Ausgabedatum: Juni 2013 ISSN:

June 4, 2017 | Author: Ralph Waltz | Category: N/A
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Jahresbericht 2012

Herausgeber: SLE – Seminar für Ländliche Entwicklung Humboldt-Universität zu Berlin Hessische Str. 1-2 10115 Berlin Tel.: +49 (0)30-2093 6900 Fax: +49 (0)30-2093 6904 E-Mail: [email protected] www.sle-berlin.de Auflage: 500 Ausgabedatum: Juni 2013 ISSN: 1433-457

Jahresbericht SLE 2012

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Vorwort In den letzten zwei Jahren ist die Deutsche Entwicklungspolitik und allen voran das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 50 Jahre alt geworden, gefolgt von zahlreichen großen und kleinen staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen. Als Ausbildungsinstitution für dieses Berufsfeld hatte auch das SLE 2012 50-jährigen Geburtstag. Neben einem Festakt und einer Party mit mehr als 350 Gästen war dieses Ereignis auch Anlass, um Strategien zu definieren, die uns für die nächsten Jahre als Richtschnur unserer Arbeit dienen. Während das Ausbildungsprogramm des SLE seit vielen Jahren stetig optimiert wird, sind die anderen Geschäftsbereiche noch jung und werden strategisch weiter aufgebaut. Demnach haben wir den Geschäftsbereich SLE TRAINING für internationale Fachkräfte thematisch ausgeweitet und im Rahmen von SLE FORSCHUNG und BERATUNG Hochschulkooperationen intensiviert und Forschungsanträge gestellt. Dabei ließen sich Synergien mit dem Bereich SLE STUDIUM herstellen und unsere Kompetenzfelder konnten wir durch inhaltliche Arbeiten vertiefen. Das SLE hat sich im letzten Jahr u.a. verstärkt seinen originären Themen ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung sowie Nothilfe und Zusammenarbeit mit fragilen Staaten zugewandt. Auch in anderen Organisationen und auf internationaler Ebene werden diese Themen derzeit besonders intensiv bearbeitet. Trotz augenscheinlicher Wachstumsfortschritte weltweit, die zum Teil, z.B. China, zur Erreichung der Millenniumsziele führten und die sich u.a. auch in der Herausbildung einer neuen Mittelschicht in den Städten vieler Entwicklungsländer auch in Afrika zeigen, sind die ländlichen Gebiete fast aller Entwicklungsländer arm geblieben. Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich somit weiter geöffnet. Ländliche Räume bilden heute ganz überwiegend diejenigen Räume, in denen Entwicklung noch aussteht und Unterstützung notwendig ist. Das Paradoxon, dass es vor allem die Kleinproduzenten von Nahrungsmitteln sind, die unter Hunger leiden, wurde somit im Jahr 2012 für die Weltgemeinschaft offensichtlicher denn je. Die Produktionsanreize aus hohen Nahrungsmittelpreisen reichen offensichtlich nicht aus, damit sich kleinbäuerliche Landwirtschaft entwickelt. Die hohe Volatilität der Preise und die hohen Produktionskosten führen in der Summe vielerorts sogar zu negativen Gesamteffekten. Warum dies so ist und welche Entwicklungsstrategien dennoch greifen können, sind Fragen, die sich das Seminar für Ländliche Entwicklung stellt. Sie werden in diesem Bericht als Thema des SLE-Jahres behandelt. Eine interessante Lektüre wünscht Susanne Neubert

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Inhaltsverzeichnis Vorwort....................................................................................................i Übersichtenverzeichnis .......................................................................iv Abkürzungsverzeichnis ........................................................................v Das SLE im Überblick ...........................................................................1 1 Highlights des 50-jährigen Jubiläums ............................................2 1.1 Neue SLE-Homepage und Werbematerialien.............................2 1.2 SLE-Publikation zum 50-jährigen Jubiläum ................................3 1.3 Ehemaligenumfrage zum Berufsfeld ...........................................4 1.4 Veranstaltung zur Berufsfeldentwicklung ....................................8 1.5 Festakt des SLE und Party .......................................................11 2 Strategie und SLE-Thema 2012 .....................................................13 2.1 SLE Quo Vadis? .......................................................................13 2.2 SLE-Thema 2012: Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung ...............................................................15 2.2.1 (Wie) können Kleinbauern aus der Hungerspirale entfliehen? .....................................................................15 2.2.2 Ernährungssicherung: Ja, aber wie? ― Auszug aus der Debatte im Rahmen der EPDT 2012.................20 3 SLE STUDIUM..................................................................................22 3.1 Weiterentwicklungen im Lehrprogramm ...................................22 3.2 Entwicklungspolitische Diskussionstage ...................................23 3.3 Auslandsprojekte 2012 .............................................................26 4 SLE TRAINING .................................................................................30 4.1 Trainings für Fachleute aus aller Welt ......................................30 4.2 Erweiterte Trainingsangebote – erste Schritte 2012 .................31 5 SLE FORSCHUNG UND BERATUNG .............................................33 5.1 Entwicklungszusammenarbeit unter Bedingungen fragiler Staatlichkeit – Beispiel Haiti ..........................................33 5.2 Forschungskooperationen im Themenfeld Ernährungssicherung: Ostafrika ...............................................35 5.3 Hochschulkooperation mit Mosambik .......................................36

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6 Finanzen, Termine bis Publikationen ........................................... 37 6.1 Finanzen .................................................................................. 37 6.2 SLE-Termine 2012 – Moderationen, Vorträge, Beratungen, Missionen und Veranstaltungen .......................... 38 6.3 Arbeitsschwerpunkte der Mitarbeiterinnen 2012 ...................... 42 6.4 Längerfristige Kooperationen / Beratungen ............................. 44 6.5 Mitgliedschaften / Funktionen .................................................. 45 6.6 Zusammensetzung der SLE-Gremien ...................................... 45 6.7 Publikationen 2012 .................................................................. 48 6.8 SLE-Publikationsreihe .............................................................. 51

Übersichtenverzeichnis Übersicht 1: Aktuelle Berufsfelder der SLE-Absolventen ....................... 4 Übersicht 2: Überwiegende Arbeitgeber der Absolventen ..................... 5 Übersicht 3: Ort der Erstanstellung der SLE-Absolventen ..................... 5 Übersicht 4: Arbeitsort die längste Zeit des Berufslebens ..................... 5 Übersicht 5: Antworten zur Frage: „Würden Sie sich heute auch wieder für das EZ-Berufsfeld entscheiden?“ ............. 6 Übersicht 6: Trends der zukünftigen Entwicklungszusammenarbeit ........................................... 7

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Abkürzungsverzeichnis AA AEU AK AP BGR BMBF BMELV BMZ DAAD DED DeGEval DIE EPDT EZ FAO FU Berlin GEWISOLA GFFA GIGA GIZ hbs HU Berlin IZ KfW LGF LRRD MA M+E NRO ODA OECD SGE SINE WHH ZALF

Auswärtiges Amt Aktions- und Entscheidungsorientierte Untersuchungen Arbeitskreis Auslandsprojekte Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Bundesministerium für Bildung und Forschung Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Deutscher Akademischer Austauschdienst Deutscher Entwicklungsdienst Deutsche Gesellschaft für Evaluierung Deutsches Institut für Entwicklungspolitik Entwicklungspolitische Diskussionstage Entwicklungszusammenarbeit Food and Agriculture Organization of the United Nations Freie Universität Berlin Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. Global Forum for Food and Agriculture German Institute for Global and Area Studies Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Heinrich-Böll-Stiftung Humboldt-Universität zu Berlin Internationale Zusammenarbeit Kreditanstalt für Wiederaufbau Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät Livestock Research for Rural Development Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen Monitoring + Evaluierung Nichtregierungsorganisation Official Development Assistance Organisation for Economic Co-operation and Development Schweizerische Gesellschaft für Ernährung Strategien und Instrumente Nachhaltiger Entwicklung Welthungerhilfe Zentrum für Agrarlandschaftsforschung

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Das SLE im Überblick Das SLE ist überzeugt davon, dass die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit maßgeblich von ihrer Qualität abhängt und diese vor allem durch eine hohe Qualifikation sowie effektive und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Akteure aus Nord und Süd gesteigert werden kann. Das Angebot des SLE umfasst daher heute ein Postgraduiertenstudium, Trainings für Fachkräfte aus aller Welt, anwendungsorientierte Entwicklungsforschung sowie Beratung von Universitäten in Entwicklungsländern bei der Curriculum-Entwicklung. Durch die Anbindung an die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und die Zusammenarbeit mit Entwicklungsorganisationen verbindet das SLE optimal Theorie und Praxis. Das SLE ist zwar breit aufgestellt und berücksichtigt auch globale Rahmenbedingungen, hat aber Schwerpunkte in den Bereichen Ländliche Entwicklung sowie Zusammenarbeit mit fragilen und besonders armen Entwicklungsländern. Das SLE steht für einen mehrdimensionalen interaktiven Ansatz, bei dem das „Wie“, d.h. Problemlösungsansätze im Vordergrund stehen. Es werden Strategien nachhaltiger Entwicklung in einem Mehrebenenansatz von lokal bis national und im Rahmen der globalen, sich wandelnden Bedingungen erörtert. Naturressourcenmanagement vor dem Hintergrund des Klimawandels, Katastrophenvorsorge und Entwicklungspolitik stehen hierbei genauso im Fokus wie Managementmethoden, Instrumente, Teamarbeit und weitere Soft Skills. SLE STUDIUM, SLE TRAINING, SLE FORSCHUNG und BERATUNG SLE STUDIUM bietet die ideale Voraussetzung für den Berufseinstieg in die Entwicklungszusammenarbeit. Neben Fachkompetenz und Interdisziplinarität stärkt es die Fähigkeit, Konzepte praktisch umzusetzen und führt dazu, interkulturellen Austausch als selbstverständlich zu erleben. 90% der SLE-Absolventen finden nach Abschluss einen Einstieg in die EZ. Rund 900 Alumnis haben das SLE bisher durchlaufen. SLE TRAINING richtet sich an Fachkräfte aus Entwicklungsländern, die bereits in entwicklungsbezogenen Berufsfeldern tätig sind und ihre Kompetenzen vertiefen oder aktualisieren möchten. Dies gelingt durch den Einsatz von Top-Trainern, aber auch durch die vielfältigen Möglichkeiten zur interkulturellen Interaktion auf der Peer-Ebene, bei der die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen systematisch einbringen. Mit SLE FORSCHUNG und BERATUNG gibt das SLE seine Erfahrung in die ganze Welt als Berater weiter und gründet diese auf wissenschaftsbasierter anwendungsorientierter Forschung. Dabei hat das SLE bereits in rund 150 Auslandsprojekten gemeinsam mit den Partnern vor Ort zahlreiche Studien publiziert und praxistaugliche Instrumente von Planung bis Evaluierung entwickelt. Besonders stolz ist das SLE auf die enge Zusammenarbeit mit der Mondlane-Universität in Maputo, Mosambik, die heute einen Studiengang à la SLE besitzt.

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Highlights des 50-jährigen Jubiläums

2012 war das Jahr des 50-jährigen Jubiläums des SLE und damit ein guter Anlass, mal wieder gezielt auf das Seminar und seine Inhalte aufmerksam zu machen sowie mit all Jenen, die das SLE durchlaufen haben, es unterstützen oder sich ihm freundschaftlich oder kollegial verbunden fühlen, den runden Geburtstag ausgiebig zu feiern. Mit kleinem Budget und großem Engagement wurden eine Reihe von Fachveranstaltungen, eine Ehemaligenumfrage, ein Festakt und eine Party durchgeführt, die Homepage und die Werbematerialien mit einem neuen Outfit gestaltet sowie eine umfangreiche Publikation mit den aktuellen Inhalten des SLE zusammengestellt. Im Folgenden sollen einige Aspekte herausgegriffen werden – für eine ausführliche Dokumentation des Jubiläums samt Fotoauswahl sei auf die Homepage verwiesen (www.sle-berlin.de).

1.1 Neue SLE-Homepage und Werbematerialien Mit Unterstützung professioneller PR-Beraterinnen wurde die SLEHomepage neu strukturiert, inhaltlich überarbeitet und optisch modernisiert. Sie zeigt nun deutlich die Entwicklung des Instituts mit den heutigen drei Geschäftsbereichen. Zu den hervorzuhebenden Neuerungen gehört ansonsten die SLE-Lebenslinie, die einen Rückblick auf die 50 Jahre SLE und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht und die zudem zeigt, wie sich die Entwicklung des SLE mit der entwicklungspolitischen Geschichte Deutschlands spiegelt. Des Weiteren werden im SLE-Imagefilm zum Postgraduiertenstudiengang Einblicke zu Lehre und zu den APs gegeben. Hier sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 49. Lehrgangs Hauptprotagonisten. Auch die Werbematerialien (Flyer, Broschüren, Plakate, Aufsteller) des SLE wurden überarbeitet, vereinheitlicht und optisch aufgewertet.

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1.2 SLE-Publikation zum 50-jährigen Jubiläum Unter dem Titel „Entwicklungszusammenarbeit gestalten – Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld“ hat das SLE einen umfangreichen Reader herausgegeben, mit dem die Erfahrungen und Kompetenzen des SLE einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In 18 Einzelbeiträgen werden Inhalte, Didaktik und Arbeitsfelder des SLE dargelegt. Der Reader beginnt mit einem Kapitel über den entwicklungspolitischen Hintergrund, in dem ein Überblick über die Ansprüche, Herausforderungen und Entwicklungstrends im Themenfeld gegeben werden. Im zweiten Kapitel geht es um den multidimensionalen Mehrebenen-Ansatz als Strategie einer an Nachhaltigkeit und Armutsminderung orientierten Entwicklungszusammenarbeit. Besonderheiten und Herausforderungen der Arbeit in Krisenländern zwischen Humanitärer Hilfe, Übergangshilfe und EZ werden vorgestellt, genauso wie die Themen Katastrophenvorsorge in der EZ oder Krisenprävention und Friedensentwicklung. Ergänzt wird das Kapitel durch einige Fallbeispiele aus Auftragsstudien des SLE. Das dritte Kapitel ist den Methoden in der EZ gewidmet und beinhaltet Artikel über verschiedene Ansätze des Projektmanagements, ein Fallbeispiel für die Erarbeitung eines kontextangepassten MonitoringSystems sowie einen Beitrag über „Aktions- und Entscheidungsorientierte Untersuchungen“ – eine „Das SLE STUDIUM war für mein Berufsleben die Methode, die am SLE entwickelt und angewendet zentrale Weichenstellung… wird und der Vorbereitung von Auftragsstudien …ein absolutes Privileg und dient. ein echter Glücksfall.“ Das vierte Kapitel geht der Frage nach, wie persönliche Kompetenzen für das Berufsfeld im RahFlorian Landorff, men der SLE-Ausbildung gestärkt werden können 42. Jahrgang, Welthungerhilfe – und wie eine dementsprechende SLE-Didaktik Regionalkoordinator aussieht. Es folgen Analysen über das Berufsfeld Zentralamerika und Karibik der EZ und darüber wie ein individuelles Berufscoaching für die EZ gestaltet sein kann. Das abschließende Kapitel ist den beiden Geschäftsfeldern SLE TRAINING sowie SLE FORSCHUNG und BERATUNG gewidmet, die unter dem Titel Internationalisierung zusammengefasst sind. Der Reader ist gegen einen Unkostenbeitrag in gedruckter Form am SLE erhältlich oder als kostenloser Download auf der Homepage zu finden.

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1.3 Ehemaligenumfrage zum Berufsfeld Anlass und Ziel der Ehemaligenbefragung war es, Antworten auf folgende Fragen zu erhalten:

 Bildet das SLE tatsächlich für das Berufsfeld EZ aus?  Wie sieht die Verweildauer von SLE-Absolventen in diesem Politikfeld aus?

 Bei wem arbeiten SLE’ler?  Welche typischen Karrieremuster lassen sich erkennen?  Welche Veränderungen lassen sich über die fünf Dekaden erkennen? Doch nicht nur der Rückblick hat uns interessiert. Wir wollten auch die Kompetenz und die Erfahrungen unserer Ehemaligen nutzen, um über sie zukünftige Trends der deutschen und internationalen EZ besser abschätzen zu können. Denn auch noch morgen will das SLE bedarfsgerecht ausbilden.1 Die nachstehenden Grafiken zeigen einen kleinen Auszug der Ergebnisse:

Übersicht 1:

Aktuelle Berufsfelder der SLE-Absolventen

1 Von ca. 900 ehemaligen SLE-Absolventen haben 249 Personen der Lehrgänge 1 bis 48 an der Umfrage teilgenommen. Insgesamt standen 245 auswertbare Fragebögen zur Verfügung. Dies entspricht einer Teilnahmequote von knapp 29%.

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Übersicht 2:

Überwiegende Arbeitgeber der Absolventen

Übersicht 3:

Übersicht 4:

Ort der Erstanstellung der SLE-Absolventen

Arbeitsort die längste Zeit des Berufslebens

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In der Wahl des Arbeitsstandortes hat es in den letzten zwei Jahrzehnten eine deutliche Verschiebung gegeben. Wurden in den ersten drei Dekaden v.a. Auslandseinsätze nach dem SLE angetreten, so ist der Anteil derjenigen, die erst einmal eine Inlandsstelle annehmen, seit den 90er Jahren stark gestiegen. Heutzutage gehen ca. 50% der Absolventen in ihrer ersten Anstellung ins Ausland. In den 70er Jahren waren es ca. 80%. In Übersicht 6 sind die mittelfristig als am wichtigsten angesehenen Zukunftstrends und Herausforderungen für das Berufsfeld der EZ angegeben. Über 87% der SLE’ler würden sich auch nach langer Berufstätigkeit in diesem Feld wieder für die EZ entscheiden.

Übersicht 5:

Antworten zur Frage: „Würden Sie sich heute auch wieder für das EZ-Berufsfeld entscheiden?“

Fazit Die EZ ist für den ganz überwiegenden Anteil der SLE-Absolventen ein professionell aussichts- und abwechslungsreiches Arbeitsfeld, in das sie jederzeit wieder einsteigen würden.

Übersicht 6:

Trends der zukünftigen Entwicklungszusammenarbeit

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1.4 Veranstaltung zur Berufsfeldentwicklung Wohin entwickelt sich das Berufsfeld Entwicklungszusammenarbeit? Oder sprechen wir demnächst nur noch von „Internationaler Zusammenarbeit“? Macht sich die EZ demnächst gar überflüssig? Werden auch zukünftig noch Nachwuchskräfte gebraucht und welche Qualifikationen sollten sie mitbringen? Wie sieht es mit den lokalen Fachkräften aus, werden sie demnächst die Aufgaben der entsandten Fachkräfte übernehmen? Diese und daran anschließende Fragestellungen hat das SLE in seinem Jubiläumsjahr mit Vertreterinnen und Vertretern des Berufsfeldes aus Nord und Süd, mit anderen Ausbildungsinstitutionen und mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik in einer Reihe von Veranstaltungen debattiert. Es ging darum, dem Berufsfeld „den Puls zu fühlen“ und neue Trends, Impulse und Anforderungen für die Nachwuchsausbildung und die Weiterbildung von Fachkräften zu identifizieren. Die Ergebnisse der Veranstaltungen wurden mit finanzieller Unterstützung der Welthungerhilfe unter dem Titel „Internationale Entwicklungszusammenarbeit als Berufsfeld: Trends und Herausforderungen für die Personalentsendung“ in der neuen Publikationsreihe des SLE publiziert und sind auf der SLE-Homepage als Download zugänglich. Die wichtigsten Erkenntnisse können wie folgt zusammengefasst werden:

 Fortbestehen alter Probleme in neuen Dimensionen: EZ/IZ ist in

den letzten Jahren global geworden und wird von einer Vielzahl von Akteuren beeinflusst. Einige der Schwellenländer gehören heute zu den neuen Entwicklungsfinanzgebern und bringen ihre Interessen in internationale Abkommen ein. Auch der Privatsektor, private Stiftungen, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure in Nord und Süd haben an Einfluss gewonnen und agieren, kooperieren und verhandeln selbstverständlich auf Augenhöhe. Nichtsdestotrotz steht die Welt vielen ungelösten Problemen und Fehlentwicklungen wie Ressourcendegradierung, Klimawandel, soziale Disparitäten, wachsende Anzahl fragiler Staaten sowie dem Fortbestehen von Armut und Hunger gegenüber. Die Idee des „sich überflüssig Machens“ von Entwicklungszusammenarbeit steht daher aktuell nicht zur Debatte.

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 Skepsis gegenüber bisherigen Ansätzen: Nicht nur in der entwick-

lungspolitischen Fachwelt macht sich eine Ernüchterung über die bisher erreichten Ziele der großen Konferenzen breit. Auch in der Öffentlichkeit steht die EZ/IZ in der Kritik, keine ausreichenden Wirkungen zu erzielen (insbesondere in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen). Die Suche nach Erfolg versprechenden Ansätzen, Konzepten und Strukturen hält daher an, wobei das große Problem der fehlenden Kohärenz unterschiedlicher Politikfelder nach wie vor eine der größten Herausforderungen darstellt. Auch gegenüber den verschiedenen neuen Finanzgebern wie Schwellenländern oder der Privatwirtschaft herrscht Skepsis, da häufig Prinzipien und Werte, wie die Einhaltung der Menschenrechte oder die Beteiligung der Zivilgesellschaft, nicht eingehalten werden.

 Personalentsendung



in Deutschland nach wie vor im Aufschwung: Einige Geberländer haben sich in den letzten Jahren von der personellen Zusammenarbeit stärker auf die finanzielle Zusammenarbeit (und hier vorwiegend auf die Budgethilfe) verlegt. Deutschland hingegen hält – neben Budgethilfe – am Konzept der Personalentsendung als wichtigem Instrument der EZ/IZ fest. In den letzten Jahren sind die deutschen ODA-Mittel sowie die Anzahl der entsandten Fachkräfte gestiegen. Auch das „Wenn ich an SLE STUDIUM Themenspektrum und die Anzahl der Länzurückdenke, dann erinnere ich der, in die Personal entsendet wird, sind de mich an… facto angewachsen, obwohl die Anzahl der …ein sehr intensives Jahr voller sogenannten „Empfängerländer“ offiziell retoller Kurse/Module und vieler duziert wurde. Die Personalabteilungen der kompetenter Trainer, eine super deutschen Entsendeorganisationen beangenehme Lern- und scheinigen, dass in den letzten Jahren viele Arbeitsatmosphäre, ein nettes neue Stellen geschaffen wurden und proSLE-Team und vor allem 19 klasse portional viele Nachwuchskräfte den EinKommilitonen mit herausragenden stieg in das Berufsfeld gefunden haben. neuen Freundschaften.“ Personalentsendung zunehmend mit Nils Huhn, internationalen Fachkräften: Schon immer 48. Jahrgang, arbeiten relativ viele lokale Fachkräfte für Conselho Municipal de Maputo, Organisationen wie die GTZ/GIZ oder die Moçambique Welthungerhilfe bei der Umsetzung von Projekten und Programmen in ihren Herkunftsländern mit. Sie arbeiten mit lokalen, befristeten und zumeist deutlich weniger gut bezahlten Verträgen, genießen in der Regel nicht die Privilegien entsandter Fachkräfte (wie z.B. Auslandszulagen oder die Evakuierung ins Ausland bei Krisen) und bekleiden in der Regel die weniger verantwortungsvollen Positionen. Relativ neu hingegen ist der Trend, dass deutsche Organisationen internationale Fachkräfte verschiedenster Herkunft auf verantwortungsvolle Posten in ihre Vorhaben entsenden.

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 Entwicklung eines eigenständigen Berufsfeldes für Nothilfe, den

zivilen Friedensdienst und den Einsatz in fragilen Staaten? Alle drei genannten Bereiche erfordern von den entsandten Fachkräften besondere Kompetenzen, die über einen „normalen“ Einsatz in Entwicklungsländern hinausgehen. Gefordert werden insbesondere konfliktsensibles Handeln, erhöhte Stressresistenz und die Fähigkeit, auch unter eingeschränkten “Wenn ich an SLE STUDIUM Sicherheitsbedingungen zu arbeiten und zu zurückdenke, dann erinnere ich leben. Einsatzorte, die explizit nicht familienmich an… tauglich sind, haben in den letzten Jahren stark …die wertvolle Gelegenheit, zugenommen und werden wohl auch in Zukunft ein Jahr lang die eigene Tätigkeit relevant bleiben. Bislang ist zu beobachten, und Rolle bzw. die eigenen Werte dass die Fachkräfte zwischen Einsätzen in und Ziele aus verschiedenen fragilen Staaten und „klassischen“ EntwickPerspektiven zu beleuchten.“ lungsländern wechseln. Ob diese „DurchlässigInga Buchholz, keit“ erhalten bleibt oder ob sich ein Spezial39. Jahrgang berufsfeld „fragile Staaten“ herausbilden wird, lässt sich zurzeit nicht eindeutig sagen.

 Berufsfeld ohne Nachwuchssorgen: Es handelt sich um ein ver-

hältnismäßig kleines Berufsfeld mit ca. 300 Nachwuchsstellen pro Jahr. Nach wie vor gestaltet sich der Berufseinstieg für junge Menschen eher schwierig, da die Anforderungen an Kompetenzen und erste Arbeitserfahrung hoch sind und es tendenziell mehr Interessenten als Stellen gibt. Auslands- und Inlandspraktika während des Studiums sind unerlässlich, um eine der wenigen Junior-, Nachwuchs- oder Traineestellen bei den einschlägigen Organisationen zu bekommen. Wichtig ist auch, sich relativ früh für das Berufsfeld zu interessieren, um Studium, Sprachen, Auslandsaufenthalte und Praktika idealerweise an dem Bedarf des Berufsfeldes auszurichten. Die Schwierigkeit liegt im Berufseinstieg, denn das Ministerium und internationale Organisationen sowie zunehmend auch andere Arbeitgeber legen heute immer mehr Wert auf Berufserfahrung, bevor ein erstes Stellenangebot erfolgt.

 Ausbildungsinstitutionen in stetiger Anpassung ihrer Inhalte: Die

oben genannten Entwicklungen werden von uns und den anderen einschlägigen EZ/IZ-Ausbildungsinstitutionen DIE, NADEL regelmäßig beobachtet und ausgewertet. So hat das SLE z.B. mit der Unterstützung eines SLE-ähnlichen Studiengangs in Mosambik bereits früh und pro-aktiv auf den verstärkten Ausbildungsbedarf von lokalen Fachkräften reagiert. Diese Aktivitäten werden wir in Zukunft noch ausweiten.

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1.5 Festakt des SLE und Party Zum Festakt unseres 50-jährigen Jubiläums kamen am 1. Juni 2012 rund 300 Gäste im Audimax der Humboldt-Universität zu Berlin zusammen. Unter den Gästen waren zahlreiche Ehemalige des SLE-Postgraduiertenstudiengangs, darunter auch einige Teilnehmer aus dem ersten Lehrgang 1962. Zum Gelingen des Festaktes trugen maßgeblich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 50. Lehrgangs bei, die souverän durch das Programm führten und einige Überraschungen bereithielten.

SLE-Festakt im Audimax der Humboldt-Universität zu Berlin

Als Ehrengäste mit Jubiläumsansprache waren Vertreter der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, der Humboldt-Universität zu Berlin, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie des Vereins Freunde und Förderer des SLE e.V. geladen. Dirk Niebel sendete einen Grußbrief, der verlesen wurde. Eine besondere Ehre war zudem die Anwesenheit des Botschafters von Mosambik und mosambikanischen Gästen der Eduardo Mondlane Universität, mit der das SLE zusammenarbeitet. Das Programm startete dann mit einem Rückblick auf die Seminargeschichte. Die wichtigsten Etappen des SLE wurden von Frau Dr. Fiege und Frau Grundmann in Erinnerung gerufen. Daran anschließend warf die neue Leiterin des SLE, Frau Dr. Neubert, einen Blick in die Zukunft. In ihrem Beitrag betonte sie das Ziel, das inhaltliche Profil des SLE, die zwei neuen Geschäftsfelder und die Sichtbarkeit des Seminars zu verstärken.

Ehemalige Mitarbeiterin und Mitarbeiter beim „Generizer“-Quiz (SLE-Festakt): Prof. Dr. Theo Rauch, Dr. Peter Neunhäuser, Prof. Dr. Uwe-Jens Nagel, Bernd Schubert und Carola Jacobi-Sambou

Als Auflockerung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jubiläumslehrganges ein Quiz, den sog. „Generizer“ vorbereitet. Freiwillige aus verschiedenen Altersgruppen wurden in Teams, die z.B. „junges Gemüse“, „reife Früchtchen“ oder „ein Kessel Buntes“ hießen, aufgeteilt und mussten im Stil von „Wer wird Millionär“ aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten über das „Leben“ des SLE auswählen.

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SLE-Mitarbeiterinnen Dr. Karin Fiege und Gesa Grundmann

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Abschließend gab es noch eine kurze Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des Berufsfeldes. Sie hoben die besonderen Eigenschaften des SLE hervor, namentlich die Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit gepaart mit einer hohen Motivation, die Erlaubnis des SLE ein „Querdenker“ zu sein und seine Teamorientierung. Abschließend baten die Moderatoren die Podiumsgäste, jeweils den Satz zu vervollständigen: „Für mich bedeutet das SLE…“. Um die Übung nicht zu einfach zu machen, mussten die Podiumsgäste dabei in ihre Antwort Begriffe einflechten, die ihnen aus dem Publikum zugeworfen wurden. Herr Prof. Ellmer, Dekan der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU, brachte den Begriff Kirche geschickt in seiner Antwort unter. Er stellte fest, dass das SLE für ihn „die goldene Kirchturmspitze der internationalen Zusammenarbeit“ sei.

Zum Abschied gab es eine riesige Torte und die Gäste brachten dem SLE ein vielstimmiges HappyBirthday-Ständchen. Vom Festakt ging es dann weiter nach Friedrichshain, wo am Abend in der „Turnhalle“ mit gut 300 Ehemaligen und Freunden eine große Geburtstagsparty mit Tanz und freudigen Wiedersehensmomenten gefeiert wurde. SLE-Festakt: Prof. Dr. Dr. Frank Ellmer (Dekan der LGF), Dr. Susanne Neubert (Direktorin des SLE) und Dr. Regine Mehl (DIE)

Dr. Karin Fiege mit Gästen von der Eduardo Mondlane Universität in Mosambik

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Strategie und SLE-Thema 2012

2.1 SLE Quo Vadis? Das 50-jährige Jubiläum hat dem Seminar frischen Schwung verliehen und das Jahr war auch institutionell und durch die neue Leitung personell durch Erneuerung gekennzeichnet. Diese Erneuerung war jedoch bereits angelegt und ist daher besser mit „kontinuierlicher Optimierung“ beschrieben. Dies gilt in Bezug auf bewährte SLE-Programme und -Methoden, allen voran dem Lehrprogramm des SLE STUDIUM, aber auch im Hinblick auf die Ansätze der Weiterentwicklung der neuen Geschäftsfelder SLE TRAINING und SLE BERATUNG (jetzt SLE FORSCHUNG und BERATUNG). Hier knüpfte das SLE an bereits angelegten Diversifizierungs- oder Verbreiterungsansätzen der Vorjahre an, die sich organisch herausentwickelt hatten. Dies gilt insbesondere im Bereich der Fortführung bestehender Hochschulkooperationen und von Moderationen und Beratungen vor allem in Lateinamerika, aber auch in anderen Teilen der Welt. Gleichwohl gibt es neue Elemente des SLE, die insbesondere in seiner stärkeren thematischen Ausrichtung und in stärkeren Kooperationsbestrebungen auch abseits der Curricula-Entwicklung mit Instituten, allen voran mit Lehrstühlen der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (LGF) der HU selbst liegen. Diese Entwicklung wurde als Profilbildung im letzten Jahresbericht angekündigt und in der Tat, die vielfachen Synergien, die sich beide Seiten hier durch verstärkte Kooperation ermöglichen, werden nun bereits sichtbar. Das SLE strebt an, dass die LGF bzw. seine Absolventen sein Programm stärker nutzen, aber es nimmt auch selbst die Kompetenzen der LGF vermehrt in Anspruch. Beispielsweise hat es die Klimaforschung der LGF in sein eigenes Programm integriert. Bei näherem Hinsehen liegen weitere Anknüpfungspunkte auch in der stärkeren Nutzung der Service-Angebote der HU, insbesondere der Bibliotheken. Umgekehrt integriert sich das SLE stärker in die Fakultät, indem es Pflichten und Rechte wahrnimmt, d.h. z.B. bei Berufungs-, Promotions- und Begutachtungsverfahren präsenter ist. Mittelfristig ist das SLE auch bereit, im Rahmen seiner Kapazitäten Lehrveranstaltungen an der LGF durchzuführen, umgekehrt wird die Expertise der Professoren und Professorinnen der LGF in den Auslandsprojekten in Zukunft stärker berücksichtigt. Der wichtigste Bereich der Kooperation des SLE mit der LGF liegt jedoch in der gemeinsamen Beantragung und Durchführung von Forschungs- und Beratungsprojekten. Hier hat sich das SLE im Jahr 2012 gemeinsam mit der LGF

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und mit dem Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) jeweils an Anträgen im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt. Thematisch liegen beide Projekte im Bereich der Ernährungssicherung. HORTINLEA, das Forschungsprojekt mit der LGF, fokussiert auf Ernährungssicherung durch stärkere Betonung der gärtnerischen Produktion, namentlich dem Gemüsebau im Bereich indigener Gemüsekulturen in Kenia, Tansania und Äthiopien. Da die gärtnerische Produktion ein Alleinstellungsmerkmal der LGF gegenüber anderen landwirtschaftlichen Fakultäten in Deutschland darstellt, ist diese Fokussierung sinnvoll. Die gärtnerische Produktion spielt eine herausragende Rolle bei der Bekämpfung des sogenannten „versteckten Hungers“, der ein weltweit viel zu wenig beachtetes wachsendes Problem darstellt. Im Jahr 2012 hat das SLE das Thema ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung und die Frage, welche Handlungsspielräume Kleinbäuerinnen und Kleinbauern selbst besitzen, um sich aus der Hungerspirale zu befreien, intensiv bearbeitet. Neben der Beantragung der oben genannten Kooperationsprojekte in diesem Bereich wurden vielfältige Vorbereitungen zur Erstellung eines Positionspapiers getroffen. Ein kleiner Vorauszug wird in diesem Jahresbericht abgedruckt. Gleichzeitig hat das SLE im Rahmen der Entwicklungspolitischen Diskussionstage (EPDT) dieses Thema auch mit Expertinnen und Experten diskutiert und Workshops, Vorträge, Beratungen und Veranstaltun gen unterschiedlicher Organisationen hierzu besucht, selbst organisiert und gegeben. Darüber hinaus hat das SLE bei der Erstellung eines „Wikipedias“, namentlich einem sogenannten „Agriwaterpedia“ zum Nexus Ernährung-Wasser-Landwirtschaft der GIZ mitgewirkt und das BMZ bei der Erstellung der Leitlinien zur Ernährungssicherung unterstützt. Last not least ist es dabei, über eine Metaanalyse der bisher im SLE erschienenen Studien zu diesem Themenbereich vorhandenes Wissen zu heben und deutlich zu machen. Außerdem ist das SLE dabei, sich das neue Themenfeld Zusammenarbeit mit fragilen Staaten zu erarbeiten. Dieser Bereich der Zusammenarbeit wird immer wichtiger, sowohl personell als auch in Bezug auf die Anzahl der fragilen Staaten als Partner der EZ, die ebenfalls seit einigen Jahren ansteigt. Neben der konzeptionellen Arbeit am Thema, mit Unterstützung der Welthungerhilfe, dienen Kooperationen und Auslandsprojekte, die im Jahr 2012 in Liberia, der Demokratischen Republik Kongo und im Süd-Sudan stattfanden, als empirische Datengrundlage. In einer späteren Phase sollen auch praxisbezogene Instrumente und Problemlösungsansätze entwickelt werden, die einen praktischen Beitrag zu einer wirksameren EZ mit dieser Ländergruppe erbringen. Um die gesammelten Erfahrungen besser und zielgerichteter zu verarbeiten, hat das SLE einen internen Workshop zum gleichen Thema geplant, den es 2013 veranstalten wird. Hier wurden Gemein-

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samkeiten im Hinblick auf Stärken und Schwächen der gegenwärtigen EZ in diesen Staaten identifiziert. Der Geschäftsbereich SLE TRAINING wird in den nächsten Jahren ausgeweitet und die ersten Schritte in diese Richtung wurden 2012 unternommen. Die Ausweitung erfolgte bisher vor allem in Bezug auf eine inhaltlich-thematische Diversifizierung. Im Fokus des Jahres 2012 stand die Entwicklung eines neuen zweiwöchigen Trainingskurses im Bereich Ressourcenmanagement, Klimawandel und Entwicklung. Es wird sich somit im Jahr 2013, wenn dieser Kurs mit dem Titel: „Increasing Resilience to Climate Change through Sustainable Resource Management“ angeboten wird, zeigen, inwieweit die Voreinschätzung des SLE zutrifft, dass in diesem Feld besonders viele Fachkräfte Weiterbildung benötigen. Eine weitere Trainingsreihe zum Bereich „Zusammenarbeit mit fragilen Staaten“ wurde ebenfalls entworfen.

2.2 SLE-Thema 2012: Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung 2.2.1 (Wie) können Kleinbauern aus der Hungerspirale entfliehen?2 Auch im Jahr 2012 lag die Zahl der Hungernden bei knapp einer Milliarde Menschen. Offensichtlich schafft es die Weltgemeinschaft nicht, den globalen Hunger zu lindern, trotz aller Beteuerungen. Wie kann das sein? Erfolgreiche Hungerbekämpfung bedarf neben der Setzung entwicklungsfördernder Rahmenbedingungen einer Berücksichtigung der Handlungslogik der Hungernden selbst. Nur wenn die Determinanten für diese Logik von der Weltgemeinschaft verstanden und verändert werden, können Handlungsspielräume und -alternativen für die Betroffenen selbst entstehen, so dass sie ihren Hunger überwinden können. Wer sind die Hungernden und warum hungern sie? Über 50 % und damit die größte Gruppe der weltweit Hungernden sind Kleinbauern in Afrika und Asien. Am stärksten betroffen sind also Menschen, die gleichzeitig Produzenten von Nahrung sind. Und dies, obwohl die globalen Nahrungsmittelpreise schon seit einigen Jahren auf einem recht hohen Niveau liegen. Dieser Preisanreiz bewirkt also bisher keine relevante Mehrproduktion bei den Kleinbauern. Warum nutzen Kleinbauern nicht das Potenzial ihres eigenen Bodens, um ihre Ernährung zu sichern?

2 Siehe auch „die aktuelle Kolumne“ von Susanne Neubert am 16.10.2012 auf der Homepage des DIE.

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Die zwei wichtigsten Gründe sind:

 Die Landwirtschaft, so wie sie derzeit praktiziert wird, ist in vielen Entwicklungsländern trotz hoher Weltagrarpreise für Kleinbauern kaum lohnender geworden

 Die Kleinbauern unterliegen Handlungszwängen, die als Hungerfalle wirken

Tatsächlich kommen bei Kleinbauern im Hinterland die globalen Preisanstiege bis heute aufgrund interner Preisverzerrungen und Exportbeschränkungen, zu geringer Preisinformationen und schlechter Infrastruktur nur teilweise an. Dagegen schlagen die Düngemittelpreise, die sich in den letzten Jahren für Düngemittelimportländer, also die meisten von Hunger betroffenen Länder, mehr als verdoppelt haben, vollständig durch. Da es die Gewinnspanne ist, die für den Bauern entscheidend ist und nicht der Produktpreis allein, ist bis heute ein verstärkter Produktionsanreiz für viele Bauern gar nicht entstanden. Ein weiteres Problem mit den Preisen liegt in ihrer Volatilität. Schnelle und unvorhersehbare Änderungen von Agrarpreisen, wie es in den letzten Jahren üblich war, verunsichern zutiefst und sind dabei oft hinderlicher als niedrigere Preise mit höherer Stabilität. Durch diese hohe Volatilität wissen Bäuerinnen und Bauern heute im Vorfeld nicht, wie hoch der Verkaufserlös aus der Ernte ihrer Cash Crops sein wird und u.U. kann die Bilanz durchaus negativ sein. Daher ist es für Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern oft zu riskant zu investieren und damit unmöglich, z.B. durch höhere Investitionen in Betriebsmittel auf ein stabil höheres Ertragsniveau zu kommen. Das Beispiel tausender indischer Bauern zeigt, dass es bei dieser Frage vielfach um Leben oder Tod geht. Bis heute nehmen sich Bauern aufgrund von Verschuldung durch unbezahlte Betriebsinputs immer wieder das Leben. Aber warum produzieren die Bauern nicht wenigstens genug für ihre eigene Subsistenz? Betrachtet man die Ökonomie des Hungers genauer und nimmt die semi-ariden Länder Afrikas als prominentestes Beispiel, so sieht man, dass kleinbäuerliche Familien in der Regel nicht ganzjährig, sondern periodisch in der sogenannten „Zwischenerntezeit“ hungern, die im südlichen Afrika auch „hungry season“ oder im westlichen „soudure“ (= Schweißstelle) genannt wird. Die Zwischenerntezeit ist die Periode, die beginnt, nachdem die Vorräte der letzten Ernte aufgebraucht sind und dauert, bis die neue Ernte eingefahren ist. Diese Phase ist traditionell im Bewusstsein der Menschen als Krisenzeit verankert. Sie ist in solchen Regionen besonders ausgeprägt, in denen nur eine relativ kurze Regenzeit, d.h. nur eine Anbauperiode im Jahr existiert, wie z.B. dem Sahel, aber auch in südlichen Teilen Afrikas.3

3 In Ländern mit zwei Regenzeiten sind die Ausschläge nach oben und unten nicht ganz so ausgeprägt.

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Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Zwischenerntezeit im Sahel jedoch durch„Wenn ich an das SLE zurückdenke, schnittlich kürzer und die Familien konnten sie dann erinnere ich mich an… darüber hinaus wesentlich besser kompen…das Ringen unterschiedlicher sieren, als dies heute der Fall ist. Die Frauen professioneller Perspektiven sammelten wild wachsende Beeren, Blätter (multidisziplinäres Arbeiten) und Wurzeln etc. auf den brach liegenden um solide Analysen und daraus Flächen oder im „Buschland“. Im Zuge der abgeleitete angepasste Übernutzung und Bodendegradierung, aber Entwicklungspolitik.“ auch aufgrund von Landnahmen durch InSabine Dorlöchter-Sulser vestoren ist solches Busch- oder brachliegendes Land heute rar geworden und vielerorts sogar vollständig verschwunden. Ein weiteres Problem ist, dass sich die Länge der Zwischenerntezeit sukzessive erhöht hat, weil besonders in semi-ariden Regionen die Regenzeit inzwischen durchschnittlich später einsetzt, früher aufhört oder durch Dürreperioden unterbrochen ist. Dies bedeutet, oft muss zweimal ausgesät werden. Durch solche Schleifen erhöhen sich die Arbeitsanforderungen, verringern sich die Erträge und verlängert sich insgesamt die Zeit, in der kein Anbau möglich ist und von Vorräten gelebt werden muss. Die Hungerspirale ist in Gang gesetzt. Besonders eindrücklich kann diese Hungerspirale gezeigt werden, wenn sie mit einer fehlgeleiteten Agrarpolitik einhergeht, wie bei den Maisbauern im südlichen Afrika. Durch die Kolonialisten bereits angelegt, bewirkten Subventionen der nationalen Agrarpolitiken einen einseitig auf Mais und später auf Hybridmais ausgerichteten Landbau. Die Folge war ein erhöhtes Produktionsrisiko, eine einseitige kohlenhydratreiche, vitaminarme Kost und eine hohe Abhängigkeit von wenigen Märkten und Händlern. Aufgrund der großen Pflanzabstände ist Mais eine Kulturart, die Bodenerosion begünstigt und den Boden wegen ihres hohen Nährstoffbedarfs einseitig auszehrt. Die Folge ist Bodendegradierung. Degradierte Böden verursachen aber wieder mehr Arbeit, sie verunkrauten stärker und benötigen vermehrtes Hacken sowie größere Mengen an Düngemitteln, um den gleichen Ertrag hervorzubringen. Hybridsaatgut müssen Bauern jährlich neu kaufen, denn wenn sie Saatgut selbst vermehren, verliert es bekanntermaßen bereits in der nächsten Generation drastisch an Ertragsfähigkeit. Gerade die ärmsten Bauern, die die gesamte Fläche mit der Handhacke bewirtschaften, können aber weder die Mehrarbeit durch die erhöhten Anforderungen des degradierten Bodens leisten noch die Kosten für klimaangepasstes Hybridsaatgut tragen. Kommen dann Klimaschwankungen oder Krankheitsfälle hinzu oder werden die Äcker von Schädlingen befallen und es ist absehbar, dass die Erträge niedrig sein werden, verlassen die Bauern und Bäuerinnen ihre Felder häufig schon vor der Ernte und verdingen sich als Tagelöhner, weil ihnen dies dann lohnender erscheint. So beträgt heute der Anteil solcher, vor der Ernte verlassenen Felder im südlichen Afrika rd. 30 %, und dies trotz Hungers! Ein damit verbundenes Problem sind die

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Nahrungsmittelverluste, die im globalen Süden eher als Nachernteverluste zu bezeichnen sind und die neuerdings im Rahmen der EZ vermehrt thematisiert werden. Weil in Industrieländern dieses Problem aber völlig andere Ausprägung und Ursachen hat, ist es zunächst wichtig, die Zusammenhänge für Entwicklungsländer genauer zu kennen. Neben den vorzeitig „verlassenen“ Feldern wird das Problem der Nachernteverluste in Afrika erstens durch die geringe Lagerfähigkeit der Hochertragssorten, durch Organisationsmängel bei der Lagerung und durch mangelnden regionalen Handel verursacht und zweitens, bei Gemüse und Obst, durch lange Vermarktungswege, fehlende Weiterverarbeitung und fehlende Transportmittel hervorgerufen. Bauern benötigen nach der Ernte in aller Regel dringend Bargeld, v.a. um Schulgeld und Schulden (zumeist für landwirtschaftliche Kredite) zu zahlen. So gehen sie heute zunehmend dazu über, den größten Teil ihres Getreides gleich nach der Ernte zu verkaufen, wenn die Preise sich im Minimum befinden. Bereits drei bis vier Monate vor der nächsten Ernte ist aber dann der geringe, zurück behaltene Vorrat aufgebraucht. Jetzt, wenn Mais lokal knapp wird, müssen die Familien daher wieder zukaufen, dann jedoch zu Höchstpreisen. Obwohl die Bauern natürlich diese Zusammenhänge sehr gut kennen, sehen sie individuell keine Handlungsalternative. Wie können sich Kleinbauern aus der Hungerspirale befreien? Hierfür gibt es viele Ansätze, von denen hier nur wenige genannt werden: So könnte eine gut organisierte Lagerhaltung auf kommunaler Ebene Preis- und Ertragsschwankungen teilweise ausgleichen. Solche Systeme müssen auf überindividueller Ebene organisiert werden und korruptionssicher sein und es müssen Sorten zum Einsatz kommen, die lagerfähig sind. Hybridsorten der ersten Generationen haben hier den Bauern einen Bärendienst erwiesen. Heute gibt es zwar Hybridsorten, in die die Lagerfähigkeit wieder eingekreuzt wurde. Allerdings ist dieses Saatgut für die meisten Kleinbauern viel zu teuer. Hier könnte EZ für Erschwinglichkeit sorgen bzw. Systeme unterstützen, die die Verbreitung wertvollen Saatguts effektiv und sicher ermöglichen (Aufbau von Farmen nur zur Saatgutvermehrung). Durch Diversifizierung der Anbaukulturen könnten zudem die Zwischenerntezeiten verkürzt, die Ernährungsqualität gesteigert, die Arbeitsspitzen gekappt, d.h. insgesamt die Risiken gepuffert werden. Warum diversifizieren dann Bauern nicht stärker? Bis heute werden Düngemittel nur in geringen Mengen und nur für den Maisanbau subventioniert; in manchen Ländern auch für den Baumwollanbau oder für die jeweilige in der Vertragslandwirtschaft priorisierte Kulturart. Für die Verwendung in anderen Kulturarten müssen dagegen die vollen Düngemittelpreise bezahlt werden und dies ist unerschwinglich. Organische Düngung oder der Anbau von Leguminosen zur Bodenverbesserung ist bis heute ein

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nicht sehr weit verbreitetes Verfahren. Oft fehlen den Ackerbauen ausreichende Mengen an organischem Dünger, denn Tierhaltung in größerem Stil wird von anderen Bevölkerungsgruppen (z.B. Nomaden) und nicht von Ackerbauern selbst praktiziert oder es fehlt das Saatgut, um solche Leguminosen oder „Bodenverbesserer“ anzubauen. Während in temperierten Zonen Bodenverbesserer zusätzlich im Rahmen einer langen Vegetationsperiode angebaut werden können, würde in Gebieten mit kurzen Regenzeiten eine Zwischenkultur eine gesamte Anbauperiode in Anspruch nehmen. Dies können sich die meisten Bauern alleine für das Ziel der Bodenverbesserung nicht leisten. Sie müssen daher verstärkt auf Synergieeffekte und kombinierte Nutzung setzen. Dies ist möglich, jedoch muss das Saatgut das Wissen über das Anbaumanagement der Kulturarten verfügbar gemacht werden. Auch könnten durch eine ökologische Intensivierung der Landwirtschaft sowie bodenkonservierende Managementsysteme (Conservation Agriculture) in den meisten Regionen sehr viel höhere Erträge bei geringeren Kosten erzielt werden. Statt importierte Düngemittel einzusetzen, würde die Bodenfruchtbarkeit mit eigenen Mitteln erhalten bzw. erhöht werden oder, wie bei Conservation Agriculture, würden sehr viel geringere Mengen an Düngemitteln ausreichen, wenn sie ganz gezielt in Pflanzlöcher eingebracht würden. Es ist bekannt, dass mit Hilfe solcher Methoden, wenn man sie mit der gegenwärtigen Landbewirtschaftung vergleicht, in vielen Entwicklungsländern, besonders in semi-ariden Regionen, um ein Vielfaches höhere Erträge erwirtschaftet werden können. Warum greifen die Bauern diese oder ähnliche Lösungsansätze nicht auf? Die Antwort ist, dass die Armut bei den Kleinbauern bereits so groß geworden ist, dass sehr deutliche Anreize auf mehreren Ebenen vonnöten wären, damit sie diese Chancen ergreifen können. Einige Signale wären: 1) Flexibilisierung der Subventionen, z.B. durch ein e-Voucher System, bei dem definierte Geldbeträge über Mobiltelefon abgerufen werden können. Bauern werden durch solche korruptionssicheren Systeme ermächtigt, Inputs für Kulturarten nach eigener Wahl zu kaufen. 2) Zugang zu Mechanisierungskrediten mit tragbaren Zinsen. Denn allein auf Grundlage der Handhacke wird es auch in Afrika keine flächendeckende Produktivitätssteigerung geben können. 3) Beratungsdienste zum Erlernen nachhaltiger Landbaumethoden verstärken und staatliche Akteure durch weitere ergänzen (Private, NGOs, Geber) sowie das Instrument der Farmer Field Schools, das u.a. die GIZ verfolgt, ausbauen. 4) Aufbau von Bauernorganisationen und Genossenschaften, um Skaleneffekte zu erzeugen und Kredit-, Spar- sowie Vermarktungsprobleme zu bewältigen. 5) Vertragsanbau von Cash Crops fördern, wenn es zu fairen Bedingungen geschieht, insb. im Hinblick auf frühzeitige Preisinformationen. Für diese fairen Bedingungen streiten. 6) Investitionen in den Straßen- und Wegebau, verknüpft mit verbessertem

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Zugang zu Transportmitteln für die Armen. 7) Neue Vermarktungswege beschreiten, die z.B. darin liegen, dass die Käufer verstärkt zu den Verkäufern kommen und nicht umgekehrt. Städter oder verarbeitende Industrie haben heute oft die Mittel, zu Produktionsstätten zu kommen. Das gelingt nur, wenn eine kritische Masse an Produkten hoher Qualität erzeugt wird, die an strategischen Punkten verkauft wird (Blockvermarktung). Zur politischen Umsetzung solcher Maßnahmen ist neben höheren und stabilen nationalen Agrarbudgets v.a. politischer Wille nötig. Externe Unterstützung, zum Beispiel durch ODA-Mittel, sind z.B. zur Überbrückung von zeitlich begrenzten Umstellungskosten auf ein nachhaltiges Bodenmanagement für die Landwirtschaft hilfreich, beim Aufbau der „Farmer Field Schools“ oder durch das Vergeben von „Sicherheiten“ zur Senkung von Rückzahlungsrisiken für Kreditinstitutionen, so dass die Kreditzinsen gesenkt werden könnten. All diese Strategien knüpfen an Vorhandenem an, und nutzen Synergien – alles Indikatoren, die die Chancen für einen erfolgreichen Einsatz stärken. Schon punktuelle Senkungen der Anpassungsrisiken, z.B. durch Geberorganisationen, könnten somit zu einer Umsetzungswelle führen. Auf diese Weise könnten Kleinbauern über ihre eigene Ernährung hinaus auch höhere Beiträge zur Ernährungssicherheit ihres Landes leisten. Da die Nachfrage nach Nahrungsmitteln weltweit wächst, sind Neuinvestitionen in die Agrarentwicklung nicht nur für einzelne Bauern, sondern auch für die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer und ihre Menschen insgesamt eine Chance.

2.2.2 Ernährungssicherung: Ja, aber wie? ― Auszug aus der Debatte im Rahmen der EPDT 2012 Die Konzepte Die FAO spricht von Ernährungssicherung, wenn „Menschen zu jeder Zeit ungehinderten physischen, sozialen und ökonomischen Zugang zu ausreichender und ausgewogener Ernährung (1800 kcal/Tag) haben, um eine aktives und gesundes Leben zu führen“ (20094). Doch sind die vier angesprochenen Dimensionen Verfügbarkeit, Zugang, Stabilität und Nutzbarkeit von Nahrung ausreichend zur Definition des komplexen und vielschichtigen Begriffs der Ernährungssicherung? Stehen nicht vielmehr der (rechtssichere) Zugang zu und die Kontrolle über die produktiven Ressourcen im Zentrum einer selbstbestimmten Ernährungssicherung, im Sinne einer Ernährungssouveränität, dem Recht aller Völker, ihre Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik selber zu definieren? (vgl.

4 The state of food insecurity in the world. Rome, United Nations Food and Agriculture Organisation, FAO, 2009

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Windfuhr/Jonsen 20055). Und wie sieht es mit dem Recht auf Nahrung aus, einem weiteren zentralen Aspekt in der Ernährungsdebatte? Ein Recht, das bereits 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert wurde und von mehr als 150 Staaten anerkannt wird. All diese Konzepte lassen jedoch offen, WIE das Ziel einer ökologisch, sozial und ökonomisch verträglichen Ernährungssicherung erreicht werden kann. Das Hungerproblem ist so aktuell wie nie und paradoxerweise sind es Kleinbäuerinnen und Kleinbauen, die rd. die Hälfte der hungernden Bevölkerung ausmachen, obwohl sie Produzenten von Nahrungsmitteln sind. Fazit Zusammenfassend benannte das Podium die folgenden Aspekte als entscheidend auf dem Weg zu einer sozial, ökologisch und ökonomisch verträglichen Ressourcennutzung: Inwertsetzung der ländlichen Gebiete und der darin lebenden Menschen (statt Ertragssteigerung ohne Rücksicht auf Verluste); eine umfassende Agrarhandelspolitik, die die Menschenrechte achtet und Agrargüter und Ressourcen nachhaltig nutzt; eine prominente Behandlung des Landthemas und eine möglichst globale Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien; eine stärkere Präsenz des Themas ökologisch nachhaltige Landwirtschaft (gemäß des Mottos „No green economy without greening agriculture“); eine stärkere Verbindung zwischen Umweltaspekten und Ressourcenmanagement, insbesondere die stärkere Einbeziehung der Land- und Forstwirtschaft als Themen des Klimaschutzes und der -anpassung sowie mehr Verständnis dafür, dass Klimakrise, Landwirtschaft, Hunger und Armut miteinander verbunden sind.

5 FOOD SOVEREIGNTY: towards democracy in localized food systems. Michael Windfuhr and Jennie Jonsén, FIAN, ITDG Publishing, 2005

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SLE STUDIUM

3.1 Weiterentwicklungen im Lehrprogramm Wie auch die Berufsfeldstudie des SLE zeigt (s. Publikationen), ist das Berufsfeld der Entwicklungszusammenarbeit kontinuierlich Veränderungsprozessen unterworfen. Die SLE-Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden darin geschult, sich diesen Veränderungsprozessen zu stellen, sie zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Dies erfordert ein hohes Maß an Fach- und Methodenkompetenz, an analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten und an Verständnis multidimensionaler Zusammenhänge und interdisziplinärer Arbeitsstrukturen. Es verlangt aber auch die Bereitschaft, sich auf neue Fragestellungen einzulassen und neuen Herausforderungen aktiv, konstruktiv, aber auch hinterfragend zu begegnen. Das SLE schult seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer, beobachtet das Berufsfeld genau und passt sein Lehrprogramm stetig an den Bedarf an. Dabei sind Rückmeldungen der Trainerinnen und Trainer, Evaluierungen und regelmäßig durchgeführte Wirkungserhebungen hilfreich. Seit 2012 wird das Lehrprogramm in ausführlicherer Form schriftlich dargelegt als früher und hat damit an Aussagekraft und Transparenz gewonnen, auch für den externen Leser. Das auf Modulen aufgebaute Grundgerüst der Ausbildung hat sich bewährt und wurde daher auch für das Jahr 2012 beibehalten. Modul 1: Theorie, Politik und Strategien nachhaltiger Entwicklung Modul 2: Kommunikation, Teamarbeit, Arbeitstechniken Modul 3: EZ-spezifische Managementmethoden Modul 4: Berufsfeld internationale Entwicklungszusammenarbeit Modul 5: Aktions- und Entscheidungsorientierte Untersuchungen/ Auslandsprojekte Das Lehrprogramm (als Download auf der SLE-Homepage und als Druckexemplar über das SLE frei erhältlich) wurde um drei Trainingseinheiten erweitert.6 1. Interkulturelle Kommunikation 2. Stakeholder-Dialoge 3. Sicherheitstraining

6 Näheres zu den einzelnen Kursen finden Sie in unserem Lehrprogramm.

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3.2 Entwicklungspolitische Diskussionstage Die Entwicklungspolitischen Diskussionstage (EPDT) sind mittlerweile für die entwicklungspolitisch interessierte Öffentlichkeit Berlins zu einer bekannten Institution geworden. Im SLE-Jubiläumsjahr war das Interesse besonders groß, so dass die Veranstaltungen am 30. und 31. Mai 2012 mit jeweils rd. 200 Teilnehmenden sehr gut besucht waren:7 Die Themen der EPDT lauteten:

„Das Studium war für mein Berufsleben… …richtungsweisend und die beste Ausbildung, die ich erfahren habe.“ Wilfried Gebhardt, GIZ – Technischer Berater, Philippinen

1. Innovation, Stagnation oder Rückschritt – Macht die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sich überflüssig? Innovation steht in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) derzeit ganz oben auf der Agenda. Aber wie innovativ ist die deutsche EZ wirklich? Auf internationaler Ebene gelten Budgethilfe und multilaterale Politikansätze als adäquate Instrumente, um Eigenverantwortung (ownership) zu fördern. Der deutsche Fokus liegt jedoch auf bilateralen Projekten, neuen Finanzierungskonzepten und enger Kooperation mit der Privatwirtschaft. Auch das allgemeine Ziel der EZ, sich durch die Ausbildung lokaler Fachkräfte entbehrlich zu machen, steht nicht im Mittelpunkt. Stattdessen ist die größte deutsche Durchführungsorganisation auf Wachstumskurs und strebt an, Weltmarktführer zu werden. „Wirksame EZ muss sich selbst überflüssig machen“ – befindet sich die deutsche EZ im Hinblick auf diesen Leitgedanken auf dem richtigen Weg? Stellen die aktuellen Trends nicht eher einen Rückschritt dar? In der Podiumsdiskussion wurde die derzeitige Ausrichtung der deutschen EZ debattiert. Mögliche Spannungsverhältnisse zu internationalen entwicklungspolitischen Grundsätzen bildeten dabei die Grundlage der Diskussion. Besonderes Interesse galt der Frage, ob das Fehlen einer Exit-Strategie der EZ-Organisationen falsche Signale an die Partnerländer sendet. In diesem Zusammenhang wurde festgehalten, dass es nichts dagegen einzuwenden gibt, internationale Dienstleistungen anzubieten, dass es jedoch einen Zielkonflikt gibt, wenn einerseits der Grundgedanke der EZ ist, sich selbst abzuschaffen, und andererseits angestrebt wird, damit Weltmarktführer zu werden. Dem gegenüber steht, dass andere Organi7 Seit 2002 veranstalten das SLE und die Heinrich-Böll-Stiftung (hbs) jährlich die Entwicklungspolitischen Diskussionstage/EPDT in Berlin. Die Veranstaltungen werden von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Heinrich-Böll-Stiftung/hbs sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des jeweiligen Jahrgangs des SLE vorbereitet und moderiert und stellen somit auch einen Teil der Ausbildung dar. Es werden namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis zur Podiumsdiskussion eingeladen, an der sich auch das Fachpublikum beteiligen kann. Zur Veranstaltungen erschienen im Jubiläumsjahr mehrere 100 Menschen.

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sationen den Vorsatz, sich überflüssig machen zu wollen, in ihrem Leitbild verankert haben, um die Endlichkeit der Arbeit einer EZ-Organisation für alle Akteure sichtbar zu machen. Oder braucht es gar keine Exit-Strategie, sondern ein Paradigmenwechsel? Der ungedeckte Technologiebedarf von „Nachzüglern“, ebenso wie der Bedarf an Wissen um „Problemlösungen“ im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bereich, zu dem die „Nachzügler“ unter den bestehenden Bedingungen keinen Zugang haben, ist enorm. Es besteht also weiterhin ein Bedarf an Unterstützung durch Expertise und Ressourcen, allerdings nicht mit den herkömmlichen Mechanismen, sondern durch die Nutzung existierender Potenziale für beiderseitig gewinnträchtige Beziehungen zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern. Referentinnen und Referenten: Jens Martens (Global Policy Forum), Mathias Mogge (Welthungerhilfe), Dr. Salua Nour (FU Berlin), Dr. Tania Rödiger-Vorwerk (BMZ) 2. „Ab in den Norden?“ Trends und Herausforderungen für den Personaleinsatz in der Entwicklungszusammenarbeit Im Zuge der internationalen Konferenzen zu Wirksamkeit haben sich neue Ansprüche an die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) ergeben. Bei konsequenter Umsetzung sollten sich diese auch auf den Einsatz von EZ-Personal auswirken. Gleichzeitig verändern schwierigere Standorte, komplexere Themen und neue Geber das Berufsfeld. Eine stärkere Einbeziehung lokaler Fachkräfte ist grundsätzlich Konsens in der EZ – nichtsdestotrotz ist die An„Das SLE STUDIUM war für zahl deutscher Fachkräfte in den letzten Jahren mein Berufsleben… gestiegen. …der Start für 20 Jahre abwechslungsreiches und Zieht sich die staatliche EZ des Nordens aus der erfülltes Arbeiten.“ lokalen Ebene des Südens zurück, um sich in Dr. Andrea Brechelt, 27. Jahrgang, ComAg – Key Account Manager America, Africa and Asia

strategischen Beratungsfunktionen zu positionieren? Schaffen Fachkräfte aus dem Süden den Sprung in internationale Organisationen und werden überregional tätig? Wird klassisches EZ-Personal zunehmend durch EZ-fremde Fachspezialisten ersetzt?

In der Podiumsdiskussion wurden mögliche Auswirkungen dieser Herausforderungen auf den deutschen EZ-Personaleinsatz debattiert. Man war sich einig, dass es wohl auch zukünftig entsandtes deutsches Personal geben wird, insbesondere in fragilen Ländern. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Vertreter des Südens zunehmend die Diskrepanzen in Bezahlung und Qualifizierung zwischen entsandtem Personal aus Deutschland und lokalen Fachkräften bemängeln. Sie wünschen sich eine verantwortungsvollere Rolle und könnten sich auch Einsätze in anderen Entwicklungsländern oder „im Norden“ vorstellen. Dies ist ein Ansatz, der bereits von den Norwegern erfolgreich verfolgt wird: hier

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wird auf jede entsandte Fachkraft eine Fachkraft aus dem Süden nach Norwegen eingeladen. Insgesamt machte die Debatte deutlich, dass das traditionelle Bild der Entsendung von Experten und Expertinnen von Nord nach Süd am Aufbrechen ist und dass neue Formen des Personaleinsatzes im Rahmen von EZ/IZ am Kommen sind. Referentinnen und Referenten: Prof. Dr. Claudia von Braunmühl (FU Berlin), Helge Espe (Fredskorpset Norwegen), Prof. Dr. Samuel Quive (Universität Eduardo Mondlane Maputo), Klaus-Dieter Seidel (GIZ) 3. Ernährungssicherung ja! Aber wie? Die Suche nach einer ökologisch, sozial und ökonomisch verträglichen Ressourcennutzung Einige Wochen vor Rio+20 war die Zukunftsvision des nachhaltigen Wachstums, auch “Green Economy” genannt, in aller Munde. Dabei stellte sich die Frage, inwieweit die Dreidimensionalität des ursprünglichen Nachhaltigkeitskonzepts auf politischem Parkett bestehen bleibt. Die Lösung des Hungerproblems stellt eine zentrale Herausforderung für die Menschheit dar. Trotz eines bestehenden Menschenrechts auf Nahrung steigt die Zahl der Hungernden weltweit an. Es gibt viele offene Fragen hinsichtlich der Handlungswege und Umsetzungsmöglichkeiten der Ernährungssicherung und Ausgestaltung der Landwirtschaft. Dem sicheren Zugang zu natürlichen Ressourcen für marginalisierte Bevölkerungsgruppen, insbesondere Kleinbäuerinnen und Kleinbauern kommt dabei besondere Bedeutung zu. Dies ist erfasst im Konzept der Ernährungssouveränität. In der Podiumsdiskussion wurde die Komplexität der Neuausrichtung der Ernährungssicherung im Spannungsfeld zwischen Umweltverträglichkeit, sozialer Akzeptanz und ökonomischer Rentabilität aufgezeigt. Im Abschnitt 2.2.2 dieses Berichtes wurde die geführte Debatte über dieses Thema nochmals näher dargelegt.

v.l.n.r. Emil Gevorgyan, Christine Chemnitz, Dr. Thomas Breuer, Astrid Jakobs de Pádua, Michael Windfuhr, Mattes Tempelmann

Referentinnen und Referenten: Dr. Thomas Breuer (GIZ), Astrid Jakobs de Pádua (BMELV), Christine Chemnitz (hbs), Michael Windfuhr (Dt. Institut für Menschenrechte)

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3.3 Auslandsprojekte 2012 Demokratische Republik Kongo: Um sich besser „durchzuschlagen“? Ökonomisches Empowerment durch Zugang zu Mikrofinanzprodukten (Auftraggeber: KfW) Teamleiter

Erik Engel

1

Eva Becker

Sozialwissenschaften

2

Bastian Domke

Politikwissenschaften

3

Linda Engel

Politikwissenschaften

4

Frank Erkenbrecher

Afrikawissenschaften/Ländliche Entwicklung

5

Timothy Johnston

Development Studies

6

Jakob Lutz

Ökonomie

Moldau: Partizipative strategische Planung des Abfallmanagements (Auftraggeber: GIZ) Teamleiter/ Teamleiterin

Monika Schneider / Conrad Dorer

1

Carolin Dittberner

Forstwissenschaften

2

Christian Konrad

Humangeographie

3

Brigitte Reitter

Lateinamerikawissenschaften

4

René Rösler

Volkswirtschaftslehre

5

Mattes Tempelmann

Humangeographie

Näherin in Liberia

Liberia: Empowering Youth, Opening Up Perspectives – Employment Promotion as a Contribution to Peace Consolidation (Auftraggeber: Welthungerhilfe in Kooperation mit der KfW)

Teamleiter

Dr. Ekkehard Kürschner

1

Eva Jünemann

Wirtschaftsgeographie

2

Elisabetta Mina

Erziehungswissenschaften

3

Jonathan Ziebula

Politikwissenschaften

4

Emil Gevorgyan

Agrarwissenschaften

5

Joscha Albert

Volkswirtschaftslehre

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Südsudan: Farmer Field Schools als Ansatz zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft – Eine Potenzialanalyse im Südsudan (Auftraggeber: GIZ) Teamleiterin

Ilse Hoffmann

1

Lloyd Blum

Physische Geographie

2

Lena Kern

Geoökologie

3

Enno Mewes

Agrarwirtschaft/-ökonomik

4

Richard Oelmann

Politikwissenschaften

Ergebnisse des Auslandsprojekts im Südsudan Thema: Ernährungssicherung in einem „Post-Konflikt-Land“ – Analyse und Vorschläge zum „Farmer Field Schools“ Ansatz Autoren: Ilse Hoffmann (Teamleiterin), Lloyd Blum, Lena Kern, Enno Mewes, Richard Oelmann Seit April 2012 implementiert die GIZ im Südsudan im Rahmen eines entwicklungsorientierten Nothilfevorhabens „ENÜH“ im Bundesstaat Central Equatoria eine Pilotphase, bei der der Farmer Field School (FFS) Ansatz angewendet wird. Über Capacity Development-Maßnahmen sollen bäuerliche Haushalte in die Lage versetzt werden, mit Hilfe nachhaltiger Landbaumethoden höhere Erträge und Einkommen sowohl für die Subsistenz als auch für den Markt zu erwirtschaften und so zur lokalen Ernährungssicherung beizutragen. Die gelehrten landwirtschaftlichen Praktiken in den FFS basieren auf ökologischer Nachhaltigkeit und dem Ziel der Produktionskostenreduktion, indem externe BetriebsDas SLE-Forschungsteam bei der Begehung mittel nur in geringem Maße eingesetzt wereiner Demo-Farm den (Low External Input and Sustainable Agriculture/ LEISA). Die SLE-Studie bewertet die FFS-Pilotphase und untersucht Möglichkeiten, den Ansatz des GIZ-ENÜH-Vorhabens auf die Maßnahmen in den Provinzen Eastern und Western Equatoria auszuweiten. Es wurden Daten an drei Standorten erhoben: in Morobo County (Central Equatoria), in Magwi County (Eastern Equatoria) sowie in Yambio & Nzara County (Western Equatoria). Die Erhebung folgte einem qualitativen Ansatz, bei dem Fokusgruppendiskussionen, semi-strukturierte Experteninterviews und Feedback-Schleifen durchgeführt wurden.

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Wesentliche Ergebnisse Zur derzeitigen Situation im Greenbelt:

 Hunger und Mangelernährung sind in den

drei Bundesstaaten von Greater Equatoria weniger stark ausgeprägt als in anderen Bundesstaaten im Südsudan (WFP 2012).

 Die

Greenbelt Region des Südsudan hat ein enormes, bislang weitgehend ungenutztes landwirtschaftliches Potential.

 Die

landwirtschaftliche Produktivität der Bauern im Greenbelt ist gering, aber Zugang zu Land ist bislang noch kein limitierender Faktor.

 Es gibt keine Finanzdienstleister, die Kredite für Kleinbauern anbieten.

Typische Vermarktung von Subsistenzprodukten am Straßenrand im Südsudan

 Schlechte

Straßeninfrastruktur und hohe Transportkosten schrecken Bauern davon ab, kommerzielle Landwirtschaft zu betreiben.

Zu den bereits bestehenden FFS des GIZ-ENÜH-Vorhabens in Morobo County:

 Die Zielgruppe der FFS des GIZ-ENÜH-Vorhabens sind Kleinbauern mit Potential zur Überschussproduktion.

 Die meisten Bauern sind nicht schriftkundig. Zu Möglichkeiten, bestehende FFS in Morobo County zu verbessern:

 Potential, die Trainingsinhalte und die FFS-Beratungsmethodik zu er-

weitern, ist vorhanden: Zwei Beispiele von Trainingseinheiten, die in der nächsten Saison intensiviert werden sollten, sind „Betriebsmanagement für marktorientierte Landwirtschaft“ sowie das Thema „Pflanzenschutz“. Das Wissen der Bauern hierzu ist gering und bislang gab es zu diesen Inhalten nicht ausreichend Weiterbildung. Des Weiteren sollte die Beratungsmethodik der FFS diversifiziert werden. Eine zusätzliche didaktische Ausbildung der Berater zur Beratung von nicht Schriftkundigen ist eine Grundvoraussetzung, um die Qualität der landwirtschaftlichen Beratung zu erhöhen.

 Höhere Lagerkapazitäten für Agrarprodukte der Bauerngruppen und ein verbessertes Nachernteverfahren sind notwendig, um die lokale Nahrungsmittelverfügbarkeit zu erhöhen und Bauern an den Markt anzubinden.

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 Die Stärkung zentraler Dienstleister braucht Zeit. Ein FFS-Dienstleis-

tungssystem, das längerfristig Bestand haben soll, kann nicht innerhalb von 2 bis 3 Jahren aufgebaut werden. Es sollte also genügend Zeit eingeplant werden.

Zur Gründung von neuen FFS in Magwi und Yambio & Nzara County:

 Während die Wiederansiedlung von Rückkehrern in Magwi County

(Eastern Equatoria) weitestgehend abgeschlossen ist, wurde eine endgültige Wiederansiedlung von Rückkehrern in Yambio & Nzara County (Western Equatoria) noch nicht erreicht. In den letztgenannten Regionen sind aufgrund der genannten Zielgruppenkonstellation für das GIZ-ENÜH-Vorhaben bei der Umgestaltung des bestehenden Not- und Nahrungsmittelhilfeansatz in einen FFS-Ansatz besondere Herausforderungen zu erwarten.

 Konfliktsensibles Vorgehen ist insbesondere in Magwi County nötig.

Nachdem die Rücksiedlung 2008/2009 weitgehend abgeschlossen war, kam es 2011 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen um Ansprüche auf traditionellen Landbesitz zwischen rückgesiedelten Mitgliedern der Madi- und Acholivolksgruppen. Beide Ethnien müssen die gleichwertige Unterstützungsleistung vom GIZ-ENÜH-Projekt erhalten, um ein Wiederaufflammen des Konfliktes zu vermeiden.

 Die erste Phase der FFS sollte darauf ausgerichtet werden, es den

teilnehmenden Bauern zu ermöglichen schnell Einkommen zu erwirtschaften. Die Möglichkeit durch landwirtschaftliche Aktivitäten schnell Einkünfte zu erzielen, kann das Interesse an marktorientierter Landwirtschaft erhöhen. Schnelle Erfolge stärken auch die Dynamik der FFS-Gruppen. Der Plan des GIZ-ENÜH-Vorhabens Gemüseanbau in der Trockenzeit zu verbreiten, wird als eine gute Möglichkeit gesehen.

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SLE TRAINING

4.1 Trainings für Fachleute aus aller Welt SLE TRAINING stellt ein Weiterbildungsangebot für Fachkräfte der Entwicklungszusammenarbeit aus allen Weltregionen dar. Die englischsprachigen Kurse vermitteln ein breites Spektrum an aktuellen entwicklungspolitischen Themen sowie Methoden- und Sozialkompetenzen für die internationale Kooperation und Entwicklungszusammenarbeit. Die Teilnehmenden profitierten während des Sommerprogramms 2012 nach eigener Aus“The trainers were excellent in explaining complicated issues for sage wieder intensiv sowohl von der fachinteresting and productive lichen Expertise als auch vom reichen Erfahdiscussions.” rungsschatz und Praxisbezug der Trainerinnen und Trainer. Auch die didaktische HeranMaria Fernanda Lopez Sandoval, gehensweise der Kurse, die einen partizipaEcuador tiven und interaktiven Ansatz verfolgt, wurde als besonders lernfördernd wahrgenommen, da u.a. auch eigene Beiträge und Erfahrungen der Teilnehmenden einbezogen und die praktische, problemlösungsorientierte Umsetzung der Theorie in Arbeitsgruppen ermöglicht wurde. Das SLE TRAINING-Programm umfasste im Jahr 2012 vier Weiterbildungskurse, davon drei zweiwöchige Kurse und eine einwöchige Veranstaltung:

 Disaster Risk Reduction in Development Cooperation and Humanitarian Assistance

 Conflict Management and Conflict Transformation  Management of Development Projects  Outcome and Impact Oriented Monitoring Die über 300 Bewerbungen aus 57 Ländern verdeutlichten einmal mehr die Beliebtheit der angebotenen Seminare im In- und Ausland. Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden insgesamt 69 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt, darunter 36 Frauen und 33 Männer. In diesem Jahr nahmen Fachkräfte aus Afrika, Asien, Lateinamerika sowie aus Westeuropa teil.8

8 Die Herkunftsländer der Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen 2012 waren im Einzelnen: Äthiopien, Botswana, Brasilien, Burkina Faso, Chile, Deutschland, Ecuador, El Salvador, Frankreich, Ghana, Großbritannien, Guatemala, Indien, Indonesien, Italien, Kambodscha, Kamerun, Kolumbien, Nepal, Nigeria, Mexiko, Myanmar, Österreich, Pakistan, Peru, Schweiz, Sudan, Uganda, Vietnam, Yemen und Zimbabwe.

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Neben den fachlichen Kursinhalten und der besonderen Didaktik wurde von den Kursteilnehmenden insbesondere die heterogene Zusammensetzung der Seminare im Hinblick auf die Vielfalt der Nationalitäten sowie auf die interdisziplinären Studien- und Berufserfahrungen geschätzt. Dies ermöglichte ein gemeinschaftliches Lernen und einen internationalen Erfahrungsaustausch, der mithilfe der Ehemaligen bzw. AlumniArbeit des SLE auch über das Ende der Kurse hinaus Bestand hat. Seitens der Trainerinnen und Trainer wurde neben der praxisorientierten und erfahrungs„I think that the SLE TRAINING basierten Vermittlung der Seminarthemen ein course is very relevant and very besonderer Fokus auf die Weiterentwicklung significant. The impact is immense.” der Teilnehmenden hinsichtlich ihrer Soft Rachid Bouriat, Skills gelegt, um ihre Kompetenzen in Bezug Morocco auf Teamarbeit und Kommunikation im internationalen Kontext zu stärken. Das Programm am SLE wurde überdies abgerundet durch Besuche bei deutschen und internationalen Institutionen, die zusätzliche Einblicke in die praktische Umsetzung der behandelten Themen sowie persönliche Kontakte für zukünftige Kooperationen ermöglichten. Dazu zählten Besuche bei verschiedenen Abteilungen des BMZ, der Senatsverwaltung, der Berliner Polizei sowie Forschungsinstituten, Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen aus den Bereichen Krisenmanagement- und -prävention, Konfliktmediation und internationale Zusammenarbeit. Die genannten Trainingskurse werden vom DAAD aus Mitteln des BMZ und seit 2009 zusätzlich aus Finanzmitteln des Auswärtigen Amts gefördert, die für Stipendien für ausländische Alumni aus Entwicklungs- bzw. Industrieländern verwendet werden. Honorarmittel werden von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung bereitgestellt. Eine Verlängerung der Finanzierung für den Zeitraum 2013/2014 wurde vom DAAD im Jahr 2012 bewilligt.

„The SLE course allowed me to think in a holistic way, it enabled me to get to know different instruments and tools and it gave me courage to fight for better days in the Brazilian Amazon Region.” Marcus V.A. Finco, Brazil

4.2 Erweiterte Trainingsangebote – erste Schritte 2012 Um zukünftig der steigenden Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten gerecht zu werden, plant SLE TRAINING den Export der bisher angebotenen Trainingskurse sowie die bedarfsgerechte Entwicklung weiterer Kurse mit entwicklungspolitischem Bezug in den Kompetenzfeldern des SLE. Erste Entwürfe für neue Trainingsreihen wurden 2012 bereits entworfen, namentlich in den Bereichen „Klimawandel und Entwicklung“ und „Zusammenarbeit mit fragilen Staaten“. Im Trainingsangebot 2013 werden diese Weiterentwicklungen bereits sichtbar, indem das SLE einen zweiwöchigen Kurs im Bereich Klimaanpassung anbietet.

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Jahresbericht SLE 2012

Inhaltlich geht es in dem Kurs mit dem Titel: „Increasing Resilience to Climate Change through Sustainable Resource Management“ darum, den Stand der Forschung zu den Auswirkungen des Klimawandels in Entwicklungsländern zu erörtern und Ansatzpunkte zum Klimaschutz (Minderung von Treibhausgasemissionen) sowie zur Anpassung an den Klimawandel, vorrangig im ländlichen Raum, zu identifizieren sowie diese Maßnahmen in ihrer Umsetzung zu diskutieren. Nachhaltiges Ressourcenmanagement ist heute bekanntlich weltweit an sich ein „Muss“, auch ohne Klimawandel. Der Klimawandel beschleunigt jedoch die längst eingesetzten Degradierungsprozesse (Boden, Wald, Wasser, Boden, Biodiversität), die selbst wiederum den Klimawandel verstärken (CO2-Emissionen durch Entwaldung und durch Bodenerosion). Neben Klimaschutz, der vor allem global verhandelt wird, ist die Weltgemeinschaft und damit auch jedes Land und jeder Berufstätige in diesem Feld gezwungen, institutionelle und praktische Anpassungsleistungen zu vollbringen, um die Widerstandsfähigkeit oder Elastizität der Produktionssysteme gegenüber den Folgen des Klimawandels zu erhöhen (Resilienz). Der Kurs wird von einem erfahrenen Trainer (mit Co-Trainer) geleitet und die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch im Hinblick auf den Klimawandel in ihren Ländern, werden dabei mit verwertet. Denn der Klimawandel stellt heute in allen Ländern neue Anfordernisse in allen „grünen“ Berufsfeldern. Diese werden hier erörtert, wobei das Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Kurs mit wesentlich höheren Handlungskompetenzen abschließen, bevor sie in ihre Länder zurückkehren (siehe auch http://sle-berlin.de/index.php/en/ training2/courses/course-4). Ferner wird im Hinblick auf die geplanten Weiterbildungskurse eine konzeptionelle Erweiterung derjenigen Trainingskomponenten angestrebt, welche die Soft Skills der Teilnehmenden fördern. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von SLE TRAINING sollen neue Partner für die Platzierung von Werbung im osteuropäischen und arabischen Raum mithilfe der Unterstützung von Personen mit Regionalexpertise identifiziert werden. Gleichzeitig ist eine Erweiterung des SLE TRAINING-Teams durch weitere qualifizierte Zusatzkräfte vorgesehen.

Kurs 4: Outcome and Impact Oriented Monitoring – Gruppenbild (Foto: SLE TRAINING)

Über die Trainingskurse im SLE hinaus bietet das SLE auch mehrsprachige maßgeschneiderte In-house-Trainingseinheiten und Workshops an, die an Organisationen im In- und Ausland gerichtet sind. Erste Vorarbeiten für diesen Expansionsprozess wurden bereits im Jahr 2012 entwickelt.

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5

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SLE FORSCHUNG UND BERATUNG

Das SLE führt anwendungsorientierte Forschungsaufträge in verschiedenen Formaten durch. Zumeist werden die Postgraduierten der Lehrgänge einbezogen, neuerdings bietet das SLE aber auch andere Formate an, die individuell an die Bedürfnisse des Auftraggebers und die Möglichkeiten des SLE angepasst werden. Das Seminar praktiziert zudem Curriculum-Beratung für universitäre Einrichtungen und gibt seine 50-jährige Erfahrung an Institutionen in Entwicklungsländern weiter, die einen ähnlichen praxisnahen Studiengang aufbauen möchten. Wir beraten darüber hinaus auch gerne bei der Qualifikation von Fachund Führungskräften außerhalb von Universitäten, bei Moderationen oder in passgenauen Trainings.

5.1 Entwicklungszusammenarbeit unter Bedingungen fragiler Staatlichkeit – Beispiel Haiti Zwei Jahre nach dem desaströsen Erdbeben vom Januar 2010 sind die Nothilfeprojekte der Welthungerhilfe in Haiti weitestgehend abgeschlossen und die Phase des Wiederaufbaus läuft, auch wenn sie sich aufgrund der fragilen Staatlichkeit des Landes als sehr schwierig gestaltet. Ein Drittel aller Entwicklungsländer zählt wie Haiti zu den fragilen Staaten. Sie sind durch ein hohes Armutsniveau, fehlende staatliche Dienstleistungen, innerstaatliche Konflikte und ein defizitäres Rechtssystem gekennzeichnet. Internationale und nationale Nichtregierungsorganisationen müssen oft Funktionen übernehmen, die die staatlichen Strukturen aufgrund ihrer Fragilität nicht leisten können. Häufig übernehmen sie Aufgaben der sozialen Sicherung, sehr viel seltener finden sich anwaltschaftliche Organisationen, die die Bevölkerung in Fragen von Rechtssicherheit und politischer Partizipation vertreten. Ziele und Leistungen des Vorhabens Das SLE und die Welthungerhilfe (WHH) erforschen in einem Kooperationsprojekt, wie die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit unter Bedingungen fragiler Staatlichkeit gesteigert werden kann. Es werden zwei Ziele verfolgt:

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Jahresbericht SLE 2012

1. Auf politisch-konzeptioneller Ebene werden Erkenntnisse generiert, die Aussagen zum Stellenwert, zu den Potentialen aber auch zu den Grenzen von Entwicklungszusammenarbeit im Kontext fragiler Staatlichkeit liefern. 2. Auf strategisch-programmatischer Ebene werden Beiträge zur Politikgestaltung und Profilschärfung nichtstaatlicher Akteure wie der Welthungerhilfe und anderer Stakeholder aus der Zivilgesellschaft geleistet, die auch für staatliche Träger relevante Handlungsspielräume in Ländern fragiler Staatlichkeit aufzeigen. Hierbei werden drei Leistungen erbracht:

 Erstellung

einer Kontextanalyse der Rahmenbedingungen für die Arbeit der Welthungerhilfe und anderer NRO in Haiti, in der die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Umwelt, politisch-institutionellen und sozialen Strukturen offen gelegt werden.

 Identifizierung von Interventionsbereichen, die unter den Bedingun-

gen fragiler Staatlichkeit stabilisierend im Sinne der Überlebenssicherung wirken und einen substantiellen Beitrag zur Strukturstärkung erwarten lassen. Dabei wird der Fokus auf Zivilgesellschaftsförderung und auf Unterstützung staatlicher Strukturen liegen. Konkret werden Pilotprojekte bzw. Partner identifiziert, die richtungsweisende Beiträge für erfolgreiche Arbeit in fragilen Staaten wie Haiti leisten können.

 Bewertung der Arbeit der Welthungerhilfe und anderer NRO zugrunde liegender Richtlinien und Grundsätze – u.a. „building back better“, „Hilfe aus einer Hand“ (LRRD), „do no harm“, Sphere Standards, „Hilfe zur Selbsthilfe” – vor dem Hintergrund der empirischen Erkenntnisse.

Analyse und Schlussfolgerungen des Forschungsprojekts erfolgen entsprechend auf zwei Aggregationsebenen: Einerseits beziehen sie sich auf den konkreten Fall Haiti und die Arbeit der Welthungerhilfe, darüber hinaus sollen übergreifende Diskussionsbeiträge zum Thema Entwicklungszusammenarbeit in fragilen Kontexten geleistet werden. In die Schlussfolgerungen fließen auch Erfahrungen aus anderen Ländern und Arbeitskontexten ein.

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5.2 Forschungskooperationen im Themenfeld Ernährungssicherung: Ostafrika Im Berichtszeitraum hat sich das SLE an der Erstellung zweier Großanträge von Forschungskonsortien an das BMBF im Rahmen von „GlobE“ beteiligt. Beide Anträge wurden bewilligt, so dass sich das SLE nun von 2013 bis 2017 an zwei großen Forschungsprojekten zur Ernährungssicherung in Kenia, Tansania und Äthiopien beteiligt:

 HORTINLEA:Horticultural

Innovations and Learning for Improved Nutrition and Livelihood in East Africa. Projektkoordination: Prof. W. Bokelmann/ Zoltan M. Ferenczi, Ökonomik der Gärtnerischen Produktion an der Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät (LGF) der Humboldt-Universität zu Berlin. Finanzgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

 Trans-SEC Innovating Strategies to Safeguard Food Security using

Technology and Knowledge Transfer: A people-centred Approach. Projektkoordination: Herr Dr. Stefan Sieber/ Frieder Graef, LeibnizZentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Finanzgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Das SLE nimmt in diesen Kooperationen folgende Rollen ein:

 Die Rolle des „Knowledge Brokers“, indem es die wissenschaftlichen Ergebnisse der zahlreichen Forschungspartner systematisch aufgreift und gemeinsam mit den afrikanischen Partnern in politische Strategien und praktische Maßnahmen übersetzt, „packt“ und Verbreitungsstrategien erarbeitet (HORTINLEA).

 Die Rolle des „Methodikers“, indem es Kontext- und Ausgangsbedin-

gungen für Innovationen, ihre Angemessenheit sowie ihre ex-ante Wirkungen während des Forschungsprozesses untersucht (TransSEC).

 Die

Rolle des Moderators und Mediators, indem es seine Trainerinnen und Trainer bei gemeinsamen Workshops, zur Konfliktprävention oder -bearbeitung fakultativ einsetzt, um die Forschungspartner bei Bedarf zu beraten und ggf. Konfliktpotenziale zu mindern bzw. mögliche manifeste Konflikte zu bearbeiten (Trans-SEC).

Beide Projekte starten im Laufe des Frühsommers 2013.

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Jahresbericht SLE 2012

5.3 Hochschulkooperation mit Mosambik Der im Rahmen der Universitätskooperation zwischen der Eduardo Mondlane-Universität und dem SLE etablierte Masterstudiengang „Ländliche Entwicklung und Entwicklungsmanagement“ ist einer der wenigen fest etablierten Postgraduiertenprogramme an der großen staatlichen Universität. Anfang 2012 startete ein neuer Kurs mit 30 Studierenden aus unterschiedlichen staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen. Nach fünf Jahren werden die Studiengänge einer curricularen Reform unterzogen, Anlass für das SLE gemeinsam mit den Partnern über weitere Verbesserungen und Anpassungen der Ausbildung zu diskutieren. Mit den mosambikanischen Kollegen, die im Rahmen der 50-Jahrfeier am SLE waren, wurde ein Workshop durchgeführt, auf dem Ziele für die kommenden Jahre formuliert wurden. Diese sollen nun im Rahmen eines neuen DAAD-Projektes, das Ende 2012 bewilligt wurde, bis 2016 umgesetzt werden: Einrichtung von Spezialisierungsrichtungen ab dem 3. Semester, Verbesserung anwendungsorientierter Forschung, Verbesserung des Marketing, Aufbau eines Alumni-Netzwerkes und Einrichtung eines Wirkungsmonitoring. Darüber hinaus werden Kooperationen mit Drittuniversitäten angestrebt. Als möglicher erster Kooperationspartner wurde die ländliche Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro mit ihrem neuen Postgraduierten-Programm zu nachhaltiger Entwicklung ausgewählt. Für 2013 sind erste Kooperationsgespräche geplant.

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Jahresbericht SLE 2012

6

Finanzen, Termine bis Publikationen

6.1 Finanzen Einnahmen 2012

1.120.200,00 €

davon:

 Zuwendung BMZ  Zuwendung Senat  Dritt- und Eigenmittel  Zuschuss HU

350.700,00 € 320.000,00 € 254.400,00 € 195.100,00 €

Ausgaben 2012 insgesamt

1.120.200,00 €

davon:

 Gehälter  Honorare  Sachkosten und AP  Stipendien

311.900,00 € 287.400,00 € 347.500,00 € 173.100,00 €

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Jahresbericht SLE 2012

6.2 SLE-Termine 2012 – Moderationen, Vorträge, Beratungen, Missionen und Veranstaltungen JANUAR

 13.01.

Trainertag des SLE. Seminar für Ländliche Entwicklung, SLE, Berlin. Für das SLE: Alle Wissenschaftlerinnen

 20.01.

Global Forum for Food and Agriculture (GFFA): Fachpodien: Afrikanische Landwirtschaftsmodernisierung und Ernährungssicherung – Auf dem Weg zu einem neuen Paradigma? und Ländliche Entwicklung aus der Mitte der Gesellschaft. Die Bedeutung von Genossenschaften für Entwicklungsländer. Für das SLE: Susanne Neubert, Richard Oelmann

 26.01.

Berufsfeld-Symposium. Dekanatssaal der LGF, Invalidenstr. 42, Berlin-Mitte. Berufsfeldworkshops. Für das SLE: Gesa Grundmann (Konzeption und Moderation), alle Mitarbeiterinnen (MA)

 01.-31.01.

Aktualisierung Handreichung „Wasser und Ernährung“ 2008/2009: Beratungsgruppe des BMZ. Leitung: KfW, J. Fechter. Für das SLE: Susanne Neubert

FEBRUAR

 02.02.

Fishbowl zur Fusion der Deutschen EZ mit Vertreterinnen und Vertretern der ehemaligen Organisationen GTZ, DED, InWent sowie der Außenstruktur. Susanne Neubert (Koordination) Gesa Grundmann (Moderation), Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 50. Kurses

 08.02.

Zwischen Hörsaal und Projekt 2011/2012. Ein Dialog zwischen Wissenschaft & Praxis der internationalen Zusammenarbeit. Senatssaal der Humboldt Universität zu Berlin. Für das SLE: Susanne Neubert (Mitglied Jury)

 22.-23.02.

Regionalgutachterausschuss und Gesamtgutachterausschuss der Welthungerhilfe. Für das SLE: Karin Fiege (Mitglied der Ausschüsse)

Jahresbericht SLE 2012

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MÄRZ

 01.-07.03.

Proposal Writing Workshop, GlobE: Global Food Security. HORTINLEA, gemeinsam mit LGF (Prof. Bokelmann, Leitung) und Vertretern der Kenyatta University, Nairobi. Für das SLE: Susanne Neubert

 21.03.

„Beyond 2015“ – wie weiter mit den Millenniumsentwicklungszielen? Bilanz und Perspektiven globaler Entwicklungsziele. GIGA: Berlin Repräsentanz. Für das SLE: Karin Fiege

MAI

 03.-04.05.

Frühjahrstagung des AK Entwicklungspolitik der Deutsche Gesellschaft für Evaluierung / DeGEval. Thema: The rigour and potential of participatory statistics for evaluation. Für das SLE: Susanne Neubert (Mitveranstalter). Senatssaal der HU, Berlin

 23.05.

Empfang von Frau Luisa Diogo, Ex Premierministerin und dem mosambikanischen Botschafter im SLE. Für das SLE: Karin Fiege

 30.-31.05.

Entwicklungspolitische Diskussionstage/ EPDT. SLE: Veranstalter gemeinsam mit der Heinrich Böll-Stiftung (HBS). Für das SLE: Anja Kühn (Gesamtkoordination), alle MA

JUNI

 01.06.

Festakt und Party zum 50-jährigen Jubiläum des SLE. Berlin

 02.06.

Workshop mit Vertretern der Universidade Eduardo Mondlane zur Planung von Kooperationsaktivitäten im Rahmen eines neu zu beantragenden DAAD Projektes. Für das SLE: Karin Fiege

JULI

 03.07.

Der Schlüssel zum Kampf gegen Armut: kleinbäuerliche Landwirtschaft oder kapitalintensive Monokultur? Für das SLE: Susanne Neubert. Teilnehmerin des Podiums. Sachverständigengruppe‚ Weltwirtschaft und Sozialethik der Deutschen Bischofskonferenz Hochschule für Philosophie München am 3. Juli 2012

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Jahresbericht SLE 2012

AUGUST

 30.-31.08.

Regionalgutachterausschuss und Gesamtgutachterausschuss der Welthungerhilfe. Für das SLE: Karin Fiege (Mitglied der Ausschüsse)

SEPTEMBER

 02.-07.09.

Gründung eines Netzwerkes von Universitäten im Bereich Ländliche Entwicklung. Teilnahme an der Jahresversammlung des Projektes SERIDAR mit Vertreterinnen und Vertretern der LGF in Bogotá/ Kolumbien. Für das SLE: Gesa Grundmann (Moderation und Beratung)

 09.-14.09.

Manizales/ Kolumbien: Besuch der Universidad Autónoma de Manizales (UAM) zur Anbahnung einer Hochschulkooperation. Auslandsprojekt mit der GIZ Kolumbien und dem Vorhaben CERCAPAZ. Für das SLE: Gesa Grundmann (Akquise/ Kooperation)

 17.-19.09.

Welternährung: Die Rolle der Kleinbauern in Entwicklungsländern. Produktivität, Zugang und Qualität für die Ernährungssicherung Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum. Für das SLE: Susanne Neubert

 20.09.

Tropentag: Resilience of Agricultural Systems Against Crises. “Agricultural Development in Zambia – Increasing Resilience towards Climate Change and Economic Shocks. An der Georg-August-Universität Göttingen und University of Kassel-Witzenhausen. Für das SLE / DIE: Susanne Neubert / Axel Krumsiek (Posterpräsentation)

 28.09.

Messe Engagement Global. Für das SLE: Karin Fiege, Martin Leineweber, Susanne Neubert (Vorstellung des SLE, Stand)

OKTOBER

 01.-12.10.

Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft Afrika: Interviews in Mosambik mit EZ, ZGOs zum Thema Staat und Zivilgesellschaft im Rahmen eines Buchprojektes zu Zivilgesellschaft in Afrika. Für das SLE: Karin Fiege

 12.-13.10.

XIVth Humanitarian Congress in Berlin („Tough Choices – Ethical Challenges in Humanitarian Action“). Médicines Sans Frontiéres. Für das SLE: Anja Kühn

Jahresbericht SLE 2012

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 15.10.

Eröffnung der Ausstellung: Georessourcen für nachhaltige Entwicklung – die BGR in der technischen Zusammenarbeit" Ausstellung vom 15.10.-30.11.2012 im Albrecht-Thaer-Saal der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät, LGF. Für das SLE: Susanne Neubert (Eröffnungsansprache)

 20.-28.10.

Durchführung eines Trainings-Workshops mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des SERIDAR-Projektes der LGF und der Universität Chapingo zum Thema „Methoden und Abläufe von angewandter Forschung nach dem Konzept des Learning Based Approach“. Texcoco/ Mexico. Für das SLE: Gesa Grundmann (Moderation/ Beratung)

NOVEMBER

 08.11.

Investitionen in die Landwirtschaft und Hungerbekämpfung – Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen. Fachgespräch Misereor: Investieren in die Landwirtschaft! Welche staatlichen und privaten Beiträge zur Armutsbekämpfung und Stärkung der Ernährungssicherheit brauchen wir? Katholische Akademie, Berlin. Für das SLE: Susanne Neubert (Vortrag, Podium)

 16.-18.11.

„Zivilgesellschaftliche politische Partizipation“ im Rahmen des Seminars: Ressourcen – Menschen – Rechte: Konsequenzen der Rohstoffausbeutung in Mosambik. KoordinierungsKreis Mosambik und Initiative Südliches Afrika. Für das SLE: Karin Fiege (Vortrag und Arbeitsgruppenleitung)

 26.-27.11.

Fachkonferenz der Welthungerhilfe zur Frage des Übergangs von Nothilfe zu Entwicklungszusammenarbeit in Haiti. Für das SLE: Karin Fiege, Anja Kühn

DEZEMBER

 05.12.

Perspektiven der Berliner EZ – Input von und Diskussion mit der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) des Berliner Senatsverwaltung. BER-Netzwerktreffen: Für das SLE: Susanne Neubert

 11.12.

Flagship Forum: Ernährungssicherung: Zukunft Ernten! Bestehende und neue Ansätze zur Ernährungssicherung – ein Beitrag der Entwicklungspolitik. BMZ-Veranstaltung. Café Moskau, Berlin. Für das SLE: Susanne Neubert und Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SLE-STUDIUMS

 14.12.

Veranstaltung mit haitianischen Regierungsvertretern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Welthungerhilfe. Zum Thema Forschungskonzept fragile Staatlichkeit im SLE, Berlin. Für das SLE: Karin Fiege, Anja Kühn

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Jahresbericht SLE 2012

6.3 Arbeitsschwerpunkte der Mitarbeiterinnen 2012 Dr. Susanne Neubert (Direktorin): Gesamtentwicklung SLE; Schwerpunktregion: Afrika Arbeitsschwerpunkte

Themen



Ländliche und landwirtschaftliche Entwicklung, Ernährungssicherung



Anpassung an den Klimawandel, Naturressourcenmanagement

Methoden

 

Evaluierung/ Wirkungsanalyse

   

Modul 1 (siehe Lehrprogramm)

SLE TRAINING



Vorkonzeption von Trainings

SLE FORSCHUNG und BERATUNG



Forschungsanträge mit LGF und ZALF im Rahmen von GlobE



Entwicklung Positionen/ Stellungsnahmen

SLE STUDIUM

Partizipative und computergestützte Methoden der empirischen Sozialforschung

Auslandsprojektakquise Betreuung AP Kongo Metaanalysen

Dr. Karin Fiege (stellv. Direktorin): Gesamtentwicklung Lehrprogramm SLE-STUDIUM, Forschung und Curriculumberatung; Schwerpunktregionen: Afrika, Haiti, Brasilien Arbeitsschwerpunkte

Themen

 

Zusammenarbeit mit fragilen Staaten Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft

Methoden



Empirische Sozialforschung

  

Modul 2 + 5

SLE TRAINING



Vorkonzeption von Trainings

SLE FORSCHUNG und BERATUNG

 

Zusammenarbeit mit fragilen Staaten

SLE STUDIUM

Trainerbetreuung Betreuung AP Liberia

Hochschulkooperation (Curricula-Beratung) Mosambik und Brasilien

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Jahresbericht SLE 2012

Gesa Grundmann: Ausbildung, Trainings, Berufsfeld; Schwerpunktregionen: Lateinamerika, Karibik, Asien Arbeitsschwerpunkte

Themen



Dezentralisierung, Ländliche Entwicklung, Ressourcenmanagement

Methoden

SLE STUDIUM

SLE FORSCHUNG und BERATUNG



Teamarbeit, Workshop-Gestaltung, Organisationsentwicklung, Coaching, Moderation, M&E, Wirkungserfassung, Curriculum- und Methodenentwicklung

   

Module 3+4



Akquise von Hochschulkooperationen Lateinamerika



Training und Beratung

Betreuung AP Moldau Alumniarbeit Berufsfeldanalysen/ -coaching

Anja Kühn: Ausbildung und angewandte Forschung; Schwerpunktregionen: Afrika, Haiti und Karibik Arbeitsschwerpunkte

Themen

 

Zusammenarbeit mit fragilen Staaten (Haiti) Wertschöpfungskettenansatz

Methoden



Veranstaltungsmanagement

 

Entwicklungspoltische Diskussionstage/ EPDT

SLE TRAINING



Koordinierung / Übergabe an Anja-Katrin Fleig / Supervision des Programms

SLE FORSCHUNG und BERATUNG



Forschungs- und Beratungsanträge an WHH

SLE STUDIUM

Betreuung AP Südsudan

44

Jahresbericht SLE 2012

Anja-Katrin Fleig: Gesamtentwicklung SLE TRAINING; Schwerpunktregionen: Südl. und westl. Afrika Arbeitsschwerpunkte

Themen



Naturressourcenmanagement

SLE TRAINING



Übernahme: Weiterentwicklung und Koordinierung

SLE FORSCHUNG und BERATUNG



Entwicklung Prototyp Metaanalyse der AP-Studien

Sabine Dörr: Verwaltungsleitung Arbeitsschwerpunkte

Verträge und Abrechnungen, Stipendien, Personalverwaltung, Reiseabrechnung, Verwaltung der Auslandsprojekte und Forschungsaufträge, Verwendungsnachweise

Simone Aubram: Sekretariat Arbeitsschwerpunkte

Allgemeine Teilnehmerbetreuung, Verwaltung der TN-Unterlagen, Vorbereitung der Vor- und Hauptauswahl, Werbung, Homepage-Pflege, Vorbereitung der Zwischen- und Abschlussevaluierung

6.4 Längerfristige Kooperationen / Beratungen

 GIZ-SLE:

Eschborn. Agriwaterpedia: Entwicklung eines Wikipedias zum Thema: Nexus Wasser-Ernährung-Landwirtschaft. Beratung und Mitarbeit am Vorhaben der GIZ. Für das SLE: Susanne Neubert

 BMZ-SLE: Berlin/ Bonn: Strategische Leitlinien der deutschen Entwicklungs-

politik zur Ernährungssicherung. Kommentierung. Für das SLE: Susanne Neubert

 hbs-SLE: Berlin. Entwicklungspolitische Diskussionstage im jährlichen Abstand seit 2005. Für das SLE: Anja Kühn

 WHH-SLE: Haiti. Forschungs- und Beratungsprojekt zur EZ unter Bedingungen fragiler Staatlichkeit am Beispiel Haiti. Für das SLE: Karin Fiege/ Anja Kühn

 Mondlane Universität Eduardo Mondlane, Maputo: Hochschulkooperation im

Rahmen der Unterstützung eines Masterstudiengangs „Ländliche Soziologie und Entwicklungsmanagement. Für das SLE: Karin Fiege

 Universidad Autónoma de Manizales (UAM/ Kolumbien)-SLE: Anbahnung einer Hochschulkooperation (DAAD-Antrag für 2013 geplant). Für das SLE: Gesa Grundmann

 Verschiedene Universitäten/Fakultäten in Deutschland: Vorträge über das

Berufsfeld Entwicklungszusammenarbeit und das SLE. Für das SLE: Gesa Grundmann

Jahresbericht SLE 2012

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6.5 Mitgliedschaften / Funktionen

 AK Entwicklungspolitik der Deutschen Gesellschaft für Evaluierung DeGEval. Für das SLE: Susanne Neubert

 AK Welternährung. Für das SLE: Susanne Neubert  ASA Programmbeirat. Für das SLE: Susanne Neubert, Gesa Grundmann (Mitglieder der Kommission)

 Berufskommission: Professur zur qualitativen Sozialforschung an der LGF. Für das SLE: Susanne Neubert (Mitglied der Kommission)

 Fakultätsrat der LGF. Monatliche Sitzung. Für das SLE: Wechselnder wiss. SLE-Mitarbeiter (Gaststatus)

 Gutachterausschuss Afrika der Welthungerhilfe. Für das SLE: Karin Fiege  Gesamtgutachterausschuss der Welthungerhilfe. Für das SLE: Karin Fiege (Stellvertretende Vorsitzende)

 Gutachterkommission bei der GEWISOLA der LGF. Für das SLE: Susanne Neubert (Mitglied Kommission)

 Hauptauswahlkommission des SLE. Für das SLE: Gesa Grundmann (Koordinierung), Susanne Neubert (Mitglied Kommission)

 International Association for Facilitators. Für das SLE: Gesa Grundmann  Prüfungskommission: Till Below: Farmers’ adaptation to climate change: the

case of Morogoro, Tanzania. Dissertation an der LGF (Prof. Dr. D. Kirschke) zur Erlangung des Doktorgrades. Für das SLE: Susanne Neubert (Mitglied)

 Seminarrat des SLE. 2x im Jahr. Entscheidungsgremium. Teilnahme der Wiss. Mitarbeiterinnen wechselnd, Sabine Dörr (Verwaltungsleitung)

 Seminarausschuss des SLE. 1x im Jahr. Beratungsgremium. Alle Wiss. Mitarbeiterinnen, Sabine Dörr (Verwaltungsleitung)

 Vorauswahlkommission der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SLE. Für das SLE: Karin Fiege, Anja Kühn (Mitglieder der Kommission)

6.6 Zusammensetzung der SLE-Gremien Mitglieder des Seminarausschusses im Jahr 2012 waren:

 Herr Dr. Stefan Schmitz, BMZ  Herr Dr. Seider, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung  Frau Jutta Heckel, GIZ/SGE  Herr Dr. Albert Engel, GIZ  Frau Elisabeth Bollrich, SLE-Studentin  Herr Malte Landgraff, SLE-Student  Frau Eva Range, SLE-Studentin  Alle Mitglieder des Seminarrates

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Jahresbericht SLE 2012

Der Seminarrat entscheidet 3-4 Mal im Jahr in allen bedeutsamen Angelegenheiten des SLE wie Grundsätze, Lehrprogramm, Prüfungen, Forschungsund Beratungsvorhaben und Haushaltsplan. Er ist mit vier Professoren der Landwirtschaftlich Gärtnerischen Fakultät (LGF) einer wissenschaftlichen und einer sonstigen Mitarbeiterin des SLE und einer Studentenvertretung besetzt.

Mitglieder des Seminarrates im Jahr 2012 waren: Professorinnen und Professoren der LGF

Prof. Dr. F. Ellmer Prof. Dr. W. Bokelmann Prof. Dr. T. Brück Frau Dr. H. Hoffmann

Wissenschaftliche SLE-Mitarbeiterinnen

Frau Dr. K. Fiege Frau G. Grundmann

Sonstige SLE-Mitarbeiterinnen

Frau S. Dörr

Vorsitzende

Frau Dr. S. Neubert

Studentische SLE-Vertreterinnen und Vertreter

Frau E. Becker Herr F. Erkenbrecher

Auswahl des 51. Jahrgangs Im Jahr 2012 haben sich 171 Kandidatinnen und Kandidaten auf die 20 Plätze des Studiengangs beworben. Die Vorauswahl wurde mit folgender Kommission durchgeführt:

 Dr. Karin Fiege, Leitung (SLE)  Anja Kühn (SLE)  Zoltán Ferenczi (HU Berlin)  Natalie Licht (Freiberuflerin in der EZ) Hauptauswahl für den 51. SLE-Lehrgang Zeitraum

Sonntag, 14., bis Freitag, 19. Oktober 2012

Ort

Seminar für Ländliche Entwicklung (SLE)

Vorbereitung und Koordination

Gesa Grundmann, Simone Aubram

Kommissionsmitglieder

Dr. Susanne Neubert, Gesa Grundmann (SLE) Prof. Dr. Wolfgang Bokelmann (LGF, HU Berlin) Peter Dörr (WHH) Christine Fach (GIZ Bonn) Dr. Edda Meinheit (GFA Consulting Group) Jörg Senn/Maren Hamann (GIZ Eschborn) Christian Konrad (SLE-Teilnehmer)

Berater der Kommission

Michael Kölmel

Betreuung der Bewerberinnen und Bewerber

Simone Aubram, Sabine Dörr

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Jahresbericht SLE 2012

Ergebnisse der Auswahl für den 51. Lehrgang 2013 Bewerbungen

Ausgewählt für Hauptauswahl

Teilnehmende Lehrgang 2013

10

6

3

2

1

-

Raum-/Landschaftsplanung – Phys. Geographie

7

4

1

Ökologie/Umweltwissensch., 12 Geowissenschaften

4

2

-

2

-

-

25

13

4

12

4

1

16

6

3

17

5

2

17

44

13

4

Politikwiss., Friedens- und Konfliktforschung

32

10

5

5

-

-

16

3

1

Sprach-/Literaturwissenschaften

6

-

-

Kommunikationswissen., Medienwissenschaften

2

1

-

Insgesamt: Wirtschafts-, -Sozial-, Kulturwiss.

141

42

16

Jura, Rechtswissenschaften

1

-

-

Sportwissenschaften

1

-

-

Tourismus

2

1

-

Kunstdesign

1

1

-

Insgesamt: Sonstige Fachrichtungen

5

2

-

171

57

20

Fachbereiche

9

Agrar-/Forst-/Ernährungswissenschaften 10

Technische Ingenieursberufe

11

13

Weitere Naturwissenschaften

Insgesamt:Techn.-Naturwiss. /Ingenieure 1

Wirtschaftswissenschaften (auch regional/internat.) 15

Verwaltungswiss./Managementstudiengänge 16

Regional-/Kulturwissenschaften Sozialwissenschaften

18

Geisteswissenschaften

19

Erziehungswissenschaften/Psychologie 20

Sonstige Fachrichtungen

Bewerbungen insgesamt

9 Agrarwissenschaften, Gartenbau, Agrarökonomie, -ökologie, Forstwissenschaften, Forst-/ Holzwirtschaft, Ernährungswissenschaften 10 Techn. Umweltschutz, Verfahrenstechnik, Energietechnik/ -management, Infrastruktur, Wasserbau 11 Raum-/Stadt-/ Landschafts-/ Regionalplanung, Architektur, Phys. Geographie 12 Landschaftsökologie, Umweltwissenschaften, Ökosystemmanagement, Geowiss. 13 Biologie, Chemie, Physik 14 Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Ökonomie 15 Development Studies, Public Health Management, Public Administration 16 Regionalwissenschaften, Kulturwirtschaft, Arabistik, Islamwissenschaften, Sinologie, Indologie etc. 17 Ethnologie, Soziologie, Sozialwissenschaften, Geographie (Human-/ Wirtschafts-, etc.), Sozialarbeit 18 Geschichte, Philosophie 19 Erziehungswiss., Pädagogik, Sozialpädagogik, Weiterbildung, Psychologie 20 Allgemeine und spezielle Sprachwissenschaften, Literaturwissenschaften

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Jahresbericht SLE 2012

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 50. Lehrgangs 2012 Albert, Joscha

VWL

Becker, Eva

Sozialwissenschaften

Blum, Lloyd

Physische Geographie

Dittberner, Carolin

Forstwissenschaften

Domke, Bastian

Politikwissenschaften

Engel, Linda

Politikwissenschaften

Erkenbrecher, Frank

Afrikawiss./Ländliche Entwicklung

Gevorgyan, Emil

Agrarwissenschaften

Johnston, Timothy

Development Studies

Jünemann, Eva

Wirtschaftsgeographie

Kern, Lena

Geoökologie

Konrad, Christian

Humangeographie

Lutz, Jakob

Ökonomie

Mewes, Enno

Agrarwirtschaft/-ökonomik

Mina, Elisabetta

Erziehungswissenschaften

Oelmann, Richard

Politikwissenschaften

Reitter, Brigitte

Lateinamerikawissenschaften

Rösler, René

VWL

Tempelmann, Mattes

Humangeographie

Ziebula, Jonathan

Politikwissenschaften

6.7 Publikationen 2012 (außerhalb der SLE-Studienreihe für Auslandsprojekte) Burke, G. (2012): Literature review on Concepts on Rural Development, SLEManuskript 2012 Bünner, N. (2012): Bananen, Kaffee, Gummibaum – Anforderungen an nachhaltige Agroforstwirtschaft im philippinischen Hochland, Rural 21 Erhardt, J. / Bünner, N. (2012): Banane, Kaffee, Gummibaum. IN: E+Z – Entwicklung und Zusammenarbeit Nr. 9 Fiege,K. / Rauch, T. (2012): Herausforderungen in der Entwicklungspolitik. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 Fiege, K. (2012): Zusammenarbeit in Zeiten von Krisen und Katastrophen: Zwischen Humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248

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Fiege, K. (2012): Planung und Durchführung von Gutachten: „Aktions- und Entscheidungsorientierte Untersuchungen“. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 Fiege, K. (2012): Beiträge zur Ownership? Kompetenzen entwickeln durch Hochschulkooperation in Mosambik. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 Fiege, K. / Rauch, T. (Hrsg.) (2012): Entwicklungszusammenarbeit gestalten – Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 Fiege, K. / Neubert, S. / Grundmann, G. / Kühn, A. (2012): Strategiepapier des SLE. Unveröffentlichtes Manuskript. Fleig, A.-K. (2012): Metaanalyse zu den Auslandsprojektstudien des SLE: Zum Themenfeld: Naturressourcenmanagement. Unveröffentlichtes Manuskript Gaul, M. / Berg, Chr. (2012): Methodische Herausforderungen der Wirkungserfassung ländlicher Elektrifizierungsprogramme am Beispiel von Uganda. In: Entwicklungszusammenarbeit gestalten – Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld, SLE Publikationsserie, SLE Berlin. Grundmann, G. (2012): Beratungskompetenzen lernen: Inhaltliche Schwerpunkte und didaktisches Konzept des Seminar für Ländliche Entwicklung. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 — (2012): Berufsfeldentwicklung und Berufscoaching. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo (Hrsg.): Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248 — (2012): Internationale Entwicklungszusammenarbeit als Berufsfeld: Trends und Herausforderungen, Manuskript, SLE, Berlin, ca. 100 S. Kühn, A. (2012): Lokale Kompetenzen fördern – Weiterbildung in der Entwicklungszusammenarbeit. In: Fiege, Karin; Rauch, Theo 2012: Entwicklungszusammenarbeit gestalten. Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248, Berlin, S. 287-302 Neubert, S. (2012): Participatory Impact Assessments of Farmer productivity Programmes in Africa. In: Jeremy Holland (Ed.). Who Counts? In: The Power of Participatory Statistics. Directorate Growth, Poverty and Inequality, http://www.odi.org.uk/events/3157-counts-power-participatorystatistics — (2012): Aggregating participatory impact analyses with MAPP, Posterpräsentation auf der Frühjahrstagung des AK Entwicklungspolitik der Deutschen Gesellschaft für Evaluierung / DeGEval DeGEval vom 03-04.05.

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Jahresbericht SLE 2012

— (2012): Entwicklungspolitik wirksamer gestalten: Internationale Entwicklungszusammenarbeit im Wandel. In: K. Fiege, / T. Rauch: Entwicklungszusammenarbeit gestalten – Inhalte und Methoden für ein erfolgreiches Wirken in einem komplexen Berufsfeld. SLE-Publikationsserie S 248, Berlin, S.10-33 — (2012): Wie Kleinbauern ihre Ernährung selbst sichern können. Die aktuelle Kolumne vom 15.10.2012. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn, De + En —/ Krumsiek, A. (2012): Small-scale agriculture in Zambia: Developing resilience towards external shocks. In: Tropentag 2012, Göttingen, Germany. September 19-21, 2012. Conference on International Research on Food Security, Natural Resource Management and Rural Development organised by: Georg-August Universität Göttingen and University of Kassel-Witzenhausen Schürings, H. (2012): Studie zu Spar- und Kreditgenossenschaften in der Diözese Maroua-Mokolo, Nordkamerun. MISEREOR, SLE Berlin Treffner, J. / Bollrich, E. (2012): From technocratic to participatory planning? Water supply and sanitation services development in post-Soviet Moldova. IN: Rural21 Vol. 46 Nr. 4, Mai

Bewilligte Anträge / Beteiligung des SLE an Anträgen 2012 Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD): 1x Förderprogramm 2011/12: Alumniprogramm BMZ zweijährig (Stipendien für Entwicklungsland-Alumni) —: 1x Förderprogramm 2011/12: Alumniprogramm AA zweijährig (Stipendien für Industrieland-Alumni) —: Fachbezogenen Hochschulkooperation: Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Masterprogramms „Ländliche Soziologie und Entwicklungsmanagement 2013-2016“ Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): HORTINLEA: Horticultural Innovations and learbning for Improved Nutrition and Livelihood in East Africa. Antrag im Rahmen des “GlobE – Securing the Global Food Supply” des BMBF, Start 2013 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Trans-SEC – Innovating pro-poor Strategies to safeguard Food Security using Technology and Knowledge Transfer, Co-ordinators: Stefan Sieber, Frieder Graef, Leibnitz-Centre for Agricultural Research (ZALF) e.V., Müncheberg. Antrag im Rahmen des GlobE – Securing the Global Food Supply”, Start 2013 Welthungerhilfe (WHH) (2012): Forschungsschwerpunkt EZ unter Bedingungen fragiler Staatlichkeit, Arbeit an einem Forschungsprojektantrag, Start 2012

Jahresbericht SLE 2012

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6.8 SLE-Publikationsreihe Liste der SLE Publikationen zu Auslandsprojekten 2000 – 2012 Erik Engel, Eva Becker, Bastian Domke, Linda Engel, Frank Erkenbrecher, Timothy Johnston, Jakob Lutz: Pour mieux se débruiller? Autonomisation Économique par l'accès aux produits de microfinance en République démocratique de Congo. Berlin, 2012

S252

Ekkehard Kürschner, Joscha Albert, Emil Gevorgyan, Eva Jünemann, Elisabetta Mina, Jonathan Julius Ziebula: Empowering Youth, Opening up Perspectives – Employment Promotion as a Contribution to Peace Consolidation in South-East. Berlin, 2012

S251

Conrad Dorer, Monika Schneider, Carolin Dittberner, Christian Konrad, Brigitte Reitter, René Rösler, Mattes Tempelmann, Elisabeth Bollrich, Melanie Hernandez-Sanchez: Participatory Strategic Plannig of Solid Waste Management in the Republic of Moldova. Berlin, 2012

S250

André Fabian, Gabriele Janikowski, Elisabeth Bollrich, Ariana Fürst, Katharina Hinze, Melanie Hernandez Sanchez, Jens Treffner: Bridging the Gap - Participatory District Development Planning in the Water Supply and Sanitation Sector of the Republic of Moldova. Berlin, 2011

S247

Steffen Weidner, Nele Bünner, Zara Lee Casillano, Jonas Erhardt, Patrick Frommberg, Franziska Peuser, Eva Ringhof, Renezita Sales-Come: Towards sustainable land-use: A socio-economic and environmental appraisal of agroforestry systems in the Philippine uplands. Berlin, 2011

S246

Christian Berg, Mirco Gaul, Benjamin Korff, Kathrin Raabe, Johannes Strittmatter, Katharine Tröger, Valeriya Tyumeneva: Tracing the Impacts of Rural Electrification in West Nile, Uganda – A Framework and Manual for Monitoring and Evaluation. Berlin, 2011

S245

Hildegard Schürings, Nicole Bendsen, Justin Bomda, Malte Landgraff, Peter Lappe, Eva Range, Catharina Weule: Réduction de la Pauvreté par la Microfinance? Analyse Participative des Clubs d’Epargne et de Crédit au Cameroun. Berlin, 2011

S244

Heidi Feldt, Jan Kleine Büning, Lea Große Vorholt, Sophie Grunze, Friederike Müller, Vanessa Völkel: Capacity Development im Bereich Management natürlicher Ressourcen – Wirkungen und Nachhaltigkeit. Berlin, 2010

S243

Markus Fiebiger, Sohal Behmanesh, Mareike Dreuße, Nils Huhn, Simone Schnabel, Anna K. Weber: The Small-Scale Irrigation Farming Sector in the Communal Areas of Northern Namibia. An Assessment of Constraints and Potentials. Berlin, 2010

S242

Ekkehard Kürschner, Christian Henschel, Tina Hildebrandt, Ema Nevenka Jülich, Martin Leineweber, Caroline Paul: Water-Saving in Rice Production – Dissemination, Adoption and Short Term Impacts of Alternate Wetting and Drying (AWD) in Bangladesh. Berlin, 2010

S241

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Jahresbericht SLE 2012

Helge Roxin, Heidi Berkmüller, Phillip John Koller, Jennifer Lawonn, Nahide Pooya, Julia Schappert: Economic Empowerment of Women through Microcredit – Case Study of the “Microfinance Investment and Technical Assistance Facility” (MITAF) in Sierra Leone. Berlin, 2010

S240

Alfred Gerken, Daniela Bese, Andrea Düchting, Henri Gebauer, Christian Rupschus, Sonja Elisabeth Starosta: Promoting Regional Trade to Enhance Food Security. A Case Study on the Border Region of Tanzania and Zambia. Berlin, 2009

S239

Ekkehard Kürschner, Eva Diehl, Janek Hermann-Friede, Christiane Hornikel, Joscha Rosenbusch, Elias Sagmeister: Impacts of Basic Rural Energy Services in Bangladesh. An Assessment of Improved Cook Stove and Solar Home System Interventions. Berlin, 2009

S238

Ina Dupret, Anna Heinrich, Christian Keil, Fabian Kienle, Caroline Schäfer, Felix Wagenfeld: 30 Años de Cooperación entre Bolivia y Alemania en el Sector de Riego. Impactos Logrados y Lecciones Aprendidas. Berlin, 2009

S237

Erik Engel, Anna Dederichs, Felix Gärtner, Jana Schindler, Corinna Wallrapp: Développement d'une stratégie de tourisme durable dans les aires protégées du Maroc. Tome 1: Le cas du Parc National du Toubkal. Berlin, 2009

S236

Erik Engel, Anna Dederichs, Felix Gärtner, Jana Schindler, Corinna Wallrapp: Développement d'une stratégie de tourisme durable dans les aires protégées du Maroc. Tome 2: Manuel Méthodologique. L’élaboration d’une stratégie, pas à pas. Berlin, 2009

S236

Heidi Feldt, Maren Kröger, Stefan Roman, Annelie Scheider, Magdalena Siedlaczek, Florian Warweg: Stärkung der Zivilgesellschaft – Bewertung des DED-Beitrages in Peru in den Bereichen Demokratieförderung sowie Zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung. Berlin, 2008

S235

Ralf Arning, Christin Bauer, Constanze Bulst, Annalena Edler, Daniel Fuchs, Alexandra Safi: Les petites et moyennes exploitation agricoles face aux structures de supermarchés – commercialisation des produits agricoles en Tunisie et au Maroc à l'exemple de trois filières. Berlin, 2008

S234

Gabriele Zdunnek, Dorothee Dinkelaker, Britt Kalla, Gertraud Matthias, Rebecca Szrama, Katrin Wenz: Child Labour and Children’s Economic Activities in Agriculture in Ghana. Berlin, 2008

S233

Christian Staiss, Stephen Ashia, Maxwell Aziabah Akansina, Jens Boy, Kwarteng Frimpong, Bettina Kupper, Jane Mertens, Philipp Schwörer, Silvia Ullrich: Payments for Environmental Services as an Innovative Mechanism to Finance Adaptation Measures to Climate Change in Ghana. Berlin, 2008

S232

Erik Engel, Nicole Piepenbrink, Jascha Scheele, Conrad Dorer, Jeremy Ferguson, Wera Leujak: Being Prepared: Disaster Risk Management in the Eastern Visayas, Philippines. Berlin, 2007

S231

Jahresbericht SLE 2012

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Carola Jacobi-Sambou, Ruth Becker, Till Bellow, Sascha Reebs, Levke Sörensen, Simon Stumpf: Armutsmindernde Wirkungen ausgewählter Vorhaben des deutschen EZ-Portfolios in Burkina Faso. Berlin, 2007

S230

Heiko Harms, Diana Cáceres, Edgar Cossa, Julião Gueze, Moritz Ordemann, Alexander Schrade, Ute Straub, Sina Uti: Desenvolvimento Económico Local em Moçambique: m-DEL para a Planificação Distrital – um método para identificar potencialidades económicas e estratégias para a sua promoção (Vol. 1). Berlin, 2007

S229 Vol. I

Heiko Harms, Diana Cáceres, Edgar Cossa, Julião Gueze, Moritz Ordemann, Alexander Schrade, Ute Straub, Sina Uti: Guião para aplicação do m-DEL – uma ferramenta para as Equipas Técnicas Distritais (Vol. 2). Berlin, 2007

S229 Vol. II

Thomas König, Jantje Blatt, Kristian Brakel, Kristina Kloss, Thorsten Nilges, Franziska Woellert: Market-driven development and poverty reduction: A value chain analysis of fresh vegetables in Kenya an Tanzania. Berlin, 2007

S228

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage 2007. Dokumentation zur Veranstaltung vom 24.-27. April 2007 in Berlin. Berlin, 2007

S227

Christian Berg, Karin Fiege, Beate Holthusen, Gesa Grundmann, Iris Paulus, Shirley Wouters, Gabriele Zdunnek: Teamleitung: Erfahrungen mit Aktions- und Entscheidungsorientierten Untersuchungen. Berlin, 2007

S226

Karin Fiege, Saskia Berling, Ivo Cumbana, Magdalena Kilwing, Gregor Maaß, Leslie Quitzow: Contribuição da Construção de Estradas Rurais na Redução da Pobreza? Análise de Impacto na Provincia de Sofala, Moçambique. Berlin, 2006

S225

Erik Engel, Henrica von der Behrens, Dorian Frieden, Karen Möhring, Constanze Schaaff, Philipp Tepper: Strategic Options towards Sustainable Development in Mountainous Regions. A Case Study on Zemo Svaneti, Georgia. Berlin, 2006

S224

Christian Berg, Susanne Bercher-Hiss, Martina Fell, Alexander Hobinka, Ulrike Müller, Siddharth Prakash: Poverty Orientation of Value Chains for Domestic and Export Markets in Ghana. Berlin, 2006

S223

Stephan Amend, Jaime Cossa, Susanne Gotthardt, Olivier Hack, Britta Heine, Alexandra Kurth: Katastrophenrisikoreduzierung als Prinzip der Ländlichen Entwicklung – Ein Konzept für die Deutsche Welthungerhilfe. (Nicaragua). Berlin, 2006

S222

Karin Fiege, Saskia Berling, Ivo Cumbana, Magdalena Kilwing, Gregor Maaß, Leslie Quitzow: Armutsminderung durch ländlichen Straßenbau? Eine Wirkungsanalyse in der Provinz Sofala, Mosambik. Berlin, 2006

S221

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage 2006. Dokumentation zur Veranstaltung vom 3.-6. April 2006 in Berlin. Berlin, 2006 (nur als CD erhältlich)

S220

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Jahresbericht SLE 2012

Ivonne Antezana, André Fabian, Simon Freund, Eileen Gehrke, Gisela Glimmann, Simone Seher: Poverty in Potato Producing Communities in the Central Highlands of Peru. Berlin, 2005

S219

Melanie Djédjé, Jessica Frühwald, Silvia Martin Han, Christine Werthmann, Elena Zanardi: Situation de référence pour le suivi axé sur les résultats – Étude réalisée pour le Programme de Lutte Contre la Pauvreté (LUCOP) de la Coopération NigéroAllemande. Berlin, 2005

S218

Gesa Grundmann, Nathalie Demel, Eva Prediger, Harald Sterly, Azani Tschabo, Luzie Verbeek: Wirkungen im Fokus – Konzeptionelle und methodische Ansätze zur Wirkungsorientierung der Arbeit des Deutschen Entwicklungsdienst im Kontext von Armutsminderung und Konflikttransformation. Berlin, 2005

S217

Lioba Weingärtner, Markus Fiebiger, Kristin Höltge, Anke Schulmeister, Martin Strele, Jacqueline Were: Poverty and Food Security Monitoring in Cambodia – Linking Programmes and Poor People's Interests to Policies. Berlin, 2005

S216

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage 2005. Dokumentation zur Veranstaltung vom 14.-17. März 2005 in Berlin. Berlin, 2005 (nur als CD erhältlich)

S215

Karin Fiege, Gesa Grundmann, Michael Hagedorn, Monika Bayr, Dorothee Heidhues, Florian Landorff, Waltraud Novak, Michael Scholze: Zusammen bewerten – gemeinsam verändern. Instrumentarium zur Selbstevaluierung von Projekten in der Internationalen Zusammenarbeit (SEPIZ). Berlin, 2004

S214

Pascal Lopez, Ulrike Bergmann, Philippe Dresrüsse, Michael Hoppe, Alexander Fröde, Sandra Rotzinger: VIH/SIDA: Un nouveau défi pour la gestion des aires protégées à Madagascar - l’intégration des mesures contre le VIH/SIDA dans le travail du Parc National Ankarafantsika. Berlin, 2004

S213

Birgit Kundermann, Mamadou Diarrassouba, Diego Garrido, Dorothe Nett, Sabine Triemer de Cruzate, Andrea Ulbrich: Orientation vers les effets et contribution à la lutte contre la pauvreté du Programme d’Appui aux Collectivités Territoriales (PACT) au Mali. Berlin, 2004

S212

Christian Berg, Mirco Gaul, Romy Lehns, Astrid Meyer, Franziska Mohaupt, Miriam Schröder: Self-Assessing Good Practices and Scaling-up Strategies in Sustainable Agriculture – Guidelines for Facilitators. Berlin, 2004

S211

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage. Dokumentation zur Veranstaltung vom 29. März bis 1. April 2004 in Berlin. Berlin, 2004

S210

Iris Paulus, Albert Ewodo Ekani, Jenni Heise, Véronique Hirner, Beate Kiefer, Claude Metou’ou, Ibrahim Peghouma, Sabine Schliephake: Réorientation des prestations de services en milieu rural – recommandations pour le choix et le suivi des organismes d’appui. Etude pilote au Cameroun. Berlin, 2003

S209

Jahresbericht SLE 2012

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Gabriele Zdunnek, Christian Cray, Britta Lambertz, Nathalie Licht, Eva Rux: Reduction of Youth Poverty in Cape Town, South Africa. Berlin, 2003

S208

Beate Holthusen, Clemens Koblbauer, Iris Onipede, Georg Schwanz, Julia Weinand: Mainstreaming Measures against HIV/AIDS. Implementing a new Strategy within the Provincial Government of Mpumalanga / RSA. Berlin, 2003

S207

Shirley Wouters, Thekla Hohmann, Kirsten Lautenschläger, Matthias Lichtenberger, Daniela Schwarz: Development of a Peace and Conflict Impact Assessment for Communities in the South Caucasus. Berlin, 2003

S206

Christian Berg, Saskia Haardt, Kathleen Thieme, Ralf Willinger, Jörg Yoder: Between Yaks and Yurts. Perspectives for a Sustainable Regional Economic Development in Mongolia. Berlin, 2003

S205

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage. Dokumentation zur Veranstaltung vom 7.-11. April 2003 in Berlin. Berlin, 2003

S202

Karin Fiege, Corinna Bothe, Frank Breitenbach, Gerhard Kienast, Sonja Meister, Elgin Steup, António Reina, Ute Zurmühl: Tourism and Coastal Zone Management. Steps towards Poverty Reduction, Conflict Transformation and Environmental Protection in Inhambane/Mozambique. Berlin, 2002

S201

Karin Fiege, Corinna Bothe, Frank Breitenbach, Gerhard Kienast, Sonja Meister, Elgin Steup, António Reina, Ute Zurmühl: Turismo e Gestão de Zonas Costeiras. Contribuições para Redução da Pobreza, Transformação de Conflitos e Protecção do Meio Ambiente em Inhambane /Moçambique. Berlin, 2002

S200

Thomas Hartmanshenn, Komi Egle, Marc-Arthur Georges, Katrin Kessels, Anne Nathalie Manga, Andrea von Rauch, Juliane Wiesenhütter: Integration of Food and Nutrition Security in Poverty Reduction Strategy Papers (PRSPs). A Case Study of Ethiopia, Mozambique, Rwanda and Uganda. Berlin, 2002

S199

Beate Holthusen, Nike Durczak, Claudia Gottmann, Britta Krüger, Ulrich Häussermann, Bela Pyrkosch: Managing Conflict – Building Peace. Strengthening Capacities of InWEnt Scholars – A Pilot Study in the Philippines. Berlin, 2002

S198

Oliver Wils, Erik Engel, Caroline von Gayl, Marion Immel, Dirk Reber, Debabrata Satapathy: Exploring New Directions in Social Marketing. An Assessment of Training Health Providers in Rajasthan/India. Berlin, 2002

S197

Seminar für Ländliche Entwicklung (Hrsg.), Entwicklungspolitische Diskussionstage. Dokumentation zur Veranstaltung vom 16.-19. April 2002 in Berlin. Berlin, 2002

S196

Benedikt Korf, Tobias Flämig, Christine Schenk, Monika Ziebell, Julia Ziegler: Conflict – Threat or Opportunity? Land Use and Coping Strategies of War-Affected Communities in Trincomalee, Sri Lanka. Berlin, 2001

S195

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Jahresbericht SLE 2012

Inge Remmert Fontes, Ulrich Alff (Editor), Regine Kopplow, Marion Miketta, Helge Rieper, Annette Wulf: Review of the GTZ Reintegration Programme in War-Affected Rural Communities in Sierra Leone. Berlin, 2001

S194

Andreas Groetschel, Reynaldo R. Aquino, Inga Buchholz, Anja Ibkendanz, Tellita G. Mazo, Novie A. Sales, Jan Seven, Kareen C. Vicentuan: Natural Resource Management Strategies on Leyte Island, Philippines. Berlin, 2001

S193

Harald Braun, Peter Till Baumann, Natascha Vogt, Doris Weidemann: HIV/AIDS Prevention in the Agricultural Sector in Malawi. A Study on Awareness Activities and Theatre. Berlin, 2001

S192

Ivonne Antezana, Arne Cierjacks, Miriam Hein, Gerardo Jiménez, Alexandra Rüth: Diseño y Verificación de un Marco Metodológico para la Evaluación de Proyectos del Programa de Voluntarios de las Naciones Unidas – Evaluación del Proyecto Randi-Randi en Ecuador. Berlin, 2001

S191

Arne Cierjacks, Tobias Flämig, Miriam Hein, Alexandra Rüth, Annette Wulf (Hrsg.): Entwicklungspolitische Diskussionstage 2001. Berlin, 2001

S190

Gabriele Struck, Fernando Silveira Franco, Natalie Bartelt, Bianca Bövers, Tarik Marc Kubach, Arno Mattes, Magnus Schmid, Silke Schwedes, Christian Smida: Monitoramento Qualitativo de Impacto – Desenvolvimento de Indicadores para a Extensão Rural no Nordeste do Brasil. Berlin, 2000

S189

Ekkehard Kürschner, Irene Arnold, Heino Güllemann, Gesa Kupfer, Oliver Wils: Incorporating HIV/AIDS Concerns into Participatory Rural Extension. A Multi-Sectoral Approach for Southern Province, Zambia. Berlin, 2000

S188

Andreas Groetschel, Ingrid Müller-Neuhof, Ines Rathmann, Hermann Rupp, Ximena Santillana, Anja Söger, Jutta Werner: Watershed Development in Gujarat – A Problem-Oriented Survey for the Indo-German Watershed Development Programme (India). Berlin, 2000

S187

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