Begleitdossier zum Bilderbuch. Schwarze Augen. Gilles Tibo Zaü. Unterrichtseinheit für Kinder von 5 bis 8 Jahren Peter Meier

November 24, 2017 | Author: Matilde Blau | Category: N/A
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Begleitdossier zum Bilderbuch

Schwarze Augen Gilles Tibo • Zaü

Unterrichtseinheit für Kinder von 5 bis 8 Jahren Peter Meier

Impressum

Gutenbergstrasse 40b 3011 Bern T 031 390 88 00 [email protected] www.sbv-fsa.ch Unterrichtseinheit Autor: Peter Meier Redaktion: Jürg Krebs Gestaltung: Kathrin Buechler Fachberatung/Lektorat: Verena Jenzer Druck: Genossenschaft Widerdruck, Bern DVD-Produktion: Container TV Bern, Manuel Schüpfer Auflage: 1000 Exemplare Preis Begleitdossier Fr. 15.– Kerzers, Twann, Bern, 2006 Angaben zum Buch “Schwarze Augen”: aus dem Französischen von Géraldine Elschner und Gerda Wurzenberger 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert Laminierter Pappband Format 21,5 cm × 28,7 cm CH: CHF 22.80 / D: EUR 12,80 / A: EUR 13,20 ISBN 3-314-01434-1

Begleitdossier zum Bilderbuch

Schwarze Augen Layout und Schriftgrösse dieser Unterrichtsmappe halten sich an die Gestaltungsrichtlinien für sehbehinderte Menschen.

Einleitung/Zielpublikum/Ziele

Einleitung “Ich habe Locken wie ein Schaf, eine kleine Stupsnase und kohlrabenschwarze Augen. Sie sind schön, meine Augen, aber sie sehen nichts. Denn ich bin blind. Seit meiner Geburt.” – Mathieu hat aber nicht nur die zwei Augen, die nichts sehen, er hat noch viele andere Augen, mit denen er alles sieht – und noch mehr. Zum Beispiel türkolette Zelikane, die ihm aus der Hand fressen. Oder Stimmen, die nach Marmelade schmecken. Die Geschichte, die Mathieu uns aus seiner Welt erzählt, ist farbig und fröhlich, und sie endet mit einer kuschelig-weichen und frechen Überraschung. Eine Geschichte zum besseren Verständnis der Welt von blinden und sehbehinderten Menschen, die bewusst von positiven Erfahrungen ausgeht. Zielpublikum Kinder von 5 bis 8 Jahren (Basisstufe). Ziele – – – – –

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Sinneserfahrungen Umgang mit dem Anderssein Lebensweisen von andern kennen lernen und vergleichen Gefühle wahrnehmen und ausdrücken Sorgsamer Umgang mit unseren Augen

Inhalt

Teil I 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Teil II 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Einleitung/Zielpublikum/Ziele Inhalt Anregungen für den Unterricht

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Unterrichtsideen (für Lehrpersonen)

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Keine Angst im Dunkeln – erleben, schreiben, zeichnen Finger- und Nasenaugen – tasten, riechen, schmecken Geheimplan Haus – gestalten Blind frühstücken – essen, trinken Die Pünktchenschrift – Brailleschrift lernen “Rakamseln” und “Zelikane” – zeichnen, fantasieren Ein Cowboy-Pferde-Traum – träumen, erzählen Die Natur anders erleben – spazieren Auf dem Bauernhof – sich orientieren Kleine Fellkugeln – Tiere berühren Ein Geschenk – schenken, überraschen Ist Mathieu anders? – Verstehen

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Aktiv-Blätter (für Schüler/-innen)

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Keine Angst im Dunkeln? Finger- und Nasenaugen Geheimplan Haus Blind frühstücken Die Pünktchenschrift “Rakamseln” und “Zelikane” Ein Cowboy-Pferde-Traum Die Natur anders erleben Auf dem Bauernhof Kleine Fellkugeln Ein Geschenk Ist Mathieu anders?

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Inhaltsübersicht DVD/DVD-ROM “for your eyes only”

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Anregungen für den Unterricht

Anregungen für den Unterricht Allgemein Dieses Buch kann gut im Fach Natur-Mensch-Mitwelt (NMM) eingesetzt werden (Themenfeld “Sich selber sein – Leben in Gemeinschaft”). Jeder der zwölf Bildtafeln der Geschichte ist ein Aktiv-Blatt zugeordnet, das die verschiedenen Aspekte des Blindseins näher beleuchtet und eigene Erfahrungen mit all unseren Sinnen zulässt: Lesen, Tasten, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen. Dabei ist wichtig, das Vorwissen der Kinder abzurufen. Anregungen und Aktiv-Blätter erlauben ein altersdurchmischtes Lernen. Auf die jeweiligen Fähigkeiten der Kinder punkto Lesen und Schreiben wird Rücksicht genommen. Einsatz des Bilderbuches – Geschichte in Fortsetzungen vorlesen oder erzählen; Kinder ihre Bilder selber machen lassen. Anschliessend mit Bildtafeln vergleichen. – Aktiv-Blätter zu jedem Kapitel ausfüllen lassen und besprechen. – Zu einzelnen Kapiteln zuerst Bilder zeigen und Kinder die Fortsetzung der Geschichte erfinden lassen. – Kinder bereiten einzelne Kapitel zuhause vor und stellen sie dann der Klasse vor (frei nacherzählen, vorlesen, zeichnen, spielen usw.). – Einzelne Szenen als kleines Rollenspiel einüben. Ein/-e Schüler/-in übernimmt jeweils mit verbundenen Augen die Rolle von Mathieu. – Die zwölf Bildtafeln kopieren und in beliebiger Reihenfolge auf dem Boden auslegen oder an der Wand aufhängen. Kinder versuchen, die Geschichte chronologisch zu ordnen. Dabei kann es durchaus verschiedene Varianten geben. – Am Schluss die Kinder die Fortsetzung der Geschichte im Buch erfinden und erzählen lassen. DVD/DVD-ROM Die beiliegende DVD “for your eyes only” bietet ergänzend die Möglichkeit, anhand von kurzen Filmen Einblick in die Welt der Blinden zu erhalten (Übersicht siehe Seite 30). Im ROM-Teil findet sich zudem ein PDF mit zahlreichen Hintergrundinformationen für die Lehrperson.

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Teil I Unterrichtsideen

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Aktiv 1/2

1 Keine Angst im Dunkeln? / 2 Finger- und Nasenaugen

1 Keine Angst im Dunkeln? Erleben, schreiben, zeichnen / Aktiv-Blatt 1 – Schüler/-innen sitzen im Kreis, der Raum ist verdunkelt. Die Lehrperson beschreibt zweimal laut das Porträt vom blinden Mathieu, der im Dunkeln keine Angst hat. – Ganz fest an die Schilderung von Mathieu denken und ihn beschreiben oder zeichnen (Aktiv-Blatt). – Im Aktiv-Blatt die eigenen Wahrnehmungen im Dunkeln festhalten (Gefühle, Ängste, Vorstellungen, Erinnerungen); in der Gruppe austauschen. – Was verbinden wir mit dunkel? Eigene Erlebnisse mit dem Dunkeln schildern oder Geschichten erfinden. Überlegen, weshalb viele Leute im Dunkeln Angst haben. – Wie kann Mathieu wissen, dass ihm niemand ähnlich sieht, wenn er doch blind ist?

2 Finger- und Nasenaugen Tasten, riechen, schmecken / Aktiv-Blatt 2 – Den Text gemeinsam lesen und Fragen beantworten: Was meint Mathieu mit Ohrenaugen, Fingeraugen, Zehenaugen, Nasenaugen, Mundaugen? Wie kommt er auf 26 Augen? Wie kann man sehen, ohne zu sehen? – Im Aktiv-Blatt festhalten, was wir mit unseren 26 Augen alles “sehen” können. – Als Einstieg in den Tast-Parcours aus Karton einfache Formen ausschneiden (Kreise, Dreiecke, Rechtecke etc.); in Zweiergruppen legt ein Kind drei Formen, das andere Kind versucht mit geschlossenen Augen, die Formen tastend zu erraten. – Einen Tast-Parcours zusammenstellen: In leere Kartonschachteln werden zwei runde, handgrosse Löcher geschnitten, im Innern verschiedene Gegenstände zum Ertasten platziert wie Fell, Gras, Steine etc. Die Kinder versuchen die Gegenstände mit den Handaugen (sprich Händen) zu erraten und im

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Aktiv 3 – DVD 1/5

3 Geheimplan Haus

Aktiv-Blatt zu notieren. Einen Riech-Parcours aufstellen mit Parfum, Seifen, Duftkugeln, Blumen etc. und die Kinder mit verbundenen Augen raten und im Aktiv-Blatt notieren lassen. – Einen Schmeck-Parcours einrichten mit verschiedenen Getränken und Speisen wie Coca, Milch, Wasser, Schoggi, Brot, Früchte etc. und die Kinder ebenfalls “blind” schmecken und erraten lassen. Die Ergebnisse können im Aktiv-Blatt notiert werden. – Den kurzen Film über die blinde Chantal gemeinsam anschauen und erleben, wo sie überall ihre 26 Augen gebraucht (DVD 1).

3 Geheimplan Haus Gestalten / Aktiv-Blatt 3 – DVD 5 – Mathieu hat in seinem Kopf eine Schublade mit Geheimplänen für sein Haus. Mit den Kindern gemeinsam ihren im Aktiv-Blatt aufgezeichneten Grundriss ihrer Wohnung im Sandkasten nachzeichnen oder als Kartonmodell zusammenstellen. Dazu braucht man eine stabile Kartonunterlage und weiteren Karton zum Ausschneiden der Wände. – Die Kinder ertasten im fertigen Modell ihrer Wohnung die einzelnen Räume mit geschlossenen Augen. Sie versuchen sich in Gedanken den Weg von ihrem Zimmer zur Küche vorzustellen (Aktiv-Blatt). – Im Schulzimmer gemeinsam einen kleinen Parcours mit Stühlen und Pulten einrichten mit Start und Ziel. Die Kinder haben dann ein paar Minuten Zeit, sich den Parcours mit all seinen Hindernissen und Kurven einzuprägen (stellt euch vor, ihr wärt Skirennfahrerin oder -rennfahrer vor einem wichtigen Rennen). Dann werden jedem “Startenden” die Augen verbunden und dieser versucht, den Parcours zu absolvieren, ohne anzustossen. Ein Kind spielt dabei den Schutzengel, das heisst, es hält den Gehenden an der Schulter,

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Aktiv 4 – DVD 5 / 3 / DOK 5

4 Blind frühstücken

um ihn jederzeit vor Schaden zu bewahren. Eindrücke austauschen. – Anhand des kurzen Films (DVD 5) erleben, wie der tägliche “Parcours” für Blinde in der Realität aussieht. – Weitere Anregungen finden sich im Lehrmittel des BMLV, “Panorama” (siehe DVD/PDF/ Seite 46, Literatur).

4 Blind frühstücken Essen, trinken / Aktiv-Blatt 4 – DVD 3 / DOK 5 – Nach der Lektüre des Textes die Kinder erzählen lassen, was sie zum Frühstück essen, wer alles am Tisch sitzt, wie die Stimmung am Morgen ist etc. (Aktiv-Blatt). – Gemeinsam nachdenken, wie man die Speisen auf einem Teller am besten verteilt, damit eine blinde Person selbstständig essen kann. Dazu zuerst das Aktiv-Blatt ausfüllen lassen. Die Einteilung des Tellers als Uhr ist dabei eine einfache und effiziente Hilfe. In Spitälern wird folgende offizielle Einteilung für Blinde angewendet: – Das Znüni in der Schule zur Abwechslung mal “blind” essen und trinken und Erfahrungen austauschen. Welche Schwierigkeiten ergeben sich im Umgang mit Besteck und Geschirr? Wie fülle ich ein Glas mit Wasser? Wie schmecken die Speisen? Was ist anders? – Die beiden kurzen Filmsequenzen DVD 3 / DOK 5 illustrieren, was es heisst, blind zu kochen und zu essen. – Als weitere Blinderfahrung kann im Schulzimmer mal blind Musik gehört werden. Sich dabei ganz auf die Musik konzentrieren. – Ein Filmtipp: “Die Blindgänger”; die unterhaltsame und einfühlende Geschichte aus dem Alltag von zwei 13-jährigen blinden Mädchen. Blind Musik hören oder fernsehen wird immer thematisiert. Die “Blindgänger” bewegen sich fast so selbstverständlich wie die “Guckis” (sprich Sehenden).

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5 Die Pünktchenschrift / 6 “Rakamseln” und “Zelikane”

Aktiv 5/6 – DVD 2

Am Schluss fragt man sich, wer hier eigentlich sehend ist. Ein Kapitel in der Hörfilmfassung (Handlung wird zusätzlich gesprochen) “blind” anschauen und anschliessend erzählen lassen. Den Ausschnitt nochmals sehend erleben (siehe DVD/PDF/Seite 47, Filmliste).

5 Die Pünktchenschrift Brailleschrift lernen / Aktiv-Blatt 5 – DVD 2 – Das Alphabet der Brailleschrift vergrössern und im Schulzimmer aufhängen (siehe DVD/ PDF/ Seite 65). Die Kinder kurz einführen und anschliessend mit leeren 6er-Eierkartons drei ausgewählte Buchstaben gemeinsam legen (dazu nimmt man am besten einfache Pingpongbälle; harte Eier gehen auch, sind aber aufwendiger). – Die Kinder versuchen, die drei Buchstaben zu lernen. Dann wird in einem Blindtest versucht, einen dieser Buchstaben mit den Fingeraugen zu erraten und im Aktiv-Blatt aufzuschreiben. – Die Kinder im Aktiv-Blatt ihren Namen in Brailleschrift schreiben lassen. Mithilfe von leeren Eierschachteln einzelne Buchstaben legen und mit den Fingeraugen “blind” ertasten. – Im Kurzfilm DVD 2 erleben, wie der junge Anto Jelucic mit der Blindenschrift klarkommt.

6 “Rakamseln” und “Zelikane” Zeichnen, fantasieren / Aktiv-Blatt 6 – Im Aktiv-Blatt nochmals den Text gut durchlesen und die von Mathieu erfundenen Farben und Tiere notieren. – Die Kinder selbstständig eigene Fabeltiere erfinden und zeichnen lassen, und zwar mit geschlossenen Augen. Erfahrungsgemäss können Formen, die man sich “blind” vorstellt,

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Aktiv 7/8 – DVD 2/ DOK 14

7 Ein Cowboy-Pferde-Traum / 8 Die Natur anders erleben

sehr authentisch und unverfälscht auf ein Blatt gezeichnet werden. Es braucht nur etwas Übung; am besten macht man vorgängig ein paar Versuche auf einem Notizblatt. – Die entstandenen Fabeltiere zu einer kleinen Ausstellung zusammenstellen und gemeinsam betrachten. Kommentare dazu abgeben. – Variante: Die Fabeltiere zuerst aus Karton ausschneiden und von den andern “blind” ertasten und beschreiben lassen. – Ein Fabeltier auswählen lassen und dazu eine kurze Geschichte erfinden.

7 Ein Cowboy-Pferde-Traum Träumen, erzählen / Aktiv-Blatt 7 – DVD 2 – Mathieus Träume von der elektrischen Eisenbahn, vom Trommeln oder von Cowboys und Pferden als Ausgangspunkt für eigene Erzählungen nehmen. Wie könnten seine Träume ausgesehen haben? Ein Thema auswählen und im Aktiv-Blatt notieren. – Mathieu erzählt jeweils am Morgen seinem Teddy, was er geträumt hat. Eine gute Möglichkeit, Träume zu verarbeiten. Eigene Träume in der Gruppe erzählen; wer nicht darüber sprechen möchte, kann seinen Traum seinem Lieblingstier in einer stillen Ecke erzählen oder das Geträumte zeichnen. – Seinen schönsten Traum in Erinnerung rufen und kurz aufschreiben. Ergänzen, was wir am liebsten träumen (Aktiv-Blatt). – In zwei kurzen Filmen DVD 2 / DOK 14 erleben, wie Blinde ihren Traum (nämlich Sport zu treiben) wahr gemacht haben.

8 Die Natur anders erleben Spazieren / Aktiv-Blatt 8 – Auf der Fahrt zum Bauernhof kann Mathieu mithilfe seines Geruchssinns immer sagen,

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9 Auf dem Bauernhof

Aktiv 9 – DVD 5

wo er und seine Eltern sich gerade befinden. Nach dem selbstständigen Lesen des Textes die Frage im Aktiv-Blatt ausfüllen lassen: Wie riecht oder hört man einen Fluss, Felder, einen Wald, eine Kuhweide? Versuchen, den Klang eines Flusses, eines Feldes etc. nachzumachen. – Auf dem Pausenplatz oder in der näheren Umgebung einen kleinen gemeinsamen Spaziergang machen. Ein/-e Schüler/-in geht mit verbundenen Augen und wird am Arm geführt (wie das genau geht, erfahrt ihr auf der DVD/PDF/Seiten 28/73). Die Kinder versuchen über Düfte, Geräusche und Bodenbeschaffenheit, die Umgebung zu beschreiben. – Variante: Steht mehr Zeit zur Verfügung, einen Naturspaziergang im Wald unternehmen. Abwechslungsweise mit verbundenen Augen gehen (Kinder werden immer noch am Arm geführt, damit nichts passiert). Deshalb eine harmlose Strecke auswählen, die keine Absturzgefahren aufweist. Den Führenden vor dem Spaziergang erklären, dass sie beim Führen einer blinden Person eine grosse Verantwortung übernehmen und sich entsprechend konzentrieren müssen. – Zurück im Schulzimmer, die Eindrücke sammeln. Wie haben sich die Einzelnen beim “blinden” Gang draussen gefühlt (Angst usw.)? Wie stand es mit dem Vertrauen in die Führenden? Wie ist es, von jemandem abhängig zu sein? Sind die Sinneseindrücke anders, wenn ich sehend durch die Gegend gehe?

9 Auf dem Bauernhof Sich orientieren / Aktiv-Blatt 9 – DVD 5 – Mathieu kommt mit seinen Eltern beim Bauernhof an. Seine 26 “Augen” (erinnert euch an den Anfang der Geschichte) sind weit “offen”. Die Mutter nimmt ihn an der Schulter und führt ihn zum Stall. Auf der DVD/PDF/ Seiten 28/73 finden sich ein paar Tipps, wie

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Aktiv 10 – DVD 5/2/3





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man Blinde richtig führt und sich gegenüber Blinden richtig verhält. Im Aktiv-Blatt die Situationen zwischen Blinden und Sehenden in Zweiergruppen genau anschauen und die richtige Antwort ankreuzen lassen. Zu zweit können diese auch kurz ausprobiert werden, wobei ein Kind die Rolle des Blinden und das andere jene des Führenden übernimmt. Am Schluss die erarbeiteten Lösungen gemeinsam auswerten und besprechen. Die richtige Lösung lautet: B, A, A. Gemeinsam überlegen, was dem blinden Mathieu hilft, sich in seiner Umgebung zurechtzufinden und sie wahrzunehmen; zum Beispiel Geräusche, Düfte, Hindernisse usw. Die Klasse fragen, ob sie sich im Dorf oder in der Stadt schon mal geachtet hätten, ob es irgendwelche Hilfsmittel für Blinde gebe. Anhand der DVD/PDF/Seiten 26/70 sich mit konkreten Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte vertraut machen. Zum Beispiel weisse Rillen am Bahnhof, Punkteschrift in Aufzügen, weisse Markierungen bei Bushaltestellen, akustische Ansagen in der Bahn und im Tram, Hörsignale bei Ampeln etc. Einen kurzen Film über Orientierungshilfen im Alltag gemeinsam anschauen (DVD 5). Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte, Simulationsbrillen und vieles mehr können der Infobox (siehe DVD/PDF/Seite 45) entnommen werden.

10 Kleine Fellkugeln Tiere berühren / Aktiv-Blatt 10 – DVD 2/3 Mathieu wird vom Bauern an der Hand in den Stall geführt und ist plötzlich umringt von kleinen Hunden. Das Bild genau betrachten und in der Gruppe spontane Eindrücke austauschen. – Überlegen, wie man sich anstelle des blinden Mathieu fühlen würde. Hätte ich sofort Vertrauen in die kleinen Fellkugeln? Hätte ich

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10 Kleine Fellkugeln

11 Ein Geschenk









Aktiv 11 – DVD 3/5

Angst vor dem Unbekannten? Würde ich die Eltern um Hilfe rufen? Die Fragen im Aktiv-Blatt individuell ausfüllen lassen: Die eigenen Lieblingstiere aufzählen und dazu schreiben, an welchen Merkmalen ich sie “blind” erkennen kann. Eine Zeichnung von seinem Lieblingstier machen. Die eigenen Lieblingstiere mimisch und akustisch nachahmen, die andern versuchen zu erraten. Das eigene Verhältnis zu Tieren beschreiben: Was gefällt mir an den Tieren? Wovor habe ich eher Angst? Was muss ich tun, um ein Tier zu halten? Welches Tier möchte ich mal in der freien Natur sehen? Falls es möglich ist, ein Tier (gutmütiger Hund, Katze, Maus, Hamster etc.) in die Schule mitbringen und der Reihe nach mit geschlossenen Augen betasten. Sich anhand eines kurzen Filmes DVD 3/5 mit Blindenführhunden vertraut machen (Ausbildung, Befehle, Einkaufen usw.) oder, falls möglich, eine blinde Person mit ihrem Führhund in die Schule einladen.

11 Ein Geschenk Schenken, überraschen / Aktiv-Blatt 11 – Mathieu fällt seiner Mutter um den Hals, als sie ihm den kleinen Hund schenkt. Überlegen, weshalb Mathieu eine so grosse Freude empfindet. Wie reagieren wir in einer ähnlichen Situation? – Gemeinsam austauschen, was eine Überraschung für den Beschenkten und was für den Schenkenden bedeutet. – Überlegen, wann wir selber zum letzten Mal jemandem etwas geschenkt und diesen damit überrascht haben? – Das Aktiv-Blatt selbstständig ausfüllen lassen, das heisst eine kleine Geschichte mit dem Titel “Meine grösste Überraschung” aufschreiben und anschliessend vorlesen.

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Aktiv 12

12 Ist Mathieu anders?

– Im Aktiv-Blatt aufschreiben, wen wir in nächster Zeit mit einem Geschenk überraschen möchten. Das kann auch ein Botengang für eine ältere Person, eine Hilfestellung für Blinde, eine Überraschung für die Eltern sein.

12 Ist Mathieu anders? Verstehen / Aktiv-Blatt 12 – Der Bruder des Mädchens auf dem Bauernhof meint am Schluss auf die Frage seiner Schwester, weshalb der Junge blind sei, Mathieu sei nicht wirklich blind. Meinungen dazu sammeln; dazu Stichworte oder kleine Skizzen auf je einen Zettel setzen und an eine Wand hängen. – In der Gruppe diskutieren, weshalb Mathieu eigentlich gar nicht blind ist. Was hat Mathieu, was wir vielleicht nicht haben? Könnten wir unsere fünf Sinne auch besser nutzen? – Gemeinsam überlegen, inwiefern Mathieu anders ist als wir. Was hat er, was wir nicht haben? Was haben wir gemeinsam (AktivBlatt)? Was braucht es, um Menschen, die anders sind, zu verstehen? – Eine Fortsetzung der Geschichte von Mathieu erfinden; zu jedem Bereich (Familie, Schule, Freizeit, Tiere, Ferien, Freunde) einen Satz schreiben. – Zum Schluss können wir uns unseren Augen widmen (siehe DVD/PDF/Seiten 79 ff.).

Zu Verlag und Autoren Mit dem Bilderbuch “Schwarze Augen” werden Brücken geschlagen zwischen Autoren und Illustratoren und zwischen grossen und kleinen Lesern aus aller Welt. Mehr zum Verlag NordSüd unter http://www.nord-sued.com/verlag/index.html, zu den Autoren Gilles Tibo und Zaü unter http://www.nord-sued.com/autoren/frameset.asp?AUTOR=tibo.html http://www.nord-sued.com/autoren/frameset.asp?AUTOR=zau.htm

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Teil II Aktiv-Blätter

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Aktiv-Blatt 1

1 Keine Angst im Dunkeln?

Keine Angst im Dunkeln? Erleben, schreiben, zeichnen Was hast du im Dunkeln oder mit geschlossenen Augen gefühlt? Schreibe auf:

Zeichne:

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Zeichne ein Porträt des blinden Jungen Mathieu:

2 Finger- und Nasenaugen

Aktiv-Blatt 2

3 Finger- und Nasenaugen Tasten, riechen, schmecken

genauge

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1

Ich habe 26 Augen Schreibe auf, was du mit deinen 26 Augen alles “sehen” kannst:

Ohr

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ge

Der Tast-, Riech- und SchmeckParcours Notiere, was du in den Kartonschachteln mit deinen Fingeraugen alles erfühlt hast (3 Dinge):

Was konntest du mit deinen Nasenaugen erriechen?

Was haben deine Mundaugen beim kleinen Getränketest erkannt?

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Aktiv-Blatt 3

3 Geheimplan Haus

Geheimplan Haus Gestalten Zeichne den Grundriss der Wohnung oder des Hauses deiner Eltern:

Moritz Held

Gestalte mithilfe deiner Lehrerin / deines Lehrers aus Karton ein kleines Modell der aufgezeichneten Wohnung, indem du die Wände der verschiedenen Räume (Küche, Bad, Wohnund Schlafzimmer) aufklebst. Wenn das Modell trocken ist, versuche mit geschlossenen Augen, mit deinen Fingeraugen die Räume deiner Wohnung zu ertasten und

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wiederzuerkennen. Wo ist zum Beispiel dein Zimmer? Lege dir in Gedanken einen Weg von deinem Zimmer in die Küche zurecht. Worauf musst du achten (Türen, Schwellen, Treppen, Möbel, Vasen etc.), damit dir nichts passiert, wenn du “blind” bist?

4 Blind frühstücken

Aktiv-Blatt 4

Blind frühstücken Essen, trinken Schreibe auf, was du zum Frühstück isst.

Wo sind die Pommes frites?

12

Zeichne die folgenden Speisen: Fisch Erbsen Pommes frites

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3

6 Stell dir vor, das wäre dein Mittagessen. Schneide die einzelnen Speisen aus und versuche sie so auf dem Teller zu verteilen, dass

du einer blinden Person leicht erklären könntest, wo sie die Speisen findet. Die Uhr kann dir dabei helfen. Der andere muss “blind” ertasten, wo was ist.

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Aktiv-Blatt 5

5 Die Pünktchenschrift

Die Pünktchenschrift Brailleschrift lernen Bringe zwei bis drei leere Eierschachteln von zuhause mit, dazu einige Pingpongbälle.

Das Braillealphabet Lass dir von deinem Lehrer/ deiner Lehrerin das Alphabet der Blindenschrift erklären. Wusstest du, dass Louis Braille mit 3 Jahren erblindete und mit 15 Jahren die Blindenschrift erfunden hat? Lerne 3 Buchstaben auswendig und versuche sie mit deinen Fingeraugen “blind” zu ertasten. Schreibe sie hier auf, zum Beispiel:

HOI Mein Vorname in Brailleschrift Schreibe in Blindenschrift deinen Namen; das Alphabet an der Wand hilft dir dabei:

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ABC

6 “Rakamseln” und “Zelikane”

Aktiv-Blatt 6

“Rakamseln” und “Zelikane” Zeichnen, fantasieren Fabeltiere Schau dir die Tiere auf dem Bild nochmals genau an. Was kannst du erkennen? Schreibe auf:

Erfinde selber ein Fabeltier, das nur in deiner Vorstellung existiert. Schliesse zum Erfinden des Tieres am besten die Augen und zeichne es “blind”:

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Aktiv-Blatt 7

7 Ein Cowboy-Pferde-Traum

Ein Cowboy-Pferde-Traum Träumen, erzählen Mathieu träumt ... ... von der elektrischen Eisenbahn, vom Trommeln oder von Cowboys und Pferden. Schliesse nun die Augen und versuche dich an einen eigenen Traum zu erinnern und schreibe ihn auf:

Wovon träumst du am liebsten? Klebe ein Foto von dir in der Mitte auf und ergänze die Sprechblasen (wie in einem Comic):

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8 Die Natur anders erleben

Aktiv-Blatt 8

Die Natur anders erleben Spazieren Den Wind riechen, Strassen hören ... Auf der Fahrt zum Bauernhof kann Mathieu mithilfe seines Geruchs- und Hörsinns immer sagen, wo er und seine Eltern sich gerade befinden.

Autobahn

Schreibe oder zeichne in die leeren Felder, wie folgende Dinge riechen oder tönen:

Kuhweide

Heu

Felder

Kiesweg

Wald

Pferde

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Aktiv-Blatt 9

9 Auf dem Bauernhof

Auf dem Bauernhof Sich orientieren Mathieu wird geführt Beim Bauernhof angekommen, nimmt die Mutter Mathieu an der Schulter. Weil er nichts sehen kann, ist er auf Hilfe angewiesen. Es gibt bestimmte Verhaltensregeln, mit denen wir Blinden begegnen sollten. Schau dir die Bilder genau an und entscheide, welches Verhalten richtig ist. Kreuze an:

Führen und begleiten

A

B

A

B

Strassen überqueren

A

B

A

B

Verkehrsmittel benutzen

A

B

A

B

26

10 Kleine Fellkugeln

1

Aktiv-Blatt 10

Kleine Fellkugeln Tiere berühren Meine Lieblingstiere Mathieu mag kleine Hunde. Welche Tiere hast du am liebsten? Zeichne:

Woran kannst du diese Tiere mit deinen 26 Augen erkennen? Zum Beispiel am Geruch, an der Form, an den Geräuschen. Beschreibe:

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Aktiv-Blatt 11

11 Ein Geschenk

Ein Geschenk Schenken, überraschen Meine grösste Überraschung Erzähle hier eine kurze Geschichte über eine Situation, wo du wirklich überrascht warst.

Ich möchte jemandem etwas schenken ... Überlege, wen du in nächster Zeit mit einem Geschenk überraschen möchtest. Ein Geschenk kann auch

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sein, jemanden im Spital zu besuchen, jemandem zuzuhören, einer älteren, gebrechlichen (die nur am Stock gehen kann) oder sehbehinderten Person beim Einkaufen zu helfen etc. Zeichne:

Begleitdossier zum Bilderbuch

Schwarze Augen Gilles Tibo • Zaü

Unterrichtseinheit für Kinder von 5 bis 8 Jahren Peter Meier

Impressum

Gutenbergstrasse 40b 3011 Bern T 031 390 88 00 [email protected] www.sbv-fsa.ch Unterrichtseinheit Autor: Peter Meier Redaktion: Jürg Krebs Gestaltung: Kathrin Buechler Fachberatung/Lektorat: Verena Jenzer Druck: Genossenschaft Widerdruck, Bern DVD-Produktion: Container TV Bern, Manuel Schüpfer Auflage: 1000 Exemplare Preis Begleitdossier Fr. 15.– Kerzers, Twann, Bern, 2006 Angaben zum Buch “Schwarze Augen”: aus dem Französischen von Géraldine Elschner und Gerda Wurzenberger 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert Laminierter Pappband Format 21,5 cm × 28,7 cm CH: CHF 22.80 / D: EUR 12,80 / A: EUR 13,20 ISBN 3-314-01434-1

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Schwarze Augen

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