um hier mit ihrem ganzen Können Literaturfreunde zu fesseln. Den Anfang machte die wunderbare Angelika Fornell mit „Crainquebille“. In diesem Werk schildert der Literaturnobelpreisträgers Anatole France das Schicksal eines einfachen Mannes, der in die Fänge der Justiz gerät. Im April führte Benjamin Krüger in seiner Lesung das Publikum dann durch „Das Einmaleins des C-Schauspielers“ von Michael Green. Dass der Schauspieler regelmäßig auch auf dem Festspiel der deutschen Sprache liest und vor wie hinter der Filmkamera erfolgreich ist, zeigte sein bemerkenswerter Vortrag. Im Mai brillierte schließlich Ronny Thalmeyer mit Auszügen aus „Die Welt ist nicht immer Freitag“ von Horst Evers. Das Publikum dankte den jeweiligen Künstlern für den vorgetragenen Ohrenschmaus mit herzlichem Applaus.  ch Foto: Fornell privat



SEIT 1972 GEHÖRT DAS WOHNSTIFT ZUR ORTS GESCHICHTE VON GEISMAR.

i GENUSS FÜR LITERATURFREUNDE

bodenkundlichen Spuren einer zumindest zeitweiligen Besiedlung reichen jedoch etwa 6000 Jahre bis in die Jungsteinzeit zurück. Eine feste Besiedlung lässt sich dann archäologisch ab der vorrömischen Eisenzeit nachweisen (ab ca. 800 v. Chr.). Die Ortsnamenforscher nehmen an, dass die Siedlung ihren Namen wohl zwischen Christi Geburt und 500 n. Chr. erhalten hat.

tragene Aufgabe, seine Arbeit von Zeit zu Zeit im Ortsteil vorzustellen, dankenswerterweise nun zum wiederholten Male erfüllt. Gerne tragen auch wir dazu bei, Geismars Traditionen und Geschichte wach und für die Zukunft festzuhalten.  Christina Hansen Wohl älteste Straßenansicht Im Kolke  Foto: Pfarrarchiv St. Martin Geismar

Der Haupthof der Mainzer in Geismar, der 1965 abgerissene Junkernhof, wurde 1189 zum ersten Mal erwähnt. 1326 verpfändete der Erzbischof den Fronhof und dazugehörigen Zehnten des ganzen Ortes dann an die Herren von Hardenberg, unter deren Einfluss der Ort lange Zeit blieb. Hardenberger Vögte gelobten 1613 dem Herzog von Braunschweig die Treue, ab 1744 gehörte Geismar zum Königreich Hannover. 1964 wurde Geismar in die Stadt Göttingen eingemeindet und ist heute der südlichste und einwohnerreichste Stadtteil Göttingens. Seit 1972 gehört nun auch das GDA Wohnstift zur Ortsgeschichte. In unserem Hause hat Dr. Martin Heinzelmann die ihm ebenfalls über-

Die Geschichte Geismars Geismar wurde im Jahr 1055 in einem Stiftungsbrief des Peterstifts zu Nörten erstmals urkundlich erwähnt, als der Mainzer Erzbischof zur Stärkung des Stifts das Einkommen der Geismarer Pfarre übergab. Die ältesten

 Alte Fachwerkschule am Geismar Thie,

heutiges Museum – Foto: Archiv Ortsheimatpflege  Kolonialwarenhandlung Willi Engelhardt, Hauptstraße 49 – Foto: Engelhardt privat

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HannoverWaldhausen

SOLO formibable

Die Haut so zart und weiß wie Schnee, die Lippen so rot wie Blut, das Haar so schwarz wie Ebenholz – Schneewittchen war ein schönes Kind. Zumindest an Attraktivität kann sich die kleine Märchenprinzessin an Viktoria Meissner aus Hameln messen lassen. Ob sie indes auch so gut zu tanzen verstand wie die junge Ballerina? Wer miterlebt hat, mit welcher Grazie die 18-Jährige leichtfüßig über das Parkett im Wohnstift Hannover-Waldhausen schwebte, darf das bezweifeln.

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ie Meissners sind mit einer Tochter gesegnet, die nicht nur außergewöhnlich hübsch ist, sondern auch außergewöhnlich begabt. „Sie tanzt quasi schon ihr ganzes Leben und choreografiert ihre Tänze stets selbst“, verrät Mutter Marita und man spürt den Stolz in ihrer Stimme. Mit Recht. Ein erstes Raunen geht schon durchs Publikum, als Kulturreferentin Christine Heerdegen die Meissners „auf die Bühne“ führt. Die Bühne umfasst in diesem Fall etwa 4 x 12 Meter des Vortragssaals, wo die Kulturreferentin nun eine Ballettvorstellung ankündigt. „Bei uns ist eine solche Darbietung eine absolute Premiere“, sagt Christine Heerdegen und weist auch gleich auf eine kleine Programmänderung hin. Viktoria Meissner sollte hier ursprünglich mit einem Partner auftreten. Doch statt des „Pas de deux“ steht ihr nun ein einstündiges Solo-Programm bevor, weil der Tanzpartner leider erkrankt ist. Wird die junge Frau diese Herausforderung meistern? Mutter Marita ist sich dessen gewiss. Als Moderatorin verbreitet sie in ihrem bodenlangen, rüschenbesetzten Seidenkleid und ihrer turmhoch aufgesteckten Lockenpracht sofort einen Hauch Romantik im Saal. Nun macht sie den Zuschauern Appetit auf die ersten Tanzsschritte zur beliebten „Barcarole“ aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach. Nicht nur mit diesem Werk hatte der Komponist (1819 – 1880) das heitere musikalische Theater in sein wahres Paradies geführt. Spätestens seit 1858 sein „Orpheus in der Unterwelt“ in Wien uraufgeführt wurde, gilt Offenbach als der „Erfinder der Operette“ schlechthin. Während Mutter Marita in wohlgesetzten Worten in seine Musik einführt, konzentriert sich die Tochter auf die kommende Darbie-

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tung. Und schon mit den ersten Tönen aus den Lautsprechern scheint sie der Welt entrückt. Ganz im Fluss der Musik, verspürt man ihre tiefe Freude an immer neu geschöpfter Bewegung, eine Freude, die von innen zu kommen scheint. Ihre eleganten

Gesten unterstreichen die Rhythmik, ihre Schritte sind mal verhalten, mal leidenschaftlich, doch stets kontrolliert. Jede Faser des biegsamen Körpers strebt nach Verschmelzung mit dem Klang. Viktoria bietet im kurzen Tutu aus mehrschichtigem rosa Tüll ein künstlerisches Gesamtpaket und wirbelt nun über die Bühne.



BEI UNS IST EINE SOLCHE DARBIETUNG EINE ABSOLUTE PREMIERE.

Ballerina mit Mutter und Pausensänger

So geht es fort im Programm, immer weiter, immer weiter entführt sie uns jetzt ins Wien des Johann Strauß (1825 - 1899). Mutter Marita erzählt, wie der Walzerkönig mit seiner „Fledermaus“ seinen Zeitgenossen Offenbach musikalisch verdrängte. 1874 wurde die Operette in Wien uraufgeführt, brachte es dort aber zunächst nur zu einem Achtungserfolg. In Berlin hingegen erntete sie später sensationelle Kritiken, stand permanent auf der Bühne und eroberte von hier aus den gesamten Erdball. Nun also die Ouvertüre aus der „Fledermaus“, die so furios beginnt und Viktoria Meissner alles abverlangt. Und doch ist kein Wackler in ihrer Schrittfolge zu bemerken, jeder Sprung sitzt, jeder Zeh streckt sich in Spannung zur Musik. Und wieder so reizend anzusehen ist auch ihr „Wiener“ Kostüm mit schwarzem Korsett und goldglänzendem Rock, der von einer rückwärtigen Satinschleife verziert ist. Applaus, Applaus, Applaus! Viktoria Meissner scheint sich das Lebensmotto von Johann Strauß, der als rechte Frohnatur galt, wahrlich zu Herzen zu nehmen. Und sie hat die einzigartige Gabe, es mit ihrem Lächeln auch in die Herzen der Zuschauer zu pflanzen. Auch deshalb erntet sie wieder großen Beifall für den folgenden Tanz. Es ist ein Strauß’scher Marsch zu Ehren des Geburtstags von Kaiser Franz Josef. Nun versinnbildlicht die Tänzerin von den Fingerspitzen bis zu den Zehen, wie anmutig die Pferdchen zu Kaisers Zeiten liefen, wie stolz die Soldaten marschierten, wie begeistert die Menschen jubilierten. Das Mädchen tänzelt, trippelt, springt, ausgelassen, grazil nutzt es jeden Zentimeter der Bühne. Es brennt ein tänzerisches Feuerwerk ab zur Ouvertüre des „Zigeunerbarons“, es ist ein Energiebündel in der schnellen Polka „Auf Ferienreise“, wie ein Wirbelwind dreht es die Pirouetten zum ungarischen Czárdás. Viktorias Arabesquen gelingen so perfekt wie die Capriolen, die Passagen so exakt wie die Contretemps. Auch das „Port de bras“, die künstlerischen Armpositionen im Ballett, kommt leicht und anmutig daher, selbst beim Spagat. Wer allerdings in der ersten Reihe sitzt und nach dem fünften, sechsten, siebten Tanz ganz genau hinschaut, vernimmt jetzt doch einen Hauch von Anstrengung im Gesicht der konditionsstarken Ballerina. Aber das darf sein, schließlich ist Ballett nichts anderes als Hochleistungssport – und ein über einstün-

diges Soloprogramm allemal. Nur gut, dass es vier Kostümwechsel gibt, für die die junge Künstlerin zwischendurch in den Garderobenraum huscht. Es darf vermutet werden, dass es dabei nicht nur um die optische Abwechslung für das Publikum geht, sondern auch um einen Moment des Durchschnaufens für die Ballerina, während ein höfisch gekleideter Sänger das Publikum mit Volksliedern unterhält. Zum großen Finale ist Victoria dann schneewittchengleich angetan mit einem zartblau schimmernden Satinkleid mit weißer Spitzenschleppe, was wiederum das überwiegend weibliche Publikum zum Träumen bringt. La grande finale – es berührt die Herzen tief, ein jeder kennt die Worte aus Franz Lehárs „Die lustige Witwe“:

Lippen schweigen, ‘s flüstern Geigen Hab mich lieb! All die Schritte sagen bitte, hab mich lieb! Jeder Druck der Hände deutlich mir’s beschrieb Er sagt klar, ‘s ist wahr, ‘s ist wahr, Du hast mich lieb!

Wie sich die Ballerina dreht, so anmutig, so sehnsuchtsvoll im Klang des Walzers wiegt – ein Anblick für die Götter. So also endet dieser erste Ballettnachmittag im Wohnstift Waldhausen im beschwingten Dreivierteltakt. Noch eine letzte Révérence der begabten jungen Frau, sie freut sich sehr über den herzlichen Applaus. Bald wird sie in Hamburg Tanz, Gesang und Schauspiel studieren. Die Konkurrenz um die raren Plätze ist groß. Aber nach dieser Darbietung dürfte Victoria wohl alle an die Wand tanzen!  Swaantje Düsenberg

i KLÖNSCHNACK AM ABEND Ende Mai startete ein neues Angebot im Wohnstift Hannover-Waldhausen: der „Klönschnack am Abend“. Zu diesem gemütlichen Beisammensein im Stiftscafé sind stets alle interessierten Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen. In der Gesprächsrunde bei einem Gläschen Wein geht es um alle Themen, die die Senioren bewegen. So wird die derzeitige Flüchtlingspolitik genauso besprochen wie eigene Erfahrungen mit der Flucht oder andere Themen, die auf dem Herzen liegen. Der „Klönschnack“ soll künftig einmal im Monat stattfinden und wird von Kulturreferentin Christine Heerdegen und ihrer Kollegin Beate Sanchez im Wechsel begleitet.  sd

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Goslar

PUR

Foto: pressmaster

Gesundheit

Gesundheit bedeutet mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit. Im umfassenden Sinne verstanden, spielt neben dem körperlichen nämlich auch das geistige und seelische Wohlbefinden eine entscheidende Rolle für persönliche Zufriedenheit und ein positives Lebensgefühl. Mit diesem facettenreichen Thema konnten sich Bewohner und Gäste der GDA Residenz Schwiecheldthaus in Goslar jetzt bei einem Gesundheits-Infotag vertraut machen.

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die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erhalten bleibt, minimieren oder kompensieren viele technische Hilfsmittel die verschiedenen Einschränkungen.

Mehr Wohlbefinden durch Menschenhand Technische Hilfsmittel haben sich also zu einer unverzichtbaren Unterstützung im Alltagsleben entwickelt. Aber es gibt im Schwiecheldthaus natürlich auch die helfenden, die pflegenden Hände – und das gleich in doppeltem Sinne. Zum einen ist der ambulante Pflegedienst immer abrufbar, wenn Unter-

Mehr Teilhabe durch Technik Bei Gehproblemen beginnt das z.B. mit der einfachen Gehhilfe, setzt sich über den komfortablen Rollator fort und führt bis zum elektrisch betriebenen Rollstuhl. Jedes Gerät wird individuell angepasst, um die bestmögliche Mobilität zu gewährleisten. Hierzu erläuterte das Sanitätshaus Werner und Habermalz die Vor-und Nachteile der einzelnen Modelle und erkundete in zahlreichen Gesprächen auch die persönlichen Anforderungen. Die fachliche Beratung der Mitarbeiter erstreckt sich im Anschluss an den Kauf übrigens auch auf Fragen, die sich im täglichen

Fotos (2): B. Hoppmann

er neue Residenzdirektor Kai Lauenroth eröffnete die mehrstündige Veranstaltung humorig mit den Worten „Es ist angerichtet!“. Zugleich verwies er damit auch auf das sehr breite Informationsspektrum, das den Interessierten an diesem Tag geboten wurde. Zum Auftakt sprach der Apotheker Jens Berger über gesunde Ernährung. Passend dazu hatte das Küchen-Team der Residenz leckere Rohkost im Glas sowie energiereiche, aber kalorienarme Getränke angerichtet. Anschließend stellten sich die verschiedenen Partner vor, die mit viel Fachkompetenz vor allem auch persönliche Beratung anboten. Sie wurde vielfach in Anspruch genommen, denn im Alter können durchaus körperliche Beschwerden auftreten. Damit die Lebensfreude trotzdem weiter sprudeln kann und

Gebrauch ergeben. Ebenso ist das Sanitätshaus selbstverständlich für die Wartung der Hilfsmittel vor Ort zur Stelle. Diesen Service bietet auch die Hörakustik. Etwa ab dem 60. Lebensjahr sollte jeder sein Hörvermögen regelmäßig kontrollieren lassen, riet Mathias Schmidt, HörakustikerMeister und Dipl.-Ingenieur für Augenoptik. Schmidt weiß, dass Hörgeschädigte es besonders schwer haben, Gesprächen in einer Gruppe zu folgen. Wird dieses Problem nicht gelöst, könnten sich die Betroffenen ausgeschlossen fühlen und immer mehr zurückziehen. Am Gesundheitstag haben entsprechend viele Senioren ihr Hörvermögen vom Experten testen lassen. Und sie haben erfahren, dass einer Schwerhörigkeit heute mit intelligenter Technik gut entgegengewirkt werden kann. Mathias Schmidt berichtete von vielen älteren Menschen, die mit digitalen Hörgeräten problemlos zurechtkommen.

stützung benötigt wird. Am Gesundheitstag haben sich viele Interessierte über die Möglichkeiten und Arbeitsweisen des ambulanten Pflegedienstes informiert. Zum anderen spielen auch die Angebote der Wohlfühlwelt im Schwiecheldthaus eine wichtige Rolle für gutes körperliches und seelisches Befinden. Loslassen, Durchatmen und z.B. eine Massage erleben, die Verspannungen löst, solche Maßnahmen stärken das Wohlbefinden enorm. So ließ die Parfümerie Bellissima – schon der Name weckt positive Assoziationen – den Bewohnern und Gästen am Gesundheitstag eine wohltuende Handmassage angedeihen und präsentierte Produkte und Dienstleistungen rund um die Kosmetik. Physiotherapeut Helmut Uhlhorn wiederum ist schon seit Bestehen der Residenz Partner für alle Fragen im Bereich Krankengymnastik und Massagen. Zusätzlich gehört die Einweisung an den Fitnessgeräten ebenso zu seinen Aufgaben wie die Leitung einer speziell entwickelten Hockergymnastik. Hierbei können auch weniger Bewegliche im Sitzen spielerisch ihre Muskulatur trainieren, beispielsweise beim Greifen kleiner Stäbe mit den Zehen.

Immer gut zu Fuß Apropos Füße: In Sachen Fußgesundheit kennt sich Melanie Roithner als staatlich geprüfte Podologin bestens aus. Sie weiß, dass jeder Mensch schmerzfrei und leichten Schrittes selbst weitere Strecken gehen können möchte. Die medizinische Fußpflege bildet daher die Grundlage für gesunde Füße und kennt viele Wege, wie jemand seinem Ziel, beschwerdefrei zu laufen, nahe kommen

i WILLKOMMEN, KAI LAUENROTH! Einmal Harz und zurück – so könnte man die beruflichen Stationen von Kai Lauenroth in der GDA umschreiben. Er leitet nun die GDA Residenz und das Hotel Schwiecheldthaus in Goslar. Im Harz geboren, aufgewachsen und beruflich im Hotelbereich groß geworden, führte Kai Lauenroth viele Jahre ein Vier-SterneHaus in Goslar, bevor er bei der GDA zunächst das Wohnstift in Hannover-Waldhausen übernahm. Nun ist er wieder in heimische Gefilde mit familiärem Umfeld zurückgekehrt und sagt: „Es ist schön, wieder in Goslar zu sein!“ Kai Lauenroth freut sich auf das Kennenlernen der Residenz-Bewohner/innen. Er passt mit dem Schwiecheldthaus auch in anderer Hinsicht gut zusammen, findet der neue Residenzdirektor: „Es macht mir Freude, für und mit Seniorinnen und Senioren zu arbeiten.“  uju

kann. Kommunikation ist besonders wichtig, denn die Expertin weiß aus Erfahrung, dass Wissen und Informationen über Fußgesundheit häufig zu gering sind. Roithner entscheidet nach ausführlicher Anamnese, welche Therapie die individuell richtige ist. Bei vorliegender Deformation der Zehen helfen zum Beispiel individuell angefertigte Druckschutzelemente, die den Schmerz verhindern oder zumindest erheblich lindern. Für eingewachsene Nägel gibt es die Nagelspannentherapie. Und gymnastische Übungen erhalten die Beweglichkeit. Auf die Beweglichkeit insgesamt richtete sich auch der Fokus beim flotten Tango im Restaurant des Schwiecheldthauses. Hier konnte zu Live-Musik fröhlich das Tanzbein geschwungen werden. Aber auch der Genussfaktor kam bei duftendem Kaffee und leckerem Kuchen nicht zu kurz. Als krönender Abschluss des informativen Gesundheitstages blitzte plötzlich Hexenzauber auf: Die Wolfshäger Hexenbrut begeisterte mit farbenfrohen, fantasievollen Kostümen und einem Ritt auf dem Hexenbesen! Fotos (2): E. Möller

Der Gesundheits-Infotag gab den zahlreichen Gästen aber auch dazu Gelegenheit, das Schwiecheldthaus insgesamt als Residenz und Hotel besser kennenzulernen. Dieser Aspekt ist Direktor Kai Lauenroth ebenfalls sehr wichtig: „So können wir jedem zeigen, welch’ abwechslungsreiches und buntes Leben sich hinter unseren historischen Mauern verbirgt.“  Ursula Jung

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Einsatzfreudige Bewohner und Bewohnerinnen vor Rettungshubschrauber

HannoverKleefeld

Fotos: O. Heissler

Das ist echter Einsatz!

Man wünscht es niemandem. Aber manchmal passiert es eben doch, dass der Rettungsdienst gerufen werden muss, weil es einem Menschen schlecht geht. In solchen Fällen ist jeder froh, wenn die Retter rasch da sind, die Lage schnell überblicken und angemessen handeln. Dafür brauchen sie vor allem eine gute Ausbildung. Und jetzt die Überraschung: An dieser Ausbildung wirken auch einige Bewohner des GDA Wohnstiftes Hannover-Kleefeld persönlich mit!

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ie vieles im Kleefelder Haus, so begann auch diese unglaubliche Geschichte mit Stiftsdirektor Martin Stodolny bzw. seinem früheren Engagement für die Johanniter. Genau genommen müsste man sogar noch viel weiter in der Zeitgeschichte zurückgehen, aber hier liegen die Anfänge ein bisschen im Dunkeln. Fest steht nur: Der Ritterliche Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem ist der älteste geistliche Ritterorden.

Der Johanniterorden Zunächst ist er eine Laienbruderschaft, die ein Mitte des 11. Jahrhunderts gegründetes Hospital in Jerusalem leitet. Dieses Spital sowie weitere in Italien und Südfrankreich erhalten ein halbes Jahrhundert später vom Papst ein

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Schutzprivileg. Im 12. Jahrhundert wandelt sich die Spitalbruderschaft dann zum geistlichen Ritterorden, der Anfang des 13. Jahrhunderts als nationale Zusammenschlüsse sogenannte Zungen bildet. Diese gliedern sich wiederum nochmals auf und bilden eine Organisationsstruktur, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts im Wesentlichen unverändert bleibt. So kann man den Johanniterorden als erste übernationale Gemeinschaft Europas bezeichnen. Anfang des 19. Jahrhunderts wird er nach der Säkularisierung in Preußen zu einem vermögenslosen Personenverband, bis König Friedrich Wilhelm IV. ihn 1852 als selbstständigen geistlichen Ritterorden wieder herstellt. Fortan widmet sich der nunmehr rein evangeli-

sche Johanniterorden diakonischen Aufgaben und tritt für den christlichen Glauben ein. Er ist Träger von Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Als Ordenswerke unterhält er die die Johanniter-Schwesternschaft e.V., die Johanniter-Hilfsgemeinschaften sowie seit 1952 die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Alte Kontakte neu belebt Und was hat das alles mit Martin Stodolny zu tun? Nun, der Stiftsdirektor hat schon seit seiner Jugend für die Johanniter Freiwilligenarbeit geleistet, dort auch seine erste Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert und Jahre später hier schon eine leitende berufliche Position bekleidet. Diese Kontakte sind nie abgerissen, obwohl Martin Stodolny bereits seit sechs Jahren eine Führungskraft der GDA ist. Nun begab es sich im frühen Frühjahr 2016, dass das Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Hannover zur besseren Ausbildung und Prüfung künftiger Berufsretter Darsteller für die Realistische Unfalldarstellung (RUD) suchte. In der Regel stehen für diese Zwecke junge Menschen zur Verfügung. Wenn aber

 Annemarie von Stülpnagel

rauf vor, dass sie für ihren Einsatz je nach „Notfallsituation“ auch entsprechend geschminkt und auf ihr Verhalten in der geforderten Rolle eingestellt werden. Schließlich sollen die künftigen Retter möglichst realistische Gegebenheiten in der Ausbildung und Prüfung vorfinden.

Generalprobe



JEDER KANN IN EINE NOT SITUATION GERATEN UND WÜNSCHT SICH DANN NICHTS MEHR ALS GUT AUSGEBILDETE RETTUNGSKRÄFTE.

Situationen nachgestellt werden sollen, in denen alte Menschen Hilfe benötigen, dann wird die realistische Darstellung schwierig. Eine graue Perücke und geschminkte Fältchen im Gesicht allein genügen nämlich nicht, um den Auszubildenden wirklich realistische Situationen mit Senioren vor Augen zu führen. Schließlich unterscheiden sich auch ihre Bewegungsabläufe und anderes mehr von denen junger Menschen. Also brachte Martin Stodolny kurzerhand interessierte und „spielfreudige“ Stiftsbewohner mit der Akademie zusammen. Wenig später kam der Ausbilder Lars Meier ins GDA Haus, um einige einsatzfreudige „Opfer“ über den Sinn und Zweck sowie die Art der Umsetzung der Realistischen Unfalldarstellung zu informieren. Als Einsatzort nannte er die Räume des Bildungsinstituts der Johanniter, in dem Unfälle jeglicher Art, Einsätze mit dem Hubschrauber, aber auch die Notversorgung hilfesuchender Menschen in ihren Wohnungen nachgestellt werden. Und Lars Meier bereitete unsere Gruppe auch gleich da-

Anschließend verabredete sich der Ausbilder mit unseren Interessenten in der Akademie. Vor Ort konnten sich die Teilnehmer dann selbst ein Bild von den Schulungsräumen machen. Schon die imposante Ausstattung ließ erahnen, wie vielseitig und anspruchsvoll die Ausbildung zum Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter sein muss. Nun gab es auch Informationen zum Ablauf der Übungen, die so echt wie möglich sein sollten. Das wurde einmal durchgespielt. Bei der Zentrale geht ein Notruf ein: „Paulastr. 10b, Frau Meyer, 78 Jahre, starkes Unwohlsein, bekommt schlecht Luft...“ Diese Informationen zum „Fall“ gehen sofort an den Rettungswagen, der in die Paulastraße saust. Schon beim Betreten der Wohnung befragen die Helfer dann mögliche weitere Anwesende zur Situation. Nun muss der „Patientendarsteller“ in seiner vorgegebenen Rolle agieren, damit die Auszubildenden die Symptome erkennen und die richtigen Notfallmaßnahmen ergreifen können. Noch konkreter wurde das, als Lars Meier mit einigen unserer „Patientendarsteller“ und sowie einigen angehenden Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitätern eine solche Situation „durchprobte“. Dafür musste unsere Bewohnerin Annemarie von Stülpnagel zunächst „notfallmäßig“ geschminkt werden, schließlich sollte im Beispiel ein internistisches Problem möglichst realistisch aufgezeigt wer-

den. Also bekam Frau von Stülpnagel aus dem Farbtopf leicht blaue Ohrläppchen und eine blasse Haut, die zusätzlich noch nass benetzt wurde. Als die Helfer kamen, musste die „schweißgebadete“ Akteurin nun schwer atmen, husten und sich sehr müde und schlapp fühlen. Die Auszubildenden maßen rasch ihren Blutdruck (der in Wirklichkeit natürlich bestens in Ordnung war), kontrollierten ihren Puls mit einem Spezialgerät, das zuvor auf die simulierten Symptome programmiert worden ist, und vermuteten nun insgesamt einen Sauerstoffmangel. Also erhielt unsere Frau Stülpnagel nun Sauerstoff und wurde auf einer Trage für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet. Bravo! Besser hätten es beide Seiten gar nicht machen können! Nach einer zweiten „Übung“, in der unsere Bewohnerin Ursula Simanowski eine Dame mimte, die möglicherweise einen Schlaganfall erlitten hat, sowie Bewohner Berthold Adolf die Rolle ihres besorgten aufgeregten Gatten übernahm, war allen künftigen Darstellern klar: Wer bereit ist, bei derartigen Einsätzen zur Ausbildung der Retter mitzuwirken, braucht Mut auf der „Bühne“, ein gutes Verständnis zum fingierten Spiel der vorgegebenen Symptome – und eine starke Kondition. Denn so ein „Bühnentag“ in der Akademie kann schon mal acht Stunden dauern. „Aber unser Einsatz lohnt sich“, finden alle und haben sich nicht beirren lassen. Schließlich kann jeder mal in eine Notsituation geraten und wünscht sich dann nichts mehr als gut ausgebildete Rettungskräfte, die auch bei Senioren erkennen, welche Hilfe diese im Notfall brauchen. Unseren Bewohnern hat die Vorbereitung jedenfalls Spaß gemacht. Nun warten sie darauf, dass Lars Meier sie zu ihrem ersten „echten Einsatz“ abruft.  Oda Heißler/red

i „WASSER UND MEHR“ Diesen Titel trägt eine Ausstellung im Wohnstift Kleefeld mit ausdrucksstarken Bildern in Pastellkreide und Aquarell von Hannelore Bohmer. Die Künstlerin fand Ende der 90er Jahre zur Malerei. Sie hat lange auf Borkum gelebt und konnte hier das Spiel der Gezeiten, die vom Wind getriebenen Wolken, den endlosen Oststrand und die Stimmung des Lichtes in den Wellen sinnlich studieren. So malt sie seitdem aus ihrer inneren Empfindung heraus und gibt ihren Bildern ihre Seele mit, wie Kulturreferentin Oda Heißler bei der Vernissage treffend feststellte. Sie betonte auch, dass Hannelore Bohmer als Bewohnerin des Kleefelder GDA Stiftes als anpackend, leidenschaftlich, humorvoll und lebensbejahend gilt. Ihre Bilder werden dort noch bis Juni zu sehen sein. Sie sind auch käuflich, die Hälfte des erzielten Preises spendet Frau Bohmer an den Verein der Freunde des Stiftes.  sd

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GLÜCKS PILZE

Julia Baade zieht die Gewinner in der Zentrale

Viel Spaß hält jung S In der Märzausgabe hatte unsere Zeitschrift die Leser wieder mit ihrem jährlichen Osterrätsel zum Mitmachen animiert. Anschließend wurde überall in den Stiften der GDA getüftelt und gerätselt, um den Lösungssatz zu finden: „Alles, was Spaß macht, hält jung!“ Und auch die vielen externen Teilnehmerinnen sandten nicht nur ihre richtige Antwort ein, sondern vermerkten auf ihren Karten und in den E-Mails auch häufig, wieviel Freude ihnen das Osterrätsel wieder bereitet hat.

30 LEBEN BEI DER GDA 2.2016

o sollte es sein. Entsprechend gut passte das diesjährige Lösungsmotto „Alles, was Spaß macht, hält jung“ zur Stimmung der Rätselfreunde. Dieser Ausspruch stammt ursprünglich vom legendären Schauspieler Curd Jürgens, der das Leben stets in vollen Zügen genossen hat. Er galt nicht nur als exzellenter und unterhaltsamer Gastgeber, sondern liebte auch selbst die Geselligkeit bei einem guten Essen. Bei den Gewinnerinnen und Gewinnern des GDA Osterrätsels ist das nicht anders. Alle 29 Glückspilze haben ihren Preis – jeweils ein besonderes Schlemmer-Menü für vier Personen in einem GDA-Restaurant – in vollen Zügen genießen können! In diesem Jahr gratuliert die GDA folgenden Preisträgern unter den Bewohnern  GDA Frankfurt: Hier griffen Chefkoch Norman Wachter und Sous-Chef Holger Prehn beherzt in die Losbox mit allen richtigen Antworten. Anschließend durften sich die Bewohnerinnen Gerda Ebert, Dr. Erika Saure und Ursula Merkel als Gewinnerinnen

freuen und nahmen ihre Gutscheine in Empfang. Die Auslosung fand während des sogenannten „Küchengesprächs“ statt, das dieses Mal unter dem Motto „Alles Käse!“ diverse Sorten zur Verkostung anbot.  Stift Göttingen: Als Glücksfee wirkte in diesem Jahr Verwaltungsleiterin Annett Orlob. Ihr assistierte bei der verantwortungsvollen Aufgabe der stellvertretende Leiter der Haustechnik, Christian Friede. Welche Freude für die Bewohner Ulrich Kley, Ilse Schumann und Karin Hering, als ihre Antwortkarten bei der Auslosung herausgefischt wurden!  Stift Neustadt: Hier wurden die Gewinner des Osterrätsels sozusagen in adliger Gesellschaft ermittelt – nämlich im Rahmen einer szenischen Lesung über Lieselotte von der Pfalz. Jubeln durften dann Gerrit Hartmann, Günter Schlenz sowie Gisela Mohr, die bereits im letzten Jahr zu den Glücklichen gehört hatte.  Stift Trippstadt: Im schönen Pfälzer GDA Haus machte die Verlosung Elisabeth Klein, Zdena Bender und Ingrid Wendl zu strahlenden Gewinnerinnen. Dafür hatte dieses Mal Rezeptionistin Marion Morhardt die Glücksfee gespielt.  Stift Hannover-Kleefeld: In bewährter Tradition wurden die Gewinner beim allseits beliebten Offenen Singen gezogen. Das Amt der „Karten-Fischerin“ übernahm dabei Ingrid Beyer, die als externer Gast immer gerne mitsingt und Elfriede Förster, Hannelore Bohmer und Günther Bolz als Gewinner ermittelte.  Stift Hannover-Waldhausen: Musikalische Klänge umrahmten auch in diesem Haus die Ziehung der Gewinner. Genau gesagt: Es waren die schwungvollen Hits der „Barber’s Spirits“, die im Stiftscafé für Stimmung sorgten. Dabei zog Christa Blütling vom Heimbeirat als Gewinner Dr. Werner Kirchhoff, Ruth Wenk und Hildegard Törner. Alle drei Rätsel-Meister konnten zum Menü-Gutschein auch einen Blumenstrauß in Empfang nehmen.  Stift Wiesbaden: In gemütlicher Kaffeeund-Kuchen-Runde mit allen eingeladenen Bewohnern übernahm Kulturreferentin Andrea Derstroff die Rolle der Glücksfee. Im Hildastift heißen die Gewinner Waltraut Becht, Manfred Bürger sowie das Ehepaar Wilhelm und Lieselotte Fetz. Zur Feier des Tages wurde darauf sofort mit einem Gläschen Sekt angestoßen.

 Residenz Schwiecheldthaus Goslar: Hier hat Direktor Kai Lauenroth ganze Arbeit verrichtet und beherzt aus der Losbox drei glückliche Gewinnerinnen gezogen. Darüber freuen sich Ingrid Miels, Gisela Wehlitz und Siegfried Koppe sehr. Damit nicht genug, denn natürlich fieberten auch die vielen externen Rätselfreunde einer guten Nachricht entgegen. Aus welcher Region Deutschlands sie auch immer ihre Antworten eingesandt hatten – alle richtigen gelangten in der GDA Servicezentrale unter den zarten Händen von Julia Baade aus dem Marketing-Team zur Verlosung.  Servicezentrale Hannover: Folgende acht Gewinner freuten sich mit ihren jeweils drei Gästen über kulinarische Genüsse in einem GDA Restaurant: Walter Sommer aus Ellerstadt, Gerda Hubert aus Neustadt, Reinhard Schirmer aus Göttingen, Almut Schulze aus Meinersen, Rosemarie Wittig aus Wiesbaden, Käte Faulwasser aus Seelze, Michael Rehrauer aus Nidderau sowie Wolfgang Heimeshoff aus Goslar. 

i DIE GDA

GRATULIERT  30-jähriges Wohnjubiläum feierte Helene Spaniel im Göttinger Wohnstift.  20-jähriges Wohnjubiläum feierten Else Möhrke im Frankfurter Wohnstift, Hildegard Federl im Stift Hannover-Kleefeld, Helga Kunz im Wiesbadener Hildastift sowie Annemarie Tegtmeier, Wally Otte, Irmgard Niederhausen und Roswitha Körtge im Wohnstift Göttingen.  30-jähriges Dienstjubiläum begingen Josefa Immetsberger als Pflegefachkraft im Trippstadter Stift sowie Helga Wabner vom Ambulanten Dienst im Stift Neustadt.  25-jähriges Dienstjubiläum feierten Stiftsarzt Dr. Christoph von Papen und Krankenpflegehelferin Lourdes Barnachea im Hildastift Wiesbaden sowie Teresa Pyrcek aus dem Service im Stift Hannover-Kleefeld.  20-jähriges Dienstjubiläum begingen die Küchenhilfen Galina Müller und Angelika Holfert im Neustadter Stift. Renate Koch und Aloysia Orlob jeweils aus dem Reinigungsteam des Göttinger Stiftes feierten dieses Jubiläum ebenfalls, genau so Heike Reineck vom Ambulanten Pflegedienst im Wohnstift Waldhausen, Kerstin Seitz-Asel als Pflegeassistentin im Wohnstift Trippstadt, Servicekraft Simone Seyfarth im Domizil am Schlosspark in Bad Homburg sowie Nevenka Prusina aus der Ambulanten Pflege des Frankfurter Wohnstifts.

Gesellschaft für Dienste im Alter

ADRESSEN UND ANSPRECHPARTNER Servicezentrale Geschäftsführung: Dr. Holger Horrmann Hildesheimer Straße 187, 30173 Hannover, Tel: 0511 28009-0

 Wohnstift Göttingen Direktor: Carsten Patowsky Wohnstiftsberatung: Marc Kahle Vorsitzende der Bewohnervertretung: Dr. Annerose Heydemann Charlottenburger Straße 19 37085 Göttingen-Geismar Tel: 0551 799-0

 Senioren-Residenz Schwiecheldthaus Goslar

www.gda.de

 Wohnstift Neustadt a.d. Weinstraße Direktor: Christoph Stöckmann Wohnstiftsberatung: Anja Freunscht Vorsitzender der Bewohnervertretung: Gerhard Hellmann Haardter Straße 6 67433 Neustadt a.d. Weinstraße Tel: 06321 37-0

 Hildastift Wiesbaden

Direktion: Kai Lauenroth Residenzberatung: Nicolle Boost Vorsitzende des Bewohnerbeirates: Hilde Habermalz Schwiecheldtstraße 8-12, 38640 Goslar Tel: 05321 312-0

Direktor: Jens Wolter Wohnstiftsberatung: Klaus Weber Vorsitzender des Einrichtungsbeirates: Gerhard Kruse Hildastraße 2, 65189 Wiesbaden Tel: 0611 153-0

 Wohnstift Hannover-Kleefeld

 Wohnstift Frankfurt am Zoo

Direktor: Martin Stodolny Wohnstiftsberatung: Jörg Ziesemer Vorsitzende des Heimbeirates: Eva-Maria Stakemann Osterfelddamm 12, 30627 Hannover Tel: 0511 5705-0

Direktor: Lothar Türkis Wohnstiftsberatung: Sabine Schneider Stellv. Vorsitzende des Einrichtungsbeirates: Nana Härter Waldschmidtstraße 6, 60316 Frankfurt/Main Tel: 069 40585-0

 Wohnstift Hannover-Waldhausen Direktorin: Christine Rennekamp Wohnstiftsberatung: Catarina Bauch Vorsitzende des Heimbeirates: Waltrud Gemmeke Hildesheimer Straße 183, 30173 Hannover Tel: 0511 8401-0

 Pflegehaus Hannover-Ricklingen Leitung: Dieter Meer Düsternstraße 3, 30459 Hannover Tel: 0511 16260-0

 Wohnstift Trippstadt

 Rind’sches Bürgerstift Bad Homburg Direktor: Klaus Wimbert Wohnberatung: Claudia Schumacher Gymnasiumstraße 1, 61348 Bad Homburg Tel: 06172 891-0

 Domizil am Schlosspark Bad Homburg Direktor: Michael Großmann Wohnstiftsberatung: Gudrun Patt Vor dem Untertor 2, 61348 Bad Homburg Tel: 06172 900-6

Direktion und Wohnstiftsberatung: Verena Bonin Vorsitzende des Heimbeirates: Ingeborg Fink Am Judenhübel 13, 67705 Trippstadt/Pfalz Tel: 06306 82-0

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Foto: M. Kelling

Foto: Goslar marketing gmbh/Stefan Schiefer

Geschichte mit Stil URLAUB IM GDA HOTEL IN GOSLAR

Das GDA Hotel Schwiecheldthaus bietet Ihnen in Goslar ein barrierefreies Umfeld, in dem Sie Ruhe und Entspannung, Abwechslung und Wellness genießen können. Ob in Begleitung oder alleinreisend, mit und ohne Handicap – lassen Sie sich bei uns kulinarisch verwöhnen und entdecken Sie auch unsere hauseigenen Angebote in den Bereichen Freizeit, Kultur, Wellness und Sport. In unserem Hotel finden Sie eine ganz besondere Atmosphäre: Historische Räume mit alten Wand- und Deckenmalereien aus dem 16. Jahrhundert verbinden sich mit moderner Architektur zu einem stilvollen Ensemble. Von hier aus können Sie in nur 100 Schritten eintauchen in den romantischen Charme des Marktplatzes. Goslars Altstadt ist bereits seit 1992 Unesco Weltkulturerbe. Die über 1.500 Fachwerkhäuser der Stadt bilden auch für den traditionellen Kunsthandwerkermarkt eine malerische Kulisse. Am 6. und 7. August 2016 wird er Sie wieder mit allerlei Schätzen verzaubern. Ganz bequem lässt sich Goslar auch per Pferdekutsche oder Bimmelbahn erkunden. Unser Hotelangebot richtet sich an Gäste jeden Alters. Viele unserer Appartements sind barrierefrei und behindertengerecht eingerichtet, sodass wir auch Gäste mit einem Handicap sehr gern willkommen heißen. Sie können auch unsere Angebote im Bereich Pflegehotel nutzen, hier steht Ihnen unser hauseigener ambulanter Pflegedienst kompetent zur Seite.

Foto: E. Möller

Genießen auch Sie einen fabelhaften Urlaub in Goslar. Dazu heißt Sie unser GDA Hotel Schwiecheldthaus herzlich willkommen. Fragen Sie einfach nach unseren Übernachtungsangeboten für Ihren Aufenthalt.

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GDA Hotel Schwiecheldthaus Schwiecheldtstraße 8-12 38640 Goslar Ihr Ansprechpartner: Manuel Dobies/Leitung Zentrale Dienste Telefon: 05321 312 0 E-Mail: [email protected] www.hotel-schwiecheldthaus.de

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